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Lufthansa Streik April 2014


a319fly

Empfohlene Beiträge

Haben wir eine (vom Volk gewählte) Verfassung? ;)

 

 

Hä? Nein, die Verfassung ist nicht gewählt? Ich verstehe die Frage nicht!

Neiddebatte ist immer das Argument, wenn einem kein vernüftiges Argument mehr einfällt.

 

 

Es gibt sehr viele Argument, die aber kein Gehör oder Verständnis finden! 

 

Ansonsten wurde aber ständig Verglichen bis sich die Balken biegen und diese Vergleiche implizieren Neid! 

Deswegen würde ich einfach dieses Vergleichen sein lassen. Auch mit anderen Piloten nicht! Ich fände es super wenn alle Airlines genau so bezahlen würden wie LH! 

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Das Problem ist doch klar. Hier kann eine kleine Gruppe von wenigen tausend Piloten direkt und indirekt mit ihrem Streik Millionen von Menschen beeinträchtigen. Da muss die Verhältnismäßigkeit der Mittel gewahrt bleiben. Bei der Union und der SPD gibt es schon gewichtige Stimmen, die das zukünftigt verhindern wollen. Ich bin mir sicher, dass das auch ohne gravierende Grundgesetzänderung möglich ist.

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Ich bin mir sicher, dass das auch ohne gravierende Grundgesetzänderung möglich ist.

 

Ist es nicht, und wenn wir uns noch zehnmal im Kreis drehen. Nach welchen unumstösslichen Kriterien willst Du eigentlich entscheiden, welche Mittel noch verhältnismässig sind und welche gerade nicht mehr? Bei dieser Frage gibt es nämlich dann wenn es zum Schwur kommt kein rumgeeiere mehr, sondern es gelten nur noch verfassungsrechtlich unangreifbare Sachargumente. Wirst Dich wohl damit arrangieren (oder auswandern) müssen: nach dem Streik ist vor dem Streik.

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Die Neiddebatte... Mir erscheint es als etwas zu einfach, dieses Thema darauf herunterzubrechen.

Die Piloten der Lufthansa sind seit jeher die privilegierten ihrer Zunft. Zu recht? Sind die LH-Piloten die Besten der Besten? Zunächst einmal stellen sie die größte Gruppe der Piloten in Deutschland, für eine Elite ist das schon mal eher ungewöhnlich, Eliten sind in der Regel die Spitze des Eisbergs. Dann ist sicherlich die Berufsgrunduntersuchung ein Kriterium für die vorzügliche Eignung der Bewerber. Wie sieht es aber mit der Firmenqualifikation aus? Ist jemand, der die Qualifikation für die Firma Lufthansa besteht, besser für den Beruf geeignet, als jemand der sie dort nicht besteht (evtl. trotz besserer Berufsgrunduntersuchung), dafür aber woanders?

Ein Anwärter bei der Lufthansa wird im Vergleich zu anderen Flugschülern von Anfang an in Watte gepackt. Ausbildungskosten müssen nur zum Teil getragen werden, und auch nur dann, wenn sie getragen werden können: Wenn der Jungpilot gut vergütet im Cockpit sitzt. Wer durchs LH-Raster gefallen ist, trägt die Kosten komplett und muss oftmals Kredite bedienen. Pünktlich, ob er einen Job hat, oder nicht. Bekommt er keinen, kann er sich mangels sonstiger Berufsausbildung mit unqualifizierten Jobs herumschlagen, immer in Gefahr, darüber die teure Lizenz nicht erhalten zu können. Bekommt er den Job, nagt er oft am Hungertuch, Kredite und Berufsunfähigkeitsversicherung fordern ihren Tribut. Dass sich die Vergütung bei seinem Nicht-Lufthansa-Arbeitgeber in ganz anderen Sphären bedient, ist sowieso klar. Wer eine Ausbildung zum Piloten fernab der Lufthansa macht, ist Kind reicher Eltern oder Idealist mit einer extrem hohen Motivation: Rational lässt sich eine Berufswahl mit derartigen Risiken und Hürden schwerlich erklären.

Ist der LH-Pilot also besser als der Nicht-LH-Pilot? Ein Blick auf die Unfallstatistiken in Deutschland bestätigt das nicht. Arbeitet er härter? Sicher nicht. Auch hier die branchenbesten Konditionen, mit steigender Seniorität wird gerne in Teilzeit gewechselt. Man muss es sich leisten können. Aber ist der Gehaltsunterschied gerechtfertigt zu Leuten, die bei AB, X3 usw. tatsächlich mindestens die gleiche Arbeit leisten? Was macht denn jemand, der bei Germania fliegt und mit 50 durchs Medical rauscht? Ist er selber schuld, weil er sich gewerkschaflich nicht engagiert und bessere Konditionen erkämpft hat? Lufthansa-Konditionen sind überall außer bei der Lufthansa illusorisch.

Denn klar ist: Die VC kämpft für die Lohntüten der LH-Piloten, nicht für Piloten anderer Firmen, die in punkto Entlohnung längst in der Realität angekommen sind. In einem globalisierten Markt, mit der Etablierung von Billigfliegern, Emirates und Co.. Der Pilot ist kein Halbgott in dunkelblau mehr, es gibt auch keinen Grund, ihn dazu zu machen. Ein anspruchsvoller, zeitweise anstrengender, verantwortungsträchtiger Job - einer von vielen.

Ist es dem LH-Piloten also wirklich nicht zuzumuten, von seinen 10.000€ Netto in geeignete Versicherungen zu investieren für den Fall, dass er seine Eignung verliert, oder in eine private Altersvorsorge, wenn er beabsichtigt, freiwillig die Mütze an den Nagel zu hängen?

Verantwortung... Wir hatten hier schon mehrere mehr oder weniger schiefe Vergleiche. Ist denn Verantwortung tatsächlich ein in der Praxis entsprechend vergütetes Kriterium? Wie anspruchsvoll ist der Beruf des Piloten? Sicher, die Ausbildung ist knackig, aber verglichen mit so manchem, was man sich im universitären Bereich (durchaus mit Gehaltsaussichten deutlich unter dem LH-Pilot) antun kann, absolut überschaubar. Die Arbeitsbelastung hat sich in den letzten 30 Jahren gewaltig reduziert. Und die Verantwortung auch, das kann man nicht abstreiten. In einem Cockpit in der Zeit vor der Vollverglasung war es leicht, mit einem kleinen Fehler eine Katastrophe auszulösen. Die Sicherheitsinfrastruktur im gesamten System Luftfahrt war erheblich schlechter. Die inzwischen deutlich niedrigeren Unfallzahlen sind vor allem eine direkte Folge der -anfangs kritisierten- Vollautomatisierung der Cockpits, eine Folge davon, dem Piloten immer mehr Arbeit abzunehmen.

Gönnt man den Lufthansa-Piloten also nicht genug? Ich wünsche ihnen nur das Beste, aber diesen Streik muss ich deswegen noch lange nicht gutheißen. Diese Meinung sollte auch jedem zugestanden werden, ohne ihm gleich Neid vorzuwerfen. So einfach ist es nicht. Schön wäre es, wenn alle Piloten so viel verdienen würden, wie die der Lufthansa. Noch schöner wäre es, wenn alle Menschen so viel verdienen würden, wie die Piloten bei der Lufthansa. Das eine ist aber nicht unrealisistischer als das andere. Wie viel Vergütung angemessen ist? Das regelt weder der Neid, noch die öffentliche Debatte über diesen Streik. Aber eines ist sicher: Langfristig wird dieses nicht mehr zeitgemäße Dinosaurier-Denken weder der Lufthansa, noch ihren Kutschern gut tun. Die goldenen Zeiten, die Exklusivität der Luftfahrt sind (durchaus: leider!) vorbei, und das hat nicht die Lufthasa-Geschäftführung, sondern die Etablierung der Technik und die Kunden mit ihrem Geldbeutel entschieden.

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Gönnt man den Lufthansa-Piloten also nicht genug? Ich wünsche ihnen nur das Beste, aber diesen Streik muss ich deswegen noch lange nicht gutheißen.

 

Genau darum geht es für mich: die Art und Weise wie der Streik durchgeführt wird darf man durchaus kritisieren ohne das Mittel Streik per se zu verdammen. Wer sich zu dieser Differenzierung durchringen kann hat der Sache schon viel Gutes getan.

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100% Zustimmung !!

 

Und genau deshalb ist der Streik der LH-Piloten mit dem Ziel einer luxoriösen Vorruhestandsregelung nicht nur volkswirtschaftlicher Wahnsinn, sondern auch ein Missbrauch des Streikrechts, weil er elitäre Ansprüche befriedigt und nicht das legitime Verlangen einer großen Gruppe von Schlechtgestellten.

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Die Neiddebatte... Mir erscheint es als etwas zu einfach, dieses Thema darauf herunterzubrechen.

 

Die Piloten der Lufthansa sind seit jeher die privilegierten ihrer Zunft. Zu recht? Sind die LH-Piloten die Besten der Besten? Zunächst einmal stellen sie die größte Gruppe der Piloten in Deutschland, für eine Elite ist das schon mal eher ungewöhnlich, Eliten sind in der Regel die Spitze des Eisbergs. Dann ist sicherlich die Berufsgrunduntersuchung ein Kriterium für die vorzügliche Eignung der Bewerber. Wie sieht es aber mit der Firmenqualifikation aus? Ist jemand, der die Qualifikation für die Firma Lufthansa besteht, besser für den Beruf geeignet, als jemand der sie dort nicht besteht (evtl. trotz besserer Berufsgrunduntersuchung), dafür aber woanders?

Habt Ihr schon mal gehört, wie groß die Zahl der neuen Flugschüler oder neue Piloten bei der LH ist, deren Eltern ebenfalls als Pilot geflogen ist? In vielen Kreisen wir offen darüber diskutiert, daß hier mit großen Mitteln bei den Eigangsprüfungen (auch DLR) nach anderen Maßstäben gearbeitet wird.

Hä? Nein, die Verfassung ist nicht gewählt? Ich verstehe die Frage nicht!

 

Es gibt sehr viele Argument, die aber kein Gehör oder Verständnis finden! 

 

Ansonsten wurde aber ständig Verglichen bis sich die Balken biegen und diese Vergleiche implizieren Neid! 

Deswegen würde ich einfach dieses Vergleichen sein lassen. Auch mit anderen Piloten nicht! Ich fände es super wenn alle Airlines genau so bezahlen würden wie LH! 

Am besten solltest Du das mal der Ryanair, der Emirates, der Etihad, der Germania etc. mitteilen. Die werden das sicher sofort in die Tat umsetzen und sich künftig nicht in LH Strecken breit machen

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Hier in Wien läuft übrigens das Gerücht um, dass LH generell ein wenig mehr Verkehr - auch Umsteiger für Interkontstrecken - von der eigentlichen LH auf Swiss und Austrian übertragen will.

Sicherlich eher eine mittelfristige Entwicklung, aber auch ein Zeichen an die ur-eigene Belegschaft, dass man im Management über Alternativen verfügt.

Was - zugebenenermaßen - das Verhältnis zwischen den Töchtern und der Mutter auf Belegschaftsebne bestimmt nicht fördern wird (wobei diese auch jetzt schon ein wenig spannungsbeladen sind).

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Manchmal ist es ganz hilfreich etwas zurück zu blicken.

 

Als anno 2000 bei der Rentenreform, die bis dahin gültige gesetzlich verankerte Berufsunfähigkeitsrente, abgeschafft wurde, gab es einen Bestandsschutz für alle die vor 1961 geboren waren.

Das hatte im wesentlichen zwei Gründe. Zum Einen den sogenannten "Vertrauensschutz". Aber zum Anderen (und wichtigeren) ist eine private Absicherung nur dann zu finanzieren, wenn ich in relativ jungen Jahren damit beginne.

Mir fehlten 2000 knapp 100 Tage, also musste ich mich privat absichern. Ich denke, ich habe ein Modell gewählt, dass durchaus üblich ist. In zwei Stufen wird einerseits abgesichert, dass ich meinen ausgeübten Beruf nicht mehr nachkommen kann. (Berufsunfähigkeit) Mit einer anderen Tätig würde ich eventuell weniger verdienen. Diese "Lücke" ist versichert. Und die zweite Stufe, die Erwerbsunfähigkeit, kommt dann zum Tragen, wenn ich halt überhaupt nicht mehr arbeiten kann.

 

So und nun wieder zurück zu den LH-Piloten.

Es dürfte außer Frage stehen, dass bei einem Piloten das Berufsunfähigkeits-Risiko erheblich höher ist, als bei einem Finanzbeamten, Handwerksmeister oder Ingenieur.

Und bisher war die Absicherung dieses Risikos eben ein Bestandteil der Entlohnung der Piloten.

In der Tat ist es so, dass andere Airlines dieses Feature nicht bieten.

Nur geht es hier im Tarifstreit eben nicht um andere Airlines. Es geht um die Entgelte der Lufthansa Piloten. Wenn bei Air Berlin oder Germania weniger verdient wird, ist das nun aber nicht die Schuld der Lufthansa Piloten und ihrer Interessenvertretung.

 

Jeder Vergleich wird hier hinken. Die LKW- und Bus-Fahrer sowieso, aber eben auch die mit anderen Airlines.

 

Wären wir noch in der "guten alten Zeit" gäbe es eine Gewerkschaft für alle Beschäftigten aller in Deutschland ansässigen Airlines, die einen Tarifvertrag mit dem Arbeitgeber-Verband der Airlines aushandeln würde. Aber es gibt gute Gründe, warum genau das nicht mehr passiert. Beschäftigungsfelder wachsen eben immer weiter auseinander, so dass die eine Gewerkschaft hier eben nicht mehr die Interessen von allen wahrnehmen kann. Ärzte, Lokführer und Piloten sind in ihrem Arbeitsumfeld eben immer in der Minderheit. Die großen Industriegewerkschaften gucken aber nicht auf die Minderheiten, sondern auf die Mehrheit. Und somit sind wir wieder beim Grundgesetz. Auch einer Minderheit steht es zu, ihre eigene Interessenvertretung zu gründen, um anschließend ihre eigenen Forderungen vorzubringen.

 

Wäre ich LH-Pilot würde ich auch die Frage stellen, wieso das Unternehmen zwar über 200 Mio Euro Dividende ausschütten kann, aber für eine Beibehaltung der Absicherung der Piloten ist kein Geld vorhanden?

Letztes Jahr hat man die Dividende gestrichen, weil man das Geld in neue Flugzeuge investieren wollte.

Aber in die Belegschaft ist man nicht bereit zu "investieren"?

 

Wenn in Großbritannien, Frankreich, Spanien oder Italien gestreikt wird, wird hie müde darüber gelächelt.

Passiert das Selbe hier in Deutschland, ist es sofort der Untergang des Abendlandes.

Um es klar zu sagen, bedroht wird durch diesen Streik absolut nichts und niemand.

Geschädigt wird hauptsächlich die Lufthansa. (Das ist übrigens die Idee hinter einem Streik!)

Für alle anderen ist es irgend etwas zwischen ärgerlich und lästig. (Deswegen habe ich heute meinen Donnerstags Termin für diese Woche auf den Dienstag der kommenden Woche verschoben.)

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Wenn in Großbritannien, Frankreich, Spanien oder Italien gestreikt wird, wird hie müde darüber gelächelt.

Passiert das Selbe hier in Deutschland, ist es sofort der Untergang des Abendlandes.

 

Das liegt wohl daran, dass Streiks in DE und AT eher seltener sind und daher als einschneidender wahrgenommen werden.

Aber, Du hast Recht, der Untergang des Abendlandes droht nicht.

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Der LH Anteilseigner fragt sich sicherlich im Gegenzug, warum er so eine mickrige Rendite bekommt, während sich LH Piloten so eine fürstliche Entlohnung erkämpfen wollen. Das jetzige Personal soll auch die Vergünstigungen weiter bekommen, nur das neue Personal verlöre viel. Wenn die Anteilseigner eine Dividende wollen, dann können die das einfach beschließen, genauso wie die LH Piloten diesen Streik beschließen konnten. Außerdem können die LH Anteilseigner beschließen, dass doch der LH Vorstand Maßnahmen zu Kostensenkungen einzuleiten hat. Durch den AB Rückzug sind auch immer mehr die richtigen LCC im kommen. Wenn das LH Geschäftsmodel nicht mehr funktioniert, dann werden auch unrentable Strecken stillgelegt. Irgendwann werden dann auch Piloten Entlassen werden müssen.

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Freunde der Nacht, macht Euch doch bitte ein bisschen sachkundig, bevor hier die wildesten rechtlichen Theorien zum Streikrecht vertreten werden.

 

Es geht in der aktuellen Reformdiskussion nicht um eine Einschränkung des Streikrechts, sondern um die Festschreibung des Grundsatzes der Tarifeinheit. Der betrifft die Frage, ob es zulässig bleiben soll, dass es in einem einzigen Unternehmen zig verschiedene Kleingewerkschaften für jede Teilgruppe von Beschäftigten gibt, die dann u.U. reihum alle ihre Streiks abhalten. Im Koalitionsvertrag haben CDU, CSU und SPD vereinbart, dass der Grundsatz der Tarifeinheit, der natürlich den großen Gewerkschaften zum Vorteil gereicht, gesetzlich herbeigeführt werden soll. Also: Ein Unternehmen, eine Gewerkschaft.

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Wäre ich LH-Pilot würde ich auch die Frage stellen, wieso das Unternehmen zwar über 200 Mio Euro Dividende ausschütten kann, aber für eine Beibehaltung der Absicherung der Piloten ist kein Geld vorhanden?

Letztes Jahr hat man die Dividende gestrichen, weil man das Geld in neue Flugzeuge investieren wollte.

Aber in die Belegschaft ist man nicht bereit zu "investieren"?

 

Wenn ich mal überschlage: LH zahlt wenn ich das richtig verstanden habe 60% der letzten Bezüge weiter, bei mit 55 idR vorhandener Seniorität also 60% von etwa 200k, sind etwa 120k (ich weiß nicht, ob Lohnnebenkosten hier relevant sind und lasse sie deshalb erstmal weg) und das über 10 Jahre, also 1,2 Millionen. Nehmen wir mal an, dass ein Drittel der z.Zt. 5.500 Lufthansa-Piloten das irgendwann in Anspruch nehmen könnte sind wir bei einer Rückstellung von 2,2 Milliarden. (Bitte falsche Annahmen korrigieren)

 

Ich stecke nicht tief genug im Thema drin, um die Angemessenheit dieser Forderung beurteilen zu können, aber wir reden hier über eine Summe mit der man Air Berlin sanieren könnte...

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Gerne wird von der Verantwortung der DLH/LCAG/GWI Piloten gesprochen, auch von Sicherheit und das dies entsprechend entlohnt werden muss usw. Vor kurzem habe ich dazu anderswo einen schönen Kommentar gelesen: ab wieviel Euro macht man keine Fehler mehr?

 

Ich stelle das Streikrecht ganz sicher nicht als solches in Frage, aber die Forderungen der VC und die Mittel die sie dazu nutzen sind unverhältnismäßig. Aus meiner Sicht ist das aktuelle vorgehen der VC zutiefst unkollegial auch innerhalb des Konzerns. Alleine die Piloten der EN, CL und EW die an den Streiktagen fliegen werden (da für sie die Segnungen um die derzeit gestritten wird, bestenfalls zum Teil gelten) tun mir leid, neben den anderen Mitarbeitern der LH die in der Kabine oder am Boden ihren Beitrag leisten.

 

Es hat nichts mit Neid zu tun, wenn man die Gehälter und vor allem auch die Alters-/Übergangsversorgung der ab Mittwoch Streikenden

in Frage stellt. Wenn eine so kleine Berufsgruppe derart die Kosten treibt und das schlussendlich auch auf dem Rücken der anderen Konzernmitarbeiter hat die Zeichen der Zeit nicht verstanden.

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Im Koalitionsvertrag haben CDU, CSU und SPD vereinbart, dass der Grundsatz der Tarifeinheit, der natürlich den großen Gewerkschaften zum Vorteil gereicht, gesetzlich herbeigeführt werden soll. Also: Ein Unternehmen, eine Gewerkschaft.

 

Nur wird das eines von vielen Zielen sein, die man am Ende dann nicht erreicht hat.

Wie will man eine gesetzliche Regelung herbeiführen, die die Tarifeinheit herstellt, ohne das Recht der kleinen Gewerkschaften dabei zu beschneiden.

Denn das die eben auch das Recht auf Tarifverhandlungen und Streik haben, hat seinerzeit der Marburger Bund (das sind die Krankenhausärzte) höchstrichterlich erstritten.

Dieser Geist (viele Interessengruppen = viele Gewerkschaften) ist nun einmal aus der Flasche. Ich sehe nicht, wie man den wieder hinein bekommen sollte ohne dabei gegen Art. 9 GG zu verstoßen.

 

 

 

@VS007

 

Du liegst mit Deinen Zahlen deutlich zu niedrig. Laut Geschäftsbericht 2013 belaufen sich die Rückstellungen für Pension und Altersteilzeit auf 3,8 Mrd. Euro.

Nur halte ich es nun nicht für eine ungesunde Finanzlage, wenn ein Unternehmen etwa 25% seiner Rückstellungen für das eigene Personal bilden muss.

Die gesamten Rückstellungen im Geschäftsjahr 2013 beliefen sich nämlich auf 12 Mrd. Euro, bei einem Konzernumsatz von 29,1 Mrd. Euro.

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Nur wird das eines von vielen Zielen sein, die man am Ende dann nicht erreicht hat.

Wie will man eine gesetzliche Regelung herbeiführen, die die Tarifeinheit herstellt, ohne das Recht der kleinen Gewerkschaften dabei zu beschneiden.

Denn das die eben auch das Recht auf Tarifverhandlungen und Streik haben, hat seinerzeit der Marburger Bund (das sind die Krankenhausärzte) höchstrichterlich erstritten.

Dieser Geist (viele Interessengruppen = viele Gewerkschaften) ist nun einmal aus der Flasche. Ich sehe nicht, wie man den wieder hinein bekommen sollte ohne dabei gegen Art. 9 GG zu verstoßen.

 

Dazu gibt es verschiedene Gelehrtenmeinungen. Ganz auf den Kopf gefallen sind die Parteien ja auch nicht.

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Habt Ihr schon mal gehört, wie groß die Zahl der neuen Flugschüler oder neue Piloten bei der LH ist, deren Eltern ebenfalls als Pilot geflogen ist? In vielen Kreisen wir offen darüber diskutiert, daß hier mit großen Mitteln bei den Eigangsprüfungen (auch DLR) nach anderen Maßstäben gearbeitet wird.

Am besten solltest Du das mal der Ryanair, der Emirates, der Etihad, der Germania etc. mitteilen. Die werden das sicher sofort in die Tat umsetzen und sich künftig nicht in LH Strecken breit machen

 

Ich glaube Herr Mayrhubers Sohn würde dir da widersprechen! :)

 

 

Hier in Wien läuft übrigens das Gerücht um, dass LH generell ein wenig mehr Verkehr - auch Umsteiger für Interkontstrecken - von der eigentlichen LH auf Swiss und Austrian übertragen will.

Sicherlich eher eine mittelfristige Entwicklung, aber auch ein Zeichen an die ur-eigene Belegschaft, dass man im Management über Alternativen verfügt.

Was - zugebenenermaßen - das Verhältnis zwischen den Töchtern und der Mutter auf Belegschaftsebne bestimmt nicht fördern wird (wobei diese auch jetzt schon ein wenig spannungsbeladen sind).

 

Die 777´s der Austrian erreichen 2015 ihre Max cycles….Was plant man denn bei AUA als Ersatz für die 777 (787,350)? Soviel zur Auslagerung nach VIE...

 

 

Gerne wird von der Verantwortung der DLH/LCAG/GWI Piloten gesprochen, auch von Sicherheit und das dies entsprechend entlohnt werden muss usw. Vor kurzem habe ich dazu anderswo einen schönen Kommentar gelesen: ab wieviel Euro macht man keine Fehler mehr?

 

 

Diese Frage könnten dir die Angehörigen eines abgestürzten US Commuters beantworten. Die Amis rudern gerade zurück und finden es doof, dass ihre Regio Piloten so wenig verdienen das sie noch nach dem Fliegen Kellnern müssen und völlig übermüdet sind.

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ab wieviel Euro macht man keine Fehler mehr?

 

Die Frage ist falsch gestellt: wieviele Euros muss man jemandem geben der wenige Fehler macht, um ihn dazu zu bringen für einen zu arbeiten? Ausserdem: wer auch nur ein bisschen Ahnung von der Materie hat, der weiss, dass die üppigen Gehälter in Wirklichkeit für die vielleicht pro Pilotenkarriere 8-10 Situationen gezahlt werden, in denen es sprichwörtlich "um Leben und Tod" geht und nicht für die 99,999% Standardflüge.

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Dieser Geist (viele Interessengruppen = viele Gewerkschaften) ist nun einmal aus der Flasche. Ich sehe nicht, wie man den wieder hinein bekommen sollte ohne dabei gegen Art. 9 GG zu verstoßen.

So ist es!

Grundsatz der Tarifheinheit.. ein völlig neuer Begriff für mich. Hört sich in diesem Zusammenhang aber an wie 'auf zur Einheitsgewerkschaft' Willkommen im FDGB!

 

Es ist typisch deutsch, sich als Betroffener eines Streiks (egal, wer da gerade für was streikt..) in eine der beliebten Opferrollen hineinzudiskutieren.

Diese vielen 'kleinen' Gewerkschaften sind aber auch das Ergebnis der Entsolidarisierung der Arbeitnehmer in diesem Lande und der egomanen Gewerkschaftsflucht. Was wirklich zum Kotzen ist, dass nicht organisierte Arbeitnehmer regelmäßig von den Ergebnissen der von Gewerkschaften erzielten Tarifverhandlungen profitieren!

Das sind die wahren Schmarotzer und Abgreifer in diesem Land!

 

Wenn Gewerkschaften bei reduzierter Mitgliederzahl nicht an Schlagkraft verlieren und ein ernstzunehmender Verhandlungspartner für die Arbeitgeber sein wollen, geht es wohl nur über spezialisierte Einzelgewerkschaften.

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Um es klar zu sagen, bedroht wird durch diesen Streik absolut nichts und niemand.

Geschädigt wird hauptsächlich die Lufthansa. (Das ist übrigens die Idee hinter einem Streik!)

 

 

Ja, weit abgehoben nimmt man die Welt unten nicht mehr so genau wahr: was ist mit all den Dienstleistern rund um das System Luftfahrt, angefangen beim Taxifahrer oder anderen Kleinunternehmern, aufgehört beim Bodenpersonal, Studenten oder Crews? Die deshalb zuhause bleiben müssen und einen Wocheneinkauf oder Osterüberraschungen einbüßen, weil sie arbeitsstundenabhängig entlohnt werden? Klingt emotional, ist aber Tatsache, denn diese Menschen brauchen ihr Gehalt/ Lohn hauptsächlich für den täglichen Bedarf! Von BUV... träumt man da nur!

 

Wie wäre es mal mit einer Fastenzeit für LH Piloten? Einige sind immerhin vernunftbegabt: http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/lufthansa-streikbrecher-kritisiert-piloten-kollegen-a-961958.html

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