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Feuerlöschsysteme an Bord


Gyps_ruepelli

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Hallo in die Runde,

 

Einfach mal wieder eine interessierte Laienfrage: Ich habe mir gerade eine "Mayday-Alarm im Cockpit"-Dokumentation angeschaut und zwar eine über den Absturz einer kanadischen DC-8 1991 in Jeddah. Damals platzten zwei Reifen, durch die Reibung der Felgen auf der Runway beim Start fing das Fahrwerk Feuer und entzündete den Fahrwerksschacht, als es eingezogen wurde, das dazu führte, dass das Flugzeug schlussendlich beim Versuch einer Rücklandung brennend abstürzte, u.a. weil es durch die Hitze des Feuers bereits teilweise geschmolzen war. Es hieß in der Doku, dass die Fahrwerksschächte keinerlei Feuermeldeeinrichtungen enthielten und dass das inzwischen anders sei.

 

Meine Frage: Haben die Fahrwerksschächte eigentlich heute auch Feuerlöschanlagen? Und wie genau funktionieren diese Löschanlagen eigentlich? Das sind doch in der Regel kugelförmige Bomben, die mit FCKWs gefüllt sind. Können die nur vom Cockpit ausgelöst werden oder öffnen die sich auch automatisch, wenn die Temperatur zu hoch ist - also etwa so wie eine Sprinkleranlage?

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... Es hieß in der Doku, dass die Fahrwerksschächte keinerlei Feuermeldeeinrichtungen enthielten und dass das inzwischen anders sei. ...

Ja, ist inzwischen anders.

 

 

... Meine Frage: Haben die Fahrwerksschächte eigentlich heute auch Feuerlöschanlagen? Und wie genau funktionieren diese Löschanlagen eigentlich? Das sind doch in der Regel kugelförmige Bomben, die mit FCKWs gefüllt sind. Können die nur vom Cockpit ausgelöst werden oder öffnen die sich auch automatisch, wenn die Temperatur zu hoch ist - also etwa so wie eine Sprinkleranlage?

Nein, sie haben keine Feuerlöschanlagen. (somit sind die weiteren Fragen obsolete)

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Man hat länger getestet und gemerkt, das ein Löschsystem im Fahrwerksschacht nicht die Lösung ist.

So hat man nun Feuerwarnsysteme installiert die bei einem Feuer warnen und im Fall der Fälle bleibt das Fahrwerk draußen und wird nicht eingefahren bzw, wird ausgefahren. Ein Brand am Fahrwerk ist relativ gut kontrollierbar.

 

Bei dem genannten Fall in Saudi Arabien isses gelinde gesagt, ganz dumm gelaufen, da die Piloten nicht wussten das ihr Fahrwerk brennt.

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Fahrwerk ausfahren. Bläst das Feuer aus und kühlt den Brandauslöser.

Triebwerke haben auch keine Feuerlöschanlage, sondern nur der Raum um die Triebwerke unter der Haube.

 

Gruß

Thomas

Besteht da nicht eher die Gefahr, dass der Fahrtwind den Brand weiter anfacht? Oder ist der bei Reisegeschwindigkeit zu stark dafür?

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Besteht da nicht eher die Gefahr, dass der Fahrtwind den Brand weiter anfacht? Oder ist der bei Reisegeschwindigkeit zu stark dafür?

 

Generell brennen eher die entstehenden Gase, als das Teil selbst. Wie bei einer Kerze , beim ausblasen tut man nichts anderes als die brennbaren Gase (Kerzenwachs) vom heißen Punkt wegzutragen und wie Tommy sagt, dabei den heißen Punkt gleichzeitig abkühlt.

Außerdem sorgt der Fahrtwind dafür, das die Flamme nach hinten getragen wird und somit wenig Kontakt zum Rest des Fliegers hat. Dazu bedarf es auch keine hohen Geschwindigkeiten.  Gefährlich wird es immer erst dann, wenn der Fahrtwind fehlt (z.B. nach der Landung).

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  • 3 Monate später...

Warum verfahren hier die beiden großen Hersteller unterschiedlich? Bei Boeing scheint es spezielle Fire Detections im FW Schacht zu geben, bei Airbus (A380 und 350 weiss ich nicht) gibt es das nicht, da verlässt man sich auf die Bremstemperaturgeber.

Airbusse haben Hauptfahrwerksklappen, die Boeing 737 nicht. Bei ersteren werden eventuell auftretende Flammen durch Sauerstoffmangel von selbst erstickt, während bei letzteren immer weiter nachströmender Sauerstoff neue Nahrung gibt. Eine Einrichtung zum aktiven Löschen hat die 737 übrigens auch nicht.

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Was ist denn das genau?

 

... Hab selber schon einen geplatzten Reifen eingefahren ohne das das Fahrwerk wieder rausfiel, war halt nichts was so weit herausstand. 

 

Auf einem Bild von a.net ist er zu sehen:

ydja8mil.jpg

Grob gesagt ist der Frangible Fitting nur ein "abschlagbares" Endstück an eine Verlängerung der Hydraulikleitung zum Einfahren des Fahrwerks.

Er ist aber nur ein Gürtel zum Hosenträger. Im Normalfall wird die Drehung der Reifen während des Einfahrens gestoppt. Da kann der Reifen noch so kaputt sein - er beschädigt nichts im Fahrwerksschacht. Anders sieht es aus, wenn zu dem kaputten Reifen noch ein Fehler in der automatischen Abbremsung dazu kommt. Die Reifenfetzen würden alles Mögliche beschädigen. Da er dann aber den Fitting abschlägt, wird der Einfahrdruck abgelassen und das Fahrwerk fällt wieder runter. Eine "Fuse" sperrt dann die Hydraulikversorgung ab.

 

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