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Abschaffung der Luftverkehrsteuer


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Hedgen ist ja nur eine Art Versicherung gegen Preisveränderungen für Kerosin. Von welcher Basis man ausgeht, wieviele Teile seines Bedarfes man hedged und was das kostet ist Sache der Airline und gelingt mal besser und mal schlechter, da niemand in die Zukunft sehen kann. Alle hedgen also grundsätzlich, aber was dabei rauskommt ist völlig unterschiedlich.

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Hedgen ist ja nur eine Art Versicherung gegen Preisveränderungen für Kerosin. Von welcher Basis man ausgeht, wieviele Teile seines Bedarfes man hedged und was das kostet ist Sache der Airline und gelingt mal besser und mal schlechter, da niemand in die Zukunft sehen kann. Alle hedgen also grundsätzlich, aber was dabei rauskommt ist völlig unterschiedlich.

 

Vor allem können die Airlines um so mehr hedgen, je besser es ihnen finanziell geht, d.h. je mehr "Spielgeld" sie auf dem Konto haben, das sie für diese Vorräte in den Ring werfen können ohne dafür eine direkte Gegenleistung zu bekommen. Wer sich von Quartal zu Quartal gerade so über die Runden rettet hat diese Möglichkeiten an Aktiva im Extremfall gar nicht.

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  • 4 Monate später...

Wie ist denn dieser Satz aus dem Artikel zu verstehen:

 

"Laut Luftfahrtexperten würde die sofortige Abschaffung der Steuer zum Beispiel Air Berlin ein bis zwei Jahre Luft bei der Sanierung verschaffen und der Lufthansa dabei helfen, ihre geplanten Investitionen in neue, umweltfreundlichere Flugzeuge zu beschleunigen"

 

Die LvSt ist als "echte" Steuer ein durchlaufender Posten, wie sollte eine Abschaffung AB 1 bis 2 Jahre Luft verschaffen?

Weil sich die Subvention der billigsten Eckpreise verringert?

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Also, wenn ich das richtig mitbekommen habe, ist die Abgabe eben nicht lupenrein ein durchlaufender Posten. Das mag bei Normalpreisen so sein, nicht aber bei Schnäppchen. Und es ist durchaus möglich,  daß bei AB eine Art Quersubventionierung häufiger vorkommt. Ob aus der Abschaffung nun bei AB ein bis zwei Jahre Luft entstehen würde, kann Dir nur das Controlling bei AB beantworten. Vielleicht hat die WELT aber auch bei AB angefragt und hat diese Antwort erhalten.

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  • 11 Monate später...

Dieser "Gedankenflug" zum Thema Luftverkehrssteuer von David Haße hat was.

http://www.airliners.de/warum-luftverkehrsabgabe-chance/37996

 

Da ich meinen Kampf gegen Windmühlen Bullshit-Bingo in der politischen und öffentlichen Kommunikation weiterführe kann ich nur sagen, bloß nicht.

 

Es ist eine Steuer, also eine Zahlung ohne jeden Anspruch auf Gegenleistung. Das ist bei Steuern so gewollt und gut so. Vielleicht hat sich umgangssprachlich der Begriff Abgabe etabliert. Bei einer Abgabe oder Maut oder Gebühr hätte man Anspruch auf eine definierte Gegenleistung, aber diese ist hier nicht gegeben und kann auch nicht herbei konstruiert werden. 

 

Steuern haben zwei Ziele, Finanzierung des Staates und Steuerung von Verhalten. Unter beiden Aspekten ist die Steuer mehr oder weniger zielführend, von daher kann ich mit ihr leben. Das die Steuer aufgrund des intensiven Wettbewerbs zunächst mehr oder weniger 1-zu-1 aus den Gewinnen der Airlines gezahlt wurde ist Pech für die Airlines. Wenn man sie jetzt wieder abschaffen würde, würden überwiegend Kunden profitieren und nicht Airlines.

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Der Staat hat nur gemacht, was die Airlines vorher mit der Kerosinabgabe gemacht hatten: Den Passagier in einer Wachstumsbranche einfach mal zusätzlich abkassieren.

 

Wenn die Airlines die Kerosinabgabe angesichts billigen Öls nun mal wieder komplett abschaffen würden, könnten sie den Staat deutlich glaubwürdiger auffordern, es ihnen bei der Luftverkehrsabgabe gleich zu tun.

 

Dass der Staat hoheitliche Aufgaben, wie Schutz vor Terror, aus allgemeinen Mitteln und nicht aus Nutzergebühren bezahlen muss, kommt noch hinzu. Warum ist für Autofahrer und Bahnfahrer dieser Schutz kostenlos, nicht aber für Passagiere?

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Da ich meinen Kampf gegen Windmühlen Bullshit-Bingo in der politischen und öffentlichen Kommunikation weiterführe kann ich nur sagen, bloß nicht.

 

Es ist ein Gedankenflug. Nicht mehr und nicht weniger. Und, schon klar: Steuern sind nicht zweckgebunden, Abgaben können es wohl sein. Deshalb hat der Gesetzgeber es ja auch sinnigerweise Steuer genannt. Die sind doch nicht blöd in den Ministerien.

Der Gedankenflug ist philosphisch dennoch richtig. Wenn man etwas nicht wegdiskutieren kann, sollte man es zu seinem Vorteil deklarieren - philosophisch betrachtet.

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Die Sektsteuer wurde 1902 von Kaiser Wilhelm zur Finanzierung der Kriegsflotte eingeführt, wir haben sie heute noch. Auch beim Soli wurde seinerzeit versprochen, sie nur vorübergehend für den Aufbau der neuen Bundesländer zu verwenden. Schon heute - 3 Jahre vor seinem geplanten Auslaufen, steht für die großen Parteien fest, daß eine Abschaffung nicht zur Debatte steht.

 

Der Staat ist gefräßig wie ein Krake, was er sich einmal geschaffen hat, läßt er nicht mehr los. Wer hinter die Kulissen der öffentlichen Verwaltung schaut, kann immer wieder feststellen, wieviel Geld dort durch ineffektives Arbeiten sinnlos verpulvert wird. Auch von der EU in Brüssel wird dies immer wieder behauptet (auch wenn ich das persönlich nicht beurteilen kann). Einsparpotentiale sind jedenfalls in Milliardenhöhe vorhanden.

 

Die Deutschen sind bei dem Thema erstaunlich fatalistisch. Die SPD verkauft hohe Steuern immer wieder gern als notwendig für eine soziale Gleichheit,insgeheim wohl wissend, daß es gerade kleine, vor allem mittlere Einkommen sind, die diesen Staat finanzieren. Herr Schäuble ignoriert Beschwerden über die wachsende Steuerprogression seit Jahren geflissentlich - auch hier ohne große Proteste aus der Bevölkerung. Die FDP, die sich als einzige "Widerstandspartei" bei dem Thema hervortut, laboriert am Existenzminimum.

 

Die volkswirtschaftlichen und damit auch die Gesamtsteuervorteile der Luftverkehrssteuer sind seit Jahren sehr umstritten. Zu Recht: Obwohl Deutschland die stärkste Volkwirtschaft Europas ist, hinkt der Luftverkehr - weltweit eine der größten Wachstumsbranchen - in Deutschland hinter der europa- und weltweiten Entwicklung hinterher, sind die deutschen Airlines überdurschschnittlich belastet und tun sich im Ranking immer schwerer. Natürlich liegt dies nicht nur, aber doch zu einem erheblichen Teil an der LuftverkehrsSt. Ohne diese könnte sich der Luftverkehr in D deutlich besser entwickeln, wären Tausende Arbeitsplätze mehr vorhanden und würden andere Steuern - Einkommens-, Mehrwert- und Unternehmenssteuern deutlich besser (und besser verteilt!) sprudeln.

 

Daß ein Mann wie Haße, der es eigentlich besser wissen sollte, diese Steuer nunmehr versucht, als öffentlichwirksamen Umweltvorteil umzuformen (dieser Unsinn wird doch sofort politische Gegner finden, die Wirkung wird sehr schnell verpuffen), kann nur Kopfschütteln auslösen. Versteht er wirklich die Luftfahtbranche?

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Lieber Roland,

es ist ein Gedankenflug; ich muß mich da wiederholen. Und David Haße hat nicht geschrieben, daß er die Luftverkehrssteuer für richtig oder falsch hält. Er hat nur festgestellt, und da liegt er ja richtig, daß niemand, der es könnte, diese Steuer auf Sicht abschaffen will oder gar wird. Da mögen Siegloch und andere noch so viel dagegen wettern.

Und was den Soli betrifft, so kann ich mir gut vorstellen, daß die Gewerkschaften ihn längst bei ihren Lohnforderungen mit eingebaut haben.

Wenn ich meinem Herzen folge, dann bin ich auch für die Streichung. Und das aus genau den Gründen, die Du auch angeführt hast.

Aber erstens sagt Tante Edith gerade, daß ich ja schließlich gar kein Herz hätte, und zweitens sagt mir mein Kopf, daß ich mich wohl damit abfinden muß, daß die Steuer bleibt. Wenn Gabriel damals nicht den Umweltgedanken eingebracht hätte, könnte man auch heute auf abgabenphilosophischer Ebene nicht die Umwelt ins Spiel bringen. Aber das hatte er nun mal getan, und das sind doch solche Gedankenflüge erlaubt; unabhängig davon, ob sie wirklich realisierbar sind.

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Das es in Deutschland zu hohe Steuerbelastung gibt ist unbestritten. Meines Erachtens gehört jedoch die Luftverkehrs-Steuer nicht dazu, da es eine Verbrauchssteuer ist, welche ich grundsätzlich besser finde als Gewinn-Steuern. Außerdem ist sie so gestaltet, dass sie deutsche Airlines nicht schlechter stellt als ausländische Airlines. Gewinn-Steuern würde es außerdem von Emirates, Turkish und anderen gar nicht geben. 

Beim Argument Wachstums-Hindernisse sind begrenzte Kapazitäten in FRA, MUC, DUS und TXL, fehlende Wachstumsperspektiven an den selben Flughäfen und Nachtflug-Verbote weitaus bedeutender. Oder die fehlende weitere Liberalisierung von Luftverkehrsrechten.

 

Das Problem mit dem Argument zu hoher Steuerbelastung ist doch folgendes, wenn es darum geht staatliche Ausgaben zu reduzieren sagt jeder nur solange ja, wie er selber nicht betroffen ist, ob das Regionalflughäfen sind, Krankenhäuser, allgemeine Verwaltung, etc. Wozu eine heruntergesparte Verwaltung fähig ist sieht man in Berlin am Flughafen und am Lasego. [Natürlich sind bei beiden unter anderem auch Vorsatz, Inkompetenz und Machtmissbrauch Faktoren.]

 

Sich eine mutmaßlich unumkehrbare Steuer auf philosophischer Ebene schön zu denken hilft niemanden weiter. Wenn die Steuer erhöht oder verändert werden soll, rechnet einem niemand die imaginären Vorleistungen an. Warum auch, war eh nie Bestandteil des Deals. Man selber muss aber mit enttäuschten Erwartungen fertig werden.

 

Das ähnelt dem derzeit in DE vorzufindenden Kreislaufs aus untauglichen politischen Versprechungen die nicht eingelöst werden können. Es führt zu Enttäuschungen. Es werden neuen untaugliche Versprechen gemacht um davon abzulenken. Am Ende profitieren davon nur die Arschlöcher von der AfD, die Populisten von der Linkspartei und andere Spinner.

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Sich eine mutmaßlich unumkehrbare Steuer auf philosophischer Ebene schön zu denken hilft niemanden weiter.

 

Sytemkritik darf man üben. Nur ist diese nicht Thema hier und ist sie auch nicht bei dem Gedankenflug von David Haße. Und ich denke mir auch nichts schön; weder philosophisch noch real.

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Systemkritik - Whatever.
 
Darum sollte die Branche jetzt kommunikativ umsatteln. Von: "Wollen wir nicht" zu "Unterstützen wir voll und ganz aber die Einnahmen müssen wirklich für die Umwelt eingesetzt werden."

 

 

Ich hätte es auch bei "Scheiss Idee", bzw. "Sich eine mutmaßlich unumkehrbare Steuer auf philosophischer Ebene schön zu denken hilft niemanden weiter" belassen können. Das ist keine Argumentation. Daher nehme ich mir die Freiheit auf die Risiken der Grund-Idee (Dinge die in keinem logischen oder rechtlichem Zusammenhang stehen in politischen Diskussionen zu verknüpfen) hinzuweisen und das zu begründen. Das kann man als Systemkritik bezeichnen - macht es einem einfach, oder man bringt Gegenargumente. 
 
Ich habe ja gesagt warum ich mit der Ticketsteuer leben kann und was wirkliche Wachstums-Hemmer für den Luftverkehr in Deutschland sind. Steht jedem frei das zu widerlegen oder Gegenbeispiele zu liefern.
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Und ich kann auch damit leben. Insofern sind wir doch nicht auseinander. Und wie ich David Haße einschätze, kann er auch damit leben.

Ihm ging es doch auch nur darum, eine Möglichkeit aufzuzeigen, wie die Branche aus der (vermeintlichen?) Not eine Tugend zu machen.


Auch der Bundesfinanzhof kann damit leben.

http://www.airliners.de/ticketsteuer-bundesfinanzhof-bestand/38030

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  • 2 Monate später...
  • 1 Jahr später...

Auch wenn die Luftverkehrssteuer zu großen Teilen entgangener Gewinn der Fluggesellschaften ist, halte ich es nicht für dramatisch, dass es sie weiter geben wird.

Für den Luftverkehrsstandort Deutschland wäre es erheblich wichtiger, wenn die Infrastruktur ausgebaut wird, die Vernetzung zwischen Schiene und Flugzeug besser wird und vor allem möglichst viele Open Skies Verträge geschlossen werden.

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  • 9 Monate später...
Am 28.11.2013 um 07:56 schrieb snooper:

Solange es in der EU Staaten mit und welche ohne Luftverkehrssteuer gibt, werden Airlines aus Staaten mit Steuer Wettbewerbsnachteile haben. Wie gesagt.. Pech für LH und AB! Haben nicht die Niederländer etwas ähnliches nach einem Jahr schleunigst wieder abgeschafft..?

http://de.wikipedia.org/wiki/Luftverkehrssteuer#Niederlande

 

Aus aktuellem Anlass hole ich diesen alten Beitrag mal nach vorn. 2008 hatten die Niederländer eine Flugsteuer eingeführt. Weil die Nutzerzahlen in Schiphol daraufhin um 300.000 Paxe/Jahr zurückgingen, wurde die Abgabe binnen eines Jahres wieder abgeschafft. Seitdem ist Schiphol von 47 Mio. nach 68 Mio. jährliche Passagiere gewachsen. Also wird ab 2021 wieder eine Luftverkehrssteuer eingeführt. Geplant waren 3,80 € für europäische Flüge, 22 € für interkontinentale Flüge. Doch nun wird gemeldet (niederländisch), dass eine einheitliche Gebühr von etwa 7 Euro zu entrichten sein wird. Auch eine Frachflugsteuer ist in der Planung, mit der vor allem umweltbelastende und besonders laute Flüge zurückgedrängt werden sollen. Lieber wäre den Niederländern eine europäische Lösung. Sollte jene kommen, verzichtet das Land auf die oben genannten Pläne. In einer Umfrage hatten sich 53 % der 27.000 befragten Niederländer für eine europäische Flugsteuer ausgesprochen, 40 % sind auch dann für die Abgabe, wenn sie nur in NL erhoben wird. Allerdings sagten auch 54 %, dass sie dann probieren werden, ab Belgien oder Deutschland zu fliegen.

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  • 10 Monate später...
vor 26 Minuten schrieb Leon8499:

Und wieder einmal eine katastrophale Fehlentscheidung, die dem Wirtschaftsstandort Deutschland extrem schadet. EK, TK und Konsorten wird's freuen. Und denkt dran, noch ganz viele Flüge vor dem 1.4. zu buchen, der Staat ist reich genug.

Wieso, EK und TK müssen auf Abflüge ex Deutschland auch die Steuer erheben. 

Bei Umsteige-Verbindungen über Deutschland fällt die Steuer nicht an. 

 

Profitieren werden zunächst die Abflughäfen der Nachbarländer.

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