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Aktuelles zur Deutschen Lufthansa AG


Gast Jörgi

Empfohlene Beiträge

Warum sollen die Mitarbeiter auf Geld verzichten?

Die Vorstände tun es ja auch nicht !! Ist ein Vorstand besser als der "normale" Mitarbeiter?

Dann sollen doch die Vorstände die Maschinen pilotieren oder die Maschinen warten.

 

Nein, das sollen die Mitarbeiter auch nicht. 

Der AG hat einen Vorschlag unterbreitet, den die AN nicht akzeptiert haben.

Die AN haben einen Vorschlag unterbreitet, den der AG nicht akzeptiert hat.

Die AN haben darauf einen Streik angekündigt, der AG hat darauf eine Schlichtung vorgeschlagen.

Die AN haben abgelehnt.

Frage: Warum haben die AN die Schlichtung verweigert? Antwort: Das Angebot des  AG ist nicht verhandelbar.

Ergo: Das Gesetz, das explizit für solche Fälle die Schlichtung vorsieht, wird nicht beachtet.

So stellt sich für mich derzeit der Sachverhalt dar, wobei die Prozente der Gehaltserhöhung zunächst irrelevant sind.

Oder steckt vielleicht etwas anderes dahinter? Wer pokert hier zu hoch?

 

Nein, das tun die Vorstände ja auch nicht. Das Gehalt wird ganz bestimmt in den Verträgen festgehalten sein, ebenso die Aufschläge nach bestimmten Kriterien. Ich kenne die Verträge nicht, weiss aber, dass es so bei ähnlichen Verträgen drinsteht, neben anderen Kriterien natürlich. Und das Gute an der Sache ist, dass der Vorstand selbst sich keine Gehaltserhöhungen "gönnen" kann. Das übernimmt der AR, und da sind AN und Gewerkschaftler mitbestimmend.

Ich weiss nicht, was du unter unter "besser" verstehst. Zunächst sind, genauso wie du ich (nicht mehr) AN, also Angestellte dieses Unternehmens. Durch bestimmte Qualifikationen (z.B. Studium, fachspezifische Expertisen..usw.) erwirbt man sich ein Wissen, dass einen dazu prädestiniert, entsprechende Funktionen ausführen zu können. Dass dieses nicht alle schaffen, oder nicht wollen, oder auch nicht können, heisst noch lange nicht, dass diese Menschen unterprivilegiert sind; sie sind halt für diese spezielle Funktion nicht vorgesehen.

 

Na ja, den letzten Absatz kannst du dir schenken, dafür sind halt andere AN zuständig, die es geben muss und auch immer geben wird.

Wir leben halt in einer Solidargemeinschaft, da darf Keiner auf der Strecke bleiben, egal welche Qualifikationen er/sie vorweisen kann.

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Ähm, euch ist schon bewusst, dass man letztes Jahr schon einmal in einer Schlichtung war, die gescheitert ist?

Der Lufthansa geht es mit der Forderung nur darum Zeit zu gewinnen (so wie letztes Jahr, um über die Sommerferien zu kommen), auch eine erneute Schlichtung würde früher oder später scheitern.

Im übrigen steht ihr jederzeit frei, ein verbessertes Angebot vorzulegen, welches dann uU auch schlichtungsfähig ist (z.B. eines das Kompensation in anderen Tarifbereichen, über die zZ ja explizit nicht verhandelt wird, nicht beinhaltet...).

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Ähm, euch ist schon bewusst, dass man letztes Jahr schon einmal in einer Schlichtung war, die gescheitert ist?

 

Das ist so nicht richtig formuliert. Die Vorgespräche, die zu einer Schlichtung führen sollten, waren von der VC für gescheitert erklärt worden.

Guckst Du hier: http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/lufthansa-schlichtung-mit-cockpit-gescheitert-a-1042320.html

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Wenn der Tarifvertrag keine Schlichtungsklausel vorsieht, sind die Tarifparteien nicht verpflichtet, an einer Schlichtung teilzunehmen sofern einer der Partner dieses verlangt. Voraussetzung für den Streik ist dann, dass eine der Parteien die Verhandlungen für gescheitert erklärt hat.

 

Da Lufthansa gestern in zwei Instanzen erfolglos versucht hat den Streik zu verbieten kann man davon ausgehen, dass es zwischen Lufthansa und VC keine Schlichtungsklausel gibt. Die Pressemeldungen gehen dahin, dass Lufthansa lediglich versucht hat, den Streikaufruf für unrechtmäßig zu erklären, also wieder dahingehend argumentiert hat, dass zu Dingen gestreikt wird, die nicht Tarifvertraglich regelbar sind (Etwa Unternehmensstrategie). Es ist ihr im vorläufigen dieses Mal nicht gelungen, dieses zu zeigen.

Daran sieht man, dass VC die richtigen Schlüsse aus dem Urteilen in 2015 gezogen hat und disziplinierter arbeitet. Lufthansa kann natürlich ein Verfahren in der Hauptsache anstrengen - wobei ich mich frage, welche Argumente LH dann noch liefern kann, die sie gestern nicht gebracht. 

 

Meine Vermutung, nach den gestrigen Urteilen und der anschließenden Verlängerung des Streiks um 2 Tage hat VC den Eindruck, dass die Richter von den Argumenten der Lufthansa nicht wirklich überzeugt waren. Aber um das zu beurteilen hätte man vor Ort sein müssen, bzw. man muss die schriftliche Begründung abwarten.

 

In einer Situation wie der aktuellen, in der aufgrund eines Einstellungsstopps, des nicht vorhandenen Flotten-Wachstums und des Aussetzens der automatischen Inflationsausgleichs kaum Gehaltszuwachs statt findet wird es für VC einfacher, den Streik und den Verzicht auf Schlichtung als verhältnismäßig darzustellen. Das gilt auch für ein nominelles Lohnplus von 20%.

 

Während man zu Inhalten, die nicht tarifvertraglich regelbar sind, nicht streiken darf, darf man sie dennoch im Rahmen der Tarifverhandlungen behandeln. Das heißt aus LH Sicht ist der Payoff: "Wie viel zahlt man den Bestands-Mitarbeitern, damit sie die neue Strategie mittragen" kontra "Wieweit verzichte ich auf mein Recht, die Strategie autonom zu bestimmen, wenn die Bestands-Mitarbeiter auf Gehalts verzichten. Umgekehrt gilt es auch für die Gewerkschaft, mit der Einschränkung, dass sie an Einfluss verliert, wenn neue Konzerntöchter im Ausland gegründet werden. Die operative Frage, wie einfach ist es für eine Gewerkschaft, eine österreichische, spanische oder (hypothetisch) rumänische Schwestergewerkschaft zu finden um die Piloten dort gewerkschaftlich zu organisieren oder überlässt man das lokalen Bestandsgewerkschaften, wie etwa in Österreich. Hier versuchen Gewerkschaften gerade für die EWE Besatzungen einen Tarifvertrag zu vereinbaren.

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Was für eine Zeit soll die Lufthansa denn gewinnen? Bzw wofür? Irgendwann muss man ja verhandeln und die Streiktage sind ja sehr teuer - das halte ich für ausgeschlossen.

 

 

Um über die Weihnachtsfeiertage und -ferien zu kommen, so wie letzten Sommer und diesen Sommer auch. Da wird dann immer "verhandelt" und wenn die Ferien durch sind kann man die Verhandlungen wieder platzen lassen, indem man "vergisst" worauf man sich vorher geeinigt hat und wieder auf 0 stellt.

 

@aaspere: Fair enough. Aber ausloten unter Zuhilfenahme eines Mediator mit bundespolitischem Hintergrund ist ja fast schon eine Schlichtung...

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Das haben wir vor ein paar Seiten schon ausführlich besprochen - die Zahl ist viel zu hoch gegriffen, kein Inflationsausgleich sondern eine Stufensteigerung und für zunehmend viele Co-Piloten (aufgrund fehlender Beförderungen) gar nicht mehr vorhanden.

Deshalb findest du es auch nicht in den (offiziellen) Darstellungen der Lufthansa...

Bearbeitet von 8stein
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@aaspere: Fair enough. Aber ausloten unter Zuhilfenahme eines Mediator mit bundespolitischem Hintergrund ist ja fast schon eine Schlichtung...

 

Wenn man sich auf eine förmliche Schlichtung hätte einigen können, wär Theo (es wächst zusammen, was zusammen gehört) Waigel sicher eine gute Wahl gewesen. Die Hürde der Konzernstrategie war aber zu hoch.

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Also was ich sagen kann / darf ist..... es geht nicht nur ums Geld. Es wurde so kommuniziert, damit dieser Streik nicht wieder verboten wird. 

Im eigentlichen Kern gibt es eine Forderung der VC die, wenn die so durch käme, es keinen weiteren Streik gäbe, keine weiteren Lohnforderungen und ähnliches.

Diese Forderung ist schon fast sittenwidrig und würde ca. 2300 Mitarbeitern den Job Kosten, bzw. sie bekämen wahrscheinlich das Angebot bei EW / EW Austria anzufangen, zu schlechteren Konditionen.

Sorry mehr darf ich nicht sagen.

Nebenbei sei bemerkt, dass ein LH Kapitän mit Zulagen locker € 250.000 p.a. verdient........ damit nagt man nicht gerade am Hungertuch.

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Also was ich sagen kann / darf ist..... es geht nicht nur ums Geld. Es wurde so kommuniziert, damit dieser Streik nicht wieder verboten wird. 

Im eigentlichen Kern gibt es eine Forderung der VC die, wenn die so durch käme, es keinen weiteren Streik gäbe, keine weiteren Lohnforderungen und ähnliches.

Diese Forderung ist schon fast sittenwidrig und würde ca. 2300 Mitarbeitern den Job Kosten, bzw. sie bekämen wahrscheinlich das Angebot bei EW / EW Austria anzufangen, zu schlechteren Konditionen.

Sorry mehr darf ich nicht sagen.

Nebenbei sei bemerkt, dass ein LH Kapitän mit Zulagen locker € 250.000 p.a. verdient........ damit nagt man nicht gerade am Hungertuch.

Aber auch nur ,wenn am Ende der Karriere ist.Und wieviele Piloten sind gerade in diesem Stadium ?

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Nicht nur dann - vergleiche nur alleine das FO Einstiegsgehalt dort mit dem durchschnittlichen Gehalt eines Akademikers... Jaaa, ich weiß, Kredite müssen abgezahlt werden, aber das haben einige Akademiker auch. Dafür gibt es dann ja auch steuerliche Vorteile und man zahlt ja nicht 20k p.a. ab.... Das kannst du wirklich nicht Hungertuch nennen!

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Was ich hier und in der Außendarstellung der Lufthansa vermisse, ist der Umstand, dass die Piloten jährlich unabhängig von Tarifabschlüssen ohnehin 3% plus p.a. bekommen.

Ich denke, die meisten AN wären froh über so ein zusätzliches (!) Geschenk.

 

Das hast du in jedem Betrieb in der eine Bindung an einem Tairfvertrag gibt.

 

Jeder steigt auf ine Stufe ein (gemäss Bildung und Erfahrung) und endet in der vorgesehenen Endstufe in der seine Position eingestuft wurde.

 

Dies gilt allerdings nur für tarifliche Mitarbeiter, bei der Meisterposition ist meistens schluss.

 

Interessant ist der Vergleich eher aus einer anderen Perspektive: in der Industrie die höheren Positionen Aussertariflich sind und im Regelfall auch eine Erfolgskomponente in der Vergütung beinhalten. Tairfgarantie gibt es nur für die einfacheren Jobs. Bei den Piloten ist es zum einen ein Tarifkonstrukt das eher an einfache Tätigkeiten angelehnt ist, auf der anderen Sache hersscht das Selbstverständnis Führungskraft zu sein.

 

Wenn 20% des Einkommens vom EBIT des Unternehmens abhängen würden wäre auch die Streiklust wesentlich geringer ausgeprägt.

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Nix für ungut H.A.M.

Aber die EW-Kiste wurde hier doch ganz öffentlich diskutiert. Da braucht man nicht geheimnisvoll zu sein.

Ich wollte nur verdeutlichen, dass eine Gewerkschaft, die ja eigentlich für Arbeitnehmer einstehen sollte, in Kauf nimmt,

das 2300 Mitarbeiter ihren Job verlieren oder einen schlechter bezahlten annehmen sollen nur damit die Piloten weiterhin ihre

fette Vorruhestandsregelungen kassieren können. Ach ja, die Piloten die jetzt bei der LH arbeiten betrifft das ganze nicht, die haben

Bestandsschutz. VC will diese Regelung auch bei Neueinstellungen beibehalten. Nur mal Ehrlich in der heutigen Zeit bei dem Kostendruck, wer soll so etwas auf Dauer finanzieren?

Den Streik bei EW kann ich schon eher verstehen, dort sind die Gehälter wirklich nicht prickelnd.

Und als LH Pilot kommst recht schnell in den Bereich des 6 stelligen Jahresgehaltes. Jammern auf hohem Niveau.

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DIe VC hat mit Schlichtungen, gerade bei LH, eher schlechte Erfahrungen. An das letzte echte Schlichtungsergebnis bei LH hält sich der Konzern bis heute nur teilweise, warum sollte man dann wieder das Risiko einer Schlichtung eingehen? Zumal es dazu im deutschen Tarifrecht auch keine echten Bestimmungen dazu gibt.

 

[

Ich wollte nur verdeutlichen, dass eine Gewerkschaft, die ja eigentlich für Arbeitnehmer einstehen sollte. Jammern auf hohem Niveau.

Die VC tritt ja auch für Arbeitnehmer ein. Für diejenigen die bei ihr organisiert sind und im entsprechenden Unternehmen angestellt. Bei der VC wird für jede Firma eine eigene Tarifkommision aus den Piloten dieser Firma gegründet und ist in ihrer Politik weitestgehend unabhängig. Und ja, es mag einem als Jammern auf hohem Niveau vorkommen, aber es ist trotzdem legitim. Genau für die Verbesserungen der Arbeitsbedingungen, und dazu zählt nun mal auch Gehalt oder Perspektiven, gibt es in Deutschland Gewerkschaften.

 

Interessant auch immer wieder diese Hinweise auf das schelchte EWE Niveau, wenn gleichzeitig 40 Flugzeuge wet geleast werden für die man jetzt 100 bis 150 neue Piloten zu Einstiegsgehältern von über €57k einstellt.

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Was für eine Zeit soll die Lufthansa denn gewinnen? Bzw wofür? Irgendwann muss man ja verhandeln und die Streiktage sind ja sehr teuer - das halte ich für ausgeschlossen.

Der VC dürften die Streiks mehr kosten. Und wenn LH jetzt noch die Schadensersatzklage vom verbotenen Cargo-Streik aus 2014 vor Gericht bringt und gewinnt (man will hier 2 Mrd. € von der VC), wie flüssig ist dann die VC noch? Will man eventuell die VC ausbluten lassen?

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Der Streik ist ja freiwillig. Man könnte ja auch verhandeln und seine Kompetenzen als TARIF-Partner anerkennen und nicht als Co-Manager agieren wollen. Dann reicht die Kasse. SOLLTE es die LH Taktik sein, ist sie mMn nicht weniger legitim als ein Steik aus einem Grund wegen dem man nicht streiken darf...

Bearbeitet von d@ni!3l
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Nochmal kurz für die Vergleiche Vorstandsgehalt zu Pilotengehalt. Wie verhalten sich die beiden Gruppen denn im Marktwert?

 

Der Vorstand befindet sich da eher im Mittelfeld und für jeden LH CEO würden sich besser bezahlte Stellen finden lassen (siehe Spohrs vorgänger)

 

Die Cockpitgehälter sind aber wesentlich über dem Marktwert. Das ist eine Blase, die irgendwann platzen wird. Im Zweifel mit einer Insolvenz der LH.

Auch kann man nicht von einer Produktivitätssteigerung der Piloten durch mehr Lohn sprechen, oder fliegt man bald doppelt so schnell wie sonst?

 

Es gibt auf beiden Seiten verständliche Extreme, aber so kann es doch nicht weiter gehen. Man macht sich zum Gespöt der Leute (auf beiden Seiten!).

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