Zum Inhalt springen
airliners.de

Manche bekommen den Hals nicht voll...


edtl

Empfohlene Beiträge

Harte Landung eines Drogen-Piloten

 

Flugkapitän soll mit dem Auto über 100 Kilo Marihuana nach Mannheim geschmuggelt haben

 

Von unserem Redaktionsmitglied Heiko Brohm

 

Die Beamten überlegten noch kurz, ob der gepflegte Mann mit Pilotenuniform und Goldknöpfen wirklich ein Drogenhändler sein kann - dann schlugen sie zu. Der 28 Jahre alte Berufspilot aus München soll in den vergangenen Jahren über 100 Kilo Marihuana in die Region geschmuggelt haben. Wie die Polizei gestern weiter mitteilte, werden zwei Mannheimer im Alter von 24 und 26 Jahren verdächtigt, sich um den Verkauf der Drogen gekümmert zu haben. Das Trio wurde bereits Anfang April festgenommen. Kurz darauf machte die Polizei einen vierten Verdächtigen aus, der offenbar von Aachen aus die Autobahnen auf eventuelle Kontrollen hin beobachtete. Auf Antrag der Mannheimer Staatsanwaltschaft sitzen jetzt alle vier in Untersuchungshaft.

 

Das Rauschgiftdezernat der Mannheimer Kripo habe bereits im vergangenen November erste Hinweise auf die Drogenaktivitäten der beiden Mannheimer bekommen, sagte Polizeisprecher Martin Boll gestern. Seitdem versuchten Ermittler, ihnen auf die Schliche zu kommen, dabei stießen sie auch auf den 28-jährigen Münchner Piloten. Nach den Ermittlungen konnten ihn schließlich Anfang April Beamte eines Einsatzkommandos auf der Autobahn ausfindig machen - auf der Fahrt von Holland nach Mannheim. Die Polizisten folgten ihm nach Neckarau, wo sie ihn anhielten und kontrollierten.

 

Die Wirkung seiner Uniform habe der Pilot einer Fluggesellschaft aus einem Nachbarland ganz gezielt eingesetzt, so Boll. "Obwohl er fünf Kilogramm Marihuana im Kofferraum hatte, blieb er bei der Kontrolle ganz ruhig." Goldknöpfe und Abzeichen der Airline halfen dem Bayern allerdings wenig, die Beamten entdeckten das Rauschgift (Marktwert etwa 20 000 Euro) und nahmen ihn fest. In einer von ihm in Mannheim als Lager genutzten Wohnung fanden sie weitere 360 Gramm Marihuana. Insgesamt soll er seit Anfang 2004 mindestens 100 Kilogramm der weichen Droge aus den Niederlanden in die Quadratestadt gebracht haben.

 

Offenbar haben die Ermittler ein sehr gut organisiertes Quartett ausgehoben: Der Pilot soll - wohl wegen seines seriösen Auftretens - für den Schmuggel von Holland nach Mannheim zuständig gewesen sein, während die beiden Mannheimer, ein Student und ein Berufstätiger, den Verkauf vor Ort in der Hand gehabt hätten. Der Aachener habe dabei stets die Grenz- und Autobahnkontrollen im Blick gehabt.

 

"Mit einem Berufspiloten als Rauschgifthändler haben wir es nicht alle Tage zu tun", sagte Reiner Lange, Leiter des Rauschgiftdezernats, "es ist schon erstaunlich, was Menschen alles tun, um an Geld zu kommen." Der Flug in ein reiches Leben ist für alle vier vorbei, das Strafmaß reicht bis zu 13 Jahren. Und seinen Job als Pilot ist der Münchner zudem los.

 

© Mannheimer Morgen - 18.05.2006

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Nichts rechtfertigt solche Taten, aber bleibt die Frage, war es Geldgier oder Geldnot?

Vielleicht war es ein schlecht bezahlter Berufseinsteiger, der noch mit dem Kredit seiner Piloten-Ausbildung zu kämpfen hat?!

 

Das mindert nichts an der Schuld, aber...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Jo, hatte ich heute morgen auch schon im MM gelesen. Die werden auch ueber jeden Prozesstag in allen Einzelheiten berichten, da stuerzen sie sich immer drauf, verstaendlicherweise.

 

 

Mit 28 schon Kapitaen, auch ganz schoen fix, oder?

Aber damit hat es sich dann ja demnaechst, hat sich wohl ausgeZUPt...

 

 

>>>Vielleicht war es ein schlecht bezahlter Berufseinsteiger, der noch mit dem Kredit seiner Piloten-Ausbildung zu kämpfen hat?!

 

Na komm, viele Leute haben finanzielle Probleme, aber nur ein Bruchteil davon wird krimininell - vor allem in dem Stil.

Noch nicht mal zur Finanzierung eigener Sucht gehandelt (davon gehe ich jetzt mal aus, sonst haette da wohl jemand beim letzten Medical Check ziemlich geschlampt), das wird sich ziemlich negativ in der Strafzumessung bemerkbar machen. Der Mann wird hart um die "zwei Jahre mit" kaempfen muessen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

ich glaube der in D zahlst du 5 euro pro gramm, einkauf in NL 2 euro, wenn er nur ein euro pro gramm verdient hat er 100.000 euro in der tasche...

 

..wie kommst Du auf 2 Euro/Gramm in den Niederlanden? Vielleicht mal 4 Euro, aber die "Ware" ist auch dort knapp das 5 Euro eher realistisch sind.....

 

Man sollte sich endlich was überlegen wie man daraus eine ordentliche, legale Handelsware macht.......

 

Gruß, Thomas

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

..wie kommst Du auf 2 Euro/Gramm in den Niederlanden? Vielleicht mal 4 Euro, aber die "Ware" ist auch dort knapp das 5 Euro eher realistisch sind.....

 

Man sollte sich endlich was überlegen wie man daraus eine ordentliche, legale Handelsware macht.......

 

Ok, habe mal in einem andrern forum was der ware ganz nah kommt gefragt... bei 100KG ca 3-4 euro pro gramm...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

ja eben......

 

Ich weiß nicht mal wie "Droge" geschrieben wird. ;o)

 

kein Alkohol, keine Zigaretten? ;-)

 

Nee, falle eigentlich voll aus der Reihe.....geraucht habe ich einmal mit 14 - sprich einmal probiert....und dann nie wieder.

 

Und trinken? freiwillig nicht - nur wenn mich jemand einlädt :-)

 

Und wenn, dann nur nen Bier...:)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ach, da merkt man, wie sehr a.de das Off-Topic braucht ;)

 

Das außgerechnet ein Pilot, als Kurier gefasst wurde, ist für die Presse natürlich ein gefundenes Fressen.

Aber es gibt auch Polizisten, die das tun, was genauso schlimm ist.

In AMS wurde doch mal ne 767 ausfindig gemacht, wo die Piloten wussten, was sie transportieren.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Archiviert

Dieses Thema ist jetzt archiviert und für weitere Antworten gesperrt.

×
×
  • Neu erstellen...