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[RNH] Teil 2: Freizeitpark-Rundreise im Osten der USA


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Weiter geht es also mit dem zweiten Teil dieser Berichte-Reihe. Hier werde ich die 16-tägige Tour durch 17 Freizeitparks in 9 Bundesstaaten im Osten der USA für euch möglichst kurz zusammenfassen. Falls jemand mehr über einen bestimmten Park wissen möchte, verlinke ich zu jedem Park den entsprechenden ausführlichen Bericht.

 

Teil 1: Hinflug

Teil 2: Zusammenfassung der Rundreise durch 17 Freizeitparks in 9 Staaten

Teil 3: Sightseeing in New York und Rückflug

 

06.06.2015 Playland Park

 

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Nur knapp dreieinhalb Stunden nachdem wir in New York aufgesetzt hatten, erreichten wir auch schon den ersten Freizeitpark. Den Playland Park in Rye kurz vor der Grenze zu Connecticut, der nach ein paar veranstaltungsbedingten Umstellungen im Tourverlauf relativ kurzfristig in die Planung aufgenommen wurde.

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Von den 5 Achterbahnen sind aber nur die beiden Holzachterbahnen wirklich erwähnenswert. Der größere Dragon Coaster aus dem Jahre 1929 ist auch ganz klar die Hauptattraktion. Sogar noch ein Jahr älter ist der zweite Woodie, den wir aber leider nicht fahren durften. Es handelt sich nämlich um eine Kinderachterbahn mit Maximalgröße. Zwar hatte man uns angeboten, dass wir außerhalb der Öffnungszeiten trotzdem damit fahren könnten, aber das passte leider nicht in unsere Planung.

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Nicht ausgelassen habe ich aber das Pferdekarussell. Von dieser Art gibt es weltweit nämlich nur noch drei, und die rotieren mit bis zu 40 km/h doppelt so schnell wie ein normales Karussell – ohne dabei irgendwelche zusätzlichen Sicherungseinrichtungen zu bieten. Eine genaue Einweisung, wie man zu sitzen hat, ist daher Pflicht. So schwitzige Hände hatte ich auf einer Freizeitparkattraktion schon lange nicht mehr...

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06.06.2015 Quassy Amusement Park

 

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Nur gute zwei Stunden blieben wir im Playland, dann fuhren wir weiter nach Connecticut zum beschaulichen Quassy Amusement Park. Mit dem nur gute 10 Meter hohen Wooden Warrior, der sich aber definitiv nicht vor größeren Holzachterbahnen verstecken muss. Eine tolle kleine Spaßmaschine, bei der uns der Chef persönlich für die Facebook-Seite des Parks ablichtete.

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Ansonsten bietet der Park noch eine etwas ältere Kinderachterbahn und auch die übrigen Attraktionen wirken großteils wie aus vergangenen Zeiten. Ein paar modernere Fahrgeschäfte gibt es aber auch.

Nach drei Stunden in diesem schnuckeligen Park steuerten wir dann endlich das erste Hotel der Tour an und die meisten fielen auch sofort erschöpft in ihre Betten.

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07.06.2015 Lake Compounce

 

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Der zweite Tag sollte einer der entspanntesten der gesamten Tour werden. Lake Compounce bietet eine wunderschöne Lage zwischen einem See und dem Berghang. Zu den Attraktionen gehören auch hier 5 Achterbahnen, wobei wir ohne Kind wieder nur 4 fahren durften.

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Hauptattraktion sind die gut 1400 hölzernen Schienenmeter von Boulder Dash, die buchstäblich über Stock und Stein führen. Die rasante Fahrt am Berghang entlang wurde schon dreimal zur besten Holzachterbahn der Welt gewählt und das völlig zurecht. Man wird zwar ordentlich durchgeschüttelt, aber das Out-Of-Control-Feeling ist einfach wahnsinnig. Nichts scheint den Zug auf der Jagd durch den Wald bremsen zu können.

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Ein weiteres Highlight ist das Wildwasserrafting, das seinem Namen alle Ehre macht. Schon die erste Welle überrollte das gesamte Boot und alle folgenden taten es ihr gleich. Bei anderen Raftings kann man Glück haben und nur wenige Spritzer abbekommen. Hier wird garantiert jeder nass. Und zwar bis auf die Haut. Für Entspannung sorgte der Aufenthalt im integrierten Wasserpark und eine 30-minütige Fahrt mit dem Sessellift den Berg hinauf (und gleich wieder hinunter, das ist nämlich nur eine Aussichtsfahrt).

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Nach Parkschluss hatten wir dann noch eine ERT (Exclusive Ride Time) auf Boulder Dash. Eine ganze Stunde durften wir mit dieser tollen Bahn durch den inzwischen dunklen Wald brettern.

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08.06.2015 Six Flags New England

 

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Den dritten Tag verbrachten wir im Six Flags New England in Massachusetts, dem ersten (und für mich besten) der drei besuchten Parks dieser Kette. Mit meiner ersten Achterbahn des noch recht jungen Herstellers Rocky Mountain Construction (RMC). Man nehme eine alte, nicht mehr gut besuchte Holzachterbahn, entferne Teile der Stützkonstruktion, und setze ein komplett neues Layout mit Stahlschienen darauf. Geschätzte 80% der alten Bahn sollen laut Parkleitung (die uns beim Mittagessen für eine kleine Fragerunde zur Verfügung stand) erhalten geblieben sein. Das Fahrerlebnis hat aber nicht mehr das geringste mit einer klassischen Holzachterbahn zu tun. Butterweich gleitet der Zug mit Höchstgeschwindigkeit über die Strecke und vollführt dabei wahnwitzige Fahrfiguren. Darunter auch drei Überschläge im dichten Gebälk. Sowohl die ersten als auch die letzten Fahrten des Tages auf dieser verrückten Bahn waren natürlich unserer Gruppe vorbehalten.

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Ebenfalls erwähnenswert ist Bizarro (ab 2016 wieder Superman), ein 63 Meter hoher und 1600 Meter langer Mega Coaster. Seit 2001 ununterbrochen auf Platz 1 oder 2 der besten Stahlachterbahnen der Welt. Dem kann ich nur zustimmen, denn das Layout ist nahezu perfekt. Satte Airtime, schöner Druck in den Senken und ein paar flotte Helices. Einzig die nicht optimalen Beckenbügel und das knarzende Onboard-Soundsystem trüben den Gesamteindruck etwas.

Die 9 übrigen Bahnen sind dagegen vorwiegend Standardware.

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09.06.2015 Six Flags Great Adventure

 

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Gleich der nächste Park der Kette erwartete uns an Tag 4. Great Adventure ist mit 12 Achterbahnen eines der Aushängeschilder von Six Flags. Hier steht auch Kingda Ka, die mit 139 Metern höchste Achterbahn der Welt. Deren Höchstgeschwindigkeit von 206 km/h reicht aktuell aber nur noch für Platz 2. Doch auch das reicht für eine Gesichtsglättung völlig ohne Botox. Und weil die Reiseleitung ein paar Scheine für eine ERT hatte springen lassen, durften wir eine halbe Stunde ganz alleine auf diesem Monster verbringen (das waren für mich 4 oder 5 Fahrten ohne aufstehen zu müssen).

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Außerdem bot uns der Park im Anschluss noch eine Backstage-Führung bei Kingda Ka. Inklusive eines Blicks auf den Hydraulikantrieb und Zugang zum höchsten Freifallturm der Welt durch den Ausgang. Mehr Bilder davon samt kurzem Offride habe ich in einem kleinen Video festgehalten (ja, das habe ich relativ schnell zusammengeschnitten):

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Mir persönlich hat der Hypercoaster Nitro in diesem Park am besten gefallen. Ansonsten bietet Six Flags Great Adventure schon ein breites Spektrum an Coastertypen. Allerdings hat man hier und da doch den Eindruck, dass es mehr um Quantität denn Qualität geht. Es fehlt einfach eine gewisse Atmosphäre.

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10.06.2015 Dorney Park

 

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Direkt auf der anderen Straßenseite unseres Hotels starteten wir an Tag 5 erneut mit einer ERT im Dorney Park. Der knackige Inverted Coaster Talon bildete den Auftakt, danach wechselten wir zu Hydra. Beides sehr schöne Bahnen aus schweizer Produktion und wie (fast) alle Bahnen in diesem Park äußerst gut gepflegt. Blitzeblank als wären sie gerade erst frisch lackiert worden. Und sie fahren sich auch wie neu.

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Als Freund guter Airtime konnte mich aber auch der Mega Coaster Steel Force überzeugen. Und einer von nur noch wenigen 1st Generation Freefall sorgte für Gelächter. Denn nach der Fahrt weiß man in etwa, wie sich ein Paket in einer Sortieranlage wohl fühlen muss.

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Leider fiel meine noch recht junge Kamera am Nachmittag dem Rafting zum Opfer. Das selbst schaffte es zwar nicht, die Mitfahrer zu benässen, dafür hatte man aber zahlreiche Wasserfälle über die Strecke verteilt, die mitten ins Boot prasselten und die Mitfahrer regelrecht duschten. Und ausgerechnet hier durfte man keine Taschen in der Station ablegen, sondern musste sie mitnehmen...

Abgesehen davon war der Dorney Park aber sehr schön und dank des angeschlossenen Wasserparks und dem Hotel direkt gegenüber hatten wir erneut einen relativ entspannten Tag.

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11.06.2015 Knoebels

 

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Ein ganz besonderer Park wartete an Tag 6 auf uns. In Knoebels gehen die Uhren nämlich ein wenig anders als in den vielen immer moderner werdenden Vergnügungsbetrieben. Ein Besuch in diesem Park ist wie eine Reise in längst vergangene Tage. Viele historische Attraktionen, die inzwischen fast einzigartig sind, prägen das Bild. Die Familie Knoebel scheint es sich zur Aufgabe gemacht zu haben, die alten Schätze der Freizeitparks zu retten und zu erhalten. So auch die Holzachterbahn Phoenix. Die wurde 1948 in Texas eröffnet und nachdem der Park schließen musste, ließ Knoebels die Bahn 1984 Balken für Balken abbauen, nach Pennsylvania bringen und im eigenen Park genau so wieder aufbauen. Zum Glück, denn Phoenix ist wirklich gut. Einzige Sicherung ist ein Bügel in Brusthöhe, sodass man auf den Hügeln regelrecht im Wagen steht. Zu erahnen bei der Person in der zweiten Reihe:

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Eine zweite Achterbahn konnte Knoebels ebenfalls von einem anderen Park übernehmen. Für eine andere Holzachterbahn, deren Übernahme man geplant hatte, fehlte aber leider der Platz. Also wurden die Originalpläne auf die Bedürfnisse des Parks angepasst und eine komplett neue Bahn nach dem Vorbild der zu rettenden Bahn errichtet. Ähnlich verhält es sich mit den Flying Turns. Obwohl solche Bobbahnen aus Holz in den 20ern durchaus üblich waren, ist der Nachbau eine der wohl komplexesten Achterbahnen der Welt geworden. Ganze 7 Jahre lang wurde an der Bahn geschraubt, die Fahrrinne komplett erneuert und verschiedene Züge gebaut und getestet. Seit Ende 2013 ist die Bahn nun für Besucher geöffnet. Der Aufwand hat sich gelohnt, denn die Fahrt macht wirklich Spaß – auch wenn sie verhältnismäßig kurz ist. Trotzdem wird es wohl die einzige Bahn ihrer Art bleiben, denn diesen Aufwand wird sich kaum ein zweiter Park auf der Welt antun.

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Außerdem hatten wir hier das mit Abstand beste Mittagessen der gesamten Tour. Kein Vergleich zu den Hamburgern und Hot Dogs die wir uns in den übrigen Parks im Überfluss selbst zusammenstellen konnten.

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12.06.2015 Hersheypark

 

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Direkt neben der namensgebenden Schokoladenfabrik lockt der Hersheypark nicht nur Naschkatzen nach Pennsylvania. Ganze 14 Achterbahnen lassen auch das Herz der Freizeitparkfans höher Schlagen. Zumal ein paar der Attraktionen auch im Simulationsspiel Rollercoaster Tycoon 3 vertreten sind. Ich persönlich war allerdings etwas zwiegespalten. Der hintere Parkteil konnte mich einfach nicht überzeugen. Die Bahnen bieten zwar durchaus gute Layouts, die Fahreigenschaften waren aber meist sehr ruppig und trübten den Spaß für mich. Fairerweise muss man aber auch sagen, dass die unerträgliche Hitze an diesem Tag so ziemlich ihren Höhepunkt erreichte und die Stimmung drückte.

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Der vordere Parkteil bietet aber immerhin 4 mehr oder weniger ineinander verschlungene Achterbahnen, die allesamt überzeugen konnten. Eine alte Holzachterbahn. Eine alte Loopingachterbahn aus deutscher Produktion. Ein Inverted Coaster mit Stützen, bei denen sich der Laie fragt, wie so etwas halten kann. Und Skyrush. Das gelbe Schienengewirr sieht eigentlich relativ harmlos aus, aber die wirkenden Kräfte sind nicht zu verachten. Leider sind die Bügel nicht sehr gut, die gehen während der Fahrt nämlich noch ein gutes Stück weiter zu und schränken die Blutzufuhr in den Beinen merklich ein...

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13.06.2015 Kennywood

 

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In der Nähe von Pittsburgh stoppten wir an Tag 8 in Kennywood. Der Park bietet 7 Achterbahnen. Davon sind ganze drei Holzachterbahnen mit Baujahren zwischen 1920 und 1927. Die jüngste geht also schon stark auf die 90 Jahre zu! Trotzdem fahren sie sich noch richtig gut und machen eine Menge Spaß. Nicht zuletzt, weil sie das bergige Gelände des Parks nahezu perfekt ausnutzen.

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Genau wie die größte Achterbahn hier. Phantom's Revenge steht schon seit 1991 im Park, war damals aber noch eine große Loopingachterbahn. Für die Saison 2001 wurde sie komplett umgebaut und die Überschläge entfernt. Obwohl der Lifthill keine 50 Meter hoch ist, hat der zweite Drop eine Höhendifferenz von knapp 70 Metern. Der Lage am Hang sei Dank. Eine wirklich coole Bahn, die noch besser ist, als ich erwartet hatte. Zumal sie butterweich über die Schienen gleitet.

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Trotzdem bleiben es die Holzachterbahnen, die diesen Park für mich so besonders machen. Ich liebe diese Bahnen einfach und je älter, desto besser. Da kommt einfach keine High-Tech-Bahn ran.

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14.06.2015 Waldameer
 

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Tag 9 begann mit einem echten Highlight. Direkt am Eriesee gelegen durften wir den Ravine Flyer II in Waldameer ausgiebig besichtigen. Wir konnten die Holzachterbahn mit einer um 90° geneigten Kurve nicht nur von außen begutachten, sondern auch in der Wartungshalle den dort abgestellten Zug ablichten. Und auch auf der Bahn selbst konnten wir relativ frei herumlaufen. Den 25 Meter hohen Lifthill völlig ohne Sicherung hochzulaufen habe ich mich mit meiner leichten Höhenangst dann leider nicht getraut, aber wenigstens ein paar Meter mussten einfach sein. Eine solche Gelegenheit hat man nicht oft.

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Die anschließende ERT war dann eines der besten Erlebnisse, das ich jemals hatte. Bei strömendem Regen jagten wir über die Strecke und wurden völlig durchnässt. Als wir wieder in der Station ankamen, erklang gerade "We are the Champions" aus den Lautsprechern - und die ganze Gruppe stimmte ein. Gänsehaut pur!

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Die Kinderachterbahn nahm der Chef persönlich extra für uns 10 Minuten vor der eigentlich geplanten Öffnungszeit in Betrieb. So konnten wir zwischen den diversen Schauern dieses Tages noch halbwegs trocken alle 4 Bahnen des Parks abhaken, ehe wir weiterfuhren. Denn am Nachmittag stand noch ein vermeintliches Highlight auf dem Plan.

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14.06. + 15.06.2015 Cedar Point
 

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Mekka der Achterbahnfans, Rollercoaster Capital of the World, oder einfach Cedar Point. Dieser Park in Ohio ist eigentlich das Traumziel eines jeden, der sich intensiv mit der Materie beschäftigt. Jahrelang wechselte man sich mit Six Flags Magic Mountain ab, wenn es darum ging, welcher Park weltweit die meisten Achterbahnen hat. Davon hat man inzwischen ein wenig Abstand genommen und der Konkurrenz das Feld überlassen. Dennoch können hier ganze 17 Counts geholt werden - wenn man ein Kind dabei hat. Ohne darf man nur 16 fahren. Aber fast alle davon sind oder waren einmal die größten ihrer Art. Cedar Point eröffnete zudem jeweils die erste Achterbahn (mit Rundkurs) über 200, 300 und 400 Fuß Höhe. Neben den restlichen Stunden von Tag 9, in denen ich schon die Hälfte der Bahnen abhaken konnte, blieben wir auch den kompletten 10. Tag hier.

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Also der perfekte Park, um den 300. Count zu feiern. Natürlich mit der Bahn, die als erste die Marke von 300 Fuß durchbrach. Obwohl sich Millennium Force quasi mit Bizarro auf dem ersten Platz als beste Achterbahn der Welt abwechselt, schneidet sie bei mir nicht ganz so gut ab. Schlecht ist sie nicht, aber ganz nach vorne gehören für mich andere Bahnen. Allen voran die wenige Meter davon entfernte Maverick. Die bewegt sich vorwiegend in Bodennähe, das aber mit hohem Tempo, rasanten Umschwüngen und toller Airtime.

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Auch der Gatekeeper, ein sogenannter Wing Coaster direkt über den Eingangsbereich, hat mir wirklich gut gefallen. Und der Top Thrill Dragster ist zwar ein wenig kleiner und langsamer als die jüngere Kingda Ka, dafür fährt er sich besser und ist viel besser in den Park integriert. Einige der Bahnen haben aber, wenn man ehrlich ist, außer den alten Rekorden kaum noch etwas zu bieten. So gönnte ich mir am Nachmittag des zweiten Tages auch mal ein paar Stunden Ruhe und legte mich im Hotel ins Bett. Dank eines neuerlichen Gewitters habe ich dadurch auch nicht viel verpasst, denn viele Bahnen stellen den Betrieb schon ein, wenn ein paar Kilometer entfernt mal ein Regentropfen gesichtet wurde...

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16.06.2015 Kings Island

 

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Am 11. Tag erreichten wir schließlich den westlichsten Punkt unserer Ostküsten-Tour. Im Südwesten von Ohio, nahe Cincinnati besuchten wir Kings Island. Dass dieser Park jahrelang zum Filmproduzenten Paramount gehörte, ist an einigen Stellen unverkennbar. Nach dem Verkauf an Cedar Fair wurden zwar alle Bahnen umbenannt und die Thematisierungen so angepasst, dass Hinweise auf die Filme weitestgehend entfernt wurden, aber vor allem der Backlot Stunt Coaster kann seine Gene einfach nicht verstecken. Die Züge sind einer Dreiergruppe von Minis nachempfunden und der Fahrtverlauf samt Gestaltung ist der finalen Verfolgungsjagd aus dem Film The Italian Job nachempfunden.

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Die wahren Highlights in Kings Island sind jedoch andere. Etwa der Inverted Coaster Banshee, der dank leichter Hanglage seine Höchstgeschwindigkeit erst im Mittelteil des Layouts erreicht. Aber auch der etwas abseits im Wald versteckte Suspended Coaster The Bat konnte mich überzeugen. Den Prototyp dieses Coastertyps musste Kings Island wegen Konstruktionsfehlern nach nur 2 Jahren wieder abreißen, dieses 10 Jahre später eröffnete Modell funktioniert aber hervorragend. Die unter der Schiene hängenden Gondeln können dabei seitlich ausschwingen, sodass man teils mit etwa 90° Querneigung durch den Wald fliegt.

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Mit The Beast hält der Park zudem den Rekord für die Längste Holzachterbahn der Welt. Ganze 2.243 Meter ist die Bahn lang, aus dem Park heraus sieht man aber nicht mehr als die beiden Lifthills. Der Rest des Layouts schlängelt sich abseits der zugänglichen Wege durch den Wald. Für uns gab es eine kleine Führung in den Wald hinein, aber auch nicht sehr weit. Allerdings ist die über 4 Minuten lange Fahrt nicht besonders aufregend. Lange Geraden und sehr weite Kurven halten die wirkenden Kräfte in Grenzen. Lediglich die gewaltige Helix am Schluss würde ich ungern ohne die nachträglich angebrachten Bremsen davor fahren.

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17.06.2015 Camden Park

 

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Die längste Etappe dieser Tour führte uns an Tag 12 über 430 Meilen zurück in Richtung Küste. Natürlich mit einem kleinen Zwischenstopp in einem Freizeitpark. Genauer gesagt dem einzigen Freizeitpark in West Virginia, dem Camden Park. Gehört hatte ich von diesem Park zuvor noch nichts, was angesichts der Größe kaum verwundert. Auch wirkte der gesamte Park ziemlich heruntergekommen. Aber irgendwie hatte das auch ein gewisses Flair. Hauptattraktionen sind zwei Holzachterbahnen der National Amusement Device Company (weltweit gibt es nur noch zwei weitere von denen). Der größere Big Dipper von 1958 und der Kinder-Woodie Lil' Dipper von 1961. Beide schon teilerneuert, aber besonders ersterer ist nicht im besten Zustand. Spaß machen sie aber trotzdem.

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Brenzlig wurde es dann auf der Weiterfahrt. Der Bus hatte eine feste Bremse, weshalb wir einen Ersatzbus angefordert hatten. Auf den warten wollten wir an einem nahen Walmart. Kurz vorher haben wir den Bus dann schnell evakuiert, weil schon Qualm aus dem Radkasten stieg. Eine halbe Ewigkeit später konnten wir dann endlich mit einem neuen Bus weiterfahren.

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18.06.2015 Busch Gardens Williamsburg

 

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Der mit Abstand schönste Park dieser Tour wartete an Tag 13 auf uns. Von der Brauereigruppe Anheuser-Busch gegründet, bieten die Busch Gardens eine beeindruckende Landschaftsgestaltung und perfekt darin eingebettete Attraktionen. Darunter die aktuell einzige Achterbahn weltweit mit Interlocking Loops, einen knackigen Inverted Coaster und den gewaltigen Dive Coaster Griffon, dessen Züge ganze 10 Sitzplätze nebeneinander bieten. Außerdem eine Darkride-Wasserbahn, bei der man durch die Ruinen von Pompeji schippert, während der gesamte Raum in Flammen aufzugehen scheint. Ein toller Park, auch wenn einige Mitarbeiter besser deutsch sprechen als es die Plakate in den Warteschlangen des (kaum von Vorurteilen geprägten :rolleyes: ) deutschen Themenbereichs vermuten lassen.

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Highlight hier war die abendliche ERT auf Griffon. Die Stimmung war grandios und während wir auf den majestätischen Schwingen des Fabelwesens durch die Nacht glitten, erhellten Blitze den Himmel am Horizont. Wunderschön.

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19.06.2015 Kings Dominion
 

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Der Park, den wir an Tag 14 besuchten, kam uns schnell bekannt vor. Zum einen, weil er im Film „Achterbahn“ eine Hauptrolle spielt, zum anderen weil er der jüngere Schwesterpark des drei Tage zuvor besuchten Kings Island ist. Einige Attraktionen sind entsprechend (nahezu) 1:1 in beiden Parks zu finden. Aber natürlich gibt es auch einzigartige Bahnen. Allen voran der Giga Coaster Intimidator 305. Eine der extremsten Bahnen, die ich bislang fahren durfte. Aus 93 Metern Höhe (gehalten von nur 2 großen Stützentürmen) rast der Zug in die Tiefe, um eine lange, bodennahe Kurve zu durchfahren.

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Dort wird man derart kräftig und lang in den Sitz gepresst, dass sich das Sichtfeld ganz langsam verengt – ein sogenannter Greyout. Bis man schließlich wieder an Höhe gewinnt und der Blick langsam wieder frei wird. Besagte Kurve wurde übrigens schon entschärft, indem der Radius vergrößert wurde und die Steigung früher einsetzt. Zuvor standen sogar Blackouts (also kurze Bewusstlosigkeit) quasi an der Tagesordnung. Das übrige Layout ist ebenfalls sehr bodennah und wird entsprechend schnell durchfahren. Spektakulär sind dabei die flotten Umschwünge, bei denen man auf wenigen Metern um bis zu etwa 180° gedreht wird. Und dann durften wir auch noch vor Parköffnung eine ganze Stunde lang alleine mit diesem Monster fahren. Da nur ein Zug im Einsatz war, reichte es zwar nur für 7 Fahrten, davon machte ich aber 5 mit – davon 3 direkt in Folge. Mir gefällt die Bahn, auch wenn sie vielleicht ein bisschen über das Ziel hinausschießt.

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Erwähnenswert ist noch der Inverted Coaster Volcano, bei dem man nach einem kräftigen Launch senkrecht aus der Spitze eines künstlichen Berges schießt (das ist dann aber auch schon das interessanteste an dieser Bahn). Und natürlich der Racing Woodie Rebel Yell aus dem Film Achterbahn.

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19.06.2015 Washington D.C.

 

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Wo wir schon in der Nähe waren, statteten wir auch der Hauptstadt der USA einen kurzen Besuch ab. Pentagon, Kapitol und Washington Monument betrachteten wir nur im Vorbeifahren, das Weiße Haus sahen wir uns aber natürlich etwas genauer an. Allzu viel sieht man aber natürlich nicht. Und einfach mal klingen, um Obama guten Tag zu sagen, ist ja auch nicht ohne Weiteres möglich.

Außerdem stoppten wir noch am Korean War Veterans Memorial und dem angrenzenden Lincoln Memorial.

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20.06.2015 Six Flags America

 

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Auf Wunsch der Mehrheit der Teilnehmer noch zusätzlichen aufgenommen wurde der dritte Park der Kette an Tag 15. Six Flags America in Maryland sollte man aber nicht mit dem größeren Great America in Illinois verwechseln. Denn dieser Park war so ziemlich der schlechteste der gesamten Tour. Vom Zustand zwar besser als der Camden Park, aber dennoch nicht sonderlich gepflegt und ohne das gewisse Flair. Dazu einige Achterbahnen „von der Stange“, ein Mega Coaster mit fragwürdigem Layout und der allererste Coaster des schweizer Herstellers B&M. Eigentlich für extrem laufruhige Bahnen bekannt verteilt dieses Modell nämlich verdammt viele Ohrfeigen.

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Einzige wirklich gute Achterbahn ist der Woodie Wild One. Der hat eine bewegte Geschichte hinter sich, denn eröffnet wurde er bereits 1917 in Massachusetts, womit Wild One aktuell die viertälteste Achterbahn der Welt wäre. Allerdings dürften nach zwei Bränden, dem Umzug nach Maryland und verschiedenen Umbauten so gut wie keine Teile mehr von damals verbaut sein. Spaß macht sie in jedem Fall mehr, als ich zunächst gedacht hatte.

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Den letzten Abend verbrachten wir bei einem gemeinsamen Abendessen gegenüber des letzten Hotels.

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21.06.2015 Coney Island

 

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Den Abschluss der Tour bildete an Tag 16 das berühmte Vergnügungsviertel an der Küste von Brooklyn. Genau genommen gibt es hier keinen zusammenhängenden Park, denn auf den verschiedenen Grundstücke eröffneten immer wieder diverse Schausteller einzelne oder mehrere Attraktionen. Seit 2010 bildet der Großteil der Grundstücke den Luna Park. Der war im Reisepreis inbegriffen und betreibt unter anderem auch die legendäre Cyclone. Eine Holzachterbahn aus dem Jahre 1927 und ein Muss für jeden echten Achterbahnfan.

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Quasi mittendrin hat noch Deno's Wonder Wheel Amusement Park überlebt. Das namensgebende Wonder Wheel stammt aus dem Jahre 1920 und bietet neben den klassischen Riesenradgondeln auch „schwingende Gondeln“. Die können auf Schienen im Inneren des Rades fahren und schwingen so während der Fahrt nach Innen und später wieder nach außen. Macht durchaus Spaß, da ich aber 2013 schon die Kopie von Disney fahren konnte, verzichtete ich auf die nicht im Reisepreis enthaltene Fahrt.

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Und dann näherte sich die Tour auch schon ihrem Ende. Doch nach Hause ging es für mich noch nicht. Gemeinsam mit 5 weiteren Teilnehmern blieb ich noch 5 Tage länger, um auch ein wenig Sightseeing in New York zu betreiben. Wir mussten uns also nun vom Rest der Gruppe verabschieden und wurden am Hotel in Brooklyn abgesetzt. Doch davon erzähle ich euch dann im dritten Teil...

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Fazit: In 16 Tagen besuchten wir 17 Parks in 9 Staaten. Dabei fuhr ich ganze 140 Achterbahnen (im gesamten Jahr 2015 kam ich damit auf 191)! Wer jetzt sagen möchte, dass das doch bekloppt sei, dem kann ich nur zustimmen. Es war definitiv eine tolle Tour und ich bin froh, daran teilgenommen zu haben. Aber es war schon extrem anstrengend, nicht zuletzt dank der hohen Temperaturen. Noch dazu ist man selbst als Fan doch irgendwann übersättigt. So habe ich einige Bahnen und Parks wohl kritischer bewertet als nötig. Letztlich hatte ich aber (fast) immer meinen Spaß, und das ist es ja, worauf es ankommt.

Von den besuchten Parks am besten gefallen haben mir mit Abstand Busch Gardens Williamsburg, aber auch Knoebels und Kennywood. Wobei ich außer vielleicht in Six Flags America bei keinem der Parks einen Wiederholungsbesuch ablehnen würde.

 

 

weiter zu Teil 3

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Was genau meinst du mit "so beliebt"?

 

Wir Fans beneiden die Amis um ihre vielen großen Bahnen, die amerikanischen Fans wiederum lieben die teils sehr aufwändige Gestaltung der europäischen Bahnen. Meistens ist halt das am interessantesten, was man am schwersten erreichen kann. ;)

 

Bei den normalen Besuchern sind Achterbahnen denke ich hüben wie drüben ähnlich beliebt. Das sind eben die Aushängeschilder der Parks, mit denen sie sich von der Konkurrenz abheben und Besucher anlocken können.

 

Der Unterschied ist sicherlich die Menge der Bahnen in einzelnen Parks. Viele der Parks auf dieser Tour hatten eine zweistellige Anzahl von Achterbahnen. Soetwas findet man in Europa nicht sehr häufig. Das liegt aber auch daran, dass man dort eben mehr auf Masse statt Klasse setzt. Gerade die großen Ketten bestellen meist im Paket. Und dann häufig Bahnen "aus dem Katalog", die es also schon in anderen Parks gibt, sodass man sich die "Entwicklungskosten" sparen kann. Dann werden in mehreren Parks (die natürlich weit genug voneinander entfernt sind) zur selben Zeit die gleichen Bahnen auf der nächstbesten Betonplatte aufgebaut und eröffnet. Ab und zu muss es dann natürlich mal was größeres sein, womit man sich von den anderen Parks abheben kann. Gerne mit irgendeinem Rekord, der sich für ein aggresives Marketing eignet, und schon strömen die Besucher in Massen.

Das gibt es in Europa zwar auch (allerdings nicht ganz so extrem), aber hier steht vor allem in den kleineren Parks einfach das Gesamterlebnis im Vordergrund. Eine nackte Bahn auf einer Betonplatte kann von der Fahrt her noch so gut sein, wenn es drumherum noch eine ansprechende Gestaltung gibt, die Bahn vielleicht noch in eine Geschichte eingebunden ist, dann ist das Erlebnis um so intensiver.

 

Hinzu kommt, dass einige der Bahnen in den USA hier in Deutschland vermutlich niemals zugelassen werden würden. Da muss man sich dann eben anders hervorheben. :)

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also selbst in einer 10 Mio Stadt wie London gibt es ausser in der Nähe von Staines und keinen weiteren Achterbahn Park (Alton Towers) liegt zu weit weg und wenn man sieht, was es da im Vergleich alles in den USA gibt, dann scheint Achterbahnfahren in den USA beliebter zu sein...leider kein Hobby für mich...mir wird schon vom Hinsehen schlecht.

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Ah, verstehe. Ist aber auch nicht unbedingt ganz richtig.

Wir haben in Europa schon eine ziemlich hohe Freizeitparkdichte. Zugegeben, die sind meist etwas kleiner, bieten aber für ihre Verhältnisse die bestmögliche Qualität (Ausnahmen bestätigen die Regel^^).

 

Die USA sind verdammt groß, und die besuchten Parks lagen ja auch etliche Meilen auseinander. Orlando ausgeklammert sind auch in den USA die Parks ganz gut verteilt.

 

China ist übrigens grade stark im Kommen. Die stampfen in den letzten Jahren einen Park nach dem anderen aus dem Boden. Aber das ist jetzt ne andere Geschichte. ;)

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