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49% der Swiss bald in den Händen der LH?


karstenf

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Swiss: Rettungsanker Lufthansa?

(azag.ch) - Swiss Verhandlungen über eine 49%-Beteiligung sollen weit fortgeschritten sein

 

Die Hochzeitsmusik läuft eben doch - still und leise selbstverständlich. Die gebeutelte Swiss verhandelt mit der Lufthansa über eine Beteiligung von 49 Prozent.

 

In der Airline-Industrie redet jeder mit jedem. Der Spruch ist altbekannt, und bei den Airlines beliebte Antwort auf die Frage nach Fusionsplänen. Nach Informationen der Mittelland Zeitung reden die Swiss und die Lufthansa in letzter Zeit nun doch sehr intensiv. Verhandelt wird gemäss zuverlässigen Quellen im Schwarzwald, dabei soll es um eine 49-Prozent-Beteiligung der Lufthansa bei der Swiss gehen. Mehr könnten die Deutschen auch gar nicht übernehmen, sonst würde die Swiss ihre Streckenrechte als Schweizer Carrier verlieren.

 

Der Zeitplan könnte stimmen. Am 23. Juni soll der Verwaltungsrat der Swiss über eine weitere Reduktion der Flotte beschliessen, insbesondere auch bei den Langstrecken. Die Abbaupläne wurden vor einigen Wochen von der «SonntagsZeitung» publiziert und von der Swiss nicht mehr dementiert.

Eine Reduktion der Langstrecken gilt in der Branche längst als unerlässliche Bedingung für die Swiss, um überhaupt Anschluss bei einer Allianz oder bei einem grossen Partner zu bekommen. Es ist davon auszugehen, dass die Swiss mit je 18 Lang- und Mittelstrecken-Fliegern und 40 Regionalflugzeugen weiterplant. Damit würde die Flotte von ursprünglich 137 auf 80 Flugzeuge reduziert. Anhand dieser Zahlen kalkulieren jedenfalls die flugnahen Betriebe ihr weiteres Vorgehen. Der Airline-Caterer Gate Gourmet bestätigte gestern einen Bericht des «Tages-Anzeigers» über 170 Entlassungen. Bereits nächste Woche will die Swiss intern über ihre Pläne informieren. Der Handlungsspielraum der Airline ist laut Insidern praktisch gleich null geworden.

Die Gretchenfrage lautet allerdings: Wozu sollte sich die deutsche Airline mitten in einer handfesten Krise einen kriselnden Partner mit eigenem Langstreckennetz und einem internationalen Drehkreuz in Zürich ans Bein binden? Als ob die Konjunkturflaute, Angst vor Terroranschlägen und Sars sowie die wachsende Konkurrenz der Billigflieger nicht schon genug Probleme bereiteten. 2003 drohen der Lufthansa rote Zahlen.

 

Junior-Partner für Zubringer und Afrika

 

Die Billigkonkurrenz liefert ein Argument für eine Partnerschaft: Lufthansa wäre nicht nur einen lästigen Konkurrenten los, der versucht, mit günstigen Tarifen Fluggäste zu ködern. Vor allem könnten sich die Frankfurter auf internationale Verbindungen zwischen den grossen Drehkreuzen konzentrieren. Und sie könnte die Zubringerdienste an günstigere Kooperationspartner abtreten. Beispiele dafür wäre die Air Dolomiti, die AUA und vielleicht bald die Swiss. Ausserdem verfügt die Swiss mit ihrem Afrikanetz über eine Perle.

Für die Schweizer geht es ums Überleben, für Lufthansa um die Neuaufstellung im europäischen Markt. Eine Beteiligung an einer abgespeckten Swiss mit reduzierter Flotte und insbesondere verkleinertem Langstreckennetz könnte durchaus ins Konzept passen. Die Swiss könnte in einem grösseren Verbund als Afrikaspezialist fungieren und den Lokalmarkt sowie Regionalmärkte bedienen. Das sollen die Deutschen den Schweizern schon vor zwei Jahren nahe gelegt haben.

Offiziell wird das Thema bei Lufthansa totgeschwiegen. Auch jetzt wiederholt Sprecherin Christine Ritz nur die altbekannten Sentenzen: «Es gibt keine aktuellen Gespräche. Wir kommentieren das nicht.» Die Swiss-Pressestelle reagiert ähnlich. Luftverkehrsexperte Mark Kadar von der Unternehmensberatung Mercer Management sieht durchaus Chancen für beide Seiten. Wie die österreichische AUA, heute Mitglied im Star-Alliance-Verbund von Lufthansa, könne auch die Swiss als Junior-Partner und Zubringer zwischen 10 und 15 Prozent zusätzliches Verkehrsvolumen generieren. Wenn das nichts ist! Laut Insidern schwebt der Lufthansa tatsächlich ein deutschsprachiges Airline-Konstrukt vor, bei dem AUA und Swiss mit dem Kranich kooperieren.

Knackpunkt bei den Verhandlungen bleibt der Flughafen Zürich. Lufthansa baut München zum hochmodernen Hub aus. Und zwei Hubs in unmittelbarer Nähe sind einer zu viel.

(IK)

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Warum hat eigentlich BA kein Interesse? Denn sie suchen doch schon lange einen starken Europa Partner. Das grosse Problem war ja das zu grosse Langstreckennetz. Dies wird aber jetzt massiv abgebaut.

Für die "swiss" wäre BA sicherlich viel besser, da London nun einmal weiter weg ist als FRA und MUC.

Und aus welchen Geld soll LH diese Anschaffung tätigen? Ihnen gehts finanziel gesehen im Moment auch nicht sehr gut!

 

 

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Meine Homepage über Australien und Paris, mit vielen Infos über die Flüge nach down under! Neues Thema: "Flugreisen" mit vielen eigenen Fotos. U.a A340-600 und Concorde!!

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[ Diese Nachricht wurde geändert von: A380 am 2003-06-15 09:48 ]

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Sorry, ich kann mir vieles vorstellen, aber das wirklich nicht. Zum wäre die Swiss keine wirkliche Verstärkung in der Star Alliance (wenn die 7 afrikanischen Ziele unberücksichtigt lässt), zum anderen würde es für die Flughafen Zürich sicher schwerer werden, als Gegenpol zu Frankfurt oder München zu agieren, da bestimmte Dinge von der Lufthansa von Zürich zu den eigenen Hubs geholt werden. Wenn ZRH nicht zu einer Statistenrolle wie VIE verkommen will, nimmt man den Homecarrier nochmals ins Gespräch.

 

PS: Die Austrian Airlines wird sicher übermäßig freuen, wenn die Schweizer wieder ins Boot kommen. Vielleicht fliegen dann wieder Flieger mit den Aufschriften "Gruezi Zürich" und "Servus Wien" durch die Gegend ... leider hätte dann das Wort 'Servus' für VIE einen bitteren negativen Beigeschmack

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Jetzt einmal ganz Ehrlich: Swiss hat alleine fast keine überlebenschancen. Leider hat nur LH Interesse. Also gibt es wohl keinen anderen Ausweg, egal wie schlimme Auswirkungen dies für Zürich und die "swiss" hat!

Wenn dies stimmen sollte, und dies in die schweizer Medien kommt, dann gleicht unser kleines Land einem "Wald voller Affen.............)

Gruss A380

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LH Afrika Ziele

 

Casablanca X

Tunis X

Tripolis X

Alexandria

Kairo X

Khartum

Asmara

Addis Abeba

Johannesburg X

Kapstadt

Abuja

Lagos X

Accra X

 

Swiss Afrika Ziele

 

Casablanca X

Tunis X

Tripolis X

Benghazi

Cairo X

Nairobi

Dar es Salaarm

Johannesburg X

Libreville

Yaounde

Malabo

Douala

Lagos X

Accra X

 

Die ein X haben, sind Ziele die beide Bedienen.

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1. Ohne die LH wird die Swiss am Ende des Jahres der Vergangenheit angehören, auch wenn das sehr sehr schade sein würde.

 

2. Zürich ist und war nur ein künstlicher Hub. Es fehlt der Einzugsbereich aus dem eigenen Land. Nach der Übernahme wird mit Sicherheit einiges an Traffic nachlassen.

Doch darf man nicht vergessen, dass auch die LH mehr und mehr auf Direktverbindungen setzt, wenn genügend Nachfrage da ist. Es wird also weiter Flüge von Zürich in andere Kontinente geben.

 

3. Die Kassenlage der LH wird immer schlecht geredet. Es ist noch nicht einmal Sicher, ob die LH bei dem guten Verlauf der letzten Wochen und langsamen Erholung der Nachfrage überhaupt einen Verlust in diesem Jahr macht. Maschinen werden wieder verstärkt in Betrieb genommen.

 

ABER:

1. Die LH hätte einen Konkurenten weniger und einen Partner mehr.

 

2. Würden die Flag-Carrier der "Germanischen Länder" nicht mehr gegeneinander sondern alle miteinander Arbeiten. Und jeder weiß, daß es bei "Gegeneinander" mehr Reibungsverluste gibt.

 

3. Die LH hätte einen weiteren Schritt zum Thema "bald nur noch drei Große in Europa" (LH, BA, AF) gemacht...

 

Für mich ist es die beste Lösung.

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Zitat aus dem Artikel:

"Und sie könnte die Zubringerdienste an günstigere Kooperationspartner abtreten. Beispiele dafür wäre die Air Dolomiti, die AUA und vielleicht bald die Swiss. Ausserdem verfügt die Swiss mit ihrem Afrikanetz über eine Perle."

 

Das Air Dolomiti kostengünstig ist bin ich gerne bereit anzunehmen. Das aber die Swiss gewisse strecken kostengünstiger befliegen kann als die LH wage ich zu bezweifeln. Denn die alten LX-Zeiten sind ja dann doch vorbei.

 

Die perle hat natürlich ein paar zentralafrikanische destinationen, die lange keine LH-Maschine gesehen haben, aber eine Perle sieht m.E. anders aus.

 

Fragt sich auch woran die LH 49% erwirbt. An einer Teilgesellschaft, am Konzern? Da kommen z.B. beim Catering ganz schnell kartellrechtliche Fragen auf...........

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Ich würde BA überhaupt noch nicht als Investor abschreiben. Auch wenn es ihnen finanziell überhaupt nicht läuft, könnten die locker 49% des Aktienkapitals kaufen. Bisher haben sich die ja geweigert, weil die Swiss eine zu grosse Flotte hat. Mal sehen, was am 23. 6. rauskommt.

Auch die Verlegung von Oneworld ins T1 zur LX in ZRH spricht eher für BA, hätte man doch sonst Star ins 1 versetzt.

Dazu kommt, dass LX mit AA schon ziemlich gute Beziehungen pflegt. Ein wechsel zur Star hätte komplizierte Umstellungen zur Folge, zumal man mit UA alles neu verhandeln müsste.

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Wer sagt denn, dass die LH für die 49% soviel zahlen muss?

Vielleicht ist es mit einigen Garantien auch getan, wie z.B.: Integration in die Star Alliance, Teilnahme an Miles & More, Garantie, dass bestimmte Strecken aufrecht bleiben, Deutschland sieht das mit dem Staatsvertrag bzgl. Landungen in Zürich lockerer, Wartungsarbeiten werden, so der Preis passt nach zürich verlagert, und ein paar weitere "Kleinigkeiten".

LH kann sich das ganze erste Reihe fussfrei geben, die Swiss muss kooperieren.

Und mit 80 Maschinen ist die Swiss sowieso nur mehr eine kleine Fluglinie, jedenfalls dann kleiner als die Austrian Airlines Group.

Und soetwas hätt ich mir auch nicht träumen lassen...

 

_________________

http://public-transport.net/airplane.htm

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: A320 am 2003-06-17 15:11 ]

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