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[24MAR15] Germanwings A320 (D-AIPX) über Südfrankreich abgestürzt


klotzi

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Lufthansa-Ärzte sollen Luftfahrtamt nicht informiert haben

 

...

 

Ein Flugmediziner müsse seit April 2013 bei schweren Krankheiten wie einer Depression den Fall an das LBA verweisen. Seit diese Regelung gilt, habe es noch zwei Tauglichkeitsprüfungen gegeben - im Sommer 2013 und 2014.

 

Die Ärzte müssen bei diesen Tests nicht unbedingt von der Erkrankung erfahren haben, da psychische Fragen dabei eine untergeordnete Rolle spielen. Allerdings wurde laut Luftfahrtbundesamt auch Lubitz' Flugtauglichkeitszeugnis von 2009 vom AMC ausgestellt und dem Amt übermittelt. In diesem Jahr hatte der angehende Pilot seine Flugschule über eine "abgeklungene schwere depressive Episode" informiert.

Laut "WamS" haben Lufthansa-Ärzte Lubitz seit 2009 insgesamt mindestens sechsmal die Tauglichkeit bestätigt. Nachdem 2009 zusätzlich zum gewöhnlichen Test ein psychiatrisches Gutachten erstellt wurde, hätten die Ärzte dem Vernehmen nach darauf verzichtet, weitere derartige Gutachten einzuholen.

 

...

 

 

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/andreas-lubitz-luftfahrtbundesamt-offenbar-nicht-ueber-krankheit-informiert-a-1027136.html

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Doch, Schmerzensgeld ist meines Wissens seit 1990 vererblich.

Exakter wäre statt Hinterbliebene die Bezeichnung Erben (was natürlich nicht immer, aber häufig identisch ist)

Ich bezog mich auf Schmerzensgeld für Angehörige. Damit einem Opfer Schmerzensgeld zusteht, muss es eine gewisse zeit nach dem Unfall bewusst erlebt haben. Ich denke den Sachverhalt sollten wir aber aus Respekt vor den Opfern lieber nicht diskutieren.

Tolle Schlagzeile: "LH soll LBA nicht informiert haben". Die Schlagzeile ist richtig - ob LH das überhaupt hätte müssen wird aber selbst im Text nicht klar.

Bearbeitet von JeZe
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Die Diskussion hat ziemlich absurde Züge angenommen. Es ging am Anfang nur darum, ob man eine bisher gängige Regelung hinsichtlich der AU-Bescheinigung ändern könne/solle. Wenn der oberste deutsche Ärztefunktionär eine Änderung für denkbar hält, kann der Gedanke nicht ganz verkehrt sein. Ich weiß nicht, wie das in anderen europäischen Ländern geregelt ist, würde mich aber nicht wundern, wenn es außerhalb Deutschlands sowas bereits gibt und niemand sich darüber aufregt. Das Argument, dann geht der Pilot eben nicht zum Arzt, wird gebetsmühlenartig in jedem zweiten oder dritten posting wiederholt, als ob es dadurch an Gewicht gewinnen würde.

Es wird jetzt eine Task Force aus den Fachleuten gebildet, die zu einer Verbesserung des Systems beisteuern können, und die ohne Denkverbote (das habe ich irgendwo gelesen) das System durchleuchten. Es beruhigt mich doch sehr, daß wohl niemand von uns hier an dieser Task Force teilnehmen wird, weil es hier schon sehr nach verhängten Denkverboten riecht.

Aber die Mehrheit hier will offensichtlich diese Task Force nicht, weil sie entweder irgendwas befürchtet (744pnf und Thomas wittern da bereits einen Angriff auf Grundrechte) oder vielleicht auch meint, das System sei nicht verbesserungsfähig. Vielleicht denkt sogar jemand, das sei doch nun ein einziger Fall gewesen, der uns in Deutschland getroffen habe, und das in 60 Jahren Luftfahrtgeschichte in der Bundesrepublik; und deswegen müsse man doch keinen Aufstand machen. Und dann wird das allgemeine Lebensrisiko auch noch völlig überflüssigerweise (wieder 744pnf) herangezogen. Und zum Schluß kommt dann auch noch das Totschlagargument, man könne keine 100%-ige Sicherheit erzielen und Fligen sei immer noch die sicherste Fortbewegungsart. So, als ob alle, die etwas hinterfragen, bekloppt wären und das nicht selber wüßten.

 

Ich hoffe und vertraue darauf, daß die Task Force ohne Denkverbote das System vorurteilsfrei !!! durchleuchtet, und daß danach das umgesetzt wird, was umgesetzt werden kann und sinnvoll ist. Wenn sich eine Änderung hinsichtlich der AU-Bescheinigung als nicht umsetzbar oder sinnvoll ergeben sollte, dann wird das eben nicht gemacht. So einfach ist das, und ich bin der Erste, der das dann auch akzeptiert.

 

Sorry, ich habe noch etwas vergessen:

Ich wünsche allen Usern ein frohes Osterfest.

Bearbeitet von aaspere
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Das Argument, dann geht der Pilot eben nicht zum Arzt, wird gebetsmühlenartig in jedem zweiten oder dritten posting wiederholt

Vielleicht deswegen, weil es stichhaltig ist!? :)

 

Verbesserungen sind sinnvoll und willkommen, aber wenn bei einem Grundschüler die Grundrechenarten abgefragt werden und er bei einem Test nicht weiß, was 8x7 ist, dann nützt es nichts, wenn er sich genau dieses Ergebnis für's nächste mal merkt. Die Mathematik dahinter muss verstanden und berücksichtigt werden.

 

Und wenn man die Sache mal abstrakt betrachtet, dann ist ja auch gerade die Cockpittür das Ergebis einer Taskforce, die ohne Denkverbote an die Sache heranging. Damit will ich nicht sagen, dass sie falsch ist, mir ist nur dieses "wir stellen sicher, dass sich dieser Unfall genauso nicht mehr ereignen kann" zu kurz gesprungen.

 

Letztenedes ist auch die Frage, ob wir wirklich einem Piloten wie A.L. die Macht geben wollen, unsere freiheitlichen Grundwerte einzuschränken.

Bearbeitet von JeZe
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Vielleicht deswegen, weil es stichhaltig ist!? :)

 

eben. Wir leben in einer Welt in der Analphabeten sich erfolgreich Jahrzehnte lang vor der "Entdeckung" verstecken.... selbst in Berufen in denen man eigentlich lesen können müsste.

 

Letztenedes ist auch die Frage, ob wir wirklich einem Piloten wie A.L. die Macht geben wollen, unsere freiheitlichen Grundwerte einzuschränken.

Wir haben Terroristen schon zu sehr die Arbeit abgenommen.

 

Best regards

Thomas

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Vielleicht deswegen, weil es stichhaltig ist!? :)

So, wie bei diesem Beispiel etwa?

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-41389557.html

Dazu muß man den ganzen Artikel lesen, um sich an den Kopf zu fassen, wie damals diskutiert wurde.

 

Verbesserungen sind sinnvoll und willkommen, aber wenn bei einem Grundschüler die Grundrechenarten abgefragt werden und er bei einem Test nicht weiß, was 8x7 ist, dann nützt es nichts, wenn er sich genau dieses Ergebnis für's nächste mal merkt. Die Mathematik dahinter muss verstanden und berücksichtigt werden.

Bei den vier Grundrechenarten mußt Du nur die Logik einschalten. Da gibt es keine Mathematik dahinter, die man verstehen müßte. Wenn Du von Differential- und Integralrechnung oder Vektorrechnung sprichst, dann liegst Du richtig.

 

Und wenn man die Sache mal abstrakt betrachtet, dann ist ja auch gerade die Cockpittür das Ergebis einer Taskforce, die ohne Denkverbote an die Sache heranging. Damit will ich nicht sagen, dass sie falsch ist, mir ist nur dieses "wir stellen sicher, dass sich dieser Unfall genauso nicht mehr ereignen kann" zu kurz gesprungen.

Ob die Cockpittür in der jetzigen Form das Ergebnis einer Task Force war, kann ich nicht beurteilen. Vielleicht bist Du da schlauer als ich. Ich weiß aber, daß das eine Entscheidung war, die unmittelbar nach 9/11 in den USA getroffen wurde; vermutlich durch die FAA. Und, in der Tat, seitdem hat es nach meiner Kenntnis kein gewaltsames Eindringen mehr in Cockpits gegeben. Also, bisher ein 100%-iger Erfolg.

Was die Tragödie in Frankreich betrifft, so hat man ja auch eine ad-hoc-Entscheidung mit der 2-Personen-Regel getroffen, die ja hier auch kritisiert wird. Glücklicherweise ist das mit Zustimmung der Airlines erfolgt, so daß den Kritikern etwas der Wind aus den Segeln genommen wurde. Neben dem subjektiven Sicherheitsgefühl dürfte allerdings bedeutender sein, daß die Hemmschwelle für Einzeltäter im Cockpit damit höher gelegt wurde. Das ist übrigens für mich der viel wichtigere Effekt.

 

Letztenedes ist auch die Frage, ob wir wirklich einem Piloten wie A.L. die Macht geben wollen, unsere freiheitlichen Grundwerte einzuschränken.

Da isses wieder, das Argument mit unseren Grundrechten. Ich vermute mal, daß Du kein Staatsrechtler bist; ich bin es auch nicht. Überlassen wir das dann doch lieber dieser Spezies und dem BVG, dies bei Bedarf zu klären. Im Übrigen, denke ich, wirst Du dann auch gegen die Notstandsgesetze, die Vorratsdatenspeicherung, Volkszählungen, usw., usw. sein. Das ist Dein gutes Recht, dagegen zu sein. Wenn unsere Rechtsordnung das aber anders sieht, ist es auch für Dich bindend.

Ich sehe gerade, daß Thomas sich zu Deinem ersten Argument auch nochmal gemeldet hat. Toller Vergleich. Ich bin begeistert. (Ironie aus)

 

Sorry, da habe ich aus purer Faulheit, meine Kommentare in kursiv dazwischen gesetzt.

Bearbeitet von aaspere
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Also, bisher ein 100%-iger Erfolg.

Ja.. in etwa so erfolgreich wie das ausbleiben von Einbrüchen auf unbewohnten Inseln. Es gab seit dem 11/9 keine Versuch mehr in ein Cockpit einzudringen. Die Türen haben also rein gar nichts gebracht, das ist allein das Werk der verbesserten Sicherheit am Boden. Ein konventioneller Flugzeugentführer muss nicht ins Cockpit um den Flieger nach Entebbe umzuleiten. Trotzdem hat es keiner mehr versucht.

Die Türen sind bisher ausschließlich Todesfallen und Entführungs-"enabler".

 

Und kleines Detail am Rande, die Tür kann auch noch von innen per Riegel verschlossen werden, womit auch jedes System scheitert welches mit extra codes, Karten oder Schüsseln die Tür von außen öffnen kann. Ausser man schafft den Riegel ab, womit man sich dann überlegen darf wie die Logik bei Stromausfall sein soll. Automatisch offen oder automatisch verschlossen. Erster ermöglicht Bergung nach Unfall, letzteres eben nicht. Iirc kam der Backup-Riegel zurück nachdem die Tür einen TK Kapitän gekillt hat....

 

Gruß

Thomas

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Das ist so eindeutig nicht: es gibt diverse Beispiele in denen 4- und 5-stellige Schmerzensgeldbeträge zugesprochen wurden, obwohl die Betroffenen nach einem Behandlungsfehler nicht mehr zu Bewusstsein kamen. Auch wissen wir nicht wie lange sich die Passagiere in Todesangst befanden. Dies hat sicherlich erheblichen Einfluss auf die Höhe des Schmerzensgeldes.

Die vorige Aussage, Angehörige hätten in Deutschland keine eigenen Schmerzensgeldansprüche, kann man so ebenfalls nicht stehen lassen:

Sobald der psychische Schaden (etwa Schock) über das Regelmaß hinausgeht, ist dies sehr wohl der Fall. So gab es z.B. Schmerzensgeld für den Tod eines Hundes, da die Halterin deshalb Depressionen bekam. Ist also alles nicht ganz so einfach wie es zunächst scheint.

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Die Türen haben also rein gar nichts gebracht, das ist allein das Werk der verbesserten Sicherheit am Boden. Ein konventioneller Flugzeugentführer muss nicht ins Cockpit um den Flieger nach Entebbe umzuleiten. Trotzdem hat es keiner mehr versucht.

Die Türen sind bisher ausschließlich Todesfallen und Entführungs-"enabler".

 

Wenn es so sein sollte, was ja durchaus möglich ist, dann steht eben auch das auf dem Prüfstand. Ich sage ja andauernd: Es gibt keine Denkverbote innerhalb der Task Force. Ob da dann die Amerikaner immer mitspielen werden, bleibt dann abzuwarten. Das wird mit Sicherheit ein längerer Prozeß werden. Und ich halte es auch für möglich, daß sowohl die Türen als auch die Kontrollmaßnahmen am Boden in Kombination zu dem bisher 100%-igen Erfolg geführt haben können; die Kontrollmaßnahmen am Boden alleine sehe ich nicht als alleinigen Grund. Und da, Thomas, unterscheiden wir uns. Die sind leider alles andere als perfekt, wie wir wissen.

Im Ereignis-Thread wurde ja heute das Interview mit dem AB-Piloten/Arzt bei der FAZ verlinkt. Er machte z.B. auf die unterschiedlichen Philosophien bei LH und den kleineren Airlines hinsichtlich der Cockpitzusammensetzung aufmerksam. Und auch er sagt wörtlich: "Grundsätzlich glaube ich, dass man aus diesem Vorfall Rückschlüsse ziehen und ein paar Dinge ändern muss. Die Zwei-Personen-Regel im Cockpit zum Beispiel finde ich gut."

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Da isses wieder, das Argument mit unseren Grundrechten.

Wie gesagt: wenn Argumente von vielen wiederholt werden, dann könnte es einfach darn liegen, dass sie stimmen. :)

 

Ich vermute mal, daß Du kein Staatsrechtler bist; ich bin es auch nicht. Überlassen wir das dann doch lieber dieser Spezies und dem BVG, dies bei Bedarf zu klären. Im Übrigen, denke ich, wirst Du dann auch gegen die Notstandsgesetze, die Vorratsdatenspeicherung, Volkszählungen, usw., usw. sein. Das ist Dein gutes Recht, dagegen zu sein. Wenn unsere Rechtsordnung das aber anders sieht, ist es auch für Dich bindend.

ich glaube unsere Rechtsordnung sieht es tendentiell aber eher so wie ich, denn schließlich gibt es Stand heute keine Vorratsdatenspeicherung in D und bis jetzt scheint auch das Arztgeheimnis unantastbar. D.h. diejenigen, die eine Änderung haben wollen sind eigentlich diejenigen, die unsere montan freiheitliche Rechtordnung als nicht so wichtig ansehen.

 

Ich wehre mich nichtmal gegen Einschränkungen, wenn sie denn was bringen würden, aber im konkreten Fall ist zu vermuten, dass A.L. schlicht nicht zu Arzt gegangen wäre, wenn es an seinen Arbeitgeber berichtet worden wäre. Dann bliebe eine solche Krankheit völlig sich selbst überlassen.

 

Freiheit bei maximaler Sicherheit funktioniert nicht - zu der Erkenntnis sind schon andere vor uns gekommen. Franklin sagte in einem seiner berühmten Zitate sinngemäß "wer Freiheit für Sicherheit aufgibt, wird beides verlieren".

 

Ich bin nicht gegen Sicherheit, aber man muss sie wohlüberlegt gegen Grundwerte abwägen. Und ich bezweifle, dass der Zeitpunkt direkt nach einem solchen Vorfall der geeignete ist um dies wohlüberlegt zu tun.

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Und ich halte es auch für möglich, daß sowohl die Türen als auch die Kontrollmaßnahmen am Boden in Kombination zu dem bisher 100%-igen Erfolg geführt haben können; die Kontrollmaßnahmen am Boden alleine sehe ich nicht als alleinigen Grund.

Das die Türen in Sachen security was bringen möchte ich nicht ein mal in Abrede stellen. Es gibt nur inzwischen so einiges an Daten für einen überproportionalen Verlust an safety im Gegenzug.

 

"Grundsätzlich glaube ich, dass man aus diesem Vorfall Rückschlüsse ziehen und ein paar Dinge ändern muss. Die Zwei-Personen-Regel im Cockpit zum Beispiel finde ich gut."

Wie bereits geschrieben habe ich nichts gegen die 2 Personen Regel. Ich wäre nur nicht überrascht wenn man damit auch ein Risiko reduziert und im Gegenzug ein anderes erhöht. Was man dann genau im Auge behalten muss.

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Wie gesagt: wenn Argumente von vielen wiederholt werden, dann könnte es einfach darn liegen, dass sie stimmen. :)

 

Du hast offensichtlich den von mir vorstehend verlinkten SPIEGEL-Artikel nicht gelesen. Mach es doch einfach mal.

Und Deine Anmerkung zur Vorratsdatenspeicherung: Die ist in der politischen Diskussion, und ich glaube im Gegensatz zu Dir, daß sie kommen wird.

Und auch das: Ich habe nirgendwo geschrieben, daß ich für die Aufhebung des Arztgeheimnisses bin. Also laß bitte diese unzulässigen dialektischen Ausflüge.

 

@ Thomas

Ich sehe, daß wir uns spürbar annähern. Deine letzten Anmerkungen unterschreibe ich.

Bearbeitet von aaspere
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Wie gesagt: wenn Argumente von vielen wiederholt werden, dann könnte es einfach darn liegen, dass sie stimmen. :)

letzten Endes zählen nur zwei Dinge.

 

1. Unsere Grundrechte

2. Die Ordnung als freiheitlich demokratischer föderaler Republik mit sozialer Marktwirtschaft

 

Wenn Sicherheit und Grundrechte unvereinbar sind muss Sicherheit weichen. Wo Globalisierung und soziale Marktwirtschaft unvereinbar sind muss die Globalisierung weichen.

 

Ein Grundgesetz ist kein lustig bedrucktes Papier.

 

ich glaube unsere Rechtsordnung sieht es tendentiell aber eher so wie ich, denn schließlich gibt es Stand heute keine Vorratsdatenspeicherung in D und bis jetzt scheint auch das Arztgeheimnis unantastbar. D.h. diejenigen, die eine Änderung haben wollen sind eigentlich diejenigen, die unsere montan freiheitliche Rechtordnung als nicht so wichtig ansehen.

jeder sollte mal das Volkszählungsurteil lesen.. da steht was von wg. Unvereinbarkeit vom ziellosen Daten sammeln und freiheitlicher Demokratie. Das BVG hat damit eigentlich schon vor über 30 Jahren alles gesagt.

 

Ich wehre mich nichtmal gegen Einschränkungen, wenn sie denn was bringen würden, aber im konkreten Fall ist zu vermuten, dass A.L. schlicht nicht zu Arzt gegangen wäre, wenn es an seinen Arbeitgeber berichtet worden wäre. Dann bliebe eine solche Krankheit völlig sich selbst überlassen.

Eben. Genau so wie sich Leute mit hohem Fieber häufig mit Paracetamol "fit" dopen weil sie Angst haben sonst den Job zu verlieren. Lieber mit Herzmuskelentzündung tot umfallen. ...

 

Ich bin nicht gegen Sicherheit, aber man muss sie wohlüberlegt gegen Grundwerte abwägen. Und ich bezweifle, dass der Zeitpunkt direkt nach einem solchen Vorfall der geeignete ist um dies wohlüberlegt zu tun.

Eben. Wohlüberlegt ist eh Illusion. Das ist wie die Hoffnung irgendwann keinen Soli mehr zahlen zu dürfen.

 

Gruß

Thomas

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Wenn sich eine Änderung hinsichtlich der AU-Bescheinigung als nicht umsetzbar oder sinnvoll ergeben sollte, dann wird das eben nicht gemacht. So einfach ist das, und ich bin der Erste, der das dann auch akzeptiert.

Auf diese Form der Altersmilde werden wir bei Dir wohl noch ein wenig warten müssen, denn kaum einer schafft es zwischen Unterstellungen, unzulässigen Vereinfachungen und falschen Schlussfolgerungen so mühelos, im selben Posting diejenigen zu geisseln, die Denkverbote aussprechen und dies dann annähernd im gleichen Augenblick seinerseits selbst zu tun.

Weder waren geschlossene Cockpittüren in der Lage, den 11. September zu verhindern, noch waren es gepanzerte im Falle mehrerer "erweiterter Suizide". Jemand, der die Sinnhaftigkeit solchen Aufrüstens in Frage stellt sieht doch keine Grundrechte in Gefahr, sondern denkt im höchsten Maße nutzenorientiert.

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Weder waren geschlossene Cockpittüren in der Lage, den 11. September zu verhindern, noch waren es gepanzerte im Falle mehrerer "erweiterter Suizide". Jemand, der die Sinnhaftigkeit solchen Aufrüstens in Frage stellt sieht doch keine Grundrechte in Gefahr, sondern denkt im höchsten Maße nutzenorientiert.

Eben. Das man am 11.9. das Cockpit nicht verteidigt hat war vor allem darauf zurück zu führen das Kooperation mit den Entführern damals geltende Doktrin war. Ein gutes Geschäft für die Ausrüster waren die Türen zum Schafott aber bestimmt.

 

Gruß

Thomas

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Ein Grundgesetz ist kein lustig bedrucktes Papier.

Das ist eigentlich der Kern des Ganzen. Beunruhigend ist, dass ein isoliertes Ereignis wie ein Flugzeugabsturz dazu führen kann, dass ein gewisser Teil der Bevölkerung zumindest bereit ist darüber nachzudenken daran zu rütteln.

Bearbeitet von JeZe
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@ 744pnf

Du darfst gerne Deine Einstellung mir gegenüber und Deine persönlichen Angriffe gegen mich aufrecht erhalten; sie prallen an mir ab. Warum ich da so sicher bin, fragst Du Dich möglicherweise? Meine Antwort ist dieser Thread, beginnend mit Beitrag # 9

http://forum.airliners.de/topic/53496-diskussionsteilnehmer-und-moderator/

Und da habe ich Dich sogar noch verteidigt, so weit mir das möglich war. Aber das war wohl ein Fehler. Du hast nichts, aber auch gar nichts aus der Diskussion dort gelernt.

Auf der Basis meines jetzigen Erkenntnisstandes ist von mir auch alles gesagt. Wenn die Task Force zu Beschlüssen gekommen ist, werde ich sehen, was sich dort wiederfindet, was hier diskutiert wurde. Ich bin da ganz gelassen.

 

Edit

Dieser Beitrag # 7990 hier in diesem Thraed fällt mir gerade auf:

 

"Wie schon im Absturzthread auch an dieser Stelle noch einmal die eindringliche Bitte zur Mäßigung mit Verzicht auf Anfeindungen, Herumgezicke und das Austragen ideologischer Grabenkämpfe auf dem Rücken der Betroffenen (genau das geschieht nämlich zum Teil, ungewollt hoffe ich)."

 

Hättest Du das mal selber beherzigt.

Bearbeitet von aaspere
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Du hast offensichtlich den von mir vorstehend verlinkten SPIEGEL-Artikel nicht gelesen. Mach es doch einfach mal.

Ich sehe das gar nicht auf der selben Ebene. Ums mal plakativ zu formulieren: beim Gurt kann die Einschränkung das Überleben des Eingeschränkten bedeuten, bei einer Änderung des Patienten/Arzt/Arbeitgeber-Verhältnisses im extremsten Fall dessen Tod (wenn er bei entsprechender Krankheit nicht zum Arzt geht).

 

Ehrlich gesagt gibt's da viel gravierendere Situationen, auf welche die freiheitliche Gesellschaft keine Antwort hätte. Was wäre z.B. wenn Tschernobyl in Deutschland passiert wäre? Wessen Freiheit hätte der Staat so einschränken können, dass er bei eigenen Nachteilen, aber zum Wohle der Gesellschaft den radioaktiven Schrott wegräumt?

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Wessen Freiheit hätte der Staat so einschränken können, dass er bei eigenen Nachteilen, aber zum Wohle der Gesellschaft den radioaktiven Schrott wegräumt?

Das BVG hat zu dem Sachverhalt beim Luftsicherheits"bürgerlebenistwenigerwertalseinflugzeugimparlament"gesetz dazu eigentlich eigentlich mehr oder weniger umfassend Stellung genommen.

 

Gruß

Thomas

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Ich muss mal etwas loswerden. An dieser ganzen "Katastrophe" gibt es einige Dinge die mich innerlich sehr aufregen. Das ist nicht die Katastrophe (Unglück, Absturz..) an sich, sondern wie damit umgegangen wird. Ich weiß nicht woran das liegt, aber dieses Unglück selber nehme ich höchstens als geschehen wahr. Auch als ich es ganz frisch in den Nachrichten erfuhr war meine erste Reaktion eher ein "oh, Germanwings? Absturz? passt nicht zusammen. ok, technisch? menschlich? hmmm.. abwarten" aber ich hatte zu keinem und habe auch jetzt immer noch kein "oh gott wie schrecklich"-Gefühl. Ich finde diese übertriebene öffentliche Anteilnahme sogar arg befremdlich und ich frage mich ob die Anteilnahme und das "Mitgefühl für die Hinterbliebenen" öffentlich und in den sozialen Netzwerken genauso dramatisch ausfiele, wenn die Leute nicht bei einem Flugzeugabsturz sondern bei Autounfällen ums Leben gekommen wären. 

Da ich weder von der Crew noch von den Passagieren jemanden persönlich kannte, habe ich nicht mehr Mitgefühl als beim Tod anderer mir unbekannter Personen. Es kommen immer irgendwo Menschen durch Unfälle, Anschläge, Selbstmord etc ums Leben. Warum muss das jetzt hier so dramatisiert werden? 

 

Dann gehe ich auf Youtube und auf der Startseite sehe ich schon Videovorschläge, dass sich mir die Nackenhaare aufstellen. Da ist von Lügenpresse die Rede, von Vertuschung technischer Probleme aber bei "echter Andreas Lubitz sei tot in einem PKW aufgefunden worden" hört es echt auf. Ich frage mich, warum diese bekloppten Verschwörungstheoretiker nicht akzeptieren wollen, dass Andreas Lubitz diesen Flieger der sich wartungstechnisch in einem wahrscheinlich perfekten Zustand befand, gezielt und bewusst in die Katastrophe steuerte. Und das hätte er vermutlich auch getan, wenn er bei einer anderen Airline angestellt gewesen wär. Nur wär dann ein Flieger von Condor, Air Berlin, Easyjet, Germania, Tuifly etc. in den Bergen gecrasht. Im Grunde kann man ja sogar noch dankbar sein, dass er da in die Berge und nicht irgendwo in dicht besiedeltes Gebiet gebrettert ist.  

 

So, Pilot ist psychisch krank, will sich umbringen, nutzt dafür leider (voll) besetztes Passagierflugzeug und bringt sich und seine Passagiere um. Punkt! Fertig! Get back to work! Life goes on!

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... Punkt! Fertig! Get back to work! Life goes on!

Die verschiedenartige Anteilnahme liegt wohl auch daran, dass es jeden von uns hätte treffen können. Hier waren weder schlampige Wartung, noch mangelhafte Ausbildung oder Fahrlässigkeit am Werk. Das vertraute System aus Kontrolle und Passion konnte der Krankheit des Piloten nichts entgegen setzen.

 

Deshalb können viele das Geschehene nicht einfach so abhaken und mit dem "natürlichen" Restrisiko umgehen. Man verlangt nach Maßnahmen, um das ehemalige Gefühl der Sicherheit zurück zu erlangen. Einerseits menschlich, andererseits naiv und selbstbetrügerisch.

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