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Aktuelles zu Air Baltic


Bobby

Empfohlene Beiträge

In Singapur gehst Du auch schon in den Knast, wenn Du nur eine Kippe auf den Bürgersteig fallen läßt.

Ich hab mir eben mal den auslösenden SPON-Artikel durchgelesen. Da stehen zwei Dinge drin, über die man nachdenken darf.

Ersten: Es wären bis 0,2 Promille erlaubt. In Norwegen, bei Air Baltic, bei der IATA, oder wo sonst steht das geschrieben?

Zweitens: Die vier alkoholisierten Sünder sind vorher auffällig gewesen und ein anonymer Hinweis brachte das Rad ins Rollen. Wenn also dieser anonyme Hinweis nicht erfolgt wäre, hätte der Flug mit der betrunkenen Besatzung stattgefunden. Na toll. Jetzt fehlt eigentlich nur noch, daß hier jemand den Hinweisgeber als Denunziant bezeichnet.

Freunde, darüber kann man doch nicht unterschiedlicher Meinung sein, daß hier einheitliche Kontrollmechanismen eingeführt werden müssen, weltweit. Alkoholiker dürfte es in der Luftfahrt sehr viel mehr geben als potentielle Suizidkandidaten. Kein vernünftiger Mensch steigt in ein Taxi, Autobus, Straßenbahn, Fähre von Harlesiel nach Wangerooge oder in ein Flugzeug, wenn er sicher sein kann oder Anlaß zur Vermutung hat, daß der Transporteur mehr als 0,0 Promille Alkohol im Blut hat.

Bearbeitet von aaspere
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Meine vollste Zustimmung. Mein erster Gedanke angesichts von Singapur war, dass man dort sofort gehängt wird, wenn man als Pilot mit "irgendwas" im Blut erwischt wird, aber das ist selbstverständlich dann doch übertrieben. Aber angeblich steht dort auf jegliches unerlaubtes Abfeuern einer Schusswaffe die verpflichtende Todesstrafe. Soviel dazu...

 

Erschreckend bei diesem Vorfall finde ich übrigens, dass ja offenbar maximal ein Besatzungsmitglied nicht betrunken war. Da muss es aber beim Nightstop extrem heiß hergegangen sein.

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Kann jemand aus der LH-Gemeinde hier mal schildern, wie die Regelung bei unserem Flaggcarrier ausschaut? Was darf man als Pilot/FA und was ist verboten?

 

Ich kann zwar nicgt sagen, ob es bei der LH strengere Regelungen gibt, aber ich zitiere mal aus den JAR-OPS.

 

Ein Besatzungsmitglied darf in einem Flugzeug nicht Dienst ausüben:

(1) während es unter dem Einfluß irgendeines berauschenden Mittels oder Medikamentes

steht, das seine Fähigkeiten in sicherheitsgefährdender Weise beeinträchtigen könnte;

[...]

(3) nach einer Blutspende, außer wenn danach ein angemessener Zeitraum verstrichen

ist;

[...]

(d) Ein Besatzungsmitglied darf nicht:

(1) innerhalb von acht Stunden vor der festgelegten Meldezeit zu einem Flugdienst oder

vor dem Beginn einer Bereitschaftszeit Alkohol zu sich nehmen;

(2) eine Flugdienstzeit mit einem Blutalkoholspiegel von mehr als 0,2 Promille antreten;

(3) während einer Flugdienst- oder Bereitschaftszeit Alkohol zu sich nehmen.

Eine Blutkontrolle ist also auch rechtlich gar nicht möglich, da man nicht mit einem Blutverlust zum Dienst antreten darf.

 

Noch die Quelle (unter 1.085, Pflichten der Besatzung):

http://www.edkb.de/Download%20Angebote/JAR-OPS1.pdf

Bearbeitet von locodtm
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Bedauerlich für alle,die einen Night-Stop über Silvester haben. Die dürften dann (nach obiger 8-Stunden-Klausel) noch nicht mal mit einem Glas Sekt aufs neue Jahr anstossen :-(

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@ locodtm:

 

Bei Deiner Quelle möchte ich hinsichtlich Aktualität und Gültigkeit leise Zweifel anmelden und würde eher auf die Vorgaben der EU-Verordnung 965/2012, Abschnitt CAT.GEN.MPA.100 "Crew responsibilities" abstellen:

 

http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2012:296:0001:0148:EN:PDF

 

Auch wenn sich inhaltlich Dank EASA-Copy-and-Paste nicht übermäßig viel geändert hat...

B)

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Sehe ich das dann richtig, daß es jetzt EU-OPS statt JAR-OPS heißen muss?

Und, die 0,2 Promille-Grenze ins Praktische übersetzt: Man darf also 8 Stunden vorher sternhagelvoll sein, danach aber keinen Tropfen mehr zu sich nehmen und muss bei Dienstantritt den Alkoholspiegel bis auf 0,2 Promille abgebaut haben.

Durchschnittliches Körpergewicht bei Männern von 80 kg unterstellt, wieviel Promille werden dann in 8 Stunden abgebaut? Die Antwort hab ich eben im Netz gefunden: 1,6 Promille werden in 8 Stunden abgebaut. Man darf also seinen Dienst antreten, wenn man 8 Stunden vorher 1,8 Promille hat, aber dann keinen Tropfen mehr trinkt. Das ganze, so steht es auch im Netz, spielt sich linear ab. Mann, bin ich froh, daß ich kein Pilot bin, obwohl, das alkoholfreie Weizen von Erdinger ist doch absolut trinkbar, oder?.

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Zwischen Leber und Milz paßt immer noch'n Pils. Jibbet auch alkoholfrei. :)

Alkoholfrei muß man in unserem Land aber in "" schreiben, da ist immerhin noch bis zu 10% des Alkohols eines 'normalen' Pils drin.

 

0.0 Promille ist schwer einzuhalten da auch in unverdächtig scheinenden Lebensmitteln Alkohol drin ist: Vollkornbrot, Sauerkraut, reife Bananen, Apfelsaft, Traubensaft usw

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Alkoholfrei muß man in unserem Land aber in "" schreiben, da ist immerhin noch bis zu 10% des Alkohols eines 'normalen' Pils drin.

 

0.0 Promille ist schwer einzuhalten da auch in unverdächtig scheinenden Lebensmitteln Alkohol drin ist: Vollkornbrot, Sauerkraut, reife Bananen, Apfelsaft, Traubensaft usw

Deswegen redet ja auch keiner von 0,0 Promille!

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Der Co-Pilot wurde zu 6 Monaten Haft verurteilt. Er hatte noch unglaubliche 1.35 Promille im Blut. Der Pilot sitzt noch in U-Haft. Seine Verhandlung soll am 17. September sein. Bei ihm wurden nur 0.54 Promille gefunden.

 

 

Sakrament - die sind aber schnell! Wie geht das?

Bei uns wär' noch nichtmal das psychologische Gutachten beauftragt...

 

http://www.spiegel.de/reise/aktuell/air-baltic-haftstrafe-fuer-betrunkenen-co-piloten-a-1048560.html

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Der STERN von heute enthält einen Artikel über den Vorfall mit der Crew von Air Baltic. Leider nur in der Printausgabe. Der Hamburger Fliegerarzt Michael Kulow meint, daß die statistischen Werte (2,2% der Bevölkerung sind alkoholabhängig und 12% trinken soviel, daß sie ihrer Gesundheut schaden) auch im Cockpit gelten. Wohlgemerkt, das nur auf Deutschland bezogen. Bei den jährlichen Flugtauglichkeitsuntersuchungen fallen Alkoholkranke jedoch nicht auf, weil die Untersuchung im Blut darauf nicht gemacht wird. Der Grund: Sie steht nicht in den Untersuchungsvorschriften und werden deshalb auch nicht von den Airlines bezahlt. Zitat Kulow: "Wir Ärzte müssen darauf setzen, daß die Piloten ihr Trinkverhalten richtig angeben."

Was leider nicht in dem Artikel steht: Wie verhält sich der Fliegerarzt Kulow, wenn er einen begründeten Verdacht auf Alkoholmißbrauch hat? Das ist doch die eigentlich spannende Frage.

Der Artikel klärt jetzt auch auf, wer der Informant war. Einem Hotelangestellten fiel die Menge an Getränken auf, die bestellt wurde und informierte die Polizei. Dem Mann können die Paxe nur dankbar sein, daß er das nicht mehr als Privatangelegenheit sah.

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Was leider nicht in dem Artikel steht: Wie verhält sich der Fliegerarzt Kulow, wenn er einen begründeten Verdacht auf Alkoholmißbrauch hat? Das ist doch die eigentlich spannende Frage..

 

Nun ein Verdacht reicht sicherlich nicht aus. Der Arzt muss das schon irgendwie nachweisen können.

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In dem Artikel des STERN spricht der Arzt davon,daß es ein Hinweis sein kann,den Wert des "Glykoproteins Desialotransferrin" zu

untersuchen.Das würde aber nur einen Hinweis geben auf ständigen Alkoholgebrauch.Eine spontane Feier ,bei der Alkohol getrunken

wird,kann bei einer derartigen Untersuchung nicht festgestellt werden.

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Jetzt hauen alle auf die lettische Crew herum,mir ist spontan kein Fall bekannt nachdem ein Flugzeug, aufgrund von erhöhtem Alkoholge-

nus der Piloten, abgestürzt ist.Die psychische Seite der Gefahrenquellen ist erheblich größer,siehe Andreas Lubitz als verantwortlicher

Pilot.In dem Fall hat die Lufthansa sowas von versagt,schlimmer hätte es nicht sein können.Die Entschuldigung des Vorstandes der LH

war absolut zu wenig, was geschehen hätte müssen.

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