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airberlin meldet Insolvenz an (15AUG17) - eigenwirtschaftlicher Flugbetrieb eingestellt (27OKT17)


d@ni!3l

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vor einer Stunde schrieb jubo14:

Und was nun das Verhalten der Regierung angeht, so sehe ich das wohl auch komplett anders, als viele der hier Postenden.

Nach meinem Verständnis ist es die verdammte Pflicht und Schuldigkeit einer Deutschen Regierung dafür zu sorgen, dass von den gut 8.000 gefährdeten Arbeitsplätzen der größere Teil erhalten bleibt, und das der größere Teil der zu erhaltenden Arbeitsplätze dann auch wieder in Deutschland ist.

Nein, die Aufgabe ist einer Regierung ist es natürlich nicht sich um Arbeitsplätze zu kümmern. Die Aufgabe einer Regierung ist es die richtigen Rahmenbedingungen für die gewollte Form einer Wirtschaft zu schaffen, mehr nicht, aber auch nicht weniger. In Deutschland war das früher mal die soziale Marktwirtschaft. 

In einer Marktwirtschaft gehen Firmen die nicht gut wirtschaften vom Markt, das ist völlig normal. Oder wo es der Eigentümer als unternehmerische Entscheidung so entscheidet wie bei Augsburg Air z.B. (die gingen nicht Pleite, die wurden geregelt abgewickelt). Die Regierung kann jetzt durch ein entsprechendes Umfeld an Maßnahmen sicherstellen das soziale Härten für das Personal abgefedert werden, davon hat man sich mit der Hartz-Reform aber einen Gutteil verabschiedet. 

Eines Massekredites und direkter Einflußnahme im Verkaufsprozess durch die Bundesregierung hätte es nicht bedurft. Wenn die LH zusammen mit Easyjet ein Interesse daran hatte das die AB nicht sofort gegroundet wird hätten sie ja zusammen selber einen Massekredit gewähren können.

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vor 12 Minuten schrieb gerri:

Au weia, mir sträuben sich die Nackenhaare. Wo lebst du eigentlich? Mehr kann und will ich nicht dazu schreiben, meine Tastatur würde die Arbeit verweigern. Wir leben eben in einer Demokratie, und das ist gut so, und da gehört die freie Meinungsäusserung auch dazu.

Dann nenne mir doch den oder die Fehler?  Wenn ich sehe was in Deutschland so gewählt wird und wie die Meinung hier zu Gunsten zu Staatseingriffen liegen sehe ich eigentlich ein Missverhältnis. Das hat was von Fanbrille à la : Wenn es meiner (Lieblings-)Airline hilft ist es ok, wenn es anderen Firmen hilft nicht. Sorry, aber für mich ist eine Airline eine Firma wie jede andere in Deutschland auch. Warum wird bei der einen geholfen, bei der anderen nicht? Dazu hab ich noch kein wirklich gutes Argument gehört, das mich überzeugt wo man den Trennstrich zieht.

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Auch wenn sich Gerri die Nackenhaar sträuben, will ich doch noch einen letzten Versuch starten. ;)

Augsburg Airways
Dort hat sich nach der Aufkündigung der Verträge seitens LH die Geschäftsführung entschlossen das Geschäft einzustellen. Alles lief geplant und geregelt ab. Es gab nichts zu helfen.

Contact Air
Dort war man nicht so schlau und hat über einen sehr missglückten Versuch probiert den Flugbetrieb aufrecht zu erhalten.
Naja, das war ein Crash mit Anlauf!

Aber der Größenunterschied der beiden genannten zu AB fällt Dir schon auf, oder?

Zm Baumarkt wollte ich eigentlich nichts schreiben, aber nun doch so viel.
Die Zahl der Baumarkt-Ketten ist unwesentlich höher, als die der Deutschen Airlines.

 

Was nun die Rettung von Arbeitsplätzen angeht ...

Nehmen wir eine Crew, die heute für AB Strecken nach Skandinavien und ins Baltikum fliegt.
Die fliegen dank der 150 Mio im Moment noch weiter, die Slots bleiben erhalten.
In 10 Wochen wechselt der Flieger und die Crew zu EW, die diese Strecken weiter bedienen.
Arbeitsplätze bleiben erhalten, sind also gesichert.

Ohne die 150 Mio wäre AB ab dem 15.08. am Boden geblieben.
Flugzeuge gehen zurück an Leasing-Geber, Personal wird freigestellt.
Die Slots werden frei.
FR bewirbt sich und bekommt sie, um damit aus dem Baltikum nach DUS zu kommen.
Arbeitsplätze dauerhaft futsch!

Ist das Protektionismus? Ja!
Ist das "unfair"? Der lettischen Stewardess gegenüber, vielleicht. Dem Kunden gegenüber? Keine Ahnung! FR hat auch nichts mehr zu verschenken.
Ist das ein "unerlaubter Eingriff" in den Markt? Solange man gegen Airlines antreten muss, die sich ihr Geld an anderer Stelle und über andere Wege "vom Staat" holen, mit Sicherheit nicht!

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Sorry, aber selbst wenn es mit FR so wäre, dass dort die lettische Kabinencrew übernimmt. So ist das bei einem offenen Wettbewerb nunmal. Erzähl das mal den Mechanikern der LHT HAM, wo nun SOF oder so übernimmt. Da müsste deiner Auffassung nach auch der dt. Steuerzahler der Werft in HAM Subventionen geben, damit die Jobs bleiben. Auch in einer Demokratie finde ich es sehr heikel, wenn eine Regierung und damit letztlich einzelne Personen entscheiden, welche Firma nun wert ist, dass man dort arbeitet (bspw. EW in diesem Fall) und welche kein guter Arbeitgeber wäre (FR). Das bietet Tür und Tor für Korruption oder zumindest das Gefühl dessen.

Aber wo genau rettet der Staat jetzt Arbeitsplätze mit dem Kredit an AB? Wenn sie den nicht gegeben hätte, hätte die LH auch ggf. AB gekauft und dann hätte EW die Strecken auch fortgeführt. Wahrscheinlich sogar mit den gleichen Crews. Wenn bei mir vor Ort der LIDL pleite geht und ALDI da einzieht übernehmen die wahrscheinlich auch Teile des Personals - das geht auch ohne Kredite. Klar, es hilft, aber es ginge ohne. 

Und zu Contact Air und dem Crash mit Anlauf: Der ist es bei AB seit Jahren auch.. *scnr*

 

Ja, mir fällt der Größenunterschied auf, aber wann ist etwas groß genug um gerettet zu werden ? 100 MA, 200? 300? 301? Du kannst schon verstehen, dass das der MA einer Firma, der nicht geholfen wurde nicht versteht, oder? 

Bearbeitet von d@ni!3l
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vor 54 Minuten schrieb jubo14:

Ob etwas fair oder unfair ist, lässt sich doch generell überhaupt nicht sagen.

Nur wir diskutieren hier ja auch nicht im luftleeren Raum.
Also konkret gefragt, was ist an der Unterstützung von AB, bzw. der Mitarbeiter und Kunden von AB unfair?
Und wem gegenüber? Und warum?

Zu der Sozialismus-Diskussion fällt mir jetzt eine Menge ein, nur gehört die sicherlich nicht hierhin.

Es ist den Menschen gegenüber unfair, die ihren Arbeitsplatz verloren haben/ am verlieren sind/ je verlieren werden, weil sie nicht das Privilieg haben in einem großen Konzern zu arbeiten, der von Seiten des Staates in finanziellen Nöten finanziell unterstützt wird.

es ist ein Eingriff in die Wirtschaft zu Gunsten eines anderen Riesen Konzerns, der davon profitiert, dass:

1. airberlin nicht sofort den Flugbetrieb einstellt, weil man so in Ruhe weiterverhandeln kann, um airberlin so aufzuteilen, dass möglichst viel des Flugbetriebs im lufthansa Konzern landet, ohne dass die Konkurrenz auch nur einen Zugang zu den Verhandlungen erhält 

2. airberlin eigenverantwortlich die Insolvenz bearbeitet, obwohl ein LH Manager auf dem Stuhl des CEOs sitzt, der gleichzeitig als Insolvenzverwalter tätig ist, um die Aufteilung der Airline u.a. mit Lufthansa zu verhandeln. Sorry, aber das ist kein freier und fairer Wettbewerb. 

3. der Staat 150 Millionen Euro zahlt, um für Punkt 1 und 2 erst einmal Zeit zu schaffen, damit slots und Flugbetrieb im Zweifel nicht bei Ryanair landen. Das lächerliche daran ist, dass airberlin nicht mal 150 Millionen Euro wert ist. Das, was bei airberlin noch wert hat, sind die slots. Und die haben einen Wert von zirka 80 Millionen Euro. Mit anderen Worten, den Menschen, denen in anderen Unternehmen staatlich nicht geholfen wurde, zahlen am Ende die Zeche dafür, dass Lufthansa seine Marktführerschaft aufrecht erhalten kann. Denn ein Großteil der 150 Millionen wird am Ende der Steuerzahler zahlen.

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vor 9 Minuten schrieb jubo14:

Ist das ein "unerlaubter Eingriff" in den Markt? Solange man gegen Airlines antreten muss, die sich ihr Geld an anderer Stelle und über andere Wege "vom Staat" holen, mit Sicherheit nicht!

Du wirfst den Bedenkenträgern eine Seite zuvor "Geschwafel" und "Nebelbomben" (im Zusammenhang mit Monopolbildung) vor, bedienst dich selbst aber genau der gleichen Methoden. Wenn die bösen ME3 das Kerosin geschenkt bekommen, dann muss so ein bisschen Kungelei zwischen LH und Politik ja wohl mindestens tolerabel sein.

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Ich kann jeden verstehen, der sauer ist, weil im nicht geholfen wird.
Aber in dem Moment, wo er daraus das Recht ableitet, es denjenigen denen geholfen wird zu neiden, endet mein Verständnis.

Wenn es übrigens nur ansatzweise so einfach und selbstverständlich wäre, dass LH irgendwelche Strecken der AB so einfach fortführen könnte, hätten sie AB in Ruhe Grounden lassen. Denn jetzt ist es mit Sicherheit teurer, als wenn man nach einem Crash nur noch halb so viele Verhandlungspartner am Tisch hat, die nicht nur alle mitreden wollen, sondern die auch noch Ansprüche haben.

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Ne andersrum: Wenn man andere Verhandlungspartner mit am Tisch hätte würde es teurer-  aber die sind ja wohl augeschlossen. 

Wieso "neiden"? Als Steuerzahler zahlt man das doch und etwas zahlen, was man nicht ok findet darf man doch wohl in einer Demokratie äußern? Ist doch kein Neid, es ist einfach Kritik an dem leichtfertigen Umherwerfen von Steuergeldern kurz vor einer Wahl mit der Begründung "man würde ja gutes tun".

Bearbeitet von d@ni!3l
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vor 3 Minuten schrieb jubo14:

Ich kann jeden verstehen, der sauer ist, weil im nicht geholfen wird.
Aber in dem Moment, wo er daraus das Recht ableitet, es denjenigen denen geholfen wird zu neiden, endet mein Verständnis.

Wenn es übrigens nur ansatzweise so einfach und selbstverständlich wäre, dass LH irgendwelche Strecken der AB so einfach fortführen könnte, hätten sie AB in Ruhe Grounden lassen. Denn jetzt ist es mit Sicherheit teurer, als wenn man nach einem Crash nur noch halb so viele Verhandlungspartner am Tisch hat, die nicht nur alle mitreden wollen, sondern die auch noch Ansprüche haben.

Das Problem ist die Botschaft, die die Regierung damit in das Land sendet, nämlich das große Unternehmen in Deutschland wertvoller sind als kleine und das Arbeitsplätze in großen Konzernen schützendwerter sind als kleine. Und das geht nicht. Wenn man anfängt große Konzerne zu stützen und zu ermöglichen, in Ruhe aufgekauft zu werden (nur die profitablen Bereiche, selbstverständlich nicht die Schulden!) dann muss man dies von Seiten der Politik für alle Unternehmen ermöglichen und nicht nur punktuell. 

Airberlin ist bei weitem nicht Systemrelevant, wie besispielsweise der bankensektor 2008. die sofortige Einstellung des Flugbetriebes hätte nicht zu einem Einsturz der Wirtschaft in diesem Land geführt. Die 8000 menschen, wären auch in anderen Unternehmen problemlos untergekommen.

der einzige, dem dieses Szenario nicht geschmeckt hätte wäre der Lufthansa Konzern gewesen, weil so slots und Fluggerät auf den Markt gekommen wären, und so die Konkurrenz deutlich gewachsen wäre. Nun ja das werden wir zum Wohl der Lufthansa nun wohl nicht sehen! Das hat der Steuerzahler teuer erkauft. 

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Also Fakt ist, dass seit Ende Mai JEDER, der Interesse an AB, oder Teilen davon, hat sich die Bücher der Airline ansehen kann und in Verhandlungen hätte einsteigen können.

Jeder der jetzt klagt, dass er ausgeschlossen sei, sagt schlicht und ergreifend die Unwahrheit!

Diejenigen, die sich am lautesten beklagen sind diejenigen, die entweder überhaupt nichts vom Kuchen gebrauchen können, wie Ryanair. Die könnten lediglich von einem Zusammenbruch von AB profitieren, um sich ein paar wenige Slots zu sichern. Ein Verhandeln mit AB hatten die nie im Sinn!

Und Wöhrl? Das ist schlicht lächerlich! Welcher Investor kauf 1,x Milliarden Schulden?
Da geht es doch nur darum das Geschäft, dass nun die AB noch selber macht zu übernehmen, sich die 150 Mio in die eigenen Tasche zu stecken und anschließend noch mehr verbrannte Erde zu hinterlassen, als jetzt schon da ist.

 

Aber mal anders herum.
Wer hat denn schon Klagen von Easyjet oder Thomas Cook gehört?
Oder stehen die jetzt auch schon unter dem Einfluss der LH?


Ich denke ehr, dass diejenigen, die ein wirkliches Interesse haben nun auch wirklich miteinander sprechen.
Diejenigen, die Zeit für lange Statements in der Presse haben, sind nach meiner Meinung an der Presse interessiert, aber nicht daran zu einer Lösung beizutragen.

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vor 14 Minuten schrieb Tefron:

der einzige, dem dieses Szenario nicht geschmeckt hätte wäre der Lufthansa Konzern gewesen, weil so slots und Fluggerät auf den Markt gekommen wären, und so die Konkurrenz deutlich gewachsen wäre. Nun ja das werden wir zum Wohl der Lufthansa nun wohl nicht sehen! Das hat der Steuerzahler teuer erkauft. 

Ich sehe es so: Lufthansa hätte zu einem früheren Zeitpunkt für mehr Geld sich die "Filetstücke" holen können. Sie haben aber gepokert, und sich auch darauf verlassen, dass die Politik hilft (wegen den Arbeitsplätzen). Bisher ist die Rechnung gut aufgegangen. Aus Lufthansas Sicht: Merkel, Dobrindt, Machnig, Ver.di – alles nützliche Idioten.

Bearbeitet von wozzo
Gewerkschaftsname Typo
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vor 4 Minuten schrieb jubo14:

Also Fakt ist, dass seit Ende Mai JEDER, der Interesse an AB, oder Teilen davon, hat sich die Bücher der Airline ansehen kann und in Verhandlungen hätte einsteigen können.

Jeder der jetzt klagt, dass er ausgeschlossen sei, sagt schlicht und ergreifend die Unwahrheit!

Diejenigen, die sich am lautesten beklagen sind diejenigen, die entweder überhaupt nichts vom Kuchen gebrauchen können, wie Ryanair. Die könnten lediglich von einem Zusammenbruch von AB profitieren, um sich ein paar wenige Slots zu sichern. Ein Verhandeln mit AB hatten die nie im Sinn!

Und Wöhrl? Das ist schlicht lächerlich! Welcher Investor kauf 1,x Milliarden Schulden?
Da geht es doch nur darum das Geschäft, dass nun die AB noch selber macht zu übernehmen, sich die 150 Mio in die eigenen Tasche zu stecken und anschließend noch mehr verbrannte Erde zu hinterlassen, als jetzt schon da ist.

 

Aber mal anders herum.
Wer hat denn schon Klagen von Easyjet oder Thomas Cook gehört?
Oder stehen die jetzt auch schon unter dem Einfluss der LH?


Ich denke ehr, dass diejenigen, die ein wirkliches Interesse haben nun auch wirklich miteinander sprechen.
Diejenigen, die Zeit für lange Statements in der Presse haben, sind nach meiner Meinung an der Presse interessiert, aber nicht daran zu einer Lösung beizutragen.

genau. Alle können mit verhandeln und alle können Angebote abgeben. Das bereits im Vorfeld der Insolvenz mit Lufthanss und easyJet über eine Aufteilung des Flugbetriebs verhandelt wurde, verschweigst du in deinen statements. Das Lufthansa bereits seit Monaten die Bücher der Airberlin prüft, ebenfalls. Die Frage, warum Lufthansa dies überhaupt getan hat, wenn man doch kein Interesse an einer komplett Übernahme hat, drängt sich hier meiner Meinung nach schon auf. 

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Es sind schon eine Menge Argumente im Umlauf, zu denen man diskutieren kann.

Gibt es einen Grund, das der Staat bis zu 8.000 bestimmte Arbeitsplätze rettet? Nein, derzeit entstehen genug Arbeitsplätze neu, so dass es hier keinen Grund. Der Prozess aus Abbau von unrentablen Arbeitsplätzen und Schaffung von neuen (mutmasslich) rentablen Arbeitsplätzen ist ein Kreislauf, in dem der Staat nicht eingreifen sollte. Man könnte darüber diskutieren, wenn ein Marktversagen vorliegt. Das ist sicher nicht der Fall. Air Berlin ist ein klarer Fall von Management-Versagen.

Gibt es einen Grund, möglichst viele tarifgesicherte Arbeitsplätze zu erhalten? Vielleicht, andererseits befindet sich gerade der Lufthansa-Konzern in einem Prozess, in dem tarif- und gewerkschaftsstrukturen zerschlagen werden und Mitarbeitergruppen gegeneinander ausgespielt werden. Es ist also zynisch, Lufthansa, die in Teilen Ryanair kopiert, gegen Ryanair zu verteidigen.

Gibt es einen Grund, einen nationalen Champion zu schaffen? Nein, meiner Meinung nach sind Fluggesellschaften keine strategisch wichtigen Industrien. Es gibt keine notwendigkeit, eine deutsche Fluggesellschaft zu protegieren. Mit verweis auf die Diskussionen hier im Forum zu diversen Flughäfen, eine radikale open skies Politik würde dem Standort Deutschland mehr helfen, als jetzt Lufthansa zu schützen. 

Hat der Staat aufgrund seines BER-Desasters und der Luftverkehrssteuer, des zu langsamen Ausbaus FRA und DUS, des Verzichts auf einen Norddeutschen Flughafen dazu beigetragen, dass sich deutsche Airlines schwerer im Wettbewerb behaupten als Konkurrenten in zentralisierteren Staaten. Vielleicht. Ist Protektionismus die richtige Antwort? Nein.

Man muss Ryanair oder Norwegian vollkommen zurecht den Vorwurf machen, dass sie graubereiche im europäischen Recht geschickt ausnutzen. Es gibt aber auch relativ wenig Motivation der Politik, diese Graubereiche kontrastreicher auszugestalten. Man könnte bspw. ins EU-Recht die folgenden Bedingungen mit aufnehmen: Flugzeugpersonal muss immer beim AOC-Betrieb angestellt sein, Flugzeugpersonal ist immer als angestelltes Beschäftigungspersonal zu behandeln.

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Hochinteressante Diskussion. Dennoch, für mich ziehe ich daraus keine neuen Erkenntnisse. Hier stehen sich Marktwirtschaftler und (man verzeihe mir den Ausdruck, aber ganz falsch ist er sicher nicht) Stamokap-Anhänger gegenüber. Als die "Soziale Marktwirtschaft" eingeführt wurde, war sie genau das Gegenteil vom Stamokap. Und der "Staat" sollte sich aus meiner Sicht darauf besinnen, den Schwerpunkt wieder auf die Rahmenbedingungen zu legen, in denen die ursprüngliche "soziale Marktwirtschaft" viel Jahre/Jahrzehnte erfolgreich gedeihen konnte. Die ganze zivilisierte Welt beneidet uns um diese Errungenschaft. Und weil ich zu den Marktwirtschaftlern zähle, ist in meinen Augen der Kredit an AB und damit die staatlich sanktionierte Fortführung eines seit Jahren bereits todkranken Unternehmens ein Sündenfall. Der begründete Verdacht, dass in diesem Fall auch schon im Vorfeld Absprachen und Kungeleien stattfanden, verstärkt bei mir den Eindruck des Sündenfalls. Und der nahe Wahltermin beweist dann auch noch die "Angst des Torwarts vorm Elfmeter". Ich möchte nicht in einem Wohlfahrtsstaat leben, und diese Story riecht verdammt nach Wohlfahrtsstaat.
 

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vor 1 Stunde schrieb OliverWendellHolmesJr:

Gibt es einen Grund, möglichst viele tarifgesicherte Arbeitsplätze zu erhalten? Vielleicht....( )

Man muss sich aber wundern, warum seitens der Politik für einen Erhalt von Arbeitsplätzen geschwärmt wird, die im Falle der Eurowings auf einem österreichischen Arbeitsvertrag basieren....denn dort sind die Leute dann letztendlich angestellt. 

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vor 3 Stunden schrieb jubo14:

 

Was nun die Rettung von Arbeitsplätzen angeht ...

Nehmen wir eine Crew, die heute für AB Strecken nach Skandinavien und ins Baltikum fliegt.
Die fliegen dank der 150 Mio im Moment noch weiter, die Slots bleiben erhalten.
In 10 Wochen wechselt der Flieger und die Crew zu EW, die diese Strecken weiter bedienen.
Arbeitsplätze bleiben erhalten, sind also gesichert.

Ohne die 150 Mio wäre AB ab dem 15.08. am Boden geblieben.
Flugzeuge gehen zurück an Leasing-Geber, Personal wird freigestellt.
Die Slots werden frei.
FR bewirbt sich und bekommt sie, um damit aus dem Baltikum nach DUS zu kommen.
Arbeitsplätze dauerhaft futsch!

 

Wie du bereits festgestellt hast. Die Crews! Zu welchen Bedingungen weiß bisher niemand was.

Alle anderen werden vermutlich auf der Strecke bleiben. Und wir reden hier von mehr als 100 200 Beschäftigten.

Ich bin da wirklich Laie und sicherlich emotional gesteuert, aber ich verstehe den Ausschluß des Herrn Wöhrl nicht.

Warum kann das keine Alternative sein?

Ein T Winkelmann predigte den AB Beschäftigten doch seit Monaten das man auf einen sehr guten Weg zu sein, und eine AB Überlebensfähig sein würde..

Wäre die AB sofort gegrounded gewesen, hätte bei unseren Managern sicherlich die Tage die Staatsanwaltschaft mal angefragt

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Ryanair 

meldet Interesse an der gesamten airberlin an - und will ggf. die Airberlin Airbusflotte auch einsetzen:

http://www.zeit.de/wirtschaft/unternehmen/2017-08/insolvenz-air-berlin-ryanair-fluggesellschaft-interessenten

Das Zeitfenster

Insider befürchten schon bald erste Flugausfälle bei airberlin:

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/exklusiv-insider-befuerchten-bei-air-berlin-schon-bald-erste-flugausfaelle-1.3636183

 

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FR will wahrscheinlich Zeit schinden und die AB damit in die Grütze fahren. Damit wäre denen schon sehr geholfen. Frage ist natürlich, wie/ob sich die Insolvenzgremien zum Schutz der Gläubiger und Arbeitsplätze (Gesamtangebot!) mit dem FR-Angebot beschäftigen MÜSSEN....echt spannend. 

OWHJR dazu vielleicht mit einem Kommentar ?

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vor 1 Stunde schrieb emdebo:

Ryanair meldet Interesse an der gesamten airberlin an - und will ggf. die Airberlin Airbusflotte auch einsetzen:

Zitat Ryanair-Chef Michael O’Leary: "Wir wären sehr froh, ein Gebot für die gesamte Air Berlin abzugeben"

Ja dann rüber damit, für einen obligatorischen Euro. Die Schulden gehören dann übrigens auch dazu. Oder sollte man den irischen Verbaldünnschiss besser nicht ernst nehmen? Hätte den Abschreibern bei der Zeit auch auffallen können.

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vor 9 Minuten schrieb bueno vista:

Ja dann rüber damit, für einen obligatorischen Euro. Die Schulden gehören dann übrigens auch dazu. Oder sollte man den irischen Verbaldünnschiss besser nicht ernst nehmen? Hätte den Abschreibern bei der Zeit auch auffallen können.

Soll er doch ein Angebot abgeben. Allein 1,5 Milliarden Schulden bezahlt er aus seiner Portokasse und die Crews können es nicht abwarten, für RYR arbeiten zu dürfen. Die Flughafenbetreiber stehen bestimmt Schlange, um ihm die Subventionen  nachzuwerfen. Der Mann hat Nerven.

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vor 2 Minuten schrieb Koelli:

Wieso? LH will doch die Schulden auch nicht übernehmen. Offenbar "entfallen" die ja bei einer Insolvenz?

Nein, sie entfallen nicht. Aber ein Käufer kann ein Angebot über sagen wir mal 10% der Schuldenmasse abgeben. Wenn die Mehrheit der Beteiligten es akzeptiert, dann gibt es eine Airline die für 1 EUR plus 10% der Schulden übernommen wurde. 

Das Modell von HJW ist es unsanierte Airlines zu übernehmen und anschliessend die Drecksarbeit zu übernehmen. Angenommen er würde AB übrnehmen und einen kräftigen Schuldenerlass bekommen, so hätte er genügend Aktiva zu verkaufen um anschliessend profitabel das Ganze abzuschliessen : er könnte Niki verkaufen, attraktive Slots und Wetlease bis die Käufer eigene Strukturen aufbauen etc.

 

Wenn am Ende ein paar DAshomaten übrig bleiben würde er sicherlich auch Intersky neu beleben. ;)

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