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Zum Strietzelmarkt nach Dresden (FRA-DRS-FRA mit Lufthansa)


martin.stahl

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Nach dem Mauerfall hatte ich 1990 einen Ausflug mit meinen Eltern nach Meiningen und Suhl gemacht, aber seit der Wiedervereinigung nie die neuen Bundesländer besucht. Es hatte sich nie ergeben bzw. ich hatte mal daran gedacht, es dann aber wieder auf später verschoben. Als ich dann im Herbst über den Dresdener Weihnachtsmarkt, den Strietzelmarkt, las, erschien es mir eine gute Gelegenheit, diesen zu besuchen und das natürlich mit einem Ausflug nach Dresden zu verbinden. Dank der Promo-Gutscheine der Lufthansa blieb der Flug auch als Tagestour unter 100 Euro, da ich nicht das ganze Wochenende unterwegs sein wollte. Meine Freundin wollte auch mit, und mit einem zweiten Gutschein buchten wir ihren Flug dazu.

Bisher hatte ich nie ernsthaft daran gedacht, nach Dresden zu fliegen, weil mir die Strecke zu kurz erschien, doch nach Dresden sind es von Frankfurt aus gerade mal 20 km weniger als nach Prag.

 

17.12.11

LH 208 FRA-DRS, A321 D-AISX, Gate A36, Sitz 23 A

Startbahn 18, Landebahn 22

Flugzeiten geplant: 11:30 – 12:35, tatsächlich 11:31 – 12:31

 

Da wir schon so dekadent waren und zum Weihnachtsmarkt flogen, gönnten wir uns auch einen Tag im Parkhaus. Da ich schon online eingecheckt hatte, konnten wir recht spät losfahren. Für den Rückflug wollte ich auch schon am Vorabend einchecken, doch der Flug wurde nicht angezeigt, obwohl es weniger als 23 Stunden bis zum Abflug waren. Erst am Morgen war es möglich, aber auch kein Problem, da praktisch alle Plätze noch frei waren.

Die Zeit am Flughafen reichte gerade noch, um uns dank der Gutscheine zwei kostenlose Cappucchinos im McCafe zu holen, und als wir am Gate A36 ankamen, war das Einsteigen schon im vollen Gang. Am Abend vorher war noch Gate A20 angezeigt, am Morgen A34 und an Gate A36 stand der Flieger nun tatsächlich. Ich habe es noch nie erlebt, dass das LH-Gate in Frankfurt, das mir beim Einchecken am Vortag angezeigt wurde, dann auch das tatsächliche Gate wurde. Noch eine Stunde vor dem Abflug war im System ein A319 angezeigt, der fast ausgebucht war. Am Gate stand dann aber ein A321, was mir einen freien Nebensitz bescherte. Allerdings befand sich meine Reihe 23 nun über der Tragfläche, was ich eigentlich vermeiden wollte, da so das Fotografieren schwieriger wurde.

Ich sah am Flughafen auch zum ersten Mal Landungen auf der neuen Nordwestbahn – ein ungewohnter Anblick, die Flugzeuge im Anflug auf der „falschen“ Seite zu sehen.

 

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Nachdem Deutschland das Orkantief am Tag vorher überstanden hatte, hoben wir um 11:41 auf der Startbahn West ab – mitten in den blauen Himmel, den uns eine Wolkenlücke beschert hatte.

 

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Die Linkskurve führte uns über den Spessart und das Maindreieck über Gemünden, Eußenheim, Schweinfurt, Coburg und an Meißen vorbei nach Dresden.

 

Flughafen Frankfurt und Mörfelden

 

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Babenhausen

 

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Stockstadt und Mainaschaff (bei Aschaffenburg)

 

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Glattbach – hier wohne ich und habe zum ersten Mal auch das Haus, in dem ich wohne, auf einem meiner Luftbilder gefunden.

 

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Gera versteckt sich hinter einigen Wolken.

 

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Bis Dresden flogen wir dann über einer geschlossenen Wolkendecke. Irgendwann auf dem Flug freute ich mich über das schöne Wetter und den strahlend blauen Himmel, bis mir wieder einfiel, dass wir ja über den Wolken sind und da der Himmel immer strahlend blau ist.

Als Verpflegung gab es eine kleine Tafel Schokolade, die bereits beim Einsteigen an die Passagiere verteilt wurde, sowie das übliche Getränkesortiment.

 

Weixdorf kurz vor der Landung in Dresden

 

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Um 12:23 Uhr setzten wir unter dichten Wolken und bei leichtem Regen auf der Landebahn 22 auf. Ich bestaunte die vielen Airbusse, die wohl zu Frachtern umgebaut werden.

 

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Kurz nach unserer Landung fuhr auch schon eine S-Bahn zum Hauptbahnhof und eine gute Viertelstunde später waren wir in Dresden und spazierten von der Marienbrücke aus die Elbe entlang zur historischen Altstadt.

 

Dreikönigskirche in der Neustadt auf der anderen Elbeseite.

 

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Die historische Altstadt unter der sich gerade öffnenden Wolkendecke – wir hatten großes Glück mit dem Wetter.

 

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Frauenkirche

 

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Blick zurück zur Marienbrücke

 

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Semperoper – die Warteschlange war so lang, dass wir auf eine Besichtigung im Inneren verzichteten.

 

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Hauptwache vor dem Zwinger

 

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Im Zwinger

 

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Flashmob der roten Weihnachtsmannmützen? Wir hatten keine Ahnung, warum so viele Besucher im Zwinger diese roten Mützen getragen haben. (Abgesehen davon, dass ich es unmöglich finde, wenn in der Vorweihnachtszeit die Leute mit diesen Mützen herumlaufen und das am Ende auch noch witzig finden. Es wird nur noch von Haarreifen mit Rentiergeweihen übertroffen.)

 

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Hofkirche

 

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Es war nur ein kurzer Weg zur berühmten Frauenkirche, und ich habe selten eine derart eindrucksvolle Kirche gesehen. Leider war Fotografieren im Inneren nicht erlaubt, so dass ich keine Fotos vom Inneren der hohen Kuppel habe, aber alleine das Gefühl war schon überwältigend. Wir bestiegen dann auch die Kuppel, die einen schönen Anblick über ganz Dresden und das Elbetal bescherte.

 

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Dresdner Neustadt

 

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Hochschule für Bildende Kunst

 

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Der Strietzelmarkt

 

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Hofkirche

 

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Wie es der Zufall wollte, hatte die Mutter meine Freundin für das gleiche Wochenende eine Busreise nach Dresden gebucht, so dass wir uns am Nachmittag trafen und gemeinsam Pause im Museumsrestaurant “Dresden 1900” machten, das im Inneren wie die Straßenbahnen der damaligen Zeit eingerichtet ist.

 

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Die Frauenkirche im abendlichen Regen

 

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Der leichte Regen hielt uns nicht vom Besuch des Strietzelmarktes ab, wegen dem ich eigentlich nach Dresden geflogen bin. Auf dem Weg dorthin fand gerade jetzt eine Parade von Handwerkern aus dem Erzgebirge statt, so dass es schwer wurde, die Straße zum Markt zu überqueren.

 

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Wir schoben uns durch die Menschenmenge und deckten uns mit all den Sachen ein, die man auf einem Weihnachtsmarkt kauft. Spezialitäten aus der Region, weihnachtliches Gebäck und Süßigkeiten, und natürlich durften Bratwurst und Glühwein nicht fehlen. Wobei ich gemerkt habe, dass mir die fränkischen Bratwürste lieber sind als die sächsischen.

 

Ein weiterer Zufall ergab, dass ich wenige Tage zuvor noch über Ebay einen Artikel nach Dresden versteigert hatte, und da der Käufer ganz in der Nähe wohnte, liefen wir zu ihm hin und ich gab den Artikel bei ihm ab und hatte dann endlich wieder Platz im Rucksack für die Einkäufe.

 

Viel Zeit blieb nicht mehr, so dass wir noch etwas durch das abendliche Dresden wanderten und uns dann wieder auf den Weg zur S-Bahn machten.

 

Ständehaus

 

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LH 219 DRS- FRA, A319 D-AIBD “Pirmasens”, Gate 10, Sitz 23 A

Startbahn 22, Landebahn 25 R

Flugzeiten geplant: 19:55 – 21:05, tatsächlich 19:54 – 20:58

 

Als wir gut eine Dreiviertelstunde vor dem Abflug am Flughafen ankamen, war das Terminal menschenleer. Vor uns startete nur noch eine Sun Express nach Antalya und entsprechend ausgestorben wirkte das Terminal. Wir dachten schon, wir wären die letzten unseres Flugs, die durch die Kontrolle gingen, doch im Abflugbereich waren wir fast die einzigen. Hatten wir uns in der Zeit vertan und den Abflug verpasst? Nein, er war am Gate angezeigt. Wir waren tatsächlich die ersten. Mit der Zeit tröpfelten dann noch einige Passagiere herein und 10 Minuten vor Abflug erschien eine Mitarbeiterin am Gate und ließ die knapp 30 Passagiere in den wartenden A319, mit dem ich vor gut einem Jahr von Bremen nach Hause geflogen bin – damals so neu, dass er noch keinen Städtenamen trug.

 

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Die geringe Auslastung bescherte jedem eine komplette Sitzreihe für sich alleine und wir konnten pünktlich starten und hoben um 20:02 Uhr ab. Noch ein letzter kurzer Blick auf Dresden, bevor wir in den Wolken verschwanden. Je näher wir Frankfurt kamen, desto schöner wurde das Wetter.

 

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Nach dem Start ging es an Gera und Chemnitz vorbei, Suhl, die Wasserkuppe in der Rhön, Fulda und Hanau.

 

Ich durfte dann um 20:46 Uhr meine erste Landung auf der neuen Nordwestbahn erleben und fand es sehr beeindruckend, im Endanflug das ganze übrige Flughafengelände beleuchtet zu erleben. Leider war es viel zu dunkel für brauchbare Fotos, so dass ich es erst gar nicht versuchte.

 

Alles in allem war es ein schöner und aufregender Tag und ich merkte daheim schnell, wie gut es mir getan hatte, einmal wieder aus dem Alltagstrott herauszukommen. Auch im nahenden Winter kann man schöne Städtetouren machen, wobei wir wirklich Glück mit dem Wetter hatten, wenn ich mir den Sturm am Tag davor und den Schneeregen am Tag danach ansehe.

 

Copyright aller Fotos: Martin Stahl

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Vielen Dank für den Report.

 

Ich bin übrigens genau 15 Minuten nachdem du gestartet bist aus Hamburg kommend in Frankfurt gelandet und war dann auf dem dortigen Weihnachtsmarkt. Abends bin ich dann nach Leipzig weitergeflogen. Hätte ich mehr Zeit gehabt, wäre ich an dem Tag ebenso nach Dresden gefahren, also danke für den Bericht, jetzt weiß ich was ich verpasst habe. ;)

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