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BREXIT Bedeutung für die Luftfahrt und allgemeine Diskussion


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Im Brexitfall werden wohl viele Firmen Personal oder gleiche ganze Niederlassungen von der Insel auf den Kontinent verlagern. Die Folge wäre schon mal weniger Businessverkehr. Wir haben in UK sieben Standorte mit ca. 3.000 Mitarbeitern und intern werden diese Eventualitäten durchgespielt, alles zur Europamutter in Rhein-Main zu verlagern.

 

Da die Engländer nicht dem Schengen-Raum angehören, würde sich zumindest von den Abläufen nichts ändern. Obwohl dies ja anhand des Schweizer Beispiels EU unabhängig wäre.

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wartungsfee meint glaube ich die Frezügigkeit für Arbeitnehmer bei der Arbeitsplatzwahl innerhalb der EU. Und das hat mit Schengen nichts zu tun.

Anders ausgedrückt:

Ein britischer Ingenieur für Flugzeugbau, der bei BA in UK in der Wartung arbeitet, kann heute in einem anderen Mitgliedsstaat einen neuen Arbeitsplatz besetzen. Nach einem BREXIT ginge das so einfach nicht mehr, vorbehaltlich Übergangsregelungen, wie OWH sie beschrieben hat.

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Die bürokratischen Hindernisse ließe sich mit etwas gutem Willen sicher problemlos lösen, Norwegen und Schweiz sind schließlich auch luftfahrttechnisch sehr gut an den Rest Europas angebunden.

Für mich persönlich ist viel wichtiger, dass die Briten damit hoffentlich ein Signal aussenden, dass die EU in ihrer jetzigen Form dauerhaft keinen Bestand haben kann und durch etwas besseres ersetzt wird. Wenn einer der größten Nettozahler raus geht, wird das in Deutschland, Holland, etc. zu so großen Belastungen führen, dass auch hierzulande ein Austritt erwogen wird. Was besseres könnte uns gar nicht passieren.

 

Ich gehe mal nur auf den luftfahrtbezogenen Teil ein.

 

Die UK müsste nach dem Austritt die Verkehrsrechte neu verhandeln. Ein Modell, wie es mit der Schweiz gibt, müsste aber von allen EU-Mitgliedern einstimmig abgesegnet werden und z.B. Polen hat schon angekündigt jegliche Zustimmung zu solchen Deals mit der non-EU UK zu verweigern.

Der Fall Norwegen wäre für UK sogar noch schlechter. Dafür müsste man nämlich Teil der EWR werden, was bedeutet nahezu alle EU-Gesetze umzusetzen, aber null politischen Einfluss zu haben. Da hätte die UK dann richtig was gekonnt...

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Ich gehe mal nur auf den luftfahrtbezogenen Teil ein.

 

Die UK müsste nach dem Austritt die Verkehrsrechte neu verhandeln. Ein Modell, wie es mit der Schweiz gibt, müsste aber von allen EU-Mitgliedern einstimmig abgesegnet werden und z.B. Polen hat schon angekündigt jegliche Zustimmung zu solchen Deals mit der non-EU UK zu verweigern.

Der Fall Norwegen wäre für UK sogar noch schlechter. Dafür müsste man nämlich Teil der EWR werden, was bedeutet nahezu alle EU-Gesetze umzusetzen, aber null politischen Einfluss zu haben. Da hätte die UK dann richtig was gekonnt...

 

So sehe ich das auch. "Guter Wille" allein seitens UK reicht nicht.

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nö...

 

Übertreiben vielleicht nicht, aber den genehmen Teil der Realität herausstellen. Beispiel: man kann sich bestimmt eine Monatskarte Farnborough-London für 6500 GBP im Monat besorgen, man kann aber auch für 15.90 GBP pro Fahrt fahren, sofern man in diesem Zeitraum weniger als 408x hin- und herfahren will (erst ab dann lohnt sich Deine Monatskarte).

 

http://www.gopili.co.uk/train/journey/train-from-farnborough-to-london-t33758-33210.html

 

Recht aufschlussreich im Zusammenhang mit den möglichen Auswirkungen:

 

http://www.cityam.com/217738/uks-56bn-aerospace-defence-security-and-space-sectors-come-out-strongly-against-brexit

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Dafür hat Easyjet ja schon das das AOC der Schweiz.Also hat man schon ein AOC im Falle des Brexits um weiterhin Opensky in Europa zu betreiben.

Easyjet denkt exakt darüber nach:

 

http://abouttravel.ch/reisebranche/transport-luft-land/bei-brexit-easyjet-pruft-ausbau-in-der-schweiz/

 

Zumindest die immereuropäischen internationalen Verbindungen lassen sich so vorübergehend abdecken. Bei einem BREXIT würden die daran hängenden Abkommen wahrscheinlich deutlich früher ungültig, als dass die Schweiz und die EU zu einer (un-)Einigung kommt. Wir sind bekanntlich soooo schnell ;) Eine Dauerlösung wird es nicht sein.

 

Zum Thema Easyjet wolle sich an Air Berlin beteiligen, gibt es in der aktuellen Fliegerrevue ein Statement von Caroline McCall. Antwort auf die Frage, warum sich ein profitabler LCC an einem defizitären Hybridcarrier beteiligen sollte (Zitat): "Fragen Sie jemand der so etwas macht. Es gibt Airlines die sowas tun. Easjet nicht."

 

Netter Seitenhieb an den Golf? :)

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Auch Ryanair dürfte längst Plan B in der Schublade liegen haben und weiß, was zu tun ist.

 

Dame Carolyn (soviel Zeit muß sein :) ) hat ja richtig Humor.

 

Gerade entdeckt. Eine Analyse von der Schweizer Handelszeitung:

http://www.handelszeitung.ch/unternehmen/brexit-wieso-easyjet-co-turbulenzen-geraten-1117018

Ich meine, auf den Punkt gebracht.

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Du übertreibst sehr...

 

Nein, meine Schwester lebte über 40 Jahre in London und hat bei mehreren Diskussionen/Gesprächen viele Punkte von flieg wech vor Jahren schon immer bestätigt.

Hier leben in unmittelbarer Nachbarschaft sechs Engländer, fünf sind dafür, nur einer gegen Brexit. Wie dem auch sei, ich habe mehrere Jahre mit Briten zusammengearbeitet und bestätige Vieles, was flieg wech angeführt hat.

wartungsfee meint glaube ich die Frezügigkeit für Arbeitnehmer bei der Arbeitsplatzwahl innerhalb der EU. Und das hat mit Schengen nichts zu tun.

Anders ausgedrückt:

Ein britischer Ingenieur für Flugzeugbau, der bei BA in UK in der Wartung arbeitet, kann heute in einem anderen Mitgliedsstaat einen neuen Arbeitsplatz besetzen. Nach einem BREXIT ginge das so einfach nicht mehr, vorbehaltlich Übergangsregelungen, wie OWH sie beschrieben hat.

 

Ein britischer Geschäftsführer einer deutschen Grossfirma, wenn nicht sogar Weltfirma, hat aus dem genannten Grund die deutsche Staatsbürgerschaft vor etwa 4 Wochen angenommen.

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Man sieht ja, wie locker LH ihre Tochter als EWAT mal eben nach Österreich verlagert. Und die Schweiz hat, wie oben bemerkt, EU-artige Verkehrsrechte für sich ausgehandelt. Das geht alles.

Aber nur solange man in der EU ist.

 

Die nächsten mit Problemen könnte BA werden. Rechtlich ist der Eigentümer IAG eine spanische Firma...

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Man sollte zumindest in Bezug auf die Luftfahrtbranche hier den Brexit, wenn er denn kommt, nicht überbewerten.

 

Was diese Woche kommt, ist ein Votum. Danach würden Verhandlungen erfolgen, die sich lange hinziehen würden. Und wenn es Bereiche gibt, bei denen die Interessen beider Seiten ähnlich sind, wird es auch schnell Lösungen geben (auch wenn jetzt teilweise absolute Positionen durch Vertreter anderer EU-Staaten verkünet werden, wie etwa "raus ist raus" - Säbel rasseln gehört halt dazu): Die EU verfolgt massiv das Ziel eines einheitlichen europäischen Luftfahrtmarktes, der heute schon einen größeren geografischen Raum umfasst als die EU. das Vereinigte Königreich war in Sachen Verkehrsrechtsliberalisierung immer schon Vorreiter in Europa.  Warum sollte es da keine Einigung geben?

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Man sollte zumindest in Bezug auf die Luftfahrtbranche hier den Brexit, wenn er denn kommt, nicht überbewerten.

 

Was diese Woche kommt, ist ein Votum. Danach würden Verhandlungen erfolgen, die sich lange hinziehen würden. Und wenn es Bereiche gibt, bei denen die Interessen beider Seiten ähnlich sind, wird es auch schnell Lösungen geben (auch wenn jetzt teilweise absolute Positionen durch Vertreter anderer EU-Staaten verkünet werden, wie etwa "raus ist raus" - Säbel rasseln gehört halt dazu): Die EU verfolgt massiv das Ziel eines einheitlichen europäischen Luftfahrtmarktes, der heute schon einen größeren geografischen Raum umfasst als die EU. das Vereinigte Königreich war in Sachen Verkehrsrechtsliberalisierung immer schon Vorreiter in Europa.  Warum sollte es da keine Einigung geben?

 

Genau, und Cameron wird den Austritt offiziell wohl erst kurz vor Beendigung seiner Amtszeit verkünden, oder auch erst sein Nachfolger. Das könnte u.U. Jahre dauern, bis dahin wird man den admin. Teil wohl abgearbeitet haben.

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The Brits return in time.

 

Danke für die Aufklärung.

Ich will ja nicht unken, aber es könnte sein, daß dann die Türkei vorher bereits Vollmitglied ist.

Nein, ich glaube, die ganze Diskussion ist eine Riesenpeinlichkeit. Sowohl die Menschen auf dem Kontinent als auch die Briten haben keine Ahnung, was ein BREXIT für Folgen haben wird. Aus den Medien und den Einzelstatements von sogenannten Experten erkenne ich die Ratlosigkeit und Unwissenheit auch.

Mir fällt in dem Zusammenhang auch der Beitritt der "DDR" zum Geltungsbereich des Grundgesetzes ein. Auch da hatte niemand auch nur den Schimmer einer Ahnung, was auf Deutschland genau zukommt. Und weil Oskar L. aus S. das auch nicht wußte, lehnte er die Wiedervereinigung ab.

Also, die Briten stimmen am Donnerstag über etwas über ihr Bauchgefühl ab, dessen Folgen sie nicht im Ansatz erkennen. Das scheint im Moment Mode zu werden. Auch die Amerikaner werden im November in ähnlicher Unwissenheit abstimmen.

 

Edit

Eines weiß ich definitiv:

Vier Männer rotieren in ihren Gräbern. Adenauer, Spaak, Schumann und de Gasperi. Und das haben diese großen Europäer der ersten Stunde wahrlich nicht verdient.

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Die EU als Binnenmarktkonzept ist gut, als vielteiliger Staatenbund aber nicht. Deswegen kann das mit einer Einheitswährung für Starke und Schwache zugleich auch nichts werden. Da eine zentrale EU-Regierung wohl nicht europaweit mehrheitsfähig ist, kann man nur auf den Binnenmarkt zurückgehen und mit ein paar Kern-Ländern gegebenenfalls eine engere Kern-EU aufbauen.

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die Briten stimmen am Donnerstag über etwas über ihr Bauchgefühl ab, dessen Folgen sie nicht im Ansatz erkennen. Das scheint im Moment Mode zu werden. Auch die Amerikaner werden im November in ähnlicher Unwissenheit abstimmen.

Was beide gemeinsam haben ist die Tatsache, dass erschreckenderweise offensichtlich etwa die Hälfte der Bevölkerung bereit ist, auf der Suche nach Sündenböcken und einfachen Antworten auf alle Probleme nahezu unbegrenzt ins Risiko zu gehen, indem man durchgeknallten Rattenfängern mit dem höchst irrigen Argument hinterherrent "schlimmer kann es eh nicht mehr werden". Die Mühe, vor der Abstimmung im einzelnen abzuwägen, ob bestimmte Bereiche (z.B. die Luftfahrtbranche) hinterher besser oder schlechter da stünden machen sich diese Leute ohnehin nicht.

In meinem Bekanntenkreis sind es übrigens vor allem diejenigen, die sich über mangelnde demokratische Ausrichtung beschweren, von denen ich weiss, dass sie an anderer Stelle damit kokettieren, bei der letzten Wahl zu Hause geblieben zu sein. Soviel dazu...

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Lehne mich jetzt weit aus dem Fenster, aber ich denke, daß eine (wenn auch knappe) Mehrheit im UK für den Verbleib in der EU stimmen werden. "744pnf" hat zwar recht mit der Behauptung, daß über die Folgen eines Brexit in bestimmten Bereiche wie z.B. der Luftfahrt nicht nachgedacht wird, aber allein der Gedanke, daß ein Austritt sich möglicherweise negativ in meiner Geldbörse bemerkbar macht, wird die Mehrheit für einen Verbleib in der EU stimmen lassen, wenn auch zähneknirschend. PS: War ja anscheinend auch der Hauptgrund, der die Schotten für einen Verbleib im UK stimmen ließ. 

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Bezüglich Luftfahrt dürfte ein BREXIT in jedem Fall ordentlich Sand ins Getriebe streuen.

Die regulatorischen "Verschiebungen" sind aber nicht unüberwindbar.

Sie werden allerdings nicht unerhebliche Kosten für die betroffenen Unternehmen und Behörden zur Folge haben.

 

Ich denke nicht, daß sich die Airlinelandschaft durch einen BREXIT radikal verändern wird.

 

Bei einem BREXIT wird es aber mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ein erneutes Referendum für eine Schottische Unabhängigkeit geben und dann dürfte das Pendel ziemlich sicher auf die "Independence" Seite schwingen ...

 

Dies hätte dann auch gewisse Veränderungen in Bezug auf die Flugverbindungen zwischen Schottland und den EU-Staaten zur Folge - insbesondere wenn Schottland dann in die EU eintreten würde (aber das ist sehr hypothetisch - günstigstenfalls langfristig möglich aus heutiger Sicht ...)

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