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Air France A330-200 im Südatlantik abgestürzt [01JUN09]


arj

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Die einzig glaubwürdige Quelle (AV-Herald) schreibt: "New information provided by sources within Air France suggests, that the ACARS messages of system failures started to arrive at 02:10Z indicating, that the autopilot had disengaged and the fly by wire system had changed to alternate law. Between 02:11Z and 02:13Z a flurry of messages regarding ADIRU and ISIS faults arrived, at 02:13Z PRIM 1 and SEC 1 faults were indicated, at 02:14Z the last message received was an advisory regarding cabin vertical speed."

 

Man zieht schon Parallelen zu den beiden Qantas A333 Zwischenfällen mit der Air Data Inertial Reference Unit (ADIRU). Dort führte das Flugzeug unkontrollierte Flugmanöver durch, weil sich der defekte Steuerrechner nicht abschaltete. Generell hat auch der Hersteller starkes Interesse an der Ursache, in diesem Falle wohl mit besonderer Brisanz.

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Man zieht schon Parallelen zu den beiden Qantas A333 Zwischenfällen mit der Air Data Inertial Reference Unit (ADIRU). Dort führte das Flugzeug unkontrollierte Flugmanöver durch, weil sich der defekte Steuerrechner nicht abschaltete. Generell hat auch der Hersteller starkes Interesse an der Ursache, in diesem Falle wohl mit besonderer Brisanz.

 

Das ist mir auch als erstes in den Sinn gekommen, wobei ich es aufgrund des Wetters für eher unwahrscheinlich hielt. Mirf ist aber nur ein Qantas Zwischenfall bekannt - waren das zwei?

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indicating, that the autopilot had disengaged and the fly by wire system had changed to alternate law.

 

Ist das richtig mit "Das Fly-by-Wire-System hatte sich auf einen alternativen Betriebsmodus geändert" übersetzt? Geschieht das automatisch (z.B. durch die Abschaltung des Autopiloten) oder manuell? Aus welchen Gründen geschieht das?

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Zum Thema Umfliegen von Gewittern :

 

Grundsätzlich ist man natürlich bestrebt, eine Änderung des Kurses mit ATC abzustimmen, dies ist jedoch nicht immer möglich (z.B. wg überlasteter Frequenzen oder schlechtem Kontakt über HF).

Bei Gefahr im Verzug kann auch ohne Clearance ausgewichen werden. Dabei wird dann die Flughöhe so geändert, dass man nicht mit anderem Verkehr in Konflikt gerät ("krumme" Höhen).

 

Zum Thema "Betriebsmodus" bzw. "Flight Control Laws" :

 

Der Airbus fliegt normalerweise mit vielen Protections im Normal Law. Bestehen jedoch Zweifel an der Validität der Daten, auf denen die Protections beruhen (Speed, Pitch, AoA usw.), wird automatisch auf Alternate Law gewechselt. Hierbei sind dann die meisten Protections abgeschaltet, man fliegt mehr oder weniger konventionell (z.B. auch kein automatisches Trimmen mehr). Das hat aber nix mit dem Abstellen des Autopiloten zu tun, dass heisst nur man fliegt einfach manuell im Normal Law.

 

Man kann als Pilot auch dafür sorgen, dass der Flieger ins Alternate Law geht, z.B. durch Abstellen einer ADIRU (nach dem Quantas-Zwischenfall jetzt auch offizielles Procedure). Wenn der Flieger nämlich im Normal Law aufgrund fehlerhafter Daten in die Protections fliegt, wird er u.U. fast unkontrollierbar.

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Im Morgenmagazin auf ARD/ZDF war heute ein interessantes Interview mit einem der vielen Luftfahrtexperten, die aktuell vor die Kamera gezerrt werden, seines Zeichens auch Pilot (Namen leider vergessen).

 

Bemerkenswert war, dass dieser sich sehr, sehr kritisch über internationale Regelungen geäußert hat.

 

Tenor: Funktechnik aus dem Zweiten Weltkrieg, während die Passagiere in der Business-Class in bester Qualität einfach zum Telefon griffen. Er schloss es nicht aus, dass die Piloten noch einen Notruf abgesetzt haben könnten, der aber nicht vernommen worden sei.

 

Insgesamt fällt aktuell wohltuend auf, dass sich die tatsächlichen oder vermeintlichen Experten mit Mutmaßungen zum Unfallhergang sehr zurückhalten. Evtl. hat´s da ja intern nach vergangenen Unfällen Kritik gegeben.

 

Mal eine Verständnisfrage, die - zugegeben - auch eine These enthält: Werden solche herstellerseitigen Empfehlungen/Anweisungen zum Procedere bei Situationen wie im oben beschriebenen Quantas-Fall eigentlich in die Muttersprachen der Piloten übersetzt?

 

Ich habe keinen Zweifel daran, dass die AF-Piloten perfekt englisch sprechen. Auf der anderen Seite kennt man ja (Achtung: Vorurteil) das Verhältnis der Franzosen zu anderen Sprachen als der ihrigen.

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Ganz kurz noch. Bin eigentlich mit Medienkritik eher zurückhaltend, aber wer sich aktuell (10:17 Uhr) die "Bild"-Aufmachung zum Thema anschaut, wird wohl einen Schreck bekommen.

 

Headline: "Die deutsche Familie aus dem Todesjet". Dazu die obligatorischen Porträt-Fotos - von vier Mitgliedern - der Familie. Ob die "Bild" wohl die Genehmigung hierzu eingeholt hat? Ansonsten wird sie die Opfer wohl wieder zu Personen der Zeitgeschichte erklären. So weit so schlecht.

 

Aber die extra angefertigte Grafik schlägt alles. Man sieht eine offensichtlich im Sturzflug befindliche, durch ein Unwetter fliegende AF-Maschine, in dessen rechtes Triebwerk ein Blitz einschlägt und das offenbar explodiert, zumindest aber in Flammen aufgeht.

 

Darunter in (blut)roten Lettern: "Airbus-Flug AF 447".

 

Wie ein mieses Filmplakat eines C-Katastrophenfilms.

 

Hab´ das mal beschrieben, weil es sicher bald wieder von der Seite verschwunden sein wird.

 

Wie sich die Angehörigen wohl fühlen, wenn sie das sehen - zusammen mit den Bildern ihrer Lieben?

 

Persönlich bin ich ja der Meinung, dass die Pressefreiheit auch eine verpflichtende Seite hat. Medien, die dieser Verpflichtung nicht entsprechen, sollten auch nicht in den Genuss der Vorteile der Pressefreiheit kommen!

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Die Richtige Sauerei dabei ist aber, das viel zu viele Leute diesen Schund lesen. Sonst würde es dieses Blatt gar nicht geben...[/url]

 

So ist es. Die Verantwortung liegt bei den "Lesern".

 

Das gleiche Prinzip gilt z.B. bei besonders spritfressenden Autos. Man kann den Autoherstellern nicht vorwerfen solche Autos zu bauen. Sie werden ja nur gebaut, weil die Leute sie kaufen!

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Das gleiche Prinzip gilt z.B. bei besonders spritfressenden Autos. Man kann den Autoherstellern nicht vorwerfen solche Autos zu bauen. Sie werden ja nur gebaut, weil die Leute sie kaufen!

 

Da bin ich aber nun wirklich exakt gegenteiliger Meinung. Oder sollte der Beitrag am Ende ironisch gemeint sein?

 

Zur "Bild" nur so viel: So fragwürdig deren Methoden sind, so schwerwiegend die Verstöße gegen den Pressekodex: Diverse journalistische Kompetenzen kann man ihr nicht absprechen, andere wie Moral, Ethos etc. sehr wohl.

 

Insgesamt kommt man aber an dem Blatt leider nicht vorbei.

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Das ist natürlich Geschmackssache.

 

Leider gibt es in diversen Urlaubsdestinationen oft nur die Bild als deutschprachiges Medium zu lesen. Ich verzichte trotzdem darauf. Mir wird schon schwindlig bei den Headlines.

 

O.k. vielleicht kann ich als Österreicher leichter darauf verzichten ;-)

 

Jetzt ist immer der Laptop dabei und ein Hotel mit gratis W-LAN Pflicht.

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... wer sich aktuell ... die "Bild"-Aufmachung ... anschaut, wird wohl einen Schreck bekommen.

Besonders auch Kinder kommen kaum umhin, sowas zu sehen. Wie gut, dass sie bereits mit 6-7 Jahren lesen lernen ? Bereits frühmorgens, noch bevor sie in der Schule ankommen, bekommen sie tagtäglich den ganzen westlichen Zivilisationsmüll vor Augen gehalten; ... über Zeitungsautomaten und extra grosse Zeitungsplakate. Das ist Riesenmenscherei.

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Ich verstehe die Diskussionen nicht ganz. Die Bild setzt konsequent fort, was sie immer schon macht. Ich empfehle folgende Links:

http://www.bildblog.de und http://www.dwdl.de/story/21236/flugzeugabs...ert_mal_wieder/

 

Wäre schön, wenn das Thema Bild damit jetzt abgeschlossen ist und wir zum eigentlichen Thema zurückkehren könnten.

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Mal eine Verständnisfrage, die - zugegeben - auch eine These enthält: Werden solche herstellerseitigen Empfehlungen/Anweisungen zum Procedere bei Situationen wie im oben beschriebenen Quantas-Fall eigentlich in die Muttersprachen der Piloten übersetzt?

 

Ich habe keinen Zweifel daran, dass die AF-Piloten perfekt englisch sprechen. Auf der anderen Seite kennt man ja (Achtung: Vorurteil) das Verhältnis der Franzosen zu anderen Sprachen als der ihrigen.

 

Ich fange zuerst mal mit dem zweiten Teil an: In diversen Untersuchungen auf europäischer und internationaler ebene ist leider das Englisch der Piloten nicht immer das beste und eines der schlechten beispiele gelten auch da die französischen Crews (wobei ich nicht weiss um was es da ging, Ihr fachliches Englisch oder smalltalk). Aus eigener Erfahrung mit Air France Piloten kann ich berichten das die Englischkenntnisse zwischen sehr gut und katastrophal liegen, wobei das wiederrum nicht viel zu sagen hat. Ich kann da aus eigener Erfahrung auch wieder berichten das mein "normales Englisch" nicht das beste ist, mein "technisches Englisch" allerdings sehr wohl zu gebrauchen ist, so wird das bestimmt auch wieder bei den Piloten sein, Ihren Flugfunk werden sie aufgrund von Routine deutlich besser machen können als den Smalltalk mit mir.

Zum ersten Teil: Es ist prinzipiell nicht nötig, ich kenne in Deutschland jetzt keine Airline die alles übersetzt, habe z.B. noch nie eine deutsche MEL gesehen. Was ich allerdings gesehen habe sind französische MEL auf AirFrance Flugzeugen, die AF übersetzen nach meiner Erfahrung alles (bei einer anderen sehr kleinen Französischen Airline habe ich allerdings keine übersetze MEL gefunden). Ob das nun gut oder schlecht ist mag ich nicht beurteilen, die AF wird argumentieren das es für die Crews leichter ist in der Muttersprache, die deutschen Airlines werden Argumentieren das so übersetzungsfehler vermieden werden können (vorallem wenn diese Übersetzungen von Menschen gemacht werden die zwar gut die Sprache können aber von dem was sie übersetzen keine ahnung haben)

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@ilam - Dank für die guten Links. ;-)

 

Die Reihenfolge möglicher Auslöser des Flugzeugunglücks sehe ich seither etwas anders, als aktuell in Medien zumeist dargestellt; wie folgt:

 

1. Anschlag / Abschuss (auch ohne Bekennung)

 

2. Wetter / ggf. erwähnte Flügelreperatur

 

...

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