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Ein Sommer in Sibirien (Il-86, Tu3, An-24) Teil 1


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Empfohlene Beiträge

Kurzer Hinweis:

Falls wen die Zwangsskalierung hier im Forum genauso stört wie mich, kann den TR mit 1000er Bildern auch im Flightforum.ch finden.

 

 

Teil 1

 

Ein Sommer in Sibirien (Il-86, Tu3, An-24)

Servus!

 

Da es in letzter Zeit immer mehr Meldungen über die komplette Stilllegung der Il-86 gab, versuchte ich herauszufinden, wie und wo die Mühle denn noch zuverlässig flog und auch buchbar war.

Ziemlich schnell stellte sich heraus, dass wohl Ural Airlines zwischen Antalya und Jekaterinburg am Vielversprechensten war. Ich konnte dann noch zwei Kumpels überreden und so planten wir den Trip zu dritt.

Die Buchung war nach einigen kleineren Hürden (Kyrillisch Lesen können ist von Vorteil) online erledigt.

An- und Abreise nach AYT sollte mit LH Meilen erfolgen.

Die innerrussischen Flüge konnten ebenfalls über eine spezielle Website (www.sirena2000.de) gebucht werden. Die Bezahlung erfolgte hier auf Rechnung, die Papier(!)-Tickets wurden anschließend in Russland gedruckt und über das Reisebüro direkt an uns verschickt.

Nach einigen Flugstreichungen, Zeitverschiebungen und ein paar grauen Haaren mehr am Kopf, sah der endgültige Plan dann so aus:

 

24.07.2009 11:25-14:55 MUC-IST LH 3352 Lufthansa A321-231

24.07.2009 17:35-18:50 IST-AYT TK 420 Turkish Airlines B737-8F2 WL

25.07.2009 13:40-20:40 AYT-SVX U6 3640 Ural Airlines Il-86

26.07.2009 08:50-12:00 SVX-OVB UT 471 UT Air Tu-134A-3

26.07.2009 13:05-17:15 OVB-IKT UT 471 UT Air Tu-134A-3

27.07.2009 07:55-09:25 IKT-KJA RD 171 Iraero An-24V

27.07.2009 20:50-21:50 KJA-SVX XF 351 Vladivostok Air A320-214

28.07.2009 11:00-12:30 SVX-AYT U6 3791 Ural Airlines Il-86

29.07.2009 17:15-18:35 AYT-IST TK 417 Turkish Airlines B737-8F2 WL

29.07.2009 19:50-21:30 IST-MUC TK 1637 Turkish Airlines A321-211

 

Los gings also am Freitag in ner vollen LH A321 nach Istanbul. Online Checkin war zwar möglich, bei mir allerdings nur für den ersten Flug. Aber nichtmal am Schalter konnte ich auf den Weiterflug ab Istanbul eingecheckt werden. Ich solle das doch in Istanbul machen. Naja, zumindest das Gepäck ging durch.

 

24.07.09

Scheduled: 11:25-14:55

Actual: 11:55-15:19

Flighttime: 2:04

München-Istanbul

Distance: 1575 km

LH 3352

Lufthansa

D-AISH

A321-231

Baujahr: 2007

 

Beim Takeoff konnte man dann noch eine Il-62 der russischen Regierung sehen, die wohl kurz zuvor gelandet ist. Eine Kolonne von Edelkarossen stand auch schon bereit.

 

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Während des Fluges wurde dann noch ein Schweinegrippe-Formular aufgeteilt welches man ausfüllen muss. Die Besatzung betonte mehrmals, dass ohne dieses Formular ein Aussteigen aus dem Flugzeug nicht gestattet wäre. Im Endeffekt wurde das Formular beim Aussteigen aber nur einer Flughafen-Tante im Finger überreicht, die das Blatt keines Blickes würdigte. Zusätzlich wurde man vor der Passkontrolle an einer Wärmebildkamera vorbeigeschleust, der Monitor wurde aber auch nicht wirklich überwacht. Nach der Einreise stand noch ein Terminalwechsel an, das Einchecken für den Weiterflug war dann auch am Automaten möglich und schon ging es weiter Richtung Antalya.

 

24.07.2009

Scheduled: 17:35-18:50

Actual: 17:47-18:50

Flighttime: 00:49

Istanbul-Antalya

Distance: 484 km

TK 420

Turkish Airlines

TC-JGH

B737-8F2 WL

Baujahr: 2006

 

 

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In Antalya angekommen, war dann auch gleich das erste Flugzeug was man sah, eine private Tu-3 und auch die Ural Il-86 war schnell erspäht. Daneben tummelten sich auch noch die Jumbos von Transaero und der übliche Mix von türkischen und Europäischen Chartermühlen.

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Mit dem Taxi gings anschließend in die Altstadt von Antalya. Das Hotel war nicht ganz einfach zu finden und unser Taxler irrte etwas durch die engen Gassen der Altstadt bevor er uns an einer Ecke einfach rausschmiss. Schnell stellte sich jedoch heraus, dass das Hotel nur ein paar Meter die Straße runter lag und die Weiterfahrt durch einen Poller gesperrt war.

 

Das Hotel lag sehr nett direkt am alten Hafen und nach dem Zimmerbezug sind wir durch die Altstadt geschlendert. Hier wurde man an jeder Ecke mit „Hallo, mein Freund, woher kommst du? München? Ja da hab ich nen Cousin/Onkel/Tante/Bruder/usw.“ Naja, freundlich bleiben und durch.

 

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Am Hafen selbst gab es eine ganze Armada an Ausflugsbooten inkl. der entsprechenden Anlocker.

 

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Nach einer Runde durch den Hafen und die Gassen sind wir dann in einem kleinen Restaurant etwas außerhalb das Touribereiches gelandet. Das hat man dann auch an den Preisen gemerkt und wir haben dort wirklich gut gegessen.

 

Blick vom Openair-Frühstücksraum:

 

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Am nächsten Tag ging es dann recht früh zum Airport, da wir auf jeden Fall als Erste einchecken wollten um gut Plätze vor dem Flügel zu ergattern. Der Taxler wurde dann auf der Fahrt auch prompt geblitzt und durfte bei der anschließenden Kontrolle gleich blechen. Die Fahrt hat sich wohl nicht wirklich rentiert.

 

Am Flughafen haben wir uns dann wie gute Touristen 3 Stunden vor Abflug an den Schalter gestellt und konnten dann auch als eine der Ersten einchecken. Wir sicherten uns drei Fensterplätze hintereinander auf der rechten Seite.

 

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Und dann kam unser Biest auch schon an. Da man aus dem Terminal kaum gute Aufnahmen machen kann, gabs nur ein Bild auf dem Gate-Bereich.

 

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25.07.2009

Scheduled: 13:40-20:40

Actual: 13:40-21:19

Flighttime: 04:13

Antalya-Jekaterinburg

Distance: 3132km

U6 3640

Ural Airlines

RA-86093

Il-86

Baujahr: 1987

 

Nach dem Boarding konnte man dann die typischen Features, dich ich bereits auf der Cubana Il-96 kannte, bewundern: Keine Gepäckfächer in der Mitte, ein Ventilator im Vordersitz, keine Leselampen, die Sitze aber durchaus bequem und der Abstand war auch recht akzeptabel.

 

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Pünktlich auf die Minute wurden wir dann zurückgepusht, mussten dann aber hinter einer anderen Maschine ne Weile warten. Als es dann endlich auf die Runway ging war ich enorm gespannt, ob die berüchtigte Steigleistung der Il-86 auch aus dem Inneren so eindrucksvoll erkennbar ist. Die Fakten sprachen dafür: Die max. Flugstrecke der Il-86 liegt bei 3600km , unsere Flugstrecke ist 3132km, die Außentemperatur lag bei 39° und die Mühle war ziemlich voll besetzt.

Wir rollten auf die Piste 36R (Richtung Berge) und die Triebwerke wurden deutlich hörbar hochgefahren. Die Bremsen wurden gelöst, ein kleiner Satz und schon rollten wir langsam die 3,4km lange Bahn runter.

 

Als die PAPI-Lights am Flugzeug vorbeihuschten waren wir gerade beim Rotieren. Von dort sind es noch 300m bis zum Ende der Piste.

 

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Nun ging es sehr gemächlich immer höher. Man hatte fast den Eindruck, als ob man sich durch die Gebirgstäler schlängeln müsste. Man sah jedenfalls einige Gebirgsketten die deutlich höher lagen. Bei leichten Turbulenzen wackelte das äußere Triebwerk deutlich sichtbar hin und her. Habe so etwas zwar schon bei anderen Flugzeugen gesehen, dass ein Triebwerk aber so flexibel schaukeln kann, war mir neu.

 

 

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Bei Erreichen des Schwarzen Meers waren wir dann doch etwas höher angelangt.

 

 

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Der Flug ansich war nicht sonderlich besonders und so machte ichs mir im Sitz bequem und döste vor mich hin.

 

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In Jekaterinburg war das Wetter dann regnerisch und mit 15° ziemlich kühl. Bei der Landung klatschte dann das komplette Flugzeug. Naja, war halt doch ein Charterflug.

Noch schnell ein Foto nach dem Aussteigen. Leider war der Flughafen recht modern und wir mussten durch einen Finger aussteigen. Wir hatten gehofft, über das Unterdeck aussteigen zu können. Vielleicht würden wir ja beim Rückflug mehr Glück haben.

 

 

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Man achte auf die typischen Schirmmützen. Manche waren so groß, das ein Hubschrauber drauf landen hätte können . Mehr hierzu auch unter: http://englishrussia.com/?p=383

 

Mit dem Taxi sollte es nun zum ParkInn gehen, meine Handelsversuche scheiterten aber kläglich und so fuhren wir eben zum Normalpreis in die Stadt. Auffällig waren hier dann auch gleich die Anzahl der Wolkenkratzer und modernen Gebäude. Hatte so etwas nicht erwartet. Sah fast ein bisschen wie Dubai aus.

Auffällig war außerdem die Anzahl der Fahrzeuge mit Lenkrad auf der rechten Seite. Hatte dies bereits in einer TV-Dokumentation gesehen, dass haufenweise japanische Gebrauchtwagen den Weg nach Sibirien und Russland finden und je weiter wir Richtung Osten kamen, desto größer war der Anteil. Teilweise waren nur noch die alten Ladas, Volgas und Gaz’ noch Rechtslenker auf den Straßen.

Leider war es bei der Ankunft im Hotel dann schon kurz vor Mitternacht und der geplante Stadtrundgang musste ausfallen. Somit gab’s nur noch ein kleines Essen im Hotel.

 

Am nächsten Tag ging es dann gleich wieder in aller Früh Richtung Flughafen. Schließlich wollten wir auch für den nächsten Flug gute Sitzplätze ergattern.

Da der Flug ein Multistop-Flug ist, gab es jedoch Freeseating und wir schalteten mental schon mal in den Ryanair-Boarding-Modus.

 

26.07.2009

Scheduled: 08:50-12:00

Actual: 08:39-11:59

Flighttime: 02:06

Jekaterinburg-Novosibirsk

Distance: 1375

UT 471

UT Air

RA-65575

Tu-134A-3

Baujahr: 1979

 

Schnell war die Maschine (sogar mit Glasnase!) geentert und wir sicherten uns die besten Fensterplätze ganz hinten. Hier wollte sowieso kaum jemand sitzen, schließlich ist es da ja auch verdammt laut :D.

 

Die Triebwerke wurden gestartet und es entstand eine himmlische Geräuschkulisse. Da kann einfach kein modernes Flugzeug mithalten. Hier kann man die Kraft der Triebwerke auch noch richtig hören.

Nachdem wir zur Startbahn gerollt sind, wurden die Triebwerke hochgefahren und man konnte bald das typische Fauchen hören. Dieses Fauchen habe ich vorher nur bei der Bac 1-11 und bei Düsenjägern gehört. Einfach himmlisch.

 

Auch hier haben wir mit der Tu gute 2km der 3km langen Bahn genutzt. Die Steigrate war wieder gemächlich.

 

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Takeoff!

 

 

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Nette Sammlung am Ende des Flughafens.

 

Der Flug verlief absolut ruhig und natürlich durfte ein Besuch des (nicht ganz so) stillen Örtchens nicht fehlen. Schließlich ist dies mit einem eigenem Fenster nach schräg oben bestückt!

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Man beachte die typischen kreisrunden Fenstern mit Vorhängen und die offenen Hutablagen. Apropos Fenster, diese waren blitzblank und perfekt zum Fotografieren. Habe da bei deutlich jüngeren Maschinen schon dermaßen zerkratze Fenster gehabt, dass man kaum noch was erkennen konnte.

 

 

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11mm sind schon was Tolles :D

 

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Und schon war der Flugplatz von Novosibirsk in Sicht

 

 

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Der Anflug wurde typischerweise mit relativ starkem Schub geflogen und direkt nach der Landung erreicht der Lärmpegel Dank Schubumkehr neue Höhen.

 

Wir rollten langsam zum Terminal und nach und nach stiegen alle Pax aus. Da wir nicht wussten, ob wir sitzen bleiben können, fragten wir die Crew, die uns zu verstehen gab, dass alle aussteigen müssen. Englisch konnten die aber nicht .

Also gings mit einem Bus zum Terminal, um dort auf den Weiterflug zu warten.

Knapp 30 mins später gings dann mit dem Bus wieder zurück zu unserer Maschine.

 

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Nach kurzem Spurt und etwas Drängeln saßen wir dann wieder auf unseren drei „Stammplätzen“. Diesmal füllte sich die Maschine bis auf den letzten Platz und auch die ungeliebten Plätze ganz hinten wurden besetzt.

Auf dem Weg zur Piste gab es links und rechts interessante Objekte.

 

 

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2x Sibir Il-86

 

 

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Giftgrüne S7 Tu-5

 

 

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Noch eine Sibir Il-86 plus 2x Tu-5

 

26.07.2009

Scheduled: 13:05-17:15

Actual: 13:05-17:32

Flighttime: 02:10

Novosibirsk-Irkutsk

Distance: 1463

UT 471

UT Air

RA-65575

Tu-134A-3

Baujahr: 1979

 

Wieder gab es einen Takeoff, der die Ohren erzückte. Unsere zwei Fuel-to-Noise-Converter enttäuschten uns nicht.

Da ich diesmal rechts saß, und die Sonne genau in mein Fenster schien, testete ich den Vorhang. Diese ließ sich aber nur sehr widerwillig bewegen und konnte nur das halbe Fenster verdecken .

Nach kurzweiligen 2h Flug waren wir schon wieder im Anflug auf Irkutsk und ich konnte beim Eindrehen auf die Piste 30 noch den Fluß Angara und den Baikal See fotografieren.

 

 

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Mehr sollten wir leider vom Baikal nicht zu Gesicht bekommen, da wir nur einen Abend und eine Nacht in Irkutsk hatten. Naja, wenns in Russland bald nur noch Airbus und Boeing gibt, fahr ich mal mit der TransSib und schau mir das in Ruhe an.

 

Und raus mit dem Fahrwerk:

 

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Der Touchdown wurde dann wieder durch den infernalischen Umkehrschubsound untermalt. Hier kann man auch das Pistenende sehen, welches der S7 A310 am 8.07.06 bei der Landung überrollte. 124 Menschen starben hier damals.

http://en.wikipedia.org/wiki/S7_Airlines_Flight_778

 

 

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Auch anzutreffen war der genial bemalte BBJ von Milliardär Roustam Tariko VP-BRT.

http://en.wikipedia.org/wiki/Roustam_Tariko

http://www.airliners.net/photo/Boeing-737-7BC-BBJ/1215033/L/

 

 

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Dank des Zeitunterschiedes (selbe Zeitzone wie Perth, Peking oder Singapur) und der nördlichen Lage hatten wir jetzt doch noch einige Stunden Sonnenlicht und die galt es zu nutzen. Also mit dem Gepäck das nächste Taxi geschnappt und ab zum Hotel Impiria.

Das Hotel lag direkt am Fluß Angara und so führte der erste Weg dort ans Ufer.

 

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Gleich hinter dem Hotel am Ufer des Angara ist die sehr schön hergerichtete Kathedrale Bogojawlenski.

 

 

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Detailaufnahme der Kathedrale

 

Leider findet man zu den Bauwerken und Sehenswürdigkeiten von Irkutsk praktisch keinerlei Informationen im Internet. Auch Reiseführer waren nicht zu beschaffen, weswegen wir notgedrungen auf eigene Faust die Stadt erkundet haben. Netterweise standen aber immer wieder Schilder mit Stadtplänen und interessanten Orten in der Stadt herum, sodass wir doch einigermaßen gezielt umherirren konnten.

 

 

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Angara mit Schiff und moderner Uferbebauung.

 

 

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Dies ist die Spasskaya Tserkov. Die Kirche unseres Retters.

 

 

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In besagter Kirche. Typisch russisch-orthodox.

 

 

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Auch ein Grabmal für den unbekannten Soldaten hats hier. Natürlich mit ewiger Flamme!

 

 

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Innenstadtansicht

 

 

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Vostsibugol. Scheint eine Kohleabbaufirma zu sein.

 

 

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Der gute Onkel Lenin darf natürlich auch nicht fehlen.

 

 

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Die Oper. Laut Fassadenbeschriftung 1894 erbaut.

 

 

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Nach einer Runde durch die Stadt erreichten wir wieder das Ufer des Angara.

 

 

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Eine kleine Menschenansammlung vor einer Band, die dort aufspielte.

 

 

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Auch dem ersten Mann im Weltall war eine Statue gewidmet.

 

 

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Die typischen Holzhäuser von Irkutsk musste man schon ein bisschen suchen. Ganz gerade scheint da die Fassade auch nicht ganz zu sein.

 

Nach einer kurzen Nacht ging es dann wieder per Taxi zum Flughafen. Wir fanden auch gleich unseren Checkin-Schalter:

 

 

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Auch hier gab es wieder Freeseating. Aus dem Sicherheitsbereich konnte man dann wieder vorsichtig einzelne Fotos nach draußen machen.

 

 

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Fliegt gleich mach Moskau ab.

 

 

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Viererpack An-24. Die dritte von vorne sollte es dann werden.

 

27.07.2009

Scheduled: 07:55-09:25

Actual: 07:53-09:29

Flighttime: 02:24

Irkutsk-Krasnojarsk

Distance: 888

RD 171

IrAero

RA-93934

An-24V

Baujahr: 1970

 

 

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Auch hier wieder nur ein Schnappschuss beim Einsteigen.

Wir sicherten uns so gut es ging die Fensterplätze. Die Fenster sind zwar riesengroß, aber auch in recht großem Abstand. Außerdem hängt die Triebwerksgondel samt Flügel über den meisten Fenstern, was die Sicht recht deutlich einschränkt.

 

 

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Da wir uns aber auf verschiedene Plätze verteilt hatten, gab es immer mindestens einen, der eine gute Sicht nach draußen hatte.

 

 

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Kurz vor dem Start kam der Pilot noch mal in die Kabine und ging schnurstracks auf einen von uns zu, fragte nach dessen Namen und lud ihn dann ins Cockpit ein.

Möglich war dies natürlich nur, da wir vor unserer Reise ein paar Cockpit Fotos eines Piloten der IrAero An-24 bei airliners.net gefunden hatten. Nach einer freundlichen Kontaktaufnahme herrschte dann allerdings etwas Funkstille und wir rechneten nicht mehr damit, noch etwas zu hören. Umso überraschter waren wir dann, dass der angeschriebene Pilot scheinbar seinen Kollegen ‚vorgewarnt’ hat und dieser dann einen von uns direkt ins Cockpit holte.

 

Kurz darauf ging es dann auch schon los. Ich wurde ja mehrfach vor dem Lärmpegel in der An-24 gewarnt und fand diesen auch recht laut, aber nicht so extrem wie ihn viele geschildert hatten.

 

Direkt nach der UTAir Tu5 konnten wir dann auch los.

 

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Der Pilot hob auch nach sehr kurzer Zeit die Nase bereits an und führte den Rest des Startlaufs auf dem Hauptfahrwerk durch. Den Grund hierfür hab ich leider vergessen nachzufragen.

 

 

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Typischer russischer Takeoff: Flach und nach 2 Metern Höhe wird das Fahrwerk bereits eingefahren.

 

 

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Blick aus dem Cockpit auf des rechte Triebwerk.

 

 

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Ein letzter Blick auf Irkutsk. Die Innenstadt ist auf der linken Seite des Flusses.

 

 

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Die Cockpit-Besatzung bestand aus vier Leuten: Pilot, Copilot, Bordingenieur und Navigator. Der letztere wurde tatkräftig von einem mobilen GPS-Gerät unterstützt.

 

 

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Das Wetterradar. Wenn die Linie bis zum Rand durchläuft ist alles in Ordnung. Bei schlechtem Wetter wird die Linie dann entsprechend vorher unterbrochen.

 

 

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Kabineninnensansicht. Wie bei der ATR auch gibt es zwischen Kabine und Cockpit einen Frachtbereich. Aus diesem kommt gerade die Stewardess zurück.

 

Nacheinander durften wir uns dann im Cockpit abwechseln und so konnte jeder einmal Fotos machen und mit dem Piloten sprechen.

 

 

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Detailaufnahme der Pilotenseite.

 

 

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Das Navigatorpanel mit Radiokompass und Geschwindigkeitsmesser in km/h. Dieser zeigt gerade ca. 215km/h an.

 

 

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An der oberen Seite des Cockpits erkennt man ein weiteres typisch russisches Cockpit-Accessoire. Der Captain meinte scherzhaft, das Flugzeug habe vier Propeller, zwei große draußen und zwei kleinere innen.

 

 

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Ganz unten ist der Autopilotknopf für die Flugrichtung zu erkennen. Die unterschiedliche Stellung der Schubhebel erklärte mit der Captain mit unterschiedlichen Propellereinstellungen. Die Leistung der Turbinen sei jedenfalls identisch meinte er.

Er erinnerte sich dann auch noch an einen deutschen Satz aus seiner Zeit als russischer Soldat in der DDR: „Halt! Bleiben Sie stehen oder ich schieße!“ Naja, so sind se die Russen .

 

 

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Typisches rundes Fenster mit toller Aussicht.

 

Für die Landung ging ich dann wieder nach Hinten.

Der Anflug auf Krasnojarsk erfolgte dann direkt über die Stadt.

 

 

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Interessante Architektur. Neben den alten Plattenbauten werden moderne Wohn- und Hochhäuser hochgezogen.

 

 

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Hier sieht man bereits die Piste 29 vom Flughafen Emilianovo.

 

 

 

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1cm vom Touchdown entfernt.

 

 

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Ein letzter Blick auf das leere Cockpit.

 

Nach einem großen Dankeschön an den Captain ging es dann in den Bus Richtung Terminal.

 

 

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Die interessante Heckflossenanordnung.

 

 

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Wer will die Nieten zählen? 

 

 

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Und noch ein 90°-Abschiedsshot.

 

 

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Die gegroundete Krasair/Air Union Flotte.

 

So, das war’s für Teil 1.

Teil 2 folgt demnächst.

 

Edit:

Teil 1 zum Threadtitel hinzugefügt.

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Toller Bericht! Du hattest ja Glück noch mit einer "alten" Tu3 von UT Air fliegen zu können, denn ich hatte im April die RA-65780 erwischt und deren Kabine war bereits modernisiert. Da war ich doch ein wenig enttäuscht.

 

Vielen Dank für´s Posten und ich freue mich schon auf Teil 2!

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Finde ich auch, sehr schöner Bericht, freue mich schon auf den zweiten Teil :) .

Hoffentlich halten einige der Russischen Flugzeuge noch ein paar Jahre aus, damit ich noch mit einigen fliegen kann <_< .

Ganz am Anfang meintest du doch das die Il-86 stillgelegt werden soll, aber nur die 86, nicht die 96 oder???

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Schöne Bilder, danke dafür!

 

Im März haben wir für weniger als 15 EUR für den OW auch noch die AN-24 mitgenommen. Auf jeden Fall ist ein Flug mit dieser Maschine nur Leuten ohne Flugangst zu empfehlen. :D

 

Danke.

Och, naja so schlimm war das gar nicht. Fand ich zumindest. Aber ich hab da vielleicht auch die falsche Ansicht :).

 

Toller Bericht! Du hattest ja Glück noch mit einer "alten" Tu3 von UT Air fliegen zu können, denn ich hatte im April die RA-65780 erwischt und deren Kabine war bereits modernisiert. Da war ich doch ein wenig enttäuscht.

 

Vielen Dank für´s Posten und ich freue mich schon auf Teil 2!

 

Danke.

Jop, außen und innen hat da alles zusammengepasst :). Allerdings wär ich über jede Tu3 froh gewesen.

 

Finde ich auch, sehr schöner Bericht, freue mich schon auf den zweiten Teil :) .

Hoffentlich halten einige der Russischen Flugzeuge noch ein paar Jahre aus, damit ich noch mit einigen fliegen kann <_< .

Ganz am Anfang meintest du doch das die Il-86 stillgelegt werden soll, aber nur die 86, nicht die 96 oder???

 

Danke.

Richtig. Il-86 werden aller Vorrausicht nach ziemlich schnell verschwinden. Selbst wenn dann noch einzelne unterwegs sein sollten, wirds verdammt schwer die zu finden und zu buchen.

Il-96 sollte man noch geraume Zeit gut kriegen sollen.

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  • 4 Wochen später...
Auch hier haben wir mit der Tu gute 2km der 3km langen Bahn genutzt. Die Steigrate war wieder gemächlich.

 

Die Tu134 kann aber auch anders. Hab ich in den 70er Jahren erlebt, wie wir von Frankfurt nach Prag mit einer TU134 von CSA flogen. Nach technischen Problemen und ca 6h Reparatur hatte es der Pilot dann eilig und zog die Kiste massiv hoch. Mein Vater saß Reihe 1 (also Blick nach hinten am Tisch). Sein Kommentar "Hät ich gespuckt, ich wäre bis in die letzte Reihe gekommen" ;)

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