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airliners.de

airberlin meldet Insolvenz an (15AUG17) - eigenwirtschaftlicher Flugbetrieb eingestellt (27OKT17)


d@ni!3l

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Kann man schlecht sagen, wenn man die Leasingverträge nicht kennt. Die oben verlinkte Darstellung bezieht sich auf die Rechtslage bei Fehlen besonderer Vereinbarungen. Beim Leasing eines Objekts mit dreistelligem Millionenwert wird es sehr komplexe Vertragswerke mit Regelungen für alle Eventualitäten geben.

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Es würde mich wundern, wenn der Fall einer Insolvenz nicht vertraglich abgesichert wäre und es ein Kündigungsrecht gäbe.

Man braucht überhaupt keine Verschwörung um zu erklären, warum die Langstrecke zuerst gestrichen wird. Auf der Langstrecke sind unzweifelhaft die Kosten höher, die tägliche ungenutzte Standzeit deutlich höher und vor allem das Buchungsverhalten sehr viel langfristiger. Niemand wird bei der insolventen Air Berlin für 1000 Euro einen Transatlantikflug in zwei Wochen buchen, wenn das Risiko besteht, dass ich dann auf dem Ticket sitzenbleibe (und nicht über den Teich komme) während das Risiko bei einem Flug in drei Tagen nach Berlin überschaubarer ist.

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Es gibt auch noch §119 InsO, nachdem Vereinbarungen, die die Wahlrechte des Insolvenzvereinbarers ausschliessen oder beschränken unwirksam sind. 

Andererseits mit verträgen nach deutschem, englischen, niederländischem, ... Recht ist es schwer, voherzusagen, wer am Ende recht behält. Und die Zeit, das vor Gericht zu klären fehlt im vorlauf des Verkaufs.

Die wahrscheinlichste Variante ist daher, dass mit der beginnenden Nebensaison die Flüge keinen positiven Deckungsbeckungsbeitrag für die Masse liefert und daher eingestellt werden muss. Wenn zudem schon relativ früh im Verwertungsverfahren klar ist, dass vielleicht die Strecken und die Piloten übernommen werden, die Leasingverträge mit den Flugzeugen aber definitiv nicht, spricht vieles für die Einstellung. Das wurde dann nicht klar kommuniziert.

Und eins muss man sich immer vor Augen halten, die Leasingraten, die AB zahlt, egal ob an TUI oder andere Leasinggeber, darf man nicht übernehmen.

Laut Eröffnungsantrag im US-Insolvenzverfahren erlöst Air Berlin jeden Monat zwischen 30 Mio und 60 Mio. EUR auf den US-Strecken. Das entspricht 15 % bis 25 % des monatlichen Umsatzes.

Bearbeitet von OliverWendellHolmesJr
Nachtrag zu US-Flügen
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vor 13 Stunden schrieb d@ni!3l:

Wenn Niki Lauda 51% will wird das wohl n Wet-Lease für DE. Also ca was HRW will. Wieso nicht gemeinsam?

Nun, das muss so nicht sein. Es könnte ebenso laufen, dass die Niki unter eigenem Namen operiert (oder einem neuen/anderen) erhält. Lauda mit 51%, Thomas Cook mit 49% als Veranstalter. Condor übernimmt nur den Ticketverkauf, die Vermarktung, den Verwaltungsbereich und die Dinge, die Niki momentan fehlen, die zuvor durch Air Berlin erledigt wurden. Damit muss es gar keinen Wet-lease für Condor geben.

Bearbeitet von jetwings
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Ggf. war das ganze "abgekaterte Spiel" (O'Leary - und das Gefühl einiger hier) umsont:

http://www.austrianaviation.net/detail/air-berlin-mitarbeiter-klagen-koennten-verkauf-blockieren/

Sollte es so kommen und man könnte bzw. wollte gar nicht ganze Geschäftsteile übernehmen hat man die Insolvenz fast umsonst "verschleppt" (gefühlt).

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http://www.wiwo.de/unternehmen/dienstleister/air-berlin-air-berlin-drohen-hunderte-kuendigungsklagen/20328192.html

 

Ich würde mir eher den zitierten Artikel der WiWo durchlesen. Wie dort steht, gibt es diese Probleme bei einem Betriebsübergang. So wie es sich bisher abzeichnet, ist dieser aber nicht geplant.

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Aus dem Artikel geht für mich hervor, dass man zunächst ausgeht, dass die Teile, die an Lufthansa oder Easyjet (als Platzhalter) verkauft werden, den Tatbestand eines Betriebsübergangs erfüllen. Man aber versuchen möchte, den Abwicklungsprozess um einen Betriebsübergang herum zu konstruieren. Wobei in meinen Augen dieses zweite Szenario das größere Rechtsrisiko umfasst. Während man das erste mit Sanierungstarifvertrag und Sozialauswahl lösen kann. 

Zitat

Grund sind mögliche Kündigungsschutzklagen von Hunderten Beschäftigten aus der Luftverkehrs KG [...] Diese Beschäftigten könnten versuchen, sich nach Abschluss des Verkaufs unter Verweis auf einen Betriebsübergang beim späteren Erwerber wieder einzuklagen. [...] Zur Lösung des Problems prüfen die beteiligten Sanierer [...] auch drastische Szenarien. Dazu zählt, Betriebsteile der KG wie Flugzeuge kurz stillzulegen. Das soll einen Betriebsübergang vermeiden und einen Verkauf ohne Mitarbeiter ermöglichen. 

So, wie sich die Dinge diese Woche entwickeln, spricht es nicht unbedingt dafür, dass hier ein von langer Hand geplanter, strategisch cleverer Trick ausgeführt wird.

Zum Betriebsübergang: 

Zitat

§613 (1)1 BGB: Geht ein Betrieb oder Betriebsteil durch Rechtsgeschäft auf einen anderen Inhaber über, so tritt dieser in die Rechte und Pflichten aus den im Zeitpunkt des Übergangs bestehenden Arbeitsverhältnissen ein. 

Und eine Beschreibung.

Zitat

 

Ein Betriebsübergang liegt vor, wenn ein neuer Rechtsträger die wirtschaftliche Einheit unter Wahrung von deren Identität fortführt. Ob ein im Wesentlichen unveränderter Fortbestand der organisierten Gesamtheit "Betrieb" bei dem neuen Inhaber anzunehmen ist, richtet sich nach den Umständen des konkreten Falles. Zu den maßgebenden Tatsachen hierfür zählen insbesondere die Art des betreffenden Betriebs, der Übergang der materiellen Betriebsmittel wie Gebäude und bewegliche Güter sowie deren Wert und Bedeutung, die Übernahme der immateriellen Betriebsmittel und der vorhandenen Organisation, der Grad der Ähnlichkeit mit der Betriebstätigkeit des bisherigen Inhabers, die Weiterbeschäftigung der Hauptbelegschaft, der Übergang von Kundschaft und Lieferantenbeziehungen sowie die Dauer einer eventuellen Unterbrechung der Betriebstätigkeit

 

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Letztendlich ist das ein vermutlich gut koordiniertes Drohszenario - eine Vielzahl von möglichen Prozessen auf Kündigungsschutz, in denen inzident der Betriebsübergang geklärt werden muss, sind im Zweifel ein bisschen leverage in den aktuellen Auseinandersetzungen mit airberlin und den potenziellen Investoren. Klappern gehört halt zum Handwerk.

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vor 7 Stunden schrieb Hubi206:

Wieso kann der Leasinggeber Aer-Cap den Vertrag kündigen und die A330 zurückholen? Sofern der Leasingnehmer oder der Insolvenzverwalter (Sachwalter) die Raten weiter zahlt, kann der Vertrag m.M. nach vom Leasinggeber überhaupt nicht gekündigt werden.

Der Insolvenzfall einer Partei ist in LFZ Leasingverträgen immer ein gesondertes Kapitel. Ich vermute zudem ganz stark, dass in einem Leasingvertrag mit AerCap die deutsche Rechtsprechung nicht anwendbar ist.

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vor 15 Minuten schrieb fanofall:

Der Insolvenzfall einer Partei ist in LFZ Leasingverträgen immer ein gesondertes Kapitel. Ich vermute zudem ganz stark, dass in einem Leasingvertrag mit AerCap die deutsche Rechtsprechung nicht anwendbar ist.

Interessant bleibt dabei das AerCap nur 10 seiner 12 an airberlin verleasten A330 zurück geholt hat. Gerüchteweise ging es dabei gar nicht mal um nicht gezahlte Leasingraten oder ähnliches, sondern darum einen britischen Mitbieter auszubooten der daran interessiert war seine Langstrecken-Lowcost Plattform nicht nur in Spanien anzubieten. Aber eben nur Interesse hatte solange er eine entsprechend große funktionierende Langstreckplattform erwerben konnte.

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Interessante Info. Nur: Warum sollte AerCap ein Interesse daran haben, ihre offensichtlich für einen Interessenten reizvolle A330-200-Flotte nicht bei IAG/Level weiterfliegen zu lassen und sie statt dessen irgendwo abzustellen und sich im Zweifel mühsamer neue Betreiber zu suchen. Einzige Erklärung wäre für mich, dass intern bereits klar ist, dass die A330-200 demnächst zu für AerCap attraktiven Konditionen bei irgendeiner Lufthansa-Plattform aufschlagen, bei der sich dann die AB-Crews bewerben dürfen. Ansonsten sehe ich nich wirklich, warum AerCap da mitgespielt hat.

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vor 6 Minuten schrieb touchdown99:

Interessante Info. Nur: Warum sollte AerCap ein Interesse daran haben, ihre offensichtlich für einen Interessenten reizvolle A330-200-Flotte nicht bei IAG/Level weiterfliegen zu lassen und sie statt dessen irgendwo abzustellen und sich im Zweifel mühsamer neue Betreiber zu suchen. Einzige Erklärung wäre für mich, dass intern bereits klar ist, dass die A330-200 demnächst zu für AerCap attraktiven Konditionen bei irgendeiner Lufthansa-Plattform aufschlagen, bei der sich dann die AB-Crews bewerben dürfen. Ansonsten sehe ich nich wirklich, warum AerCap da mitgespielt hat.

Ggf werden die in ZRH umgerüstet? Aber eigentlich hieß es ja immer Level setzt auf neue Flugzeuge, da sie aus EW gelernt hätten. Also glaube ich diese Story auch nicht so...

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So offen den Verkaufsprozess in einem öffentlichen Verfahren (Insolvenz) und mit öffentlichen Mitteln (Überbrückungskredit) zugunsten eines Interessenten zu manipulieren kommt einer "Gehe direkt ins Gefägnis-Karte" ziemlich nahe. ist als Gerücht geeignet, den Bieterprozess und das notwendige Genehmigungsverfahren unnötig zu erschweren.

AerCap kann ja nur profitieren, wenn Lufthansa langfristige Leasing-Verträge mit Kaufabsichten in Aussicht stellt. Das Lufthansa die finanziellen Konditionen bietet, die AB jetzt zahlt halte ich für fraglich.

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vor 15 Stunden schrieb OliverWendellHolmesJr:

 Man aber versuchen möchte, den Abwicklungsprozess um einen Betriebsübergang herum zu konstruieren. Wobei in meinen Augen dieses zweite Szenario das größere Rechtsrisiko umfasst. Während man das erste mit Sanierungstarifvertrag und Sozialauswahl lösen kann. 

Für die LH ist doch auch ein möglicher Betriebsübergang (nach jahrelangen Rechtsstreitigkeiten ?) das kleinere Übel im Vergleich einer klassischen Insolvenz der AB: In diesem Fall wären große Teile von Deutschland weit offen für neue Airlines (Slotsituation) und man müßte sich in der Zukunft dauerhaft mit easyJet, Ryanair, Wizzair, Vueling und Norwegian auf dem deutschen MArkt herumschlagen....was langfristig sicher mehr Geld kostet als einigen hundert Ex-Mitarbeitern der AB ihre alten Verträge wieder anbieten zu müssen...

Bearbeitet von EZY
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vor 3 Stunden schrieb chris_flyer:

Hier ein Beitrag von einem User auf pilots.de:

Sollte es so stimmen (z.B. Mitarbeiter der LH laufen durch die Zentrale der AB und kopieren alles) dann wundert es micht, daß die anderen Bieter nicht längst eine einstweilige Verfügung erwirkt haben

Bearbeitet von touchdown99
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auch wenn ich kein Insider bin: aber wie kann man eig so naiv sein, dass irgendein anderer Bieter so großzügig ist und es sich leisten kann den Laden so weiter laufen zu lassen???? Klar haben einige gesagt, dass sie AB evtl als Ganzes erhalten und das Personal übernehmen wollen. Wer sagt aber denn, dass das auch so kommen wird? Wer garantiert, dass das Personal dann nicht nach 1-2 Jahren betriebsbedingt gekündigt werden???

Man kann über das Engagement der LH sicher geteilter Meinung sein, aber wir kennen von den anderen Mitbietern noch weniger Details. Ein Anti-LH-Szenario "vorherzusagen" ist unseriös!!!

Bearbeitet von noATR
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Es ist ja schon sehr kurios, bei den ganzen Informationen die täglich so hinzukommen, dass da niemand im jetzigen Stadium der Verhandlungen auch nur ansatzweise mal genauer hinschaut ... aber wahrscheinlich ist es wirklich alles so gewollt und abgesprochen.

In vielen Fällen reicht hier in D schon ein Anfangsverdacht, damit Ermittlungen eingeleitet werden - nur scheinbar gelten eben diese Gesetze / Regularien nicht, sobald die Politik in irgendeiner Form involviert ist.

Schon allein aus Wettbewerbsgründen wäre es - sofern zutreffend - für die Verbraucher positiv, wenn z.B. IAG / Level einen Teil des AB Geschäfts übernommen hätte. Aber hier wird anscheinend aktiv jede Form von LH (EW) Protektionismus favoritisiert ...

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Allein die Tatsache, daß 2 renommierte Insolvenzverwalter, die als Sachwalter und Generalbevollmächtigter in den Ablauf eingebunden sind und diese dem Insolvenzgericht unterstehen und dorthin berichten und die Verpflichtungen, die sich aus ihrem Berufsstand heraus ergeben, kann ich mir die Geschichte mit der einseitigen Verfahrensweise nur sehr bedingt  so vorstellen, wie sie in dem Beitrag geschildert wird. 

 

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vor 16 Minuten schrieb cityshuttle:

Es ist ja schon sehr kurios, bei den ganzen Informationen die täglich so hinzukommen, dass da niemand im jetzigen Stadium der Verhandlungen auch nur ansatzweise mal genauer hinschaut ... 

Möglicherweise weil all die Gerüchte und Verschwörungstheorien, die in diesem und anderen Foren gehegt, ausgeschmückt und zu Fakten deklariert werden, einfach nicht stimmen? 

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vor einer Stunde schrieb cityshuttle:

Es ist ja schon sehr kurios, bei den ganzen Informationen die täglich so hinzukommen, dass da niemand im jetzigen Stadium der Verhandlungen auch nur ansatzweise mal genauer hinschaut ...

wer sagt dir denn, dass es NIEMANDEN gibt? Diejenigen, die "von Amts wegen" mit der Sache vertraut sind haben sich bisher nicht geäußert - was ja auch völlig richtig ist! In diesem Forum wird es - wie in der Presse auch - sicher niemand seriöses geben, der die kompletten Fakten kennt. Also warten wir den 25.09. einfach mal ab und ignorieren die ganzen Fakenews!!!!

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vor 1 Stunde schrieb chris_flyer:

Hier ein Beitrag von einem User auf pilots.de: 

 

 

Was war denn hier bei den Urheberrechten falsch? Stand dort nicht alles relevante bei als Zitat? 

Dennoch, ob Verschwörungstheorie oder nicht. So ganz unglaubwürdig war der Post mMn nicht. Insbesondere, dass unmittelbar nach der Bundestagswahl action rein kommt halte ich für realistisch. Und dass die LH bei Intereresse den Leasinggesellschaften die Flugzeuge abkauft könnte ich mir auch vorstellen. Es passt einfach eher zu deren Geschäftsmodell und da die Maschinen schon im Hinblick auf Lackierung und Sitzkonfiguration passend sind wäre es ja nahezu blöd mit anderen Flugzeugen bei null zu beginnen...

Zudem passt die Tatsache der Stellenausschreibungen bei EW dazu, dass ein Betriebsübergang verhindert werden soll. Höhere Gehälter aus nächstenliebe ungefragt weiterzuzahlen und kein "Schlupfloch" zu suchen das zu umgehen passt ja ganz gut zur LH ;-). Vllt wäre es auch besser so: 4U, EW und EWE sowie XG sind als AOCs für die Marke Eurowings auch wirklich langsam ausreichend, irgendwann wird es einfach zu komplex und die Verwaltungsaugaben pro Flugbetrieb übersteigen die Einsparungen beim operativen Personal. 

Bearbeitet von d@ni!3l
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