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Warum starten Urlaubsflüge häufig so früh am Morgen?


Chris1984

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Bei meinen Urlaubsflügen mit X3,DE,AB richtung Mittelmeer und Kanaren ist es mir schon häufig passiert, das ich mir die halbe Nacht am Flughafen um die Ohren hauen musste, weil ich Abflugzeiten zwischen 4:45 Uhr - 6:30 Uhr hatte (ich fliege meist von FRA oder MUC aus). Ist der Grund dafür, dass grade diese großen Airport sowenig Slots haben, dass die Urlaubsflüge innerhalb Europas und Nordafrika in diese extremen Morgenstunden gelegt werden (wenn man auf die Anzeigentafel der Airports schaut gehen die ersten Flüge frühmorgens meist nach PMI,AYT,LPA etc.), um ab ca. 8:00 Uhr die Kapazitäten für die europäischen Businessflüge richtung London, Paris, Brüssel etc. freizuhaben ? Oder liegt es daran, das die Ferienflieger so früh starten, um mit ihren Fliegern mehrere Umläufe in Europa durchzuführen (sprich nach den morgendlichen Umlauf nach PMI soll es dann mittags zum nächsten Ziel gehen um abends wieder in FRA oder MUC zu sein) ? Vielen Dank für kompetente Antworten !

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Ja hast ja schon 2 Gründe genannt: Flieger sind da stationiert und gehen so früh wie möglich raus. Bei Flughäfen ohne Nachtflugverbot wie z.B. In NUE muss man auch schon mal um 2h nach TFS etc fliegen. Der Flieger soll halt so lang wie möglich fliegen.

Und natürlich wollen Business Pax um diese Uhrzeit noch nicht auf die Kurz-/Mittelstrecke.

Anders ist es auf der Langstrecke wo ab 5h div Flüge bereits rein kommen

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Ja, Chris, du hast die Situation gut beobachtet und die richtigen Schlüsse gezogen. 

 

Klassische Business-Relationen werden Nachfrage-orientiert gestaltet und geplant, viele Touri-Strecken hingegen Angebots-orientiert. 

Ein terminlich gebundener Geschäftsreisender, der oftmals nicht sein eigenes Geld für einen Flug ausgibt, benötigt oftmals einen verträglichen Abflug für seine Termine und möchte nicht selten am selben Abend wieder zurück sein. Bevor jetzt Diskussionen aufkommen: Auch die Arbeitgeber haben oftmals ein Interesse daran, dass ihre Mitarbeiter nicht länger als nötig auf Reise sind - mitunter lieber mehr für den Flug, dafür kein Hotel und den Mitarbeiter am nächsten Tag schon wieder am eigenen Schreibtisch. Da relativieren sich Flugkosten mitunter. 

Die Kapazitäten für Toure-Relationen werden oftmals vorweg an Veranstalter verkauft; die Airlines verkaufen derartige Flüge zunehmend zwar auch selber, aber das Gros geht noch immer in den klassischen Veranstalter-Markt, wo Pakete gebündelt werden. Den meisten Touristen ist bei ihrer Urlaubsplanung das Gesamtpaket inkl. Kosten idR wichtiger als die konkrete Flugzeit. Touris lassen sich so unschöne Flugzeiten besser "vermitteln", resp. "aufnötigen" als anderen Kundengruppen. 

 

Und so lässt sich ein Flieger dann natürlich sehr viel besser beschäftigen, wenn er an den Randzeiten schon in der Luft ist mit einer Kundenklientel, der auch nicht immer eine wirkliche Wahl bleibt. 

Welcher Kunde lässt was mit sich machen? Hieraus folgernd werden die Umläufe optimiert. 

 

Aber auch andere Gründe spielen noch eine Rolle:

 

- Bei einer Homebase in Deutschland oder vergleichbaren Ländern sind die Airlines oftmals (nicht immer) mit einem recht strikten Nachtflugverbot konfrontiert. Dies limitiert die operative Freiheit und sorgt mitunter dafür, dass ein Flieger inkl. der aktuell uraufsitzenden Crew eine Nacht woanders verbringt. 
Je extremer eine Airline die Betriebszeiten der Flughäfen ausreizt, desto effektiver lassen sich auch die Crews einsetzen. Ein Flieger hat seine Checks und Kontrollen zu bekommen, eine Crew muss nach gewissen Flug- oder Gesamt-Duty-Stunden ersetzt werden. Oftmals ist daher auf einem Flieger am Tag mehr als eine Crew im Einsatz - je länger die Maschine unterwegs ist, desto effizienter kann die Crew verplant werden. 

 

- Auch zu beobachten ist immer wieder, dass Umläufe dahingehend optimiert werden, dass Flugzeuge "ihre Nächte" an Airports in irgendeiner Zeitzone dieser Welt verbringen, zu der in der heimischen Zeitzone gerade nicht geflogen werden darf. So die Zielzeitzone die selbe wie die heimische ist, werden dennoch gerne mal Flughäfen als Nachtziel ausgewählt, welche keine Beschränkungen in der Betriebszeiten haben. 

Ein Umlauf wird gerade bei größeren Airlines nicht singulär geplant - daher kann auch dies eine Rolle bei der Netzwerkplanung spielen, auch wenn uns Kunden dies auf den ersten Blick nicht ersichtlich erscheint. 

 

- Abschließend kommt auch noch der Aspekt hinzu, wie die konkrete Airline Netzwerktechnisch wie anderweitig aufgestellt ist. Reiner "Ferienflieger", Hybrid-Strategie, Hub-Konzept, Allianz- und/oder Vertriebspartner bedacht werden müssen, die Flüge gefeedert werden oder nicht, etc. 

Rechnet sich eine touristische Destination für die Airline im direkten P2P-Verkehr freut sie sich und der Kunde darf wahrscheinlicher zu "blöden" Uhrzeiten fliegen. Trägt sich die Strecke nur über eine mehrkanalige Vermarktung, so steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Flugzeiten nicht komplett am Rand liegen werden. 

Fährt die Airline eine hybride Strategie wie z.B. AB, so kommen Überlegungen der Netzwerkverbindungen, resp. der HUB-Wellen hinzu - Stichwort Umsteiger und Anschlüsse. 

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Hinzu kommt noch, dass man aus Urlaubersicht bei einem Abflug von Deutschland nach sagen wir mal Teneriffa in aller Herrgottsfrühe dort noch einen Großteil des Urlaubstages hat, denn man ist ja spätestens gegen Mittag dort.

Das relativiert sich aber leider dadurch, dass der Flieger eben auch so früh wieder zurückfliegt. Wenn es um 6 Uhr nach Palma geht, geht es um 9 Uhr wieder zurück... Mit Anfahrt, Checkin/Bagdrop etc. endet der Urlaub dann nicht selten ebenfalls mitten in der Nacht :-(

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Hinzu kommt noch, dass man aus Urlaubersicht bei einem Abflug von Deutschland nach sagen wir mal Teneriffa in aller Herrgottsfrühe dort noch einen Großteil des Urlaubstages hat, denn man ist ja spätestens gegen Mittag dort.

... den man dann evt aber mit Schlafen verbringt, da man die Nacht vorher "durch gemacht hat" (Anreise zum Flughafen, 1-2 h vorher da sein, im Flieger nicht oder nur schlecht schlafen können, etc..) . Hinzu kommt, dass man dann noch das Pech haben kann, dass man vor 16 Uhr nicht aufs Hotelzimmer  kommt, was gerade in der Hauptsaison der Fall sein wird. Für junge Leute und Nachtschwärmer ist das mit dem "zusätzlichen" Urlaubstag eher weniger ein Problem. Für Familien mit kleinen Kindern und alte Leute ist das ziemlich blöd.

Mit persönlich ist da auch ein Abflug zu "vernünftigen" Zeiten lieber und allemal auch einen Aufpreis wert. Natürlich kann man da auch böse Überraschungen erleben, wenn man eine Pauschalreise gebucht hat und sich plötzlich die Abflugzeiten ungünstig ändern. Dann ist man machtlos (denn was nützt einen das Recht auf Stornierung, wenn man dann auf den ganzen Urlaub verzichten müsste.).

Durch die Wahl des Flughafens kann man da evt ein bisschen Vorsorge treffen. Wer zB von Münster/Osnabrück startet, kann auch schon nachts um 2 nach Malle fliegen müssen, aber was will man dort schon um 4 Uhr morgens? Nimmt man einen Airport mit strikter Nachtflugbegrenzung, dann besteht diese Gefahr nicht. Anders herum kann das wieder vom Nachteil bei einem verspätetem Rückflug sein, denn in zB Düsseldorf oder Bremen darf man irgendwann nicht mehr landen und muss dann woanders runter und zeitaufwendig mit dem Bus weiter, in zB Münster kann man immer landen.

Fazit: Die Medaille hat immer zwei Seiten. ;)

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Bremen ist insofern kein gutes Beispiel, als Ryanair und wohl inzwischen auch Germania Homecarrier-Status genießen. Pauschalreisende findet man bei Ryanair eher nicht; das weiß ich aber nicht genau. Bleibt nur Germania für späte Flüge von PMI nach BRE übrig.

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Bei meinen letzten zwei Urlauben Gong es jeweils mitten in der Nacht von Nue nach Ayt. Und bei beiden Reisen war man früh im Hotel/auf dem Schiff und konnte den Urlaubstag genießen, obwohl das Zimmer erst Nachmittags bezugsfertig wsr. Einzig zum Rückflug haben wir dann den "Late Check Out " recht teuer bezahlt...

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