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Das leidige Thema Nachtflugverbot


airb-a380

Empfohlene Beiträge

Vorab Hi Zusammen, ich bin erst seit kurzem hier und das ist mein erstes Posting.

 

Wenn ich mir so die Schlagzeilen der letzten Tage zu obgenanntem Thema ansehe, möchte ich schon einmal ein paar Fragen zu diesem Thema stellen und zwar an die Adresse der Kläger. Mir ist schon klar, das es nicht angenehm ist, wenn einem die Flieger mitten in der Nacht über die Köpfe brausen, aber:

 

- die jenigen, die hier auf die Barikkaden steigen, sitzen zu einem Großteil selbst merfach im Jahr beim heiligen Urlaubsstart um 2:55 im Flieger nach Antalya, Marsa-Alam, .......... um zum 5-Sternekral zu gelangen, wo sie die nächsrten Tage / Wochen verbringen wollen. Wo wollen die denn zukünftig abfliegen, die Urlaubscharter gehen zu 50 % in den Nachtstunden weg ?

 

- oft einmal haben sich Leute vor vielen Jahren in der Nähe von Flughäfen angesiedelt, weil ja dort die Baugründe so verdammt günstig waren. Da ist doch jedem klar, das es irgendwann später auch zu erhöhter Lärmbelastung kommen kann und sich jetzt darüber zu mokieren finde ich etwas hinterfragbar.

 

- was werden genau diese Leute sagen, wenn sich die Zustellung von einem für sie lebenswichtigen Produkt aufgrund genau dieses Nachtflugverbotes entscheidend verzögert.

 

- soweit ich technisch informiert bin, sind zumindest Flieger im Anflug zur Landung zumeist mit den Triebwerken im Idle, also ist die Lärmbelastung sowieso schon stark eingeschränkt, abgesehen von den grundsätzlich schon leiseren Triebwerken der modernen Flieger.

 

Nun ja, da gäbe es noch einige Dinge zu hinterfragen, aber ich stelle das einmal so zur Diskussion.

 

Euer Airb-A380

 

 

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ob wirklich die Mehrzahl der Laermklaeger immerzu mitten in der Nacht nach wohin auch immer fliegen in Urlaub, ist wohl nicht wirklich relevant, der Hinweis allerdings, dass sich ja viele in dem Bewusstsein irgendwo angesiedelt haben, dass in der Naehe ein Airport ist, muss man schon kritischer sehen im Hinblick auf die Berechtigung, Laerm nicht hinnehmen zu wollen, zumal die Flugzeuge heutzutage wirklich leiser sind als vor 20-30 Jahren.

Andererseits finde ich, dass man in Deutschland sehr wohl supply chains hinbekommen kann, die Nachtfluege bei den in Wohnnaehe liegenden Airports nahezu ueberfluessig machen koennen (und damit meine ich von 23:00-05:30), wenn man das denn will.

Und das alberne "die auslaendische Konkurrenz" schlaeft nicht, ist angesichts der Exportzahlen in den letzten 10 Jahren allein im Euroraum eine reine Schutzbehauptung.

Flugzeuge machen Krach, Krach macht krank und kostet dann auch Geld (und das nicht zu knapp).

 

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Erstmal willkommen in unserer Community. Die Idee, zum Thema Nachtflugverbot einen separaten Thread zu eröffnen, ist nicht schlecht. Ich hatte auch mal die Idee, weil das eines meiner Leib- und Magenthemen ist. Umgesetzt habe ich sie dennoch nicht, weil man das eigentlich immer nur am konkreten Beispiel diskutieren kann. Das sieht, und da wirst Du mir zustimmen, an einem Hub, wie z.B. FRA völlig anders aus, als in BRE. Nicht nur, daß beide Flughäfen unterschiedliche Funktionen haben, auch die Mengengerüste und die Umgebungsbedingungen sind völlig verschieden.

Dann muß man sich auch vorher über eine genaue Definition einigen, was ist "Nachtflugverbot"? In BRE z.B. gibt es einen 24 Std.-Betrieb, kein Nachtflugverbot im Sinne des Wortes, dafür aber eine Betriebszeitenregelung, die einen eingeschränkten Flugbetrieb in bestimmten definierten Abschnitten der Nachtzeit (2200-0600) gestattet. Teilweise ohne, teilweise aber auch mit Ausnahmegenehmigung der obersten Luftfahrtbehörde. Rettungs- und Ambulanzflüge (z.B. wegen Organtransporten) sind völlig frei. Darüber regen sich z.B. in einer kürzlich eröffneten Beschwerdeplattform der Umweltbehörde immer wieder Anwohner auf, daß sie mehrmals in einer nacht aus dem Schlaf geholt werden. Ja, wenn ein Organspender mitten in der nacht im Krankenhaus stirbt, dann kommen eben möglicherweise drei kleine Flieger aus Köln, München und Frankfurt an, landen, laden die Organe ein, und starten wieder. Das sind dann 6 Lärmereignisse.

Was Du nun in Deinem Eingangsposting geschrieben hast, stimmt zum Teil, zum Teil aber nur eingeschränkt, und zum Teil auch nicht. Aber genau, da setzt das Problem ein. Ob Deine Aussagen stimmen oder nicht, hängt eben vom konkreten Flughafen ab.

Ich will das aber nicht abwürgen, versteh mich da bitte nicht falsch. Warten wir mal ab, ob sich dieser Thread entwickelt, und wie er sich entwickelt.

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Wo wollen die denn zukünftig abfliegen, die Urlaubscharter gehen zu 50 % in den Nachtstunden weg ?

Wie die anderen 50%. Offensichtlich haben sich Gewohnheiten eingeschlichen, die man vielleicht auch ändern könnte.

Ich finde zwar auch, dass die Protestiererei oftmals übertrieben wird, aber das Nachdenken über andere Lösungen sollte schon noch stattfinden. Ich bin mir sicher, dass man in FRA Lösungen finden wird. Dann werden sich sogar einige Mitarbeiter darüber freuen, dass ihnen die Nachtarbeit erspart bleibt. Ist ja nicht jeder eine Nachteule.

 

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Wie die anderen 50%. Offensichtlich haben sich Gewohnheiten eingeschlichen, die man vielleicht auch ändern könnte.

Ich finde zwar auch, dass die Protestiererei oftmals übertrieben wird, aber das Nachdenken über andere Lösungen sollte schon noch stattfinden. Ich bin mir sicher, dass man in FRA Lösungen finden wird. Dann werden sich sogar einige Mitarbeiter darüber freuen, dass ihnen die Nachtarbeit erspart bleibt. Ist ja nicht jeder eine Nachteule.

 

Nun ja, gegen Nachdenken habe ich überhaupt nichts, aber hier steht man wohl etwas mit dem Rücken zur Wand. Ich sehe da aufgrund der Slot-Problematik unter Tags (und das betrifft alle größeren europäischen Flughäfen) ein großes Problem. Wo und wann will ich den die ganzen Urlaubsflieger unterbringen ? Die starten ja nicht aus Jux und Tollerei um diese nachtschlafenden Zeiten. Auch die weiter weg gehenden Urlaubsflüge starten oft um diese Zeit, um die Leute zu einer halbwegs normalen (Ortszeit einbezogen) Ankunftszeit abzuliefern und den Flieger möglicherweise auch noch so zeitgerecht zurückzukriegen, damit der dann allfällig noch irgendwelche Liniendienste abwickeln kann. Nur ein Flieger, der in der Luft ist, verdient entsprechen Geld. Wiewohl ich Dir recht geben will, was die Arbeitszeiten des beteiligten Personals betrifft. Die Urlauber müssen im besten Fall 2 - 3 mal pro jahr Nachteule spielen, die Angestellten die ganze Urlaubssaison über.

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Ich denke, jeder Airport hat seine eigene Geschichte. Es gibt Airports, das kann man sicherlich davon ausgehen, dass der Luftverkehr kontinuierlich wächst und da können sich zumindest die neu hinzugezogenen Anwohner die Frage stellen lassen, warum Sie das nicht berücksichtigt haben. Obwohl, manchmal werden ja auch die Flugrouten geändert....

Dann gibt es Airports, die werden nach meiner Meinung nach künstlich am Leben erhalten, z.B. Lübeck, Dortmund und demnächst Kassel. Da kann man die Anwohner mehr verstehen. Und sicherlich gibt es auch konkrete Fälle, wo Anwohner, auch die zuziehenden, von der Politik systematisch ver...scht wurden.

Man muss also wirklich differenzieren.

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Also im Charterbereich ist doch der einzige Grund für die Nachtflüge, der , dass die Flieger möglichst lange pro Tag in der Luft sein sollen. Und wenn man da nicht um 4 Uhr anfängt und bis um 1 Uhr fliegt, dann bekommt man keine drei Umläufe ans Mittelmeer bzw. zwei auf die Kanaren hin. Es ist ja nicht so, dass die Flieger tagsüber am Boden sind, weil es keine Slots gibt.

 

Heute nacht sind ca. 12 Charterflieger zwischen 23 Uhr und 1.30 in FRA gelandet. Da ist die Frage, wie das Condor/TUIFly/Air Berlin hinbekommen sollen. Eine Möglichkeit wäre, die Maschinen an den Destinationen "übernachten" zu lassen aber das würde deutlich höhere Kosten (Hotel für Crews) bedeuten. Wie schon mehrfach geschrieben, wird das jetzt im Winter kein so großes Problem, da der Charter-Flugplan stark ausgedünnt ist. Aber der nächste Sommer kommt bestimmt. Und da gibt es kaum eine Möglichkeit, den gleichen Flugplan mit den Einschränkungen in FRA zu fliegen. Condor hat hier seine Heimatbasis (inkl. Wartung) also bringt es wenig, statt FRA ab anderen deutschen Städten zu fliegen (es würden ebenfalls höhere Hotelkosten anfallen). AB und TUIFly könnten das evtl. hinbekommen.

 

Bei der Fracht sieht das noch drastischer aus. Hier müssen jetzt neue Slots an den Zielflughäfen beantragt werden, was nicht immer einfach ist. Und bezüglich der wegfallenden Nachtschichten: Schon mal daran gedacht, dass es viele Leute gibt, die den den Job machen, weil sie durch die Nachtschichten mehr Geld bekommen.

 

In FRA hat die Politik versagt. Hier wurde zuerst ein striktes Nachtflugverbot versprochen, damit die neue Bahn genehmigt wird. Und im Nachhinein kamen dann die Ausnahmen.

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Aber generell, ohne diese ganze Diskussion jetzt auf bestimmte Flughäfen zu beziehen kann man doch sagen, dass sich die Bürger halt mal klar werden müssen, dass Luxus auf der einen halt auch Abstriche auf der anderen Seite bedeuten.

Der Großteil der Fluggäste will das doch zu einem angemessenen Preis tun. Das Fluggesellschaften aber höhere Raten über einen längeren Zeitraum zahlen müssen, wenn sie die Fluggeräte nur noch 12 anstatt 18 Stunden fliegen lassen können wird dabei oft außer acht gelassen.

Um die fixen Kosten auf soviele Stunden wie möglich zu verteilen brauchen die Fluggesellschaften halt jeden Flug, den sie in ihre Umlaufpläne einfügen können. Wie schon geschrieben bedeutet ein stehendes Flugzeug halt riesige Kosten.

Um aber so viel wie möglich fliegen zu können, muss es auch Möglichkeiten geben, wo man hinfliegen kann. Diese werden aber in Deutschland leider immer weiter eingeschränkt.

Man stelle sich nur mal vor, auf Dauer schließen sich alle Anwohner zusammen, die näher als 200m an einer Bahntrasse wohnen. Sie fordern ein Fahrverbot für Züge von 22-6 Uhr und der BGH bestätigt die Klage. Das würde doch ein heilloses Chaos auf den Schienen bedeuten, wenn diese Züge auch noch tagsüber fahren müssten, weil irgendwie müssen ja die Waren ankommen. Genauso ist es beim Straßenverkehr.

Wir können halt keine vollen Supermarkt-Regale verlangen, wenn wir andererseits den Verkehr in allen Ebenen so stark einschränken wollen, wie es einige gerne hätten.

Außerdem kenne ich auch Leute, die in unmittelbarer Nähe von Flughäfen wohnen, die kein Nachtflugverbot haben (FMO) und die sich noch nie über nächtlichen Fluglärm beschwert haben.

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ein tolles Thema, bei dem sich Pro - und Kontraargumente wie zwei Ringkämpfer im Kreis um einander bewegen, mal trifft man den anderen, aber oftmals sind die Schläge die immerwieder gleichen und so ist es vorhersehbar. Aber man sollte dazu eine Meinung haben und diese Meinung schlägt bei mir ganz deutlich PRO Nachtflug, aber auch pro Einschränkungen aus. Es ist kein Flughafen, wie ein anderer. Und kein Flug gleicht dem nächsten. Aber man darf nicht vergessen, welche Einkommensketten an solchen Regelungen hängen. Und von Einkommensketten hängen dann eben auch Steuern und Sozialabgaben ab. Also ganz schön viel Für und Wider. Denn auf der anderen Seite gibt es auch nicht hinnehmbare Einschränkungen von Mensch und Natur. Wie rechtfertigen wir diese?

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Außerdem kenne ich auch Leute, die in unmittelbarer Nähe von Flughäfen wohnen, die kein Nachtflugverbot haben (FMO) und die sich noch nie über nächtlichen Fluglärm beschwert haben.

 

Ich kann das aus eigener Erfahrung bestätigen. Ich bin in der Großstadt aufgewachsen und habe im Hotel Mamma von meinem 3. - 23 Lebensjahr in einer Wohnanlage mit Innenhof gewohnt. Genau über diesen Innenhof ist bei einer bestimmten Windrichtung die Anflugroute zum Stadtflughafen gegangen. Noch dazu mit den alten "Kisten" wie Caravelle, Vickers Viscount und später mit Boeing 727 und 737/100 und Konsorten. Also alles weit entfernt von leisen Triebwerken.

 

Ich habe das trotzdem ohne Gehör- oder einen sonstigen Schaden überstanden. Man gewöhnt sich einfach daran.

 

Daher auch meine etwas kritische Hinterfragung dieser heutigen Problematik

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- soweit ich technisch informiert bin, sind zumindest Flieger im Anflug zur Landung zumeist mit den Triebwerken im Idle, also ist die Lärmbelastung sowieso schon stark eingeschränkt, abgesehen von den grundsätzlich schon leiseren Triebwerken der modernen Flieger.

 

Das stimmt so leider nicht, in aller Regel sind moderne Flugzeuge im Anflug sogar lauter als beim Start. Du hast zwar recht, dass die Triebwerksleistung und damit verbunden auch die Lärmemission der Triebwerke bei Landung geringer sind. Allerdings ist es so, dass der Lärm, der durch die Struktur bzw. die spezielle Landekonfiguration erzeugt wird, wie etwa voll ausgeschlagenen Klappen, das ausgefahrene Fahrwerkt (ist ja bei der Landung deutllich länger ausgefahren als beim Start) und den hohe Anstellewinkel, extrem zunimmt.

 

 

Meine Gedanken zum Fluglärm sind aber folgende: In der Nacht sind das ja einzelne Lärmereignisse, im Gegensatz z.B. zu einer Straße. Da überlege ich mir jetzt, was es denn bringt, wenn ich die Anzahl der Nachtflüge reduziere. Das Schallschutzfenster muss ich ja trotzdem geschlossen haben, auch wenn nur pro Stunde eine Landung ist und mit geschlossenem Schallschutzfenster sollte man eh kaum was hören. Zumindest kann ich das aus persönlicher Erfahrung mit Straßenlärm sagen. (wohne in der Großstadt direkt an einer Hauptstraße) und da ist bei geschlossenem Fenster für mich, der sich dran gewöhnt hat, nichtsmehr zu hören.

Und sollte ich wirklich von jedem Flugzeug geweckt werden, dann ist es ja auch egal, weil das würde ich dann so oder so nicht aushalten, ob 17 oder 60 Flüge pro Nacht. Also macht für mich so etwas wie 17 Starts und Landungen pro Nacht wenig Sinn. (Entweder 24h-Betrieb oder Nachts komplett dicht)

 

Generell bin ich aber dennoch dafür, dass man ein gutes Maß zwischen Lärmschutz und wirtschaftlichen Faktoren des Flughafens abwägt. Man sollte auch bedenken, dass fast alle Anwohner von einem großen, sinnvollen (d.h. keiner vollsubventionierten Ryanairmilchkanne ;9) Flughafen profitieren (Arbeitsplätze und Infrastrktur) Gutes Beispiel dafür sind Freising und Erding, die sicher extrem von MUC profitieren, denn ohne Flughafen wär in der Gegend nicht so wahnsinng viel los, und so hat man z.B. eine der niedrigsten Arbeitslosenquote in ganz Deutschland.

 

Aber letzendlich ist das Problem, dass keiner bereit ist für das Wohl der Allgemeinheit selbst einige Nachteile in Kauf zu nehmen. Da ist es egal, ob es um Flughäfen, Bahnlinien, Autobahnen, Hochspannungsleitungen, Pumpspeicherkraftwerke, Kohlekraftwerke, Windräder, Radwege, Bauarbeitem usw. geht. Überall dagegen zu sein hilft leider nichts, zumal selten ein vernünftiger Alternativvorschlag von den "Gegner" kommt.

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Obwohl ich selbst keine Probleme mit Fluglärm habe und mich sommers am Samstag morgen freue, vom Frühstücksbalkon aus startende Maschinen zu beobachten:

 

Die Argumente im Eingangspost sind ja wohl alles andere als stichhaltig. Gibt es Zahlen/Untersuchungen, die diese Behauptungen stützen?(Lärmgegner würden 2:55 in Urlaub fliegen, 50% der Charterflüge nachts?) Das sind doch alles mehr oder weniger Mutmaßungen/Verunglimpfungen.

 

Mag sein, dass es da auch ein paar(sogar ne ganze Menge) solcher Leute gibt, aber ich begrüße es insgesamt, wenn Vor- und Nachteile von einer unabhängigen Stelle(Gericht) geprüft werden. Damit kann man auch im Einzelfall eine saubere Lösung finden.

Allerdings sollte diese Entscheidung dann auch mal von allen Seiten akzeptiert werden.

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Flugzeuge machen Krach, Krach macht krank und kostet dann auch Geld (und das nicht zu knapp).

 

 

Was mich in Deutschland stört ist aber die Doppelmoral bei diesem Thema. Es ist richterlich bestätigt, dass Kinderlärm nicht krank macht. Komischerweise ist dieser zum Teil lauter (am Ohr, da näher) und findet in schädlicheren Frequenzen statt als Fluglärm.

 

Meine Schwester wohnt in der Einflugschneise von FRA, ich selbst habe mal drei Wochen bei einem Bekannten in Australien gewohnt, der direkt neben einem Flughafen lebt und wo es kein Nachtflugverbot gibt. Ich persönlich finde diese Geräusche um ein vielfaches weniger schlimm als wenn nachts ein Betrunkener auf der Straße gröhlt oder irgend ein getuntes Mofa oder ein Auto mit sportlichem Sound vorbei fährt.

 

Die Frage, die sich mir stellt ist also, was eigentlich krank macht: sind es wirklich die Geräusche oder ist es nicht viel mehr die Beschäftigung damit. Viele der Protestierer warten halt auch auf die nächste Maschine, achten genau darauf, wie laut sie ist, blasen das ganze dadurch künstlich in ihrem Kopf auf, verkrampfen, regen sich auf und werden meines Erachtens dadurch viel mehr krank als durch den eigentlichen Lärm.

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Was mich in Deutschland stört ist aber die Doppelmoral bei diesem Thema. Es ist richterlich bestätigt, dass Kinderlärm nicht krank macht. Komischerweise ist dieser zum Teil lauter (am Ohr, da näher) und findet in schädlicheren Frequenzen statt als Fluglärm.

 

Meine Schwester wohnt in der Einflugschneise von FRA, ich selbst habe mal drei Wochen bei einem Bekannten in Australien gewohnt, der direkt neben einem Flughafen lebt und wo es kein Nachtflugverbot gibt. Ich persönlich finde diese Geräusche um ein vielfaches weniger schlimm als wenn nachts ein Betrunkener auf der Straße gröhlt oder irgend ein getuntes Mofa oder ein Auto mit sportlichem Sound vorbei fährt.

 

Die Frage, die sich mir stellt ist also, was eigentlich krank macht: sind es wirklich die Geräusche oder ist es nicht viel mehr die Beschäftigung damit. Viele der Protestierer warten halt auch auf die nächste Maschine, achten genau darauf, wie laut sie ist, blasen das ganze dadurch künstlich in ihrem Kopf auf, verkrampfen, regen sich auf und werden meines Erachtens dadurch viel mehr krank als durch den eigentlichen Lärm.

 

 

Der Meinung bin ich auch....

 

So stell ich mir das auch immer bei der BI-Hahn vor....

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Als Laie frage ich mich, ob anstelle der Unterscheidung von Kernzeit oder Randzeit, vielmehr ein fließender Übergang unter Berücksichtigung des Flugzeugstyps und des Landeverhaltens sinnvoll wäre. Dabei würde eine lärmende MD11 sicherlich nicht in der Nacht starten oder landen dürfen. Aber was ist mit modernen und / oder kleinen Typen? Und wieviel bringt es eigentlich, wenn besondere Landeverfahren (CDA) genutzt werden?

 

Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass jedes Lärmereignis aus gesundheitlicher Sicht der Anwohner gleich schlimm ist. Bei den Diskussionen - aktuell bei FRA - lese ich aber immer nur die Anzahl von Flugbewegungen, also unabhängig davon, welches Ausmaß das jeweilige Ereignis hat.

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Da scheint sich ja doch eine nette Diskussion zu entwickeln. Dann will ich aber doch auch mal etwas zugunsten der Fluglärmgeplagten sagen, damit das nicht zu einseitig wird.

Es ist sicherlich unstreitig, daß Lärm, egal von wem verursacht, krank machen kann. Daß Kinderlärm z.B. von den Gerichten anders beurteilt wird als Fluglärm ist hoffentlich kein Streitthema.

Unser individuelles und kollektives Bewußtsein in Sachen Umwelteinflüsse, nützliche und schädliche, hat sich in den letzten 40 Jahren stark verändert. Auch das bürgerschaftliche Engagement in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft hat sich in dem Zeitraum verstärkt, teilweise auch erst gebildet. Wir sind nicht mehr die Menschen, die Ruhe als erste Bürgerpflicht sehen. All das, vielleicht noch einiges mehr, prägt unser Gemeinleben heute und ist nicht wegzudiskutieren, kann auch nicht ganz schlecht sein.

Unser Gemeinleben wird aber stark durch Mobilität geprägt; das kann man auch Fortschritt nennen. Wir haben die technologischen und finanziellen Mittel um auf die Postkutsche verzichten zu können. Die Erfindungen im Triebwerksbereich, ob Ottomotor oder Jet-Triebwerk ermöglichen uns diese Mobilität. Leider sind diese Erfindungen immer mit Geräusch oder Lärm verbunden; das hat was mit Physik und Chemie zu tun. Und dieser Lärm tritt aus nachvollziehbaren Gründen dort vermehrt auf, wo sich Flughäfen befinden.

Wenn wir aber eine so fortschrittliche Gesellschaft sind, die auch ein so großes Maß an Gemeinsinn entwickelt hat, was sich z.B. auch in den vielen BIs widerspiegelt, die es früher eben nicht gab, dann müßten wir doch auch in der Lage sein, Partikularinteressen auf der einen Seite gegen solche auf der anderen Seite abzuwägen und zu verträglichen Kompromissen zu kommen. Aber, da der Mensch sich in einem Punkt seit der Neantertalerzeit nicht weiterentwickelt hat, nämlich im Bestreben, anderen seinen Willen aufzuzwingen, klappt das eben nicht, und dann müssen die Gerichte ran.

Ich plädiere dafür, zum ersten, die jeweilige Gegenseite nicht zu verteufeln, zum zweiten, zuzuhören und zum dritten, sich in die Lage des anderen zu versetzen und sich zu fragen, was würdest du machen. Das gilt für beide Seiten, für die Luftfahrtfreaks und die Flughafengegner. Ist nicht der Kompromiß in FMO, der sich gerade abzeichnet ein gutes Beispiel?

So, zum Schluß noch ein kleines Ratespiel im Zusammenhang mit Fluglärm.

Wobei fiel dieses Zitat: "Wenn es still wird, kommt die Angst."

Das fiel mir gerade ein bei der Frage, wie Fluglärm auch wahrgenommen werden kann.

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Unser Gemeinleben wird aber stark durch Mobilität geprägt; das kann man auch Fortschritt nennen. Wir haben die technologischen und finanziellen Mittel um auf die Postkutsche verzichten zu können.

 

/Ironie an

 

Gäbe es noch die Postkutsche, dann gäbe es aber auch mit Sicherheit mittlerweile die ersten Bürgerinitiativen für Gummihufe bei Pferden und ein Verbot von Stahlrädern bei Kutschen, da das sonst auch alles zu laut ist. :D

 

/Ironie aus

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Die Flugzeughersteller und im besonderen die Triebswerkhersteller sind gefordert um Verbrauch und Geräusche zu reduzieren.

E swird viel getan, aber es geht manchmal auch nur sehr zögerlich. Ähnlich wie in den Anfangsjahren im Automobilbau, wo die Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs erst in den letzten Jahren auch im Sportwagen/Luxussegment zu nennenswerten Einsparungen geführt hat.

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Als Laie frage ich mich, ob anstelle der Unterscheidung von Kernzeit oder Randzeit, vielmehr ein fließender Übergang unter Berücksichtigung des Flugzeugstyps und des Landeverhaltens sinnvoll wäre.

Genau das ist doch mit Randzeiten gemeint. Im jüngsten Urteil des BVerwG zum BER steht explizit drin, dass der Lärm zwischen 22 und 23 Uhr abschwellen und zwischen 5 und 6 Uhr anschwellen sollte. Je höher die Lärmklasse eines Flugzeugtyps desto höher sind auch die Flughafengebühren. Ohnehin sind in den Randzeiten nur Flugzeuge der niedrigsten Lärmklasse erlaubt und je später ein Flug stattfindet, desto höher fällt das Lärmentgeld aus. Es ist für die Fluggesellschaften also auch wirtschaftlich unattraktiv nachts Lärm zu machen.

 

Zudem sind die erste und letzte halbe Stunde der Randzeiten ausschließlich für Verfrühungen und Verspätungen reserviert. In dieser Zeit sind keine planmäßigen Flüge mehr vorgesehen. All das kann man auch als Laie wissen, wenn man sich die Mühe macht, sich aus Primärquellen zu informieren. Die Wutbürger unter den Fluglärmgegnern wollen aber gar nicht wissen, was alles zu ihrem Schutz unternommen wird. Sie wollen nur meckern und klagen und recht behalten.

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Die Wutbürger unter den Fluglärmgegnern wollen aber gar nicht wissen, was alles zu ihrem Schutz unternommen wird. Sie wollen nur meckern und klagen und recht behalten.

 

Wobei sich ihre Chancen kaum verbessern dürften, wenn sie - wie angedroht - vor den Menschenrechts-Gerichtshof des Europarates ziehen, in dem schließlich Länder wie die Türkei, Aserbaidschan oder Rußland Vollmitglieder sind.

 

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Es ist sicherlich unstreitig, daß Lärm, egal von wem verursacht, krank machen kann. Daß Kinderlärm z.B. von den Gerichten anders beurteilt wird als Fluglärm ist hoffentlich kein Streitthema.

 

Es ist deswegen ein Streitthema, weil man die selben physikalischen Fakten unterschiedlich bewertet.

 

Würde man sagen Kinderlärm kann krank machen, ist aber aufgrund der natürlichen und nicht vermeidbaren Ursachen zu tolerieren, wäre das eine andere Diskussion.

 

Aber man kann nicht sagen xx dB Kinderlärm machen nicht krank, der selbe Pegel Flugzeuglärm aber schon.

 

Die Flugzeughersteller und im besonderen die Triebswerkhersteller sind gefordert um Verbrauch und Geräusche zu reduzieren.

E swird viel getan, aber es geht manchmal auch nur sehr zögerlich. Ähnlich wie in den Anfangsjahren im Automobilbau, wo die Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs erst in den letzten Jahren auch im Sportwagen/Luxussegment zu nennenswerten Einsparungen geführt hat.

 

Es sind nicht vor allem die Motorengeräusche, sondern die Geräusche durch die Luft. Wenn Du Luft Stahl, das ein paar hundert Tonnen wiegt in der Luft hält, dann verursacht das immer Geräusche.

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Es sind nicht vor allem die Motorengeräusche, sondern die Geräusche durch die Luft. Wenn Du Luft Stahl, das ein paar hundert Tonnen wiegt in der Luft hält, dann verursacht das immer Geräusche.

 

Darüber hinaus bedeuten ausgefahren Landeklappen auch eine Menge Luftwiderstand und damit auch mal Triebwerke die weit von Leerlauf entfernt sind.

 

Gruß

Thomas

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Aber man kann nicht sagen xx dB Kinderlärm machen nicht krank, der selbe Pegel Flugzeuglärm aber schon.

 

Bei der Bahn gilt (noch) das Gegenteil, der sogenannte Schienenbonus. Eine Bahnstrecke darf um 5dB lauter sein als beispielsweise eine Autobahn, die einen dauerhaften Schallpegel hat...

Hintergrund ist dass angenommen wurde, dass Lärm nicht so sehr stört (bzw. die Gesundheit gefährdet), wenn man weiß, dass er gleich wieder vorbei ist. Inzwischen hat sich herausgestellt, dass diese Annahme falsch ist und der Schienenbonus soll abgeschafft werden.

 

Mit der gleichen Argumentation hätte es ja eigentlich auch einen "Luftfahrtsbonus" geben müssen...

 

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Die Flugzeughersteller und im besonderen die Triebswerkhersteller sind gefordert um Verbrauch und Geräusche zu reduzieren.

 

Meiner Meinung nach hat die Flugzeugindustrie erheblich mehr in dieser Richtung getan als andere Verkehrsträger. Hier sind auch Grenzen erreicht, wo man nur noch marginal mit heutiger Technik aus einem Rauschen ein noch geringeres Rauschen erzeugen kann. Unabhängig davon müsste sich das "Lärmproblem" sowieso bald klären, wenn nur noch leiseste Flugzeuge in der immer lauter werdenden Welt unterwegs sind. Vielleicht nimmt ja auch der Flugverkehr ab, da ja der Klimawandel gestoppt, die Erderwärmung gestoppt und wir uns um unsere Umwelt kümmern und dadurch nur noch fliegen, wenn es absolut nicht anders geht ;)

 

1985 war für mich meine Umwelt erheblich leiser als heute und dies obwohl noch eine frecherweise BAC 1-11 von British Airways oder DC-9 von Alitalia nach Hamburg kamen...

Selbst das Geknattere eines VW Käfers von damals hat mehr Charme als der unerträgliche Straßenlärm von heute, wo aber auch hier immer subjektiv wahrgenommen wird. Viele Botoxgesichter sitzen bei einem Latte an einer solchen Lärmquelle und finden es großstädtisch und merken gar nicht, in welchem Lärm sie sitzen und es wird Stadtluft inhaliert und noch gejoggt.

 

Ich merke nur, wie angenehm das Fehlen von vielen Menschen, Straßenlärm, Zügen etc. ist, wenn ich aufs Land zu Verwandten fahre und dort morgens nur Ruhe wahrnehme und ab und zu einen Trecker.

 

Gruss

 

PS: darum zieht es mich auch mittelfristig aus Hamburg, aber nur so weit, dass ich schnell nach HH kann ;-)

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