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Schneechaos im Westen


Hubi206

Empfohlene Beiträge

vor 7 Stunden schrieb jubo14:

Ich finde die Erwartungshaltung immer wieder erstaunlich!

Am Sonntag hat die Bahn stellenweise den Verkehr eingestellt, Autobahnen waren voll gesperrt und die Flughäfen sollen unbeeinträchtigt weiter laufen?
Mehr Vorsorge für solche Schneetage erhöht die Betriebskosten, das wiederum erhöht die Flughafengebühren, und das wiederum letztendlich die Flugpreise.

Zusammengefasst erwarten also einige wirklich, dass man auf Deutschen Flughäfen das selbe Equipment bereit hält, dass man in Nordeuropa an rund 120 Tagen braucht, hier aber nur an 5 Tagen? Und die Millionen, die der Spass dann kostet soll der Flughafen sich dann wohl aus den Rippen schwitzen? Denn wenn er das nicht tut, gefährdet er ja die Tickets für 19,95 € für einen Flug quer durch Europa!

Ich würde es weniger Erwartungshaltung nennen, sondern eher die Betrachtung des IST-Zustands mit Feststellung der gegenwärtigen Situation und resultierend der Blick über die Region hinaus, wie damit umgegangen wird. Natürlich ist es nicht verwerflich, wenn daraus Verbesserungswünsche entstehen. 

Vergleiche mit den anderen Verkehrsträgern halte ich dabei allerdings für Ausreden. Ist zwar häufig in Deutschland so, dass die Zielsetzung diverser Dinge sich nur daran orientiert, marginal besser zu sein als der schlechteste Mitbewerber, oder bei fehlender Konkurrenz, auf dem niedrigsterträglichen Level, das bringt am Ende dem Kunden bzw. Nutzer aber herzlich wenig.

Konkret halte ich das genannte Kostenargument für zu kurz gegriffen. Wie bekommen die Flughäfen mit viel Schnee denn dann die Finanzierung hin? Ist ja nicht so, dass dort die Flughafengebühren exzessiv höher wären. Gerade in DUS und FRA, wo die Pisten doch intensiv ausgelastet sind, verteilt es sich ja auch auf sehr viele Passagiere.
Ich vergleiche es gerne mit NUE. Vor ein paar Jahren hatte ich dort einmal abends ähnliches Wetter. Eine Armada aus Blasesprayern (8-10 Stück seitlich versetzt direkt hintereinander) ist die Piste immer wieder abgefahren und direkt vor Start/Landung jedes Flugzeuges nochmal zusätzlich. Innerhalb von kurzer Zeit war auf dem Vorfeld eine dichte Schneedecke 5-10 cm. Da hat niemand davon gesprochen, dass man den Flugbetrieb einstellen müsste. Wie können die das finanzieren, wo die Anzahl der Flugbewegungen nur ein Bruchteil der Großflughäfen ist?

Meiner Ansicht nach wird sich an der Flughafensituation aber nichts ändern. Der Endkunde hat schon gesetzlich keine Ansprüche ("höhere Gewalt") zu haben. Die Airlines haben rein gar nichts in der Hand, um es einzufordern, und der Flughafen, der es umsetzen müsste am Ende Mehrkosten, der seinen jeweiligen Standort unattraktiver machen würde. Die Kosten, die gesamtwirtschaftlich an so einem Tag entstehen, sind zu diffuss, als dass Sie übergeordnet eine Rolle spielen würden. Also bleibt alles beim Alten. Entsprechend erwarte ich schon lange nichts mehr.

 

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Na Nürnberg ist ja ein ganz tolles Beispiel!

In den letzten 25 Jäheren gab es genau 3 Winter, in denen es nicht mindestens 30 Schneetage mehr, als in DUS oder FRA gab. In 12 Jahren waren es sogar über 60 Tage mehr! Das sagt zumindest der Deutsche Wetterdienst.

Natürlich muss man in NUE mehr Winterdienst vorhalten! Alternativ könnte man im Winter den Flughafen auch komplett zu machen.

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vor 2 Stunden schrieb jubo14:

Na Nürnberg ist ja ein ganz tolles Beispiel!

In den letzten 25 Jäheren gab es genau 3 Winter, in denen es nicht mindestens 30 Schneetage mehr, als in DUS oder FRA gab. In 12 Jahren waren es sogar über 60 Tage mehr! Das sagt zumindest der Deutsche Wetterdienst.

Natürlich muss man in NUE mehr Winterdienst vorhalten! Alternativ könnte man im Winter den Flughafen auch komplett zu machen.

Die Anzahl an Schneetagen alleine ist irrelevant. Es zählen die betroffenen Passagiere, also Schneetage x Passagiere. Damit sieht die Rechnung ganz anders aus...
 

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vor 14 Minuten schrieb noATR:

Und man kann in NUE die Piste sauber machen ohne dass deswegen der An- und Abflugverkehr gross durchenander kommt. Wenn man 15min braucht verzögert es sich halt etwas.

Im Winter können Regionalflughäfen also zuverlässiger sein ;)

In FRA fallen da schon 2-3 Starts/Landungen aus, die man nicht so ohne weitetes unterbrngt

Wenn man so eng taktet, schönwetter-taktet, bleibt das dann nicht aus.

Da frage ich mich wie es in FRA aussieht wenn die die Anzahl der Slots in Richtung der 126/h irgendwie möglichen erhöhen.

 

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Am 10.12.2017 um 21:32 schrieb Flotte:

Die Straßenmeistereien haben das leider längst gelesen. Mittel- und Kleinstädte haben mittlerweile ganze Netze untergeordneter Straßen ausgewiesen, die überhaupt nicht mehr beräumt werden. Das Gelesene geschrieben hat aber die Politik, und die Politik sind wir, die wir um die Goldene Null tanzen, bis wir uns denn die Beine brechen.

Es sind nicht nur Mittel-und Kleinstädte. Wer denkt,in Berlin ist im Winter alles "in Butter", irrt gewaltig. Da werden auch nur Hauptstrassen geräumt ,Anwohnerstrassen werden jeden Winter zu festgefahrenen Eishuckelpisten,oder bei Erwärmung zu Matschstrassen. Da sind viele einwohnerschwächere Gemeinden in ganz D besser kommunal versorgt mit Winterdienst als Berlin.

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vor 15 Stunden schrieb Michael72291:

Im Winter können Regionalflughäfen also zuverlässiger sein ;)

 

 

Wenn man so eng taktet, schönwetter-taktet, bleibt das dann nicht aus.

Da frage ich mich wie es in FRA aussieht wenn die die Anzahl der Slots in Richtung der 126/h irgendwie möglichen erhöhen.

 

Dann wird es schon frühzeitig Ausweichlandungen geben, weil die Vorfeldkapazität einfach nicht ausreicht. Allen anderen Airport in Deutschland können sich dann nur freuen über mehr Vielfalt im Winter.

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vor 16 Stunden schrieb linie32:

Die Anzahl an Schneetagen alleine ist irrelevant. Es zählen die betroffenen Passagiere, also Schneetage x Passagiere. Damit sieht die Rechnung ganz anders aus...
 

Wieviel Geld kann der Flughafen sparen, wenn er für eine voll besetzte A320 die Piste, die Runways und den notwendigen Stellplatz räumt, die dann wieder vollständig gefüllte Maschine enteist und erneut die Runways und die Piste räumt, gegenüber der selben Maschine, die nur zur Hälfte gefüllt ist?

Ich denke doch, dass es für einen Flughafen erheblich wichtiger ist, die Betriebsstunden unter Schneebedingungen und die davon betroffenen Flugbewegungen in Relation zu den gesamten Flugbewegungen in einem Jahr zu sehen, als die davon betroffenen Passagiere. 
Und es ist für den Flughafen schon ein erheblicher Unterschied, ob er wie in DUS und FRA eine unbedeutende Zahl an Flügen (auf die Flugbewegungen pro Jahr gerechnet) absagen muss, als wenn er 10-15% seiner kompletten jährlichen Flugbewegungen verliert.   

Die Rechnung ist für einen Flughafen wie NUE, und alle anderen mit 30 oder mehr Schneetagen im Jahr, ganz einfach.
Will man einen Flughafen betreiben, der von möglichst mehreren Airlines regelmäßig angeflogen wird, dann muss ich sicherstellen, dass ich einen ausreichenden Winterdienst habe. Völlig egal, was mich das kostet!

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vor 1 Minute schrieb jubo14:

Wieviel Geld kann der Flughafen sparen, wenn er für eine voll besetzte A320 die Piste, die Runways und den notwendigen Stellplatz räumt, die dann wieder vollständig gefüllte Maschine enteist und erneut die Runways und die Piste räumt, gegenüber der selben Maschine, die nur zur Hälfte gefüllt ist?

Ich denke doch, dass es für einen Flughafen erheblich wichtiger ist, die Betriebsstunden unter Schneebedingungen und die davon betroffenen Flugbewegungen in Relation zu den gesamten Flugbewegungen in einem Jahr zu sehen, als die davon betroffenen Passagiere. 
Und es ist für den Flughafen schon ein erheblicher Unterschied, ob er wie in DUS und FRA eine unbedeutende Zahl an Flügen (auf die Flugbewegungen pro Jahr gerechnet) absagen muss, als wenn er 10-15% seiner kompletten jährlichen Flugbewegungen verliert.   

Die Rechnung ist für einen Flughafen wie NUE, und alle anderen mit 30 oder mehr Schneetagen im Jahr, ganz einfach.
Will man einen Flughafen betreiben, der von möglichst mehreren Airlines regelmäßig angeflogen wird, dann muss ich sicherstellen, dass ich einen ausreichenden Winterdienst habe. Völlig egal, was mich das kostet!

Frankfurt gibt die größten Rabatte, dann bekommt man halt einen weniger guten Service. So funktioniert Marktwirtschaft an Flughäfen!

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vor 6 Stunden schrieb jubo14:

Wieviel Geld kann der Flughafen sparen, wenn er für eine voll besetzte A320 die Piste, die Runways und den notwendigen Stellplatz räumt, die dann wieder vollständig gefüllte Maschine enteist und erneut die Runways und die Piste räumt, gegenüber der selben Maschine, die nur zur Hälfte gefüllt ist?

Ich denke doch, dass es für einen Flughafen erheblich wichtiger ist, die Betriebsstunden unter Schneebedingungen und die davon betroffenen Flugbewegungen in Relation zu den gesamten Flugbewegungen in einem Jahr zu sehen, als die davon betroffenen Passagiere. 
Und es ist für den Flughafen schon ein erheblicher Unterschied, ob er wie in DUS und FRA eine unbedeutende Zahl an Flügen (auf die Flugbewegungen pro Jahr gerechnet) absagen muss, als wenn er 10-15% seiner kompletten jährlichen Flugbewegungen verliert.   

Die Rechnung ist für einen Flughafen wie NUE, und alle anderen mit 30 oder mehr Schneetagen im Jahr, ganz einfach.
Will man einen Flughafen betreiben, der von möglichst mehreren Airlines regelmäßig angeflogen wird, dann muss ich sicherstellen, dass ich einen ausreichenden Winterdienst habe. Völlig egal, was mich das kostet!

Würdest du das auch für Kassel-Calden fordern, wenn der Airport die Anzahl Schneetage wie Nürnberg hätte?
Leider lässt du die Betrachtung der eigentlich Leidtragenden (die Passagiere) völlig außer Betracht. Auch wenn der zeitliche Anteil relativ gesehen klein ist, betrifft eine Schließung am Großflughafen sofort ein Vielfaches der Anzahl Betroffener am Regionalflughafen. Mehr Räumung ist zwar seltener notwendig, hilft aber bei Notwendigkeit widerrum einer Vielzahl an Passagieren. Wie schon vorhergehend festgestellt, bilden die Interessen der Paxe, rechtlich eindeutig geregelt, kein ausreichendes Gegengewicht zu den möglichen Zusatzkosten der Flughäfen.

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Ich fordere überhaupt nichts!

Und meine Betrachtung lässt die Passagiere nicht aussen vor. 
Denn zum einen wären die erheblich stärker betroffen, wenn eine Airport komplett im Winter schließen müsste. Und zum Anderen sind die Auswirkungen eines Flugausfalls in FRA und DUS sicherlich erheblich besser abzufedern, als an kleinen Flughäfen. An den genannten Flughäfen gibt es nach dem Ausfall oft die Möglichkeit später los zu kommen oder man nutzt alternative Transportmittel. Beides ist an kleineren Flughäfen nicht oder nur eingeschränkt möglich.

Wie ein Flughafen solche Fälle "plant" und rechnet darf ich Dir leider nicht detailliert sagen, aber Du darfst mir glauben, dass das keine ausgewürfelten oder geratenen, sonder auf Basis von Risikoanalysen getroffene Entscheidungen sind.

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On 12/11/2017 at 2:12 AM, scramjet said:

Der wohl größte Unterschied zwischen Deutschland und anderen Ländern dürfte wohl sein, dass die Leute dort akzeptieren, dass bei starkem Schneefall halt nicht alles so funktioniert wie sonst. 

Genau da liegt der Trugschluss. In anderen Ländern funktioniert es auch bei starkem Schneefall. Würde es das nicht, wären etliche Flughäfen in Nordeuropa nur saisonal für den Mittsommerurlaub verfügbar.

Das bedingt aber natürlich einen höheren Aufwand und andere Prozeduren. Es wird nicht alles auf Kante genäht, sondern man weiß dass man Reserven, Schneeräumkapazitäten usw. vorhalten muss. Das kostet Geld, aber ist nötig.

In Deutschland geht man halt den anderen Weg und optimiert alles weg was "unnötig" kostet oder einer nur im Idealfall funktionierenden Effizienzsteigerung im Wege steht. Der Kunde ist dann der Leidtragende, aber solange der sich kaum wehren kann... Auf die Spitze getrieben hat das Prinzip übrigens die Automobilindustrie - wohin uns das gebracht hat ist ja hinlänglich bekannt.

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Am 13.12.2017 um 10:18 schrieb jubo14:

Ich fordere überhaupt nichts!

Und meine Betrachtung lässt die Passagiere nicht aussen vor. 
Denn zum einen wären die erheblich stärker betroffen, wenn eine Airport komplett im Winter schließen müsste. Und zum Anderen sind die Auswirkungen eines Flugausfalls in FRA und DUS sicherlich erheblich besser abzufedern, als an kleinen Flughäfen. An den genannten Flughäfen gibt es nach dem Ausfall oft die Möglichkeit später los zu kommen oder man nutzt alternative Transportmittel. Beides ist an kleineren Flughäfen nicht oder nur eingeschränkt möglich.

Wie ein Flughafen solche Fälle "plant" und rechnet darf ich Dir leider nicht detailliert sagen, aber Du darfst mir glauben, dass das keine ausgewürfelten oder geratenen, sonder auf Basis von Risikoanalysen getroffene Entscheidungen sind.

Wie soll man denn bei mehreren hundert ausgefallen Flügen an einem Tag „besser“ abfedern, jubo?

Ich war am Sonntag vor zwei Wochen selbst im Frankfurter Chaos. Tausende Langstrecken- und Europapassagiere haben eben keine Chance auf Alternativen, weil es nur einen Abflug pro Tag gibt  

Selbst wenn eine Route mehr als ein Mal am Tag bedient wird, heißt es ja nicht dass die zweite Rotation stattfindet oder die erste Rotation abfangen kann. 

Und was an jenem Sonntag noch hinzukam: es wurden überhaupt keine Umbuchungen mehr von der Lufthansa vorgenommen. Somit war der Großteil der gestrandeten Massen am Montag immer noch dort. 

Und selbst der Schienenverkehr war massiv gestört, so dass ein Fortkommen auch für innerdeutsche Reisende nicht unkompliziert war. 

Ich habe da keine nennenswerte Abfederung erkennen können. 

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vor 14 Minuten schrieb OWLinternational:

Wie soll man denn bei mehreren hundert ausgefallen Flügen an einem Tag „besser“ abfedern, jubo?

Ich war am Sonntag vor zwei Wochen selbst im Frankfurter Chaos. Tausende Langstrecken- und Europapassagiere haben eben keine Chance auf Alternativen, weil es nur einen Abflug pro Tag gibt  

Selbst wenn eine Route mehr als ein Mal am Tag bedient wird, heißt es ja nicht dass die zweite Rotation stattfindet oder die erste Rotation abfangen kann. 

Und was an jenem Sonntag noch hinzukam: es wurden überhaupt keine Umbuchungen mehr von der Lufthansa vorgenommen. Somit war der Großteil der gestrandeten Massen am Montag immer noch dort. 

Und selbst der Schienenverkehr war massiv gestört, so dass ein Fortkommen auch für innerdeutsche Reisende nicht unkompliziert war. 

Ich habe da keine nennenswerte Abfederung erkennen können. 

Die Bahn hat ihre ICE-Flotte für die nächsten Tage schon einmal vorsichtshalber auf Tempo 200 auf den Neubaustrecken eingebremst. Sonntag könnte es wieder vermehrt zu Behinderungen kommen. Immer wieder Sonntags!

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Ich bin nun leider auch schon das eine oder andere Mal wegen Schnee irgendwo gestrandet.
Das ist extrem ärgerlich, wenn man davon betroffen ist.

Nur darf man einen Flughafen wie FRA eben nicht mit einem in einer abgelegenen Region oder einem langen Winter vergleichen.
Dort ist das Offenhalten des Flughafen schlicht lebensnotwendig! Und das meine ich nun wörtlich! Dort wäre es extrem zynisch, wenn man den Flughafen aus betriebswirtschaftlichen Gründen schließen würde.

Völlig anders ist es eben in Mitteleuropa. Dort ist Fliegen nicht lebensnotwendig, es besteht keine Recht auf eine Flugverbindung. 
Fraport hat laut Geschäftsbericht 2016 einen Gewinn von 375 Mio Euro gemacht, das macht über den Daumen gerechnet etwas mehr als 1 Mio pro Tag.
Macht der Flughafen also für einen Tag dicht, "kostet" das großzügig gerundet 1 Mio Euro. Wer das mal in Relation zu den Anschaffungs- und Betriebskosten für die Fahrzeuge setzt, die ich benötige um nur eine Bahn permanent zu räumen, wird feststellen, dass selbst 5 Tage mit Komplettausfall den Flughafen immer noch deutlich billiger kommen.

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15 hours ago, jubo14 said:

Völlig anders ist es eben in Mitteleuropa. Dort ist Fliegen nicht lebensnotwendig, es besteht keine Recht auf eine Flugverbindung. 

Es geht ja nicht um das Recht auf eine Flugverbindung, sondern dass die Flughäfen gefälligst den von ihnen angebotenen Service auch aufrecht zu halten haben. Würde ein Flughafen sagen "Es ist Winter, wir machen ein halbes Jahr zu" wäre es halt so. Passiert ja mit dem Freibad auch.
Wäre es eine ungewöhnliche Wettersituation die nicht zu bewältigen ist, z.B. Orkan, dann kann man halt nichts dagegen machen.

Aber wir reden hier nicht über unbeherrschbares Wetter (andere Länder beweisen es), sondern darüber dass die Flughäfen auf Kosten der Kunden sparen wollen - drei Tage schließen, Chaos etc. ist günstiger als bessere Vorsorge.

Stell dir mal vor, du baust ein Haus, und als bereits fast alles fertig ist sagt der Wasserversorger "Sorry, ist gerade Winter und der Boden gefroren. Da können wir keine Horde bulgarischer Hilfsarbeiter mit der Schaufel hinstellen, sondern bräuchten einen Bagger um den Graben auszuheben. Der ist uns aber zu teuer, deshalb kriegst du deinen Wasseranschluss nicht an Weihnachten wie vereinbart, sondern erst nächsten Sommer.".
In der Zwischenzeit bleibst du auf den Mehrkosten (Ersatzwohnung, Laggerraum für dein Hab und Gut usw.) sitzen, darfst dich mit dem Umzugsunternehmen herumschlagen, kommst täglich zu spät zur Arbeit da kein ÖPNV passend unterwegs ist...

Würdest du das genauso leichtfertig akzeptieren?

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vor 19 Stunden schrieb jubo14:

... Macht der Flughafen also für einen Tag dicht, "kostet" das großzügig gerundet 1 Mio Euro ...

So gern ich deiner Argumentation sonst immer folge, aber hier muss man die entgangenen Einnahmen und nicht Gewinn heran ziehen.

Man darf auch nicht vergessen dass ein großes Hub überproportional mehr Antiwinter-Equipment benötigt, da die gesamte Infrastruktur viel höher ausgelastet ist und keine Puffer mehr bietet. An Schneetagen wird das großzügige Flugangebot dann zum Bumerang. Auch auf vollen vierspurigen Autobahnen ist schon nach einem kleinem Auffahrrempler Schluss.

vor 3 Stunden schrieb abdul099:

... dass die Flughäfen gefälligst den von ihnen angebotenen Service auch aufrecht zu halten haben. ...

Jetzt noch drei mal mit dem Fuß aufstampfen und sich im selben Atemzug bitte über gestiegene Flugpreise auslassen. Vor guter Deutscher Planung hat der Winter gefälligst nieder zu knien.

Ja man kann den Flughafen schneefrei halten, aber nur wenn es auch sinnvoll ist. Bahnen beheizen? Enteisersprüher an jedem Gate? Schneepflugarmada vervielfachen? Schau dir mal Videos vom orangenem Ballett in FRA an was die da auffahren, das geht halt nicht vernünftig für Vorfeld und vier Bahnen gleichzeitig.

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vor 5 Stunden schrieb abdul099:

Aber wir reden hier nicht über unbeherrschbares Wetter (andere Länder beweisen es), sondern darüber dass die Flughäfen auf Kosten der Kunden sparen wollen - drei Tage schließen, Chaos etc. ist günstiger als bessere Vorsorge.

Ein recht interessantes Thema und gerade auch interessant, wie verschieden Länder (ausgenommen die alpinen Regionen) mit nennenswerten Schneemengen und den damit verbundenen Herausforderungen umgehen.

In diversen (älteren) Publikationen von Finnair wurde oft von Winterbereitschaft gesprochen. Diese zeitlich eingegrenzte Phase bedeutete, dass der gesamte Flugbetrieb auf die Anforderungen unter winterlichen Bedingungen angepasst wurde. Schließlich hatte es spürbare Folgen, wenn ein Finnair-Linienflug nicht wie geplant in Rovaniemi landen konnte, da ja bei so einem Flug auch so viele Dinge des gesellschaftlichen Alltags transportiert wurden und sei es die Post. Deshalb hatte die Infrastruktur zu funktionieren und die Flugzeuge mussten aus operationellen Gründen teilweise für die Übernachtung in freier Umgebung präpariert werden. Am nächsten Morgen musste umgekehrt alles so präpariert werden, dass zum Zeitpunkt des Boardings eine bestimmte Kabinentemperatur erreicht war. Schließlich kamen zahlende Kunden und viele davon waren Stammkunden. Klar, der Flugpreis war höher, der Wert der von anderen Personen erbrachten Leistung spiegelte sich dadurch finanziell wider.

In Schweden verfolgte man eine ähnliche Taktik, ließ auf Provinzflughäfen eher die Schneedecke liegen (hart gepresst) und passte ebenfalls den Flugbetrieb an. Linjeflyg war Mitte der 1980er zum Beispiel stolz darauf, dass diese mit ihrer Fokker F28 Spitzenwerte bei der Zuverlässigkeit ihres Flugprogramms erreichte. Ich glaube, dass dies auch einen insgesamt stark gewachsenen Wohlstand widerspiegelte und es legitim erschien, im Interesse des Landes die Verkehrsinfrastruktur aufrechtzuerhalten. Natürlich gab es trotz aller Vorsorge auch immer wieder Unterbrechungen. Diese waren aber mehr als verständlich, wenn man die Umstände sah.

Der normal denkende Bürger hat dies eingesehen, es war dann einfach zu viel Schnee.

Ein ebenfalls anschauliches Beispiel ist Norwegen. 

Es ist aus geographischen Gründen sehr hilfreich, dass z.B. in Norwegen kleinere Zielorte durch Widerøe angebunden werden und hier kann nicht bei zwei Zentimeter Schnee der Betrieb so stark behindert werden, dass es zum Stillstand kommt.

Das Transportmittel Flugzeug spielte und spielt in Ländern wie Norwegen eine gesellschaftlich viel tiefer verankerte Rolle als dies in Deutschland der Fall ist. Dies zeigt sich auch daran, dass in Relation zur Bevölkerungsanzahl seit Jahrzehnten der Transport durch die Luft stark genutzt wurde und wird und/oder die Anzahl an bedienten Flugplätzen in Ländern wie Norwegen oder Finnland recht hoch ist. Selbst in den unproblematischen Jahreszeiten wird das Flugzeug traditionell gerne benutzt, da es teilweise enorme Zeitersparnisse bedeutet. Diesen Stellenwert hat das Flugzeug in Deutschland nicht und dies ist auch mehr als verständlich. Die Slowakei gehört ja auch nicht zu den Nationen, die man mit Seefahrt oder Supertankern in Verbindung bringt.

Und in Teilen Japans - einer der schneereichsten Regionen der Welt - versucht man eben durch eine ausreichende Infrastruktur die Behinderungen auf ein Minimum zu halten. Bei allen Beispielen (Finnland, Norwegen, Schweden, Japan) fällt auf, dass die dortigen Bevölkerungsteile, die im Winter traditionell mit Schnee konfrontiert werden, mit der Naturgewalt Schnee geschichtlich schon anders umgehen als weniger mit Schnee vertraute Personen. Ist ja auch normal. 

Auch habe ich den Eindruck, dass in diesen jeweiligen Ländern aufgrund insgesamt recht hoher Einkommen und einer sehr hohen Lebensqualität und der tief verankerten Haltung, dass diese auch bereit sind, "entsprechend zu zahlen, wenn es dadurch auch läuft". In meinem Umfeld habe ich seit ca. 15 Jahren eher den Eindruck: "Ich zahl so wenig wie möglich, tu aber auf finanziell vermögend und verlange ein Maximum". Dat geht irgendwann schief. Erbrachte Leistungen sind mit Kosten verbunden.

Es entsteht auch eher der Eindruck, dass in schnee-erprobten Ländern eher präventiv gearbeitet wird. Die Schneeflocke ist somit keine Überraschung wie in Hamburg am Horner Kreisel. Man wartet eben aus Kostengründen nicht bis zum Zeitpunkt X und dies ist in solchen Ländern nicht nur bei Schneefall so, sondern auch dann, wenn es darum geht, ob eine Autobahnbrücke gewartet oder eine Strasse erneuert werden sollte. 

Diese Länder können ein "Schneechaos" auch nicht absitzen, da es eher unwahrscheinlich ist, dass die 3 oder 13 oder 23 cm Schnee nach drei Tagen wieder weggetaut sind. In der japanischen Gesellschaft kommt erschwerend noch dazu, dass hier tatsächlich eine Erwartung (aus japanischer Sicht keine Forderung) an die verantwortlichen Personen in den betroffenen Präfekturen besteht. Die Erwartung kann sein, dass bei sehr viel Schnee der Bürgermeister Schneeschieber verteilt und es den Leuten ermöglicht, Wege und Dächer freizuschaufeln. Sind die Schneeschieber da, wird angepackt. Der Staat hat die Infrastruktur für das japanische Volk so sicher wie möglich zu gewährleisten und dies kostet Geld und wird in Kauf genommen und ist sogar ein sehr wichtiger Faktor, damit die Stabilität gewährleistet ist. 

Hier bei Interesse ein Video in englischer Sprache über die Schneeräumung des Flughafen von Aomori. In Aomori ist aus geographischen Gründen faktisch immer mit enormen Schneemengen im Winter zu rechnen und dies im gesamten Winterhalbjahr:

https://www.youtube.com/watch?v=SnQhR2Oeh-c&ab_channel=ONLYinJAPAN

 

 

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5 hours ago, bueno vista said:

Jetzt noch drei mal mit dem Fuß aufstampfen und sich im selben Atemzug bitte über gestiegene Flugpreise auslassen. Vor guter Deutscher Planung hat der Winter gefälligst nieder zu knien.

Wenn, dann stampfe ich einmal mit dem Fuß auf - und zwar mit solch einem Donnerschlag, dass der Schnee freiwillig von der Piste hüpft. B|

Dass mir ein um ein paar Euro höherer Flugpreis am Allerwertesten vorbeigeht hatte ich bereits weiter oben dargelegt. Ich würde das eher als Investition in die Sicherheit sehen. Denn wenn ein Flug gestrichen wird ist unter Umständen ein Vielfaches an Geld verloren. Hotelbuchungen, Mietwagen, verpasstes Schiff...

Mit guter deutscher Planung hat das was in Deutschland abgeht aber nichts zu tun. Wenn gut geplant würde, gäbe es diesen Thread nicht. Auch auf die Gefahr dass ich mich wiederhole: Der Winter IST beherrschbar - wenn man denn will und bereit ist, Geld in die Hand zu nehmen!

Frage an alle Befürworter des "lass doch den Flughafen an den Schneepflügen sparen": Wie hoch ist der gesamte volkswirtschaftliche Schaden, wenn der Flughafen Frankfurt einen Tag zumacht? Glaube kaum dass man da eine Million pro Tag ansetzen kann...

 

3 hours ago, MD-80 said:

Auch habe ich den Eindruck, dass in diesen jeweiligen Ländern aufgrund insgesamt recht hoher Einkommen und einer sehr hohen Lebensqualität und der tief verankerten Haltung, dass diese auch bereit sind, "entsprechend zu zahlen, wenn es dadurch auch läuft". In meinem Umfeld habe ich seit ca. 15 Jahren eher den Eindruck: "Ich zahl so wenig wie möglich, tu aber auf finanziell vermögend und verlange ein Maximum". Dat geht irgendwann schief. Erbrachte Leistungen sind mit Kosten verbunden.

Na ja, in Finnland liegt die Kaufkraft under der Deutschen. Auch richtig, der durchschnittliche Finne würde zwar gerne Geld sparen, aber Qualität ist dann doch auch etwas wert. Das sieht man auch in anderen Bereichen - da wird das Werkzeug nicht im Lidl im Sonderangebot gekauft, sondern im Fachgeschäft (obwohl das Lidl-Zeugs nicht zwingend schlecht ist, ganz im Gegenteil).

 

Was für mich überhaupt nicht zusammenpasst ist wie Deutschland allgemein sich als moderne Industrienation präsentieren will, als Land in dem alles organisiert ist und präzise gearbeitet wird. Und dann gibt es den BER, die Elbphilharmonie, Schneechaos, S21, Dieselgate, Energiewende, Schnellfahrstrecke Nürnberg - Erfurt, Atomausstieg-Ausstieg-Ausstieg, Transrapid, 1 Million Elektroautos...
Das Ausland lacht mittlerweile, aber ein paar helle Köpfe stellen sich hin und sagen "na die Situation war einfach unbeherrschbar, außer wir hätten viiiieeeel mehr Geld ausgegeben, und dann wäre es zu teuer geworden". Dass etliche der vorgenannten Punkte aufgrund falschen Sparens oder eklatanter Planungsmängel erhebliche Mehrkosten verursacht hatten wird dann mal ganz diskret vergessen...

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Großer Sack geschnürt, alles rein und immer mit dem Knüppel drauf!?!
Das wird mir hier nun ein wenig zu "galaktisch"!

Ich bitte doch mal darauf zu achten, dass in dem "Schnee-Chaos" von dem wir reden, an einem Tag 25% der Flüge in FRA gestrichen wurden. Anders herum bedeutet das, dass 75% der Flüge völlig normal oder mit Verspätung durchgeführt werden konnten. Jetzt davon zu sprechen, dass der Flughafen nichts gegen winterliche Bedingungen tun würde, ist schlicht ein ignorieren der Fakten!

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vor 1 Stunde schrieb jubo14:

Großer Sack geschnürt, alles rein und immer mit dem Knüppel drauf!?!
Das wird mir hier nun ein wenig zu "galaktisch"!

Ich bitte doch mal darauf zu achten, dass in dem "Schnee-Chaos" von dem wir reden, an einem Tag 25% der Flüge in FRA gestrichen wurden. Anders herum bedeutet das, dass 75% der Flüge völlig normal oder mit Verspätung durchgeführt werden konnten. Jetzt davon zu sprechen, dass der Flughafen nichts gegen winterliche Bedingungen tun würde, ist schlicht ein ignorieren der Fakten!

Warten wir mal ab was der kommende Montag an neuen Erkenntnissen bringt.

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Am 15.12.2017 um 23:21 schrieb Fluginfo:

Die Bahn hat ihre ICE-Flotte für die nächsten Tage schon einmal vorsichtshalber auf Tempo 200 auf den Neubaustrecken eingebremst. Sonntag könnte es wieder vermehrt zu Behinderungen kommen. Immer wieder Sonntags!

Blödsinn: http://www.zeit.de/news/2017-12/16/bahn-ice-zuege-fahren-wegen-schnee-langsamer-16101802

"Die Deutsche Bahn lässt ihre ICE-Züge wieder mit normalem Tempo durch Deutschland rollen. Am Samstagvormittag fuhren sie wegen des Wetters kurzzeitig etwas langsamer als sonst."

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Zwei Tage später was zum Thema einstellen ist ja super von dir. Dafür ein Held des Tages Dankeschön!

So hatte es Freitagabende die Bahn selbst noch bekannt gegeben. Daher ist Blödsinn was du schreibst 2 Tage später. Was willst du eigentlich mit deiner Aussage mitteilen?

https://www.bahn.de/p/view/home/info/sonderkommunikation-winter.shtml

Die wirksamste betriebliche Maßnahme gegen Schotterflug ist eine präventiv auf 200 km/h reduzierte Geschwindigkeit. Im Regelfall fahren die ICE-Züge mit Höchstgeschwindigkeiten von 230 bis 300 km/h. Die Geschwindigkeitsbegrenzung wird flächendeckend eingeführt, da die Eisklumpen in der Regel auf wärmeren ...

 

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