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Ryanair-Bus!111!


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Hallo!

 

Eigentlich mit einer Sperrfrist ab morgen 0:00 versehen, aber was solls - hier eine Vorabmeldung aus der NExBU(Nur EXtremst Billigst Unterwegs)-Community:


(Dublin/Berlin) Die irische Günstigfluggesellschaft Ryanair feiert zur Zeit 30 Jahre akzeptable Tarife, aber CEO Michael O`Leary (oft liebevoll nur MOL genannt) hat noch lange nicht genug. Das Enfant terrible der Luftverkehrsbranche ist bekannt für seine provokativen Analysen wie "Germans will crawl bollock-naked over broken glass to get low fares"oder dass ein Flugzeug nur "a bloody bus with wings" sei, er zieht aber auch die Konsequenzen: Ryanair steigt mit gewohnt kundenfreundlichen Preisen in den deutschen Fernbusmarkt ein.

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Bereits vor drei Monaten wurde mit dem Hersteller VDL eine Festbestellung über 150 Busse (mit einer Option auf 250) des Typs VDL Citea DLF vereinbart. Der ursprünglich für den Nahverkehr entwickelte niederflurige Doppelstöcker (vgl. BVG) bietet mehrere Vorteile, u.a. ist aufgrund des barrierefreien Zugangs und des Rollstuhlstellplatzes jeder bis Jahrsende ausgelieferte Bus gemäß EU-Richtlinie mit bis zu 28,5% förderfähig. Weiterhin kann gegenüber der Nahverkehrsvariante durch den Verzicht auf eine zweite Treppe eine Toilette mit Wasser-/Entsorgungsbehältern realisiert werden, deren Volumen für mehrere Rotationen ausreichend ist. In diesem Zusammenhang wird auch der Einsatz eines Servicefahrzeugs evaluiert, mit dem on-the-fly u.a. auf Autobahnparkplätzen eine schnelle Entleerung sowie eine Druckbetankung mit Wasser und Treibstoff möglich ist.

Weiterhin ist durch den Verzicht auf den veralteten Gepäckraum der Einsatz von Overhead-Bins möglich, so dass bezüglich der Gepäckmaße die aus dem Luftverkehr bewährten Regeln realisiert werden können. Kunden mit größeren Gepäckstücken können einen Premium-Seat mit mehr Stauraum im Unterdeck reservieren, Kunden mit Sperrgepäck haben die Möglichkeit, vier Sitzplätze kombiniert mit vier Reservierungen zu buchen. Als Sitz kommt in allen Bussen eine Variante des Sky-Riders zum Einsatz, die auch auf Nachtfahrten hin optimiert ist und zudem über Mehrpunktgurte verfügt.

 

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Anmerkung der Redaktion: Das Bild zeigt die Airline-Variante des Sky-Riders, zudem kommt in den Bussen selbstverständlich eine komfortable 2+2-Bestuhlung zum Einsatz. Darauf angesprochen, dass ein ähnliches Konzept bereits vom Carrier FlyLo vorgestellt wurde, reagiert MOl unwirsch: "Diese Scherzkekse haben es aber nicht eingeführt, wir hingegen haben es perfektioniert!"

Gebased werden die Busse in Berlin bzw. in Freiburg (sie erhalten die Kennzeichen B-FR bzw. FR- B), von denen aus die Operations Nord bzw. Süd gesteuert werden. In diesen Städten konnten Wartungsverträge mit den kommunalen Unternehmen BVG bzw. VAG abgeschlossen werden. Dies trifft auch auf Köln (KVB) bzw. München (MVG) zu, hier werden Busse stationiert. Zudem findet in diesen Städten der Pilotvertrieb von kommunalen Anschlußtickets (gültig in den Stadtverkehren der kooperierenden Unternehmen und günstiger als überteuerte Verbundfahrscheine) statt. Die Haltestellen in diesen Städten werden sich zudem in unmittelbarer Nähe zu den Betriebshöfen der Kooperationspartner befinden; eine Besonderheit zeichnet sich für Berlin ab: Hier wird am Tempelhofer Damm gehalten, als Abstellraum ist eine momentan nicht genutzte Betonfläche auf dem angrenzenden Tempelhofer Feld geplant.

Fahrpersonalressourcen werde zwar an den Basen bzw. Stationen vorrätig gehalten, es erfolgt aber zunehmend auch eine Rekrutierung entlang den Strecken. Zwar ließen sich leider Konzepte aus dem Luftverkehr wie Pay-to-fly nicht auf den Fernbusmarkt übertragen, ansonsten greift Ryanair auf Bewährtes zurück: Zum einen arbeite man mit selbstständigen Busfahrern, zum anderen werde man Neu-/Quereinsteigern den Busschein vorfinanzieren, die sich dafür zum Ausgleich längerfristig an das Unternehmen binden. Zum Streckennetz selber wollte MOL noch keine Angaben machen, es werde im Rahmen der Verfügbarkeit der Busse kontinuierlich hochgefahren.

Einen Einwand, dass der deutsche Fernbusmarkt überhitzt sei, läßt MOL nicht gelten: "Wir definieren diesen Markt neu! Schauen sie doch und was sehen sie: Praktikanten, die keine Ahnung von Yield-Management haben; Studenten, die bei Preisen ab 1€ um die Wertigkeit ihres Produkts fürchten! Welche Wertigkeit denn? Entscheidend ist allein der Preis! Und das können wir!" Gespannt sei MOL, ob der "lahme Staatskonzern" Bahn reagieren könne: "Jeder Experte, der das Tarifsystem der DB diesseits seiner persönlichen Scheuklappen ergebnisoffen bewerte, kommt doch zu dem Schluß, dass die was tun sollten. Die haben doch das Marktsegment des spontanen Gelegenheitsfahrers, der sich nicht lange voraus festlegen will, sträflich vernachlässigt. Und seien wir ehrlich: Spontan und günstig, das will doch jeder! Stattdessen werden diese Kunden geschröpft, nur damit sogenannte Stammkunden mit ihren Kärtchen günstig fahren können. Wir aber sind ehrlich: Günstige Preis für alle!"


 

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