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[24MAR15] Germanwings A320 (D-AIPX) über Südfrankreich abgestürzt


klotzi

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Nein, 100% sicher kann man das nicht sagen. Es kann durchaus jemand mit Ohrenstöpseln geschlafen oder längere Zeit auf der hinteren Toilette verbracht haben. Und ob auch der Letzte (man denke an kleine Kinder) kapiert hat, was los war, ist auch fraglich.

 

Die Opferanwälte wollen aus "sehr wahrscheinlich so gut wie alle" ein "definitiv alle" machen. LH macht das nicht mit und bestreitet.

 

 

 

 

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2 hours ago, ilam said:

Die große Frage, die sich LH aber stellen muss: Ob man in so einem Fall tatsächlich anfängt, über solche Sachen zu diskutieren oder dem Gericht nur die Entscheidung über die Höhe des Schadenersatzes überlässt...

 

Selbstverständlich muss das ein Gericht klären, wer denn sonst? Obwohl gesunder Menschenverstand und Recht(sprechung) immer seltener in Einklang zu bringen sind. Nur weil es eine LH-Tochter war, gelten ja keine anderen Regeln. Wenn nach dem Washingtoner Abkommen gehandelt würde, würde wahrscheinlich hier noch eine Spendenaktion ins Leben gerufen werden. Lufthansa ist eine internationale Aktiengesellschaft, nicht mehr und nicht weniger; und so hat sie auch zu agieren.

 

Und es ist immer einfach, fröhlich die Moralkeule zu schwingen, man gibt sich entsetzt, buuuh, buuh, buuh! Man könnte auch fragen, warum ein Toter ohne Todesangst vorher weniger wert ist als einer mit eben dieser....

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vor 23 Minuten schrieb medion:

Selbstverständlich muss das ein Gericht klären, wer denn sonst?

 

Es ist auch erlaubt, sich ohne Gericht zu einigen. Wenn man auf dem Weg verhindert, dass negative Presse und "Präzedenzfälle" entstehen, kann das sogar der wirtschaftlichere Weg sein. Dazu müssen aber beide Seiten bereit sein...

 

 

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vor 3 Stunden schrieb medion:

Obwohl gesunder Menschenverstand und Recht(sprechung) immer seltener in Einklang zu bringen sind.

 

[Sollte eigentlich auch jeder mit Gesundem Menschenverstand™ an einem Triebwerk herumschrauben?

 

Ich komme!]

Bearbeitet von Flotte
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Ohne Gericht und Anwälte würde es gehen, wenn einfach "beide Seiten" den damals geschlossenen Beförderungsvertrag samt Anhang (den zugegebenermaßen natürlich niemand liest) akzeptierten!

 

Aber dann gibt es Anwälte, die natürlich auf eigene Rechnung arbeiten und suchen und suchen und suchen (ist ja auch ihr Job) und es gibt Interessenvertretungen der Angehörigen (die Toten sind ja leider tot) und auf der anderen Seite stehen die Eigentümer mit dem Aktionärsrecht.

 

Also Empörung und Aufregung wieder runterschalten, es wird ohne Prozess nicht gehen. Und niemand muss verhungern, was Lufthansa bereit war und ist zu zahlen, kann man vieeeeeel weiter oben hier im Thread nachlesen...

3 minutes ago, Flotte said:

 

[Sollte eigentlich auch jeder mit Gesundem Menschenverstand™ an einen Triebwerk herumschrauben?

 

Ich komme!]

 

?

 

Hat der Enkel das Profil gehackt? "Du hast den Satz fast richtig geschrieben"...

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vor 11 Stunden schrieb Tschentelmän:

Schade, wenn Konzerne sich hinter juristischen Spitzfindigkeiten verstecken, um ihre Jahresergebnisse zu retten... Die Menschlichkeit bleibt dabei völlig auf der Strecke... 

 

Solange es dafür rechtliche Chancen gibt, muss jeder Konzern versuchen, das Geld zu sparen. Der Vorstand ist verantwortlich für das Ergebnis, dafür werden die Herren hauptsächlich bezahlt. Der Absturz ist jetzt fast 5 Jahre her. Mittlerweile interessiert das kaum jemanden in der Öffentlichkeit, ob Lufthansa mehr oder weniger Schmerzensgeld bezahlt hat. Das Risiko für Lufthansa ist überschaubar, auch wenn die Medien jetzt darüber berichten, aber das wird trotzdem kaum einen Passagier dazu bewegen, deshalb jetzt auf EW-Flüge zu verzichten. Das klingt aus Sicht der Opferfamilien absolut brutal und vielleicht ist das auch ungerecht. Aber das ist Fakt.

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vor 3 Stunden schrieb medion:

Ohne Gericht und Anwälte würde es gehen, wenn einfach "beide Seiten" den damals geschlossenen Beförderungsvertrag samt Anhang (den zugegebenermaßen natürlich niemand liest) akzeptierten!

Hihi.

Natürlich ist ein geschlossener Vertrag grundsätzlich rechtskonform. Weil niemand aus Unwissenheit oder Ahnungslosigkeit einen rechtswidrigen Vertrag unterschreiben würde. Daher ist so etwas lächerliches wie ein Grundrecht auf rechtliches Gehör bei einem privaten Rechtsgeschäft vollkommen überflüssig.

 

vor 9 Stunden schrieb JeZe:

Ob man das mit der offiziellen Haltung der LH gleichsetzen kann

Da die Anwälte im Namen der Lufthansa sprechen, ja. Verklagt ist die Deutsche Lufthansa AG (oder eine Tocherfirma). Diese reicht auch den Schriftsatz ein. Es würde mich überraschen wenn bei einem Prozess dieses Ausmasses der Schriftsatz nicht vorab vom zuständigen Vorstand gelesen wurde.

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vor 5 Stunden schrieb medion:

Man könnte auch fragen, warum ein Toter ohne Todesangst vorher weniger wert ist als einer mit eben dieser....

 

Es geht hier ja explizit nur um das Detail der  Vererbung der Schmerzensgeld-Ansprüche, nicht um die Entschädigung allgemein. 

 

Für die Vererbung der Schmerzensgeldansprüche ist es nunmal erforderlich zu klären, in welchem Umfang das Opfer Schmerzen hatte - bzw. in diesem Fall eine psychische Belastung. Mit Wertigkeit hat das erstmal nichts zu tun. 

 

So brutal das klingt, aber meines Erachtens gäbe es bei der Betrachtung der erlittenen Schmerzen schon noch einen Unterschied zu einem Passagier, der z.B.  aus dem Flugzeug gerissen wird, aber nicht sofort tot ist.

 

 

vor 11 Minuten schrieb OliverWendellHolmesJr:

Da die Anwälte im Namen der Lufthansa sprechen, ja. Verklagt ist die Deutsche Lufthansa AG (oder eine Tocherfirma). Diese reicht auch den Schriftsatz ein. Es würde mich überraschen wenn bei einem Prozess dieses Ausmasses der Schriftsatz nicht vorab vom zuständigen Vorstand gelesen wurde.

 

Nicht die Lufthansa reicht den Schriftsatz ein, sondern mit dem Fall betraute Juristen, die ev. bei der Lufthansa angestellt sind. Und hier glaube ich eher nicht, dass 5 Jahre nach dem Unglück der Vorstand in jeden Schritt mit einbezogen ist.

 

Man muss auch berücksichtigen, dass man hier ja im Prinzip nicht zu einer eigenen Einschätzung gekommen ist, sondern sich auf das bezieht, was die BEA ermittelt hat (auch wenn ich das falsch finde). 

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vor 11 Stunden schrieb ATN340:

Es gibt dazu eine Animation (hab ich auf dem Handy jetzt gerade nicht gefunden). Weiß auch nicht, wer die erstellt hat.

Darin ist zu sehen, wie der Cpt mit einer Crashaxt gegen die Tür hämmert und verzweifelt "Andreas, verdammt mach auf" o.ä. ruft.

Dass muss vom ersten Moment an mindestens das vordere Drittel der Paxe mitbekommen haben.

 

Das ist jetzt Spekulation - aber der Otto-Normal-Mensch reagiert im Flugzeug vermutlich sensibler auf auffällige "Störungen". Man sitzt schließlich "in der Falle", wenn irgendwas schief geht - ein großer technischer Ausfall, ein Terrorist, eine Bombe oder sonst was schlimmes... Ich saß selbst schon oft im hinteren Teil eines A320 oder einer 737... Und ich behaupte, wenn sich vorne an der Cockpit-Tür solche furchtbaren Szenen abspielen, dann dauert es nur Sekunden, bis mindestens das erste Drittel in Angst und Schrecken versetzt wird. Das Geschrei geht immer weiter nach hinten, zieht schnell weitere Aufmerksamkeit an und versetzt weitere Reihen in Panik...

 

Bei einer dramatischen Situation dieses unvorstellbaren Ausmaßes würde es mich persönlich extrem wundern, wenn ein erheblicher Teil der Passagiere "friedlich" am Berg pulverisiert wurden...

 

Wie beschrieben - alles spekulativ und auch teils Meinungssache... Aber dieses Szenario in der LH-Pisition abzustreiten, grenzt für mich persönlich an psychologische Verletzung den Hinterbliebenen gegenüber...

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vor 40 Minuten schrieb JeZe:

Nicht die Lufthansa reicht den Schriftsatz ein, sondern mit dem Fall betraute Juristen, die ev. bei der Lufthansa angestellt sind. Und hier glaube ich eher nicht, dass 5 Jahre nach dem Unglück der Vorstand in jeden Schritt mit einbezogen ist.

2 Punkte dazu:

1. Die Juristen arbeiten für (interne Rechtsabteilung) oder im Auftrag  (Kanzlei) der LH.

Das bedeuet, dass es eine Strategie mit klaren Absprachen gibt was zugegeben bzw. abgestritten wird.

Bei Summen dieser Größenordnung (Die Rückstellung bewegt sich bei 1Mrd EUR wenn ich mich recht erinnere) muss der Vorstand in alle Entscheidungen eingebunden werden!

 

2.

Das 4U-Unglück war das prägende Ereignis bei LH in den letzten 20 Jahren.

Carsten Spohr hat bei diesem traurigen Anlass zum ersten (und nach Meinung vieler auch einzigen) Mal geglänzt.

U.a. indem er die Angelegenheit zur "Chefsache" erklärt hat, an allen Trauerfeiern teilgenommen hat und diverse PK abgehalten hat wo er glaubwürdig betroffen rüber kam.

 

Das 4U9525 Chefsache war spricht gegen ein "Ausklammern" des Vorstands.

Dazu kommt noch, dass man sich bei LH darüber im Klaren sein sollte, wie sehr 4U9525 in der Öffentlichkeit immer noch die Gemüter bewegt.

Es wäre sehr verwunderlich, wenn diese Strategie ohne OK vom Oben gefahren wird und Spohr+Kollegen genauso verdutzt die Schlagzeilen lesen wie unsereiner!

Bearbeitet von ATN340
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@Tschentelmän

Starkes Statement, Respekt.

 

Trotzdem versucht die Lufthansa es abzuwenden. Sie müssen ihr Geld zusammen halten und Kosten vermeiden. Vielleicht wird man argumentieren, dass der Vorhang ganz vorne geschlossen gewesen sein könnte, dann haben die Leute nicht gesehen wie der Kapitän gegen die Tür geschlagen hat und die Geräusche davon könnten durch Triebwerke gehemmt worden sein. Das ist auch nur eine Theorie, ich will Lufthansa jetzt nicht verteidigen.

 

Ich glaube die Anwälte von Lufthansa wollen die Panik nicht komplett abstreiten. Sie werden aber versuchen zu argumentieren, dass die Panik nicht bewiesen werden kann.

 

Warten wir ab, welches Urteil heraus kommt.

Bearbeitet von Hightower
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vor 21 Minuten schrieb ATN340:

Das 4U-Unglück war das prägende Ereignis bei LH in den letzten 20 Jahren.

Carsten Spohr hat bei diesem traurigen Anlass zum ersten (und nach Meinung vieler auch einzigen) Mal geglänzt.

 

vor 21 Minuten schrieb ATN340:

Es wäre sehr verwunderlich, wenn diese Strategie ohne OK vom Oben gefahren wird und Spohr+Kollegen genauso verdutzt die Schlagzeilen lesen wie unsereiner!

 

Ich glaube auch, dass der Fall von Anfang an bis jetzt ganz oben mitgeführt wird. Vielleicht hat Herr Spohr es mittlerweile delegiert, aber dennoch dürfte die Person (falls nicht er selbst) sehr weit oben sitzen...

 

Dennoch muss man bedenken, dass der Lufthansa Konzern zur Zeit stark unter Druck steht, weil die Zahlen besser sein könnten. Vielleicht schätzt man die öffentliche Wirkung nach 5 Jahren als nicht mehr so dramatisch ein. Kurz nach dem Absturz war jeder dagegen völlig fassungslos, vor allem auch bei Lufthansa selbst.

 

Ich kann hierzu nur ein drastisches Beispiel vom eigenen Arbeitgeber geben. Letztes Jahr hat sich eine Mitarbeiterin morgens das Leben genommen, sie sprang vom Parkhaus direkt neben dem Bürogebäude. Hunderte Kollegen konnten vom Büro aus sehen, wie sie dann abtransportiert wurde, nähere Details lasse ich weg. Aufgrund ihres Abschiedsbriefes kam heraus, dass ihr Chef sie ständig massiv unter Druck setzte und unmenschlich behandelte - andere Kollegen konnten dies später bestätigen - der Chef hatte damit seinen letzten Arbeitstag im Unternehmen. Daraufhin eine Rundmail des Vorstandes an alle Mitarbeiter, Bestürzung, Schockstarre, Schweigeminute, Seelsorger für besonders Betroffene Kollegen usw... Kurz darauf wurden mehrere Vertrauens-Ansprechpartner benannt - für den Fall von Mobbing, besonders bösen Chefs usw.... Knapp 18 Monate später - ich empfinde den Druck stärker als vorher - alle müssen marschieren - mehrere hochrangige Führungskräfte mussten zuletzt wegen der aktuellen Jahresergebnisse gehen, obwohl es nicht so sehr dramatisch war - in manchen Teilen der Firma gewisse Unsicherheit usw... 

 

Insofern durchaus möglich, dass man mittlerweile eben andere Schwerpunkte setzt.... Menschlichkeit hin oder her...

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vor 28 Minuten schrieb Tschentelmän:

Ich kann hierzu nur ein drastisches Beispiel vom eigenen Arbeitgeber geben. Letztes Jahr hat sich eine Mitarbeiterin morgens das Leben genommen, sie sprang vom Parkhaus direkt neben dem Bürogebäude. Hunderte Kollegen konnten vom Büro aus sehen, wie sie dann abtransportiert wurde, nähere Details lasse ich weg. Aufgrund ihres Abschiedsbriefes kam heraus, dass ihr Chef sie ständig massiv unter Druck setzte und unmenschlich behandelte - andere Kollegen konnten dies später bestätigen - der Chef hatte damit seinen letzten Arbeitstag im Unternehmen. Daraufhin eine Rundmail des Vorstandes an alle Mitarbeiter, Bestürzung, Schockstarre, Schweigeminute, Seelsorger für besonders Betroffene Kollegen usw... Kurz darauf wurden mehrere Vertrauens-Ansprechpartner benannt - für den Fall von Mobbing, besonders bösen Chefs usw.... Knapp 18 Monate später - ich empfinde den Druck stärker als vorher - alle müssen marschieren - mehrere hochrangige Führungskräfte mussten zuletzt wegen der aktuellen Jahresergebnisse gehen, obwohl es nicht so sehr dramatisch war - in manchen Teilen der Firma gewisse Unsicherheit usw... 

Das Schicksal deiner Kollegin und die Situation in eurem Unternehmen in allen Ehren.

Unschön, kenne ich aus eigener Erfahrung!

Trotzdem glaube ich, dass man die Fälle nicht im Ansatz vergleichen kann.

Deine Kollegin war ein "regionaler Fall" und so ungern ich das Wort verwende ich Einzelschicksal.

 

4U9525 hatte 150 Tote mehr und betraf die größte Airline-Group Europas mit dem besten Safety-Record und den (Vom Unternehmen selbst regelmäßig zu Schau gestellten) schwierigsten Einstellungsanforderungen in allen Bereichen.

 

Deshalb glaube ich nicht, dass das ganze als "Ablage Papierkorb" endet wen neue Facts herauskommen.

Das wäre auch die Chance für die Opfer(-Anwälte) nach dem bewussten aktuellen Artikel.

Wenn die LH auf Stur stellt und allen ernstes Zahlungen mit Blick auf die "relaxte Flugatmosphäre bis kurz vor dem Einschlag" (so nenne ich das jetzt mal) verweigert würde ich die alten Bilder wieder herauskramen.

PK's mit Spohr, mit Winkelmann oder die Sendung mit Jauch und Kai Kratky wenige Tage nach dem Unfall auswerten.

Immer wieder heißt es sinngemäß aus allen Mündern, die LH ist geschockt das sich ein Selbstmörder ins Cockpit ihrer Flotte mogeln konnte und stellt sich der Verantwortung für die Angehörigen der Opfer.

Das ganze in einen aktuellen Beitrag bei FOCUS, SPIEGEL,STERN am besten in TV- und Printversion kurz vor der nächsten Aufsichtsratssitzung oder Bilanz-PK und der öffentliche Druck ist wieder da...

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vor 12 Minuten schrieb ATN340:

Das Schicksal deiner Kollegin und die Situation in eurem Unternehmen in allen Ehren.

Unschön, kenne ich aus eigener Erfahrung!

Trotzdem glaube ich, dass man die Fälle nicht im Ansatz vergleichen kann.

Deine Kollegin war ein "regionaler Fall" und so ungern ich das Wort verwende ich Einzelschicksal.

 

Mir ist schon klar, dass man die Fälle nicht direkt vergleichen kann. Die Hintergründe sind komplett unterschiedlich, ebenso die Opferzahl.

 

Es geht bei dem Vergleich jedoch eher darum, wie schnell man nach einem einschneidenden Vorfall zur "brutalen Normalität" zurückkehrt - und wirtschaftliche Interessen, Profit sowie maximale Durchsetzung wieder im Vordergrund stehen.... Genau das scheint bei LH der Fall zu sein.

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Das Problem ist, dass hier nicht nur die LH auf "Gewinnmaximierung" aus ist, sondern auch einige Angehörige der Opfer (bzw. Deren Anwälte) , siehe zum Beispiel der Versuch der Klage in den USA. Auch wenn ich natürlich keine Hintergründe kenne, kann ich mir gut vorstellen, dass es da durchaus auch aggressive Taktiken gibt, gegen die Lufthansa sich versucht zu wehren

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Die Sache ist vielschichtig... Auf der einen Seite viele Angehörige, die irgendwie händeringend nach einer Art von Gerechtigkeit suchen. Ein Menschenleben kann man nicht mit Geld bewerten, aber dennoch ist Geld hier eben die einzige Form der Gerechtigkeit - neben der Aufklärung von Fakten und einem möglichen Eingeständnis von Schuld und Verantwortung, was jedoch aus juristischen und finanziellen Gründen seitens LH sehr vorsichtig gehandhabt wird / werden muss.

 

Mit der Belastung aufgrund des menschlichen Verlustes nehmen viele Angehörigen die Abwehr des LH-Konzernes gegen weitere Zahlungen vermutlich als besonders verletzend wahr.... Sie kämpfen tagtäglich mit dem Verlust ihrer Angehörigen, während auf der anderen Seite bei LH alles "nur" auf juristische Rahmenbedingungen "reduziert" wird - zumindest aus Sicht der Betroffenen.

 

Dazu die Opfer-Anwälte, deren "Mission" oftmals nicht nur die bloße Vertretung ihrer Klienten ist sondern nicht selten auch, das persönliche Interesse eines großen Erfolges, also berufliche Ruhm und Ehre... Ein Schmerzerfülltes Opfer lässt sich in dieser Hinsicht vermutlich leicht überzeugen, alle denkbaren rechtlichen Wege auszuschöpfen... Ganz sachlich und nüchtern betrachtet..

 

Zuletzt eben der LH-Konzern, der zu entscheiden hat, wie weit er "mitgeht" und ab welcher Stelle er sich trotz aller tragischen Umstände zur Wehr setzt. Auch aus wirtschaftlichen Aspekten heraus, vielleicht auch im Hinblick auf mögliche weitere Vorkommnisse, welche aus Sicht aller natürlich nie wieder stattfinden dürfen.... Aber man weiß ja nie, vor allem nicht in der Größenordnung der LH-Gruppe...

 

Die aktuelle Diskussion um die "Todesangst-Definition" ist dabei jedoch ein wirklich blödes Thema, um abzulehnen - weil nahezu jeder Angst und Grauen empfindet, wenn man versucht, sich in die Situation an Bord kurz vor dem Crash zu versetzen.....

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Das Problem ist, dass ja keiner weiß, wie es für jedes Individuum wirklich war und jeder seine eigenen Vorstellungen den Aussagen der LH-Anwälte gegenüberstellt.

 

Man sollte einen jursitischen Prozess so verstehen, dass er dazu dient die Wahrheit herauszufinden und die Aufgabe der Verteidiger ist es nunmal diejenigen Fakten einzubringen, die den eignen Mandanten begünstigen.

 

Die Ankläger stellen z.B. die Hypothese auf, dass jeder Passagier Todesangst hatte, der Verteidiger hingegen das, was im BEA-Gutachten stand und dann arbeitet man sich anhand von Belegen und Indizien eben zum wahrscheinlichsten Sachverhalt vor, über den der Richter abschließend entscheidet.  

 

Erst wenn der Richer zu dem Ergebnis käme, dass die Passagiere Todesangst hatten, die Lufthansa gegen ein solches Urteil aber Einspruch einlegen würde, könnte man meines Erachtens von einer offiziellen Haltung der LH sprechen.

 

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vor 3 Stunden schrieb JeZe:

Die Ankläger stellen z.B. die Hypothese auf, dass jeder Passagier Todesangst hatte, der Verteidiger hingegen das, was im BEA-Gutachten stand und dann arbeitet man sich anhand von Belegen und Indizien eben zum wahrscheinlichsten Sachverhalt vor, über den der Richter abschließend entscheidet. 

 

Wie schon erwähnt ist es noch simpler:

Wenn die eine Partei im Prozess einbringt "alle Passagiere hatten Todesangst" und die andere Partei nicht bestreitet, dann ist das für den Prozess Fakt - egal wie die Beweislage aussieht, die wird dann gar nicht mehr angeschaut - wozu auch?

 

 

 

 

 

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vor 3 Stunden schrieb JeZe:

Erst wenn der Richer zu dem Ergebnis käme, dass die Passagiere Todesangst hatten, die Lufthansa gegen ein solches Urteil aber Einspruch einlegen würde, könnte man meines Erachtens von einer offiziellen Haltung der LH sprechen.

 

Völlig unwichtig, die Haltung der Lufthansa ist wirksam. Es ist ein PR-Super-Gau. Die Entschädigung hätte einen Bruchteil des Imageschadens gekostet.

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vor 26 Minuten schrieb Realo:

 

Völlig unwichtig, die Haltung der Lufthansa ist wirksam. Es ist ein PR-Super-Gau. Die Entschädigung hätte einen Bruchteil des Imageschadens gekostet.

 

Was wäre die Konsequenz für den Supergau? Massen Boykott und halbleere Flugzeuge? Proteste vor der Konzernzentrale? Nicht dass ich den Angehörigen das Geld nicht geben würde, aber ich glaube schon dass Lufthansa die PR Wirkung sehr wohl im Blick hat. Ich glaube aber nicht dass sich das spürbar auf die Buchungen bei Lufthansa und Eurowings auswirkt. Man kann heute gar nicht mehr schnell genug gucken, bis irgendwo der nächste Skandal hoch kocht. Das ist traurig aber das ist Fakt.

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vor 10 Minuten schrieb Hightower:

Nicht dass ich den Angehörigen das Geld nicht geben würde, aber ich glaube schon dass Lufthansa die PR Wirkung sehr wohl im Blick hat.

Hat sie nicht, formaljuristische Statements sind völlig deplaziert. Einfach mal Germanwings googeln...

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vor einer Stunde schrieb ilam:

Wie schon erwähnt ist es noch simpler:

Wenn die eine Partei im Prozess einbringt "alle Passagiere hatten Todesangst" und die andere Partei nicht bestreitet, dann ist das für den Prozess Fakt - egal wie die Beweislage aussieht, die wird dann gar nicht mehr angeschaut - wozu auch?

 

 

Rechtlich ist das total nachvollziehbar. Auch logisch absolut einleuchtend. Sobald Lufthansa die Darstellung unterschreibt, ist sie gültig und nur noch schwer zurück zu nehmen. Aber in der öffentlichen Wahrnehmung gibt das in dem Zusammenhang vermutlich ein desaströses Bild. Die bloße Vorstellung, in einem Flugzeug mit gleichem Schicksal zu sitzen, sprengt bei den meisten Menschen vermutlich die "Leidensfähigkeit" des Vorstellungsvermögens. Wenn man 100 Leute fragt, wie sie sich die letzten Minuten im Flugzeug vorstellen, bekäme man vermutlich 100 identische Antworten in Richtung "absoluter Horror". Die meisten Journalisten werden auf Anhieb vermutlich ähnlich denken, mit entsprechend formulierter Berichterstattung.

 

Und LH zieht unterdessen erstmal die zugegebenermaßen legitimen Standardregister.

 

Würde sich LH jedoch in eine weitere Umfrage hineinversetzen - 100 Leute - "Was denken Sie über das aktuelle juristische Verhalten von LH, die Todesangst aus finanziellen Gründen erstmal nicht anzuerkennen?"

 

Dann würde LH mit etwas mehr Fingerspitzen-Gefühl einsehen, dass dies tatsächlich ein PR-Eigentor werden kann... 

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Naja, als Quasi-Monopolist zumindest in DE kann man sich das im Zweifelsfall schon erlauben. Rein wirtschaftlich und rechtlich gesehen natürlich - die ethische Komponente wurde hier korrekterweise ausreichend angesprochen, ist den Aktionären aber im Zweifelsfall wurscht.

 

Und hey, setzt sich CS nicht eh für höhere Ticketpreise ein? Der etwaige Dämpfer durch dieses vermeintliche Eigentor dürfte schnell ausgeglichen werden können.

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vor 31 Minuten schrieb effxbe:

Naja, als Quasi-Monopolist zumindest in DE kann man sich das im Zweifelsfall schon erlauben.

 

Genau das der Punkt. Die negative PR perlt an Lufthansa ab. Etwas negatives Image können sie verschmerzen, wird keinen massenhaften Boykott auslösen, wird bald auch wieder vergessen. Der Druck von den Aktionären und Banken, das Geld zu behalten ist viel größer als von der internen PR Abteilung. Schade, aber je größer die Summe umso schneller hört die Nächstenliebe im Business auf.

Bearbeitet von Hightower
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