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[Fotobericht] Probebetrieb BER am 30.04.


netfuture

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Auch ich möchte einmal meine Eindrücke vom heutigen Probetag im Detail schildern. Für die Qualität der Fotos möchte ich mich vorab entschuldigen. Ich hatte - im Glauben, das Fotografierverbot würde strikt durchgesetzt - keine Digitalkamera dabei und daher nur Fotos mit dem Handy gemacht. Tatsächlich wurde Fotografieren zumindest "geduldet".

 

Nachdem ich gestern erst aus Neapel zurückgekommen bin und Berlin für mich nur einen (mehrtägigen) Zwischenstopp auf dem Rückweg nach Köln darstellt, bin ich heute morgen mit Bus und S-Bahn zum Bahnhof Berlin-Schönefeld Flughafen angereist. Ankunft dort war um 8:22 Uhr und die ersten Busse fuhren bereits vor, um die Komparsen zum Einführungszelt vor dem Ankunftsbereich des neuen Flughafens zu befördern. Etwa um 9:30 Uhr - mittlerweile hatten wir alle eine Warnweste, einen Helm sowie einen Ausweis erhalten - ging es dann los mit einer kurzen Sicherheitseinführung und schließlich mit dem Ablauf des heutigen Tages.

 

In der 1. Welle wurden mehrer Flüge zu "unkritischen" Destinationen abgefertigt, darunter Mailand, Wien und Dubai. Ich hatte dabei das Glück, ein Szenario durchlaufen zu können, das auch meinem persönlichen Reiseverhalten sehr nahekommt: bereits online eingecheckt, sollten alle Fluggäste gebucht auf den Lufthansa-Flug nach Mailand ohne aufzugebendes Gepäck direkt die Sicherheitskontrolle passieren und sich zum Abfluggate begeben. Laut meiner Bordkarte sollte ich noch nicht einmal Handgepäck mitführen (tatsächlich hatte ich auch sonst - außer den Dingen, die ich am Körper trug - nichts dabei). Die Zeit bis zum Abflug war hierbei bewusst sehr knapp bemessen.

 

In der 2. Welle wurden dann Flüge zu sicherheitstechnisch "kritischen" Destinationen abgefertigt: United Airlines nach New York und El Al nach Tel Aviv. Wie sich später herausstellte, sollte es für mich im zweiten Durchlauf nach Israel gehen.

 

Die Komparsen stehen bereit, das Gebäude zu betreten:

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Der Außenbereich vor der Ankunftsebene - hier ist noch ein wenig zu tun:

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Besser sieht es da schon auf der Check in-Ebene aus - die Plastikplanen zum Schutz der Einrichtung wurden mittlerweile entfernt und auch die große Kunstinstallation hängt bereits:

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Nachdem ich mein Gate auf den Monitoren abgelesen hatte (für meinen Geschmack hängen die einen Tick zu hoch), ging's auch schon direkt zur Sicherheitskontrolle, wo allerdings die Technik spinnte - und das den ganzen Tag. Die Barcodes auf den Bordkarten konnten nicht eingelesen werden, die Schleusen zur Sicherheitskontrolle blieben somit geschlossen. Ein Herr vom Organisationsteam lotse deshalb die Reisenden einzeln - einer nach dem anderen - durch die Schleuse, indem er immer wieder einen Master-Barcode einscannte.

 

Die Sicheheitskontrolle am BER sieht vor, dass sich die Passagiere selbst eine Kiste nehmen müssen, um ihre Habseligkeiten dort hineinzulegen. Nach Durchlaufen der Kontrolle müssen die Fluggäste die Kiste in ein Fach unterhalb des Rollbandes legen, damit diese wieder nach vorne zurückbefördert wird. Eigentlich eine sinnvolle Maßnahme, nur habe ich - wie viele andere Komparsen auch - zunächst vergessen, diese Kiste selbsständig wieder in dieses Fach zu legen. An anderen Flughäfen ist es halt nicht üblich, dass Passagiere diesen Schritt selbst erledigen müssen.

 

Die wohl größte Baustelle ist derzeit noch der Marktplatz und der Bereich ringsum - sieht teils noch sehr unfertig aus:

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Viele Pfeile, aber dennoch recht übersichtlich: Wegweiser auf dem Marktplatz:

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Für mich ging es dann recht flott zum Gate B10, wo ich - wieder Erwarten, obwohl ich ganz vorne mit dabei war - nicht der Erste war. Eine Dame hatte es tatsächlich noch vor mir dorthin geschafft.

 

Der Gatebereich:

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Blick auf das Vorfeld und den Tower:

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Es blieb noch ein wenig Zeit, die nähere Umgebung zu erkunden.

 

Der B-Pier (ganz links sind auch die Laufbänder zu sehen, die noch nicht in Betrieb waren):

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Die Monitore zeigen unter anderen die Wegezeit vom aktuellen Standort zu den Gates an:

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Eher suboptimal gelöst: der Weg durch's Treppenhaus zu den Gates B12 - 15. An dieser unscheinbaren Abzweigung werden sicherlich viele Fluggäste vorbeilaufen. Eine Rolltreppe ins Untergeschoss käme der besseren Orientierung sehr zu Gute:

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Der Abflug war geplant für 10:55 Uhr, das Boarding begann jedoch erst verspätet um 11:02 Uhr. An den Komparsen lag's nicht, die waren (fast) alle rechtzeitig da; lediglich 2 von 50 Passagieren haben den Flug verpasst und gingen stattdessen auf dem Weg zum Gate "verloren".

 

Mangels Flugzeug wurden dann mehrere Busse geboardet, die uns zur landseitigen Abflugebene brachten. Stellenweise war die Fahrt - zumindest für einen Vorfeldbus - sehr abenteuerlich, da Abzweigungen teils in engen Radien und abweichend von der normalen Vekehrsführung passiert wurden.

 

Während die anderen Komparsen teils noch auf ihre "Abflüge" warteten, begannen wir bereits mit der zweiten Welle. Hierzu erhielten wir unsere Tickets sowie einen zweiten Zettel, auf dem vermerkt war, wie viele Gepäckstücke wir uns aus dem Haufen nehmen durften. Anders als bei den vorherigen Probetagen, lagen diese jetzt nicht mehr unmittelbar vor den Check in-Schaltern, sondern draußen auf der Vorfahrt in der Abflugebene:

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Die Koffer haben mittlerweile schon sehr gelitten. Es gibt kaum noch ein Exemplar, dass noch alle Räder besetzt. Meiner hatte zwar noch alle, dafür war aber ansonsten schon recht ramponiert und der Teleskopgriff ließ sich auch nicht mehr ausfahren:

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Check in bei El Al - natürlich inklusive der für Isrealflüge obligatorischen Befragung:

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Es handelte sich übrigens um "echtes" Personal, das sowohl Englisch als auch Hebräisch sprach. Der Einfachheit halber entschied ich mich für Englisch als Interviewsprache. Es kamen die üblichen Fragen zur Anzahl der Reisenden und deren Herkunft und wer den Koffer gepackt habe. Der eigentlich Check in am Schalter dauerte dann - begleitert von technischen Schwierigkeiten - weitere 3 Minuten. Danach hatte ich meine Bordkarte sowie einen weiteren Schnippsel als Nachweis für aufgegebenes Gepäck in der Hand.

 

An der Sicherheitskontrolle hatte man nach wie vor mit dem besagten Problem an den Personenschleusen zu kämpfen. Also ging es wieder nur der Reihe nach durch die Schleuse zur Sicherheitskontrolle. Obwohl ich "sauber" war, war diesmal dank des Zufallsprinzips eine Leibesvisitation angesagt.

 

Danach ging's weiter zu Gate A21. Vorbei an A18, A19 und A20 bis zum Ende des Ganges und...Moment mal, sollte jetzt nicht eigentlich A21 kommen? Tatsächlich war A21 hier auch ausgeschildert, die Pfeile zeigten jedoch in den Baustellenbereich des Gates A20. Nachfragen beim Organisationsteam ergaben: die Bilderschung sei noch unzureichend, man kenne das Problem. Wir hätten vorher abbiegen und durch ein Treppenhaus (siehe oben) eine Etage nach unten gehen müssen.

 

Gesagt, getan. Und so landeten wir schließlich an der zweiten Sicherheitskontrolle für Isrealflüge und konnten letztlich am Gate A21 Platz nehmen:

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Zwischenzeitlich wurden uns dann die Lunchpakete gereicht - es gab die Wahl zwischen "vegatarisch" und "fleischig" (hier die "fleischige" Variante):

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Man merkt übrigens, dass der Flughafen in Brandenburg liegt: der "Berliner" wird tatäshlich als solcher bezeichnet und nicht etwa als "Pfannkuchen" oder "Krapfen".

 

Nach gut 1,5 Stunden Wartezeit (die aber ebenso wie der gesamte Probetag recht schnell rum gingen) war dann schließlich auch für diesen Flug "Boarding" angesagt:

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Auch hier stand statt einem Airbus nur ein Reisebus bereit - dafür aber stilecht mit gepanzertem Fahrzeug:

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Am Nebengate ist eine weitere Kunstinstalltion zu sehen:

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Später kamen dann auch "unsere" Koffer und zum Reisebus gesellten sich Vorfeldbusse, die uns zurück zum Einweiungszelt brachten. Hier nochmals ein Blick über das Areal:

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Im Einweisungszelt gab's dann für jeden von uns noch eine Überraschung und die Möglickeit, den Verantwortlichen Rückmeldungen per Feedback-Bogen zu geben. Die Bordkarten durften wir zur Erinnerung behalten:

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Mein persönlicher Eindruck:

Es schien heute einige technische Probleme zu geben, die - wie ich es den Dialogen des Organisationsteams entnehmen konnte - nicht geplant waren. Erwähnt sei hier insbesondere die Situation an den Schleusen vor der Sicherheitskontrolle, wo alle Komparsen einzeln durchgeschleust werden mussten, da keine Alternative zur Verfügung stand.

Die Holzvertäfelungen verleihen dem BER zwar ein edles Erscheinungsbild, lassen aber insbesondere den Gatebereich vergleichsweise dunkel wirken. Das Terminal 2 des Flughafen Münchens wirkt da beispielsweise wesentlich freundlicher aufgrund der helleren Farben und des besseren Lichtdurchsatzes.

Die Belüftungsanlage ist noch nicht in Betrieb (was aufgrund der noch ausstehenden Bauarbeiten wohl auch keinen Sinn machen würde), daher ist die Luft in einigen Bereichen doch recht dick und staubig.

Was den Stand der Bauarbeiten angeht, so bin ich da doch recht guter Dinge, dass es bis zum 03.06.2012 klappt.

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Vielen Dank für den Bericht, interessant zu sehen was ich verpasst habe - ich hab ja beides mal andere Flüge zugewiesen bekommen, 1. Runde mit AB nach Wien, dann mit United nach Newark.

 

Bei der Einweisung wurde noch gesagt das man beim USA-Checkin die Adresse angegeben müsste, aber da wurde nicht nach gefragt.

 

Das A-Terminal wurde übrigens gegen 11:30 Uhr geräumt (Sicherheitsübung), wer schon drin war musste so wie ich das mitbekommen habe raus aufs Vorfeld, alle anderen wurden am Eingang abgefangen. Und da hieß es dann 30 Minuten blöd rumstehen, Sitzgelegenheiten gab es nicht bzw. waren die noch in Frischhaltefolie verpackt. ;)

 

So auch die Checkin-Automaten... schade das man die noch nicht testen konnte, wäre realistischer gewesen.

 

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Die A-Gates kamen mir doch irgendwie sehr eng vor... ich will nicht wissen wie das da aussieht, wenn mal ein volles 160+ Flugzeug dort abgefertig wird. Links in das Laufband, dann vielleicht 2,5-3 Meter Platz und ein kleiner Gang zum Gate. Wie soll sich da eine vernünftige Schlange bilden können?

 

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@snappy

 

Hättest du dich mal zu erkennen gegeben. Ich war gestern auch auf den UA-Flug. Schade. Hätte man sich mal kennengelernt.

 

Zur Sicherheitsübung. Ich war bereits am Gate A37, Abflug DXB angekommen. Da ging dann der Alarm los. Wurde sehr professionell von den 2 Damen am Gate gelöst. Wobei ich eins nicht verstanden habe, wir sind über die Finger auf das Vorfeld gegangen. Fluchtweg am Gate war aber anders ausgeschildert. Auf den Vorfeld gaben die 2 recht jungen Damen noch einen netten Einblick in die Arbeit. Jeder MA muss an 3 Schulungen teilnehmen ( 2 mehr oder minder theoretische und eine praktische). Check-In bei AB lief im ersten Durchgang nicht besonders. Die hatten zumindest an meiner Insel, Probleme mit den Gepäckband. System musste neu gestartet werden. Die Dame musste scheinbar sogar ins Ausland telefonieren. Dias Gespräch verlief auf englisch. Gestern habe ich auch mein "Lieblingsgate" kennengelernt A37. 14 Minuten lt. Anzeige von der Sicherheitskontrolle bis zum Gate. Ein ähnlich langes Laufen wie in Fra nach C16. Die Übung zum UA-Flug fand ich nicht besonders gelungen bzw. realitätsnah. Man hätte zumindest vor der BGS-Kontrolle, nochmals eine Kontrolle der Boardkarten durchführen müssen. Zum Securitycheck kann ich noch folgendes feststellen. Im 1. Durchgang wurde meine Wasserflasche nicht beanstandet bzw. nicht gefunden. Im 2. Durchgang wurde darauf hingewiesen. Ich hoffe das sich die Größe auch noch etwas ändert. Dann man hatte kaum Platz sich wieder anzuziehen.

Die Feedbackfragen fand ich nicht besonders gelungen. Bei den vorgegebenen Antworten hätte man mit Schulnoten arbeiten sollen und im Nachgang hätten sich vielleicht einige vom ORAT-Team hinstellen sollen und noch Nachinterviews führen sollen.

Die Abfertigungshalle fand ich gelungen.

Fotos habe ich keine gemacht.

 

Andreas

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Hat euch keiner beim Fotografieren gestört? Bei meinem Probebetrieb war Fotos machen noch streng verboten.

Laut FAQ zum Probetrieb ist das Fotografieren eigentlich nicht gestattet. De facto wurde aber bei der anfänglichen Einweisung nicht explizit darauf hingewiesen und so knipsten viele Komparsen – oftmals in der Gegenwart vom Organisationsteam oder Bauarbeitern – ungehindert Fotos. Wie oben bereits erwähnt: Fotografieren wurde also geduldet.

Auch wurden am 30.04. wieder Mitarbeiter auf Erkundungstour durch den Flughafen geschickt, die ebenfalls fleißig fotografierten und für Gruppenfotos posierten. Lediglich als die ersten Komparsen das Gebäude betraten und sogleich die Kameras/Handys zückten, wies ein Herr vom Organisationsteam lautstark darauf hin, dass Fotografieren hier nicht gestattet sei (das dürften aber die erst nach und nach ins Gebäude strömenden Kmparsen nicht mehr gehört haben).

 

Ansonsten kann ich zum TLV-Flug mit El Al nur sagen, dass dieser (im Rahmen der Möglichkeiten eines Probebetriebs) sehr realistisch war - angefangen von den Interviews beim Check in bis zum Auffahren des gepanzerten Fahrzeugs. Zwischenzeltich gab's auch eine Ansage, dass sich alle Passagiere an Gate A21 einfinden sollen (von "Boarding" oder "Einsteigen" war keine Rede). Tja, und wie in der Realität sprangen natürlich viele auf, um mit gezückten Bordkarten nach vorne zu rennen, obwohl's noch gar nicht losging. "Unsere" Koffer wurden später übrigens auch noch neben das "Flugzeug" gefahren.

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