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Trump und die Luftfahrt


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Danke David für den Ball im Spielfeld.

http://www.airliners.de/donald-trump-freund-luftfahrt/40028

 

Das soll kein Politik-Thread sein oder werden, obwohl das Thema natürlich auch etwas mit Politik zu tun hat. Ich hoffe, dass sich dieser Thread ohne Anfeindungen zwischen Usern entwickeln kann.

 

Der Gedankenflug von David ist aus meiner Sicht zutreffend. Isolationismus, von wem auch immer, wirft auch die internationale Luftfahrt zurück. Bisher wissen wir vom künftigen US-Präsidenten nur, dass er getreu seinem Motto "America first" dazu neigt. Völlig neu ist isolationistisches Verhalten der USA nicht. Präsident Monroe mit der nach ihm benannten Doktrin praktizierte im 19. Jahrhundert den Isolationismus.

Das war aber damals eine andere Welt, politisch wie auch ökonomisch. Ob Trump das alles, was er im Wahlkampf präsentierte auch so umsetzen kann, da habe ich meine Zweifel.

Gerade die internationale Luftfahrt lebt davon, sich nicht isolationistisch zu verhalten. Diese Erkenntnis wird sich auch in der neuen Administration sehr schnell offenbaren, wenn sie noch nicht vorhanden sein sollte.

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schon  Busch hat die Airlines massiv subventioniert, nach dem alle praktisch pleite gewesen sind nach dem 11/9. Und das keine einzige amerikanische Airline mit dem A380 liebäugelt, kann man auch als Protektionismus betrachten.

Trump wird das wenigste von dem was er im Wahlkampf an Quatsch geredet hat, umsetzen, der Mann ist viel zu sehr lange im Geschäftsleben und hat damit eine realistische Sicht auf die Welt, die ganz erfrischend sein kann.

Und wenn er es wie viele erwarten, abfuckt, dann werden die USA in 4 Jahren endlich wieder einen vernünftigen Präsidenten haben.

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Ich finde es interessant, dass gerade die USA genau jetzt die Liberalisierung, die sie über Jahrzehnte mitunter initiiert, aber mindestens vorangetrieben und verbreitet haben, wieder zurücknehmen will. Aber wahrscheinlich nur in denjenigen Industriezweigen, in denen dies zum eigenen Vorteil wäre. Dabei war es Reagan, auf den sich Trump im Wahlkampf aber auch viele Konservative allgemein berufen, der ja gerade die Wildwestmethoden im Finanzsektor an der Wall Street, auf die im Wahlkampf neben vielen Minderheiten besonders eingedroschen wurde, durch seine Gesetzesinitiativen überhaupt erst den Weg bereitet hat.

Eine Umkehr geltender Abkommen in der Luftfahrt halte ich für sehr unwahrscheinlich. Denn die jeweiligen Vertragspartner werden sicher nicht, wie schon im Falle des Brexits von den Engländern erhofft, die Forderungen der amerikanischen Airlines schlicht abnicken und ihre bestehenden Kapazitäten abbauen. Von gültigen Vertragslaufzeiten ganz zu schweigen.

Ähnlich sehe ich beim Thema Strafzölle deutliche Grenzen. Rosinenpickerei werden die Handelspartner auch hier nicht akzeptieren und auch Boeing ist vielfach auf Vorprodukte aus dem Ausland angewiesen. Entweder wird dann auf alles ein Zoll erhoben, was das Endprodukt auf dem Weltmarkt verteuert, oder es bleibt beim Alten.

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Isolationismus, von wem auch immer, wirft auch die internationale Luftfahrt zurück. Bisher wissen wir vom künftigen US-Präsidenten nur, dass er getreu seinem Motto "America first" dazu neigt. Völlig neu ist isolationistisches Verhalten der USA nicht.

Wie war das mit den Tankflugzeugen wo EADS den Auftrag bereits gewonnen hatte der dann aber doch Boeing gegeben wurde: "Die Wettbewerbsbedingungen seien völlig auf den Konkurrenten Boeing zugeschnitten."

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/us-tankflugzeuge-jahrhundertgeschaeft-fuer-airbus-geplatzt-a-682454.html

 

Das war 2010, 6 Jahre vor Trump.

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Ich würde erst mal abwarten. Die Welt ist sehr vernetzt und was man auf der einen Seite meint zu gewinnen, verliert man auf der anderen.

 

Ich würde es mal so formulieren - man kann nicht erwarten das man zB den M3 Airlines hunderte von Flieger die ganze Produktionsprogramme tragen verkauft und diesen gleichzeitig verbietet damit Routen in den Staaten zu öffnen.

 

Das Kernproblem der Amis ist das sie noch keine Antworten auf die verfallenen Jobs im Rust Belt haben.

 

1960 waren die grössten Berufsgruppen in den Staaten Sekretärinnen und "Fahrer" (alle zusammen, von Taxi-, Lieferboten bis zu Trucker). Heute haben wir alle Notebooks und häufigste Berufsbezeichung ist "Fahrer". Tesla, Google etc. basteln schon an fahrerfreie Autos.

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Wie war das mit den Tankflugzeugen wo EADS den Auftrag bereits gewonnen hatte der dann aber doch Boeing gegeben wurde: "Die Wettbewerbsbedingungen seien völlig auf den Konkurrenten Boeing zugeschnitten."

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/us-tankflugzeuge-jahrhundertgeschaeft-fuer-airbus-geplatzt-a-682454.html

 

Das war 2010, 6 Jahre vor Trump.

 

Das möchte ich eher als Protektionismus bezeichnen. Isolationismus geht viel weiter.

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Zumindest seine Haltung zu Moskau könnte dazu führen,das sich auch das deutsch-russische Verhältniss wieder entspannt, und da könnte es dann für die Luftfahrt schon wieder von Vorteil sein.

 

Das ist richtig, außerdem habe ich Hoffnung, dass sich unter Trump die Krisenregionen im Nahen Osten etc. im Allgemeinen wieder stabilisieren, sodass einige Flugverbindungen wieder hergestellt werden könnten. Daher finde ich seine Wahl auch aus Sicht der Luftfahrt alles andere als schlecht.

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Denke, daß Begriffe wie "America First" u.ä. einfach nur als populistische Slogans in diesem Wahlkampf benutzt wurden. Kann mir nicht vorstellen, daß gerade in einer Branche wie der Luftfahrt protektionistische Maßnahmen keine Nachteile für die eigenen Unternehmen nach sich ziehen würden, was diesen ja wohl klar sein wird. Da würde es dann sicherlich dementsprechende Reaktionen seitens dieser Unternehmer geben. Das sind natürlich nur Spekulationen. Fakt ist aber, daß Herr Trump und seine Regierung sich den Zwängen der Realpolitik werden stellen müssen, wie David Haße in seinem "Gedankenflug" so richtig schrieb.

PS: Allerdings ist für mich die Geschichte mit den Tankflugzeugen eine klare protektionistische Maßnahme gewesen. Denn wenn es im Militärbereich üblich ist, die Kontrolle über die Technologie zu haben, warum konnten sich dann nicht-amerikanische Unternehmen wie EADS (mit Northrop-Grumman) überhaupt bewerben, und dann anfangs sogar den Auftrag von der US-Luftwaffe erhalten ?   

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Das ist halt das Erfolgsrezept der Populisten: Mit extrem überspitzten Ankündigungen in die Wahl gehen, um die bisher politisch uninteressierten und eher politisch ungebildeten mit vermeintlich einfachsten Abhilferezepten hinter dem Ofen hervorzulocken. Um dann hinterher doch nur dasselbe zu tun, was die böse Elite auch tat: Nach der Wahl das Angekündigte nicht umsetzten zu können.

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Denke, daß Begriffe wie "America First" u.ä. einfach nur als populistische Slogans in diesem Wahlkampf benutzt wurden. Kann mir nicht vorstellen, daß gerade in einer Branche wie der Luftfahrt protektionistische Maßnahmen keine Nachteile für die eigenen Unternehmen nach sich ziehen würden, was diesen ja wohl klar sein wird. Da würde es dann sicherlich dementsprechende Reaktionen seitens dieser Unternehmer geben. Das sind natürlich nur Spekulationen. Fakt ist aber, daß Herr Trump und seine Regierung sich den Zwängen der Realpolitik werden stellen müssen, wie David Haße in seinem "Gedankenflug" so richtig schrieb.

PS: Allerdings ist für mich die Geschichte mit den Tankflugzeugen eine klare protektionistische Maßnahme gewesen. Denn wenn es im Militärbereich üblich ist, die Kontrolle über die Technologie zu haben, warum konnten sich dann nicht-amerikanische Unternehmen wie EADS (mit Northrop-Grumman) überhaupt bewerben, und dann anfangs sogar den Auftrag von der US-Luftwaffe erhalten ?   

 

 

Was hintern den Kulissen läuft weiss man nicht.

 

Allerdings gibt es sämtliche gute Gründe Airbus miteingeladen zu haben:

 

- ein Mitbewerber (MD ist ja nicht mehr da) kann den Preis drücken

- wir reden von einem Randgebiet - eigentlich sind es zivile Flieger die zu Tanker umgewandelt werden

- so langsam hat Airbus auch in den Staaten eine lokale Herstellung

- es gibt im Militärbereich üblichereise Offsetdeals als Kompensationsgeschäfte - das kann wiederrum anderen Lobbygruppen misfallen - stell dir die Reaktion der Deutschen Schweinzüchter vor, wenn die Bundesregierung sagen wir mal 2.000 Leopardpanzer nach Mexico verkauft und als Offsetgeschäft den  entsprechenden Wert in geschlachtete Schweinehälften bekommt

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Wie Obama und Clinton gestern gesagt haben: Er ist jetzt Präsident, er hat eine Chance verdient, die soll er haben.

Grundsätzlich erwarte ich nicht viel gutes, es ist aber auch nicht der Weltuntergang.

 

Das Problem bei Trump sind eher Charakter, Intelligenz und Hartnäckigkeit, sich mit komplexen Themen auseinander zusetzen. Politisch ist Trump -wenn man vom offen rassistischen und isolationistischen Ansatz absieht- näher an den Demokraten als an der Republikanischen Orthodoxie, die in Washington vertreten ist. Und auch näher an den Republikanischen Stammwählern.

 

Die Politik von Trump wird extrem davon abhängen, wer als Berater und Minister in Frage kommt und sein Vertrauen genießt. Wenn die großen "Themen" Obamacare und Einwanderung vom Tisch sind, wird man erkennen, dass den Republikanern die Substanz und die Geschlossenheit zur Regierungsführung fehlen. Das erste große Thema, dass Trum angekündigt hat, Infrastruktur ist auch mit Republikanischer Orthodoxie nicht bzw. nur schwer zu vereinbaren, andererseits wäre es gerade für den Bereich Luftfahrt ein wichtiges Thema, wenn es nicht nur um "glänzende Airportterminals mit Trump-Steakhouses" sondern auch um ewige Projekte, wie Luftraum-Modernisierung, Anbindung an den öffentlichen Verkehr, etc. geht.

 

Das Problem mit dem populistischen Wahlkampf ist, es werden Erwartungen geweckt, die faktisch nicht erfüllt werden können. Eine Reise zurück in die 50er Jahre ist nicht möglich. Und dass der Kampf gegen das Establishment eine Floskel ist, muss jedem klar sein. Ich persönlich könnte mit einem Finanzminister Jamie Dimon gut leben. Bis jetzt hat er auch mit den klassischen alliierten gesprochen oder diese eingeladen. Gut, für seine Putin-Pudel-Rolle hat er seine Goons wie Michael Flynn.

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Und das keine einzige amerikanische Airline mit dem A380 liebäugelt, kann man auch als Protektionismus betrachten.

 

Nein kann man nicht.

Der A380 ist für die USA nicht passend und wird es wohl auf sehr lange Sicht auch nicht sein. Um das Ding zu füllen braucht man viele Zubringer und dafür ist das Land zu groß. Soll ich von Denver nach Atlanta um von da aus nach Tokio zu fliegen? Oder von Miami nach Chicago um nach London zu fliegen?

Keine Airline setzt dort noch auf so große Flugzeuge, selbst die 747 wird in Rente geschickt und nur Teilweise durch 777-300ER ersetzt. Dafür gibt es massenhaft B767,A330 und bald noch mehr B787.

Protktionismus wäre wenn die Regierung die 747-8 soweit subventionieren würde, dass die A380 absolut keine Option ist. Aber beide verkaufen sich dort nicht.

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Eigentlich erstaunlich, dass noch so viele 767 rumfliegen, die sind doch eigentlich vom Spritverbrauch svhon über 10 Jahre um Längen überholt. Hat da einer ne Erklärung?

 

Kerosinverbrauch ist bekanntlich nur einer von vielen Faktoren. 

 

 

Der A380 ist für die USA nicht passend und wird es wohl auf sehr lange Sicht auch nicht sein.

 

Meiner Ansicht nach ist die A380 für sehr viele Märkte nicht passend bzw. konnten sich fragliche Airlines nicht durchringen, die A380 einzusetzen. Zusätzlich gibt es A380-Betreiber, die sich wahrscheinlich heute gegen die A380 entschieden hätten.

 

Das Problem bei Trump sind eher Charakter, Intelligenz und Hartnäckigkeit, sich mit komplexen Themen auseinander zusetzen.

 

Dieses Problem haben auch Volksvertreter anderer Länder. :)

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Sprit ist wieder billiger und viele US-Airlines hatten lange Zeit kein Geld für Neubestellungen weil sie knapp an der Insolvenz lang schrammten.

Abschreibung und Ersatzteilkosten sind auch ein Thema. Abgeschrieben sind die größtenteils und Ersatzteile gibt es auch recht günstig, wird ja schließlich immer noch gebaut.

 

Aber das führt am Thema vorbei...

Bearbeitet von DE757
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US-Westküste-Asien sind perfekte A380-Routen. Das Aufkommen reicht jedenfalls.

 

Wenn in Europa eine Airline für ein sehr eng begrenztes Einsatzspektrum nur wenige Flugzeuge eines Typs anschafft, werden sie hier als wenig weise angesehen, weil sie sich einen kleine, und damit potentiell teure, Teilflotte zulegen.

 

Und von US Airlines erwartest Du nun genau das?

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