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BREXIT Bedeutung für die Luftfahrt und allgemeine Diskussion


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Gibt ja auch Gerüchte das es Gespräche zwischen Etihad, Air Berlin und Easyjet gibt. Was sogar sinn machen könnte als Backup Plan für den Brexit. Dann muss Easyjet sowieso ein europäisches AOC aufbauen oder kaufen da spätestens zwei Jahre nach Erklärung des Austritts die inner-EU Verkehrsrechte der Easyjet erlöschen. Easyjet übernimmt das Kurz und Mittelstreckengeschäft, Air Berlin betreibt nur noch die Langstrecke und wird von Easyjet gefeedet.

 

Aber egal was kommt, es wird sich einiges ändern, die Frage ist nur wann und in welche Richtung.

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Gibt ja auch Gerüchte das es Gespräche zwischen Etihad, Air Berlin und Easyjet gibt. Was sogar sinn machen könnte als Backup Plan für den Brexit. Dann muss Easyjet sowieso ein europäisches AOC aufbauen oder kaufen da spätestens zwei Jahre nach Erklärung des Austritts die inner-EU Verkehrsrechte der Easyjet erlöschen. Easyjet übernimmt das Kurz und Mittelstreckengeschäft, Air Berlin betreibt nur noch die Langstrecke und wird von Easyjet gefeedet.

 

Aber egal was kommt, es wird sich einiges ändern, die Frage ist nur wann und in welche Richtung.

Dafür hat Easyjet ja schon das das AOC der Schweiz.Also hat man schon ein AOC im Falle des Brexits um weiterhin Opensky in Europa zu betreiben.
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Nein, die Schweiz wird auch den Zugang zum EU Binnenmarkt verlieren, wenn sie ihr Referendum zur Einschränkung der ersten Freiheit (Freizügigkeit des Personenverkehrs) umsetzen. Aber auch so hat die Schweiz nicht alle Freiheiten in der Luftfahrt und die Verhandlungen dazu sind derzeit eingefroren. Die Freiheiten 7+ sind für schweizer AOCs nicht zugänglich.

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Wenn es einen Brexit gäbe (was ich nicht hoffe) und danach die Freiheiten der Lüfte eingeschränkt würden (was ich nicht glaube), hätte FR mit dem Wegbrechen seines mit Abstand wichtigstem Markt über Nacht so viele Kapazitäten frei dass der gesamte europäische Luftfahrtmarkt massiv durchgeschüttelt würde. Glaube nicht, dass AB so etwas überstehen würde.

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Brexit dürfte aber für Ryanair oder Easy nicht so eine große Sache sein. Ryanair müsste eine Tochter in GB gründen, die dann die dortigen Maschinen auf den Papier verwaltet. Easy müsste eine EU Töchter gründen, die Maschinen außerhalb von UK verwaltet. Größere Probleme gibt es dann erst mit Flugrechten in Drittstaaten wie Ägypten. Größter Nachteil ist wohl der Verlust an Flexibilität von Unternehmen in GB und in der EU.

 

AB und Easy sollen sich nur einmal vor Monaten getroffen haben. Glaube nicht, dass dort noch in nächster Zeit etwas kommt.

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Bis zum Mord an Jo Cox war der Brexit gar nicht so unwahrscheinlich. Viele Briten waren noch unentschlossen.

Jetzt ist das ganze Land gewissermaßen unter Schock. Die Unentschlossenen werden größtenteils gegen einen Brexit stimmen, sodass der Ausgang der Abstimmung relativ sicher ist.

Ob man da jetzt an Zufälle glaubt oder nicht, ist eine politische Diskussion die hier nicht her passt.

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Ich folge dem User HX 583 und setze seine Frage mal um. Hier also ein Thread, in dem man sich darüber auslassen kann, was der BREXIT für die Luftfahrt bedeuten würde.

Da der BREXIT aber auch vorrangig eine politische Dimension besitzt, halte ich es für richtig, sich hier auch allgemein politisch zu äußern. Ich hoffe dabei aber auf eine geordnete Diskussion ohne persönliche Scharmützel.

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[Anmerkung des Autors- Beitrag verschoben aus dem Air Berlin-Thread]

 

Grundsätzlich, dieses Thema ist mir extrem wichtig. Und im Gegensatz zu vielen anderen Themen, bei denen ich vielleicht auf falschen Tatsachen herumreite, sie aber hinnehme, kann ich das hier nicht. 

 

[...] aber als statement gegen das unterdrückerische EU-establishment wäre der BREXIT grandios.

 

Bitte geh wieder in die Schule, oder nimm sie ernst. Wiederhole den Geschichtsunterricht und den Politikunterricht.

Alternativ: Ich hoffe, dass die Troll-Fabriken in St. Petersburg in Euro oder Dollar bezahlen.

 

Wer die grundlegende Arbeitsweise der EU nicht verstanden hat, gut: Bildungsstandards sinken, Expertenmeinungen werden nicht mehr für voll genommen. 

 

 

 

[...] Ob man da jetzt an Zufälle glaubt oder nicht, ist eine politische Diskussion die hier nicht her passt.

 

@EDDS [Air Berlin Thread, #12785]: Das ist nicht nur ein Gedanke der hier nicht passt, sondern grundsätzlich einer zivilisierten politischen Diskussion nichts verloren hat. Ein solcher Gedanke disqualifiziert ebenso wie die spinnerten 9/11-Verschwörungstheorien und Ausschwitz-Diskussionen. Er qualifiziert maximal zum dauerhaften Verbleib in einer Gummizelle. Für den Mord ist der Täter verantwortlich, der mutmaßlich Geisteskrank ist und in dem derzeitigen Klima aus Lügen und Tatsachenverdrehungen der Pro-Brexit um Nigel Farage, seine Berufung gesehen hat.

 

 

Es wäre mit die größte Katastrophe in Europa seit Ende des zweiten Weltkriegs wäre, oder wie Haaretz geschrieben hat, ein Verrat an der Geschichte. Grundsätzlich tun mir viele Leute leid, die auf Betrüger wie Nigel Farage[*] und Scharlatane wie Boris Johnson, denen es nur um die eigene Macht geht, hereinfallen und für den Brexit stimmen, weil sie von deren Phantasien und Fieberträumen haben anstecken lassen. Wer ernsthaft an deren Politik glaubt, dem ist nicht zu helfen - außer mit einer Zeitreise in die 60er-Jahre (des 19. Jahrhunders, oder so).


Mal zu den Auswirkungen: Es gibt keinen klaren Fahrplan oder eine To-Do-Liste für diesen Fall.
Unmittelbar nach einem Pro-Brexit Ergebnis kann es einen Schock an den Finanzmärkten geben. Ansonsten wird nichts über Nacht passieren. David Cameron hat angekündigt, dann den Austrittswunsch an Brüssel zu melden. UK, die anderen 27 Staaten und die EU-Kommission haben dann 24 Monate Zeit, einen Austrittsvertrag auszuarbeiten, der vom EU-Parlament, dem britischem Parlament und den anderen 27 Regierungen akzeptiert werden muss. Erst wenn das keinen Erfolg hat, kann es passieren, dass UK über Nacht sämtlichen Zugang zur EU verliert. Das ist aber vor allem ein UK-Problem, weniger für die Wirtschaft in den anderen Staaten.

Die Frage ist, was passiert sonst: Cameron wird nicht lange Premier bleiben, Boris Johnson oder einer der anderen Scharlatane wird mutmaßlich neuer Premier. Es kann auch zu Neuwahlen kommen, bei denen die Betrüger von UKIP stärker werden, oder es zu einem hung-parliament kommt. Möglich auch, dass die Briten, nachdem sich in Wales, Nordirland und Schottland die Unabhängigkeits-Bestrebungen eine zweite Luft verschaffen und die ökonomischen Kosten real werden, in einer neuen Volksabstimmung den Brexit-Vote zurücknehmen. Genauso ist es möglich, das sich ein neu gewähltes Parlament auf das Verfassungsprinzip der parliamentary sovereignty beruft und das Votum stumpf ignoriert.

[*1] Es gab diese Woche die "Bootsfahrt" auf der Themse, mit der Farage auf das Schicksal britischer Fischer aufmerksam machen wollte und dieses als Grund angeführt hat, warum ein Brexit ökonomisch sinnvoll ist. Fun Fact: Farage ist im Europaparlament Mitglied im Fischerei-Ausschuss. Nicht nur, dass er das nicht genutzt hat, um den britischen Fischern zu helfen. Nein, er hat gerade mal die notwendigen Sitzungen besucht, um das Sitzungsgeld zu bekommen und sonst nichts inhaltlich beigetragen.

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Das sehe ich dann doch etwas differenzierter als comeback:

 

Für Airlines aus UK sind mindestens die Themen ETS (keine Fortführung??) und Verkehrsrechte (weiterer Zugang zum EU-Binnenmarkt?) mit Sicherheit von Interesse und müssten neu definiert werden. Für die EU-Airlines steht die Frage im Raum, auf welcher rechtlichen Grundlage der Zugang zu Slots an UK-Airports geregelt wird und wie mit Großvaterrechten umgegangen wird.

 

Für Passagiere ist die Anwendbarkeit von VO (EU) 261/2004 ex UK eingeschränkt.

 

Betriebe und Unternehmen, die derzeit mit einer EASA-Zulassung operieren, müssten sich (evtl.) neu um eine Genehmigung bemühen und - analog zu den Airlines - Gedanken um den weiteren Zugang zum Binnenmarkt machen.

 

 

 

Aus global-galaktischer Perspektive sind das sicher keine unlösbaren Fragen, aber für den operativen Betrieb und die dazugehörige(n) Rechtsgrundlagen stellt ein Brexit meiner Meinung nach doch einen größeren Schluckauf dar.

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Die bürokratischen Hindernisse ließe sich mit etwas gutem Willen sicher problemlos lösen, Norwegen und Schweiz sind schließlich auch luftfahrttechnisch sehr gut an den Rest Europas angebunden.

Für mich persönlich ist viel wichtiger, dass die Briten damit hoffentlich ein Signal aussenden, dass die EU in ihrer jetzigen Form dauerhaft keinen Bestand haben kann und durch etwas besseres ersetzt wird. Wenn einer der größten Nettozahler raus geht, wird das in Deutschland, Holland, etc. zu so großen Belastungen führen, dass auch hierzulande ein Austritt erwogen wird. Was besseres könnte uns gar nicht passieren.

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da ich bekanntlich in London wohne, vielleicht mal eine Innensicht: Ja "Dank" Schäuble und seinem Erpresserteam wird Europa gerade an die Wand gefahren und die EU ist auch generell nicht demokratisch organisiert. Dies wird natürlich von den Brexitern in den Vordergrund gebracht und außerdem wird das Thema "immigration" ganz weit nach vorn gepuscht, was bei den Brexitern (überwiegend Pensionäre, die von den Folgen gar nicht mehr betroffen sind und selbst gar keine Kontakte mit Immigranten haben - in Deutschland und Frankreich leben viel mehr Immigranten als in Uk, nur dass die Immigranten in UK mehr konzentriert leben.

Um überhaupt zu verstehen, warum die Briten rauswollen, muss man sich klar machen, dass die Briten nicht damit umgehen können, daß sie nicht wie beim Empire andere Länder beherrschen und diesen ihren Willen aufzwingen können., sondern sich in Europa arrangieren müssen Das politische System in Britannien kennt den Kompromiss nicht (siehe allein das archaische Wahlsystem) oder auch die fehlende Betriebsverfassungsgesetzgebung. Wenn man mit seinen Ideen nicht vollständig umsetzen kann, dann ist es in der im sozialen Zusammenleben der Briten nicht ungewöhnlich, sich zurückzuziehen.

Schlimm dabei ist, daß Britannien an maßloser Selbstüberschätzung krankt...selbst in linken Kreisen wird zum Bsp. das praktisch nicht existierende soziale Sicherungssystem (max. 600 GBP staatliche Rente, max 73 GBP Arbeitslosengeld pro Woche pro Erwachsener und House benefit (also H4 von Tag 1), ein völlig überlastetes und und unter finanziertes Gesundheitssystem, dann Kosten für einen Kindergartenplatz (1700 GBP pro Monat), teuerstes Nachverkehrssystem in ganz Europa (Monatskarte Farnborough- London etwa 6500 GBP im Monat) als wirklich einzig mögliche Funktionsalternative betrachtet. Dazu kommt, daß die Bevölkerung ihren Wohlstand nicht durch Arbeit, sondern durch das berüchtigte Housing Casino zu mehren trachtet....usw. usw.  

Es wird sehr knapp werden und wenn die "Remainer" doch noch gewinnen, dann weil die Ermordung einer britischen Parlamentsabgeordneten im Moment einen Meinungsumschwung in Gang gesetzt hat.   

(Ach ja ich lebe seit 15 Jahren in London, habe sechsstellige Einkommensteuer bezahlt und "darf" nicht abstimmen.) Und ohne die Labour Party, die überwiegend für den Verbleib wirbt, wäre ein BREXIT am nächsten Donnerstag unvermeidlich.

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da ich bekanntlich in London wohne, vielleicht mal eine Innensicht: Ja "Dank" Schäuble und seinem Erpresserteam wird Europa gerade an die Wand gefahren und die EU ist auch generell nicht demokratisch organisiert. Dies wird natürlich von den Brexitern in den Vordergrund gebracht und außerdem wird das Thema "immigration" ganz weit nach vorn gepuscht, was bei den Brexitern (überwiegend Pensionäre, die von den Folgen gar nicht mehr betroffen sind und selbst gar keine Kontakte mit Immigranten haben - in Deutschland und Frankreich leben viel mehr Immigranten als in Uk, nur dass die Immigranten in UK mehr konzentriert leben.

Um überhaupt zu verstehen, warum die Briten rauswollen, muss man sich klar machen, dass die Briten nicht damit umgehen können, daß sie nicht wie beim Empire andere Länder beherrschen und diesen ihren Willen aufzwingen können., sondern sich in Europa arrangieren müssen Das politische System in Britannien kennt den Kompromiss nicht (siehe allein das archaische Wahlsystem) oder auch die fehlende Betriebsverfassungsgesetzgebung. Wenn man mit seinen Ideen nicht vollständig umsetzen kann, dann ist es in der im sozialen Zusammenleben der Briten nicht ungewöhnlich, sich zurückzuziehen.

Schlimm dabei ist, daß Britannien an maßloser Selbstüberschätzung krankt...selbst in linken Kreisen wird zum Bsp. das praktisch nicht existierende soziale Sicherungssystem (max. 600 GBP staatliche Rente, max 73 GBP Arbeitslosengeld pro Woche pro Erwachsener und House benefit (also H4 von Tag 1), ein völlig überlastetes und und unter finanziertes Gesundheitssystem, dann Kosten für einen Kindergartenplatz (1700 GBP pro Monat), teuerstes Nachverkehrssystem in ganz Europa (Monatskarte Farnborough- London etwa 6500 GBP im Monat) als wirklich einzig mögliche Funktionsalternative betrachtet. Dazu kommt, daß die Bevölkerung ihren Wohlstand nicht durch Arbeit, sondern durch das berüchtigte Housing Casino zu mehren trachtet....usw. usw.  

Es wird sehr knapp werden und wenn die "Remainer" doch noch gewinnen, dann weil die Ermordung einer britischen Parlamentsabgeordneten im Moment einen Meinungsumschwung in Gang gesetzt hat.   

(Ach ja ich lebe seit 15 Jahren in London, habe sechsstellige Einkommensteuer bezahlt und "darf" nicht abstimmen.) Und ohne die Labour Party, die überwiegend für den Verbleib wirbt, wäre ein BREXIT am nächsten Donnerstag unvermeidlich.

 

 

Du übertreibst sehr...

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Du übertreibst sehr...

nö...

Bin mal gespannt, ob wir bis Donnerstag hier im thread noch irgendeinen Beitrag mit dem im Titel versprochenen Luftfahrtbezug bekommen. Der Anfang ist nicht sehr viel versprechend...

das liegt daran, daß niemand genau weiß, welche Folgen der BREXIT haben wird...und das ist die Schwäche der "Remainer"; man kann alles irgendwie regeln, was u.a. auch die Frage des Flugverkehrs in Europa angeht. Alle die beschriebenen Probleme - Neuverhandlung von Verkehrsrechten z.b. - lassen sich irgendwie regeln, wobei natürlich eine Airline wie  die Lufthansa ähnlich wie bei den arabischen Airlines versucht sein könnte, ihren Einfluß geltend zu machen, um dann auch britischen Airlines den Zugang auf den deutschen Markt madig zu machen....aber wie gesagt, daß alles ist reine Kaffesatzleserei.

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da ich bekanntlich in London wohne, vielleicht mal eine Innensicht: Ja "Dank" Schäuble und seinem Erpresserteam wird Europa gerade an die Wand gefahren und die EU ist auch generell nicht demokratisch organisiert. [...]

 

Diese Lüge. Wird zu einem Mythos und unzerstörbar. Sad!

Es stimmt nicht.

 

EU-Gesetzgebung 101: [um den Luftfahrtbezug herzustellen, das gilt auch für alle Verträge, Verordnungen und Richtlinien, die die Luftfahrt regeln. Etwa die kommenden Luftvekehrsverträge mit ASEAN, UAE, ...].

Jedes EU-Gesetz ist mehrfach demokratisch legitimiert. 

EU-Gesetze (Verträge, Richtlinien, Verordnungen) können nur zu Themen erlassen werden, zu denen die EU-Kommission eine Ermächtigung hat. Diese kann aus dem EU-Vertrag kommen, der von 28 Staaten demokratisch verabschiedet wurde. Alternativ durch die Regierungen der 28 EU Länder, die demokratisch gewählt werden. Verträge, Richtlinien und Verordnungen werden von der EU-Kommission, den 28 Regierungen und dem EU-Parlament bestätigt, bevor sie in Kraft treten. Richtlinien selber sogar durch die 28 Mitgliedsstaaten in nationales Recht nach nationalen Vorgaben (in Deutschland Bundestag/Bundesrat) umgewandelt. Verträge müssen genauso anhand nationaler Vorgaben bestätigt werden.

 

Die Richter am EuGH werden von den 28 Regierungen ernannt. Danach sind sie unabhängig und nur dem Gesetz verpflichtet, genau wie deutsche Verfassungsrichter. Die Mitglieder der EZB werden genauso ernannt. sind danach, genau wie US-FED und die Bundesbankdirektoren niemanden Rechenschaft schuldig. Das ist demokratisch legitim und richtig.

 

Entscheidungen fallen entweder einstimmig, das heißt: Alle 28 Mitgliedsländer, EU-Kommission und Parlament sind sich einig, nach qualifizierter Mehrheit oder nach einfacher Mehrheit. Nicht ein EU-Gesetz ist ohne demokratische legitimation "installiert" worden. Nicht ein "EU-Gesetz ist ohne die Zustimmung der 28 Mitgliedsstaaten in Kraft getreten.

 

Ja, manchmal erzählen auch Deutsche Minister, dass sie Brüssel zu etwas zwingt. Die Wahrscheinlichkeit, dass der deutsche Fachminister in Brüssel bei dem entsprechenden EU-Gesetz mit Ja gestimmt hat ist extrem groß. Viel häufiger sind auch die hohen Deutschen Verbraucher-Schutz-Vorgaben nur dank und nicht wegen Brüssel. Glaubt einer, ein zur VO 264/2004 vergleichbares Gesetz hätte dank LH-Dobrindt eine Chance in Deutschland oder der Versicherungsschutz im Insolvenzfall bei Pauschalreisen.

 

Fun-Fact:

Für das Vereinigte Königreich gilt das bei den gültigen EU-Gesetzen für 87%. Das heißt, nur in 13% aller Fälle ist ein EU-Gesetz gegen den willen des Vereinigten Königreichs in Kraft getreten. Ich vermute, Bayern kommt im Bundesrat nicht im Ansatz auf eine so gute Quote.

 

Es ist keine direkte Demokratie, wie in der Schweiz oder Teilen der USA. Das ist aber auch gut so. Ich bin 100% überzeugt, dass eine Republik die beste Regierungsform ist. Ich bin klar gegen Volksbefragungen auf Bundesebene in Deutschland. 

 

Zum Einfluss von Lobbyisten, ja das gibt es, auf EU-Ebene aber wesentlich transparenter als bspw. in Deutschland.

 

Fun Fact:

Rupert Murdoch (Sky, 21st Century, Sun, etc) hat auf die Frage, warum der den Brexit einem goßen gemeinsamen Markt vorzieht, wörtlich geantwortet: Es ist viel einfacher, "kleine" (er meinte das britische) nationale Parlamente zu beeinflussen, als in Brüssel seine Interessen durchzusetzen.

 

[...] dass die EU in ihrer jetzigen Form dauerhaft keinen Bestand haben kann und durch etwas besseres ersetzt wird. Wenn einer der größten Nettozahler raus geht, wird das in Deutschland, Holland, etc. zu so großen Belastungen führen, dass auch hierzulande ein Austritt erwogen wird. Was besseres könnte uns gar nicht passieren.

 

Inwiefern besser? Vereinigte Staaten von Europa, Europa der Region, Ende der Nationalstaaten. Da bin ich dabei - ohne wenn und aber. Das ist aber eine Utopie, daher bin ich für den Status quo und langsamer Evolution- anstelle von Revolutionen oder Umbrüchen. 

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Die bürokratischen Hindernisse ließe sich mit etwas gutem Willen sicher problemlos lösen, Norwegen und Schweiz sind schließlich auch luftfahrttechnisch sehr gut an den Rest Europas angebunden.

 

Die ursprüngliche Frage war aber, welche Bedeutung ein Brexit für die Luftfahrt haben wird. Für zahlreiche Wirtschaftsunternehmen sind dabei die von mir aufgeführten Punkte von Bedeutung und nicht die Frage, ob es sich um bürokratische Hindernisse handelt oder ob es guten Willen gibt.

 

Von welcher Seite sollte es "guten Willen" geben, wenn die restlichen EU-Staaten viele Gründe haben, gegenüber UK wenige Konzessionen eingehen zu müssen?

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