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"Aero-Lloyd Piloten wollen in Eigenregie weitermachen"


joe

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Bayrische Landesbank soll Anteile für 1 Euro neuem Investor überlassen

 

Aero Lloyd-Piloten wollen in Eigenregie weitermachen

 

Die Piloten der insolventen Ferienfluggesellschaft Aero Lloyd wollen das Unternehmen retten. Zu diesem Zweck gründeten sie jetzt eine Auffanggesellschaft.

 

 

HB FRANKFURT. Diese Auffanggesellschaft, die derzeit vorbereitet werde, solle einen unbelasteten Neustart der Ferienfluggesellschaft ermöglichen, teilte die von einer Gruppe von Aero Lloyd-Piloten beauftragte Freiburger Anwaltskanzlei Kleiner am Donnerstag mit. Die Initiative sei mit der Geschäftsführung und dem vorläufigen Insolvenzverwalter abgestimmt.

 

Aero Lloyd hatte wegen Überschuldung vor zwei Wochen den Betrieb vorerst eingestellt. Ziel sei es, aus dem Kreis der 1 400 Mitarbeiter, aber auch darüber hinaus, möglichst viele private Geldgeber zu finden, sagte Rechtsanwalt Gerhard Kleiner. Daneben liefen Gespräche mit potenziellen größeren Investoren, insbesondere Finanzdienstleistern. Unterstützer könnten sich mit Beträgen ab 5 000 Euro an der Auffanggesellschaft beteiligen.

 

Nach den Worten des Anwalts laufen auch auf anderen Ebenen die Bemühungen für die Wiederaufnahme des Flugbetriebs von Aero Lloyd weiter. Mit den Leasing-Gesellschaften werde über eine Senkung der überhöhten Leasing-Raten für 15 Flugzeuge verhandelt.

 

Insolvenzverwalter Gerhard Walter hatte vorige Woche jedoch erklärt, er rechne damit, dass lediglich rund die Hälfte der 21 Maschinen zunächst wieder starten könnte. Auch der nach dem Flugstopp vor zwei Wochen erhoffte schnelle Start von zumindest zwei Maschinen hat sich wegen fehlender Fluggenehmigungen bislang verzögert.

 

Auch mit der Bayern als bisherigem Haupteigner der Fluggesellschaft werde weiter verhandelt. Die Bank hatte der Aero Lloyd vor zwei Wochen den Geldhahn zugedreht und damit den Insolvenzantrag wegen Überschuldung ausgelöst. Kurzfristig hatte die Landesbank dann vorige Woche doch noch einmal fünf Millionen Euro gewährt.

 

„Es geht darum, dass die BayernLB auf ihre Kredite an Aero Lloyd verzichtet, die sich nach unserem Wissen auf 230 Millionen Euro belaufen“, sagte Kleiner. Außerdem solle die Bank ihren Anteil von 66 Prozent einem neuen Investor für den symbolischen Preis von einem Euro überlasse. „Dann könnte die Auffanggesellschaft unbelastet starten“, sagte Kleiner.

 

Mit sechs der 21 Flugzeuge in Eigenbesitz verfüge Aero Lloyd dann über Aktiva im Wert von 175 Millionen Euro. „Ich habe den Eindruck, dass die BayernLB inzwischen ins Nachdenken gekommen ist, ob die Insolvenz von Aero Lloyd wirklich die beste Lösung für sie ist“, sagte Kleiner. Die Bank habe ihm Gesprächsinteresse deutlich signalisiert.

 

Die BayernLB müsse entgegen ihren Beteuerungen mit höheren Belastungen durch eine Insolvenz rechnen. „Aus dem Gutachten der Unternehmensberatung Berger, das die Bank selbst hat anfertigen lassen, geht eindeutig hervor, dass auf die Landesbank ein Schaden von 640 Millionen Euro zukommt“, sagte Kleiner.

„Es lässt sich eindeutig nachweisen, dass die Landesbank in der Vergangenheit sehr intensiv in die Geschäfte von Aero Lloyd eingegriffen hat. Daher werden die Gläubigerbanken sich dann auch bei einer Insolvenz an diesen bestimmenden Hauptgesellschafter wenden.“ Die Landesbank hat bislang stets bestritten, dass die Haftung auf sie durchgreifen könnte. Das Finanzinstitut kalkuliert bislang mit einer Belastung von deutlich weniger als 250 Millionen Euro.

 

 

HANDELSBLATT, Donnerstag, 30. Oktober 2003, 17:18 Uhr

 

http://www.handelsblatt.com/hbiwwwangebot/...3/SH/0/depot/0/

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Das AEF von TUI und TC so schnell nichts bekommen wird ist doch sonnenklar!

Sonst wären doch die Parolen der Marktbereinigung unglaubwürdig, also wird das so oder so nichts!

Anders mit den mittleren und kleineren Veranstaltern. Oder ALLTOURS, kann mir nicht vorstellen das sich Verhuven total den Kontigenten der TC, REWE und TUI unterwerfen will. Und Gunz, FTI?

Alles kann nun mal Hr. Hunolt nicht fliegen (noch nicht?)

Interessant werden auch die kalkulierten Flugpreise bei TC z.B.

Denn bestimmt hat TC in einer Mischkalkulation die günstigeren AEF Flugkontingente eingepreist. Huch, und nun ist die Billigkomponente weg!

 

Und LTU in Austria? Niki Lauda steht in den Startlöchern. Der ist immer noch Liebling der Österreicher (nicht der Airliner und Piloten).

 

Und eines ist doch werbewirksam für Veranstalter und Investoren:

Wenn die Piloten in das eigene "Produkt" investieren wollen, sind die doch von "Ihrem Produkt" überzeugt.

Das geht vielleicht noch in die nächste Runde!?

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In "Eigenregie", das kennt man doch.

Von wegen ins eigene Produkt überzeugt und so...

Die wollen ihren Arrsch und Job retten sonst nix, das ist legitim, nur denke ich wenig erfolgreich.

"Berline" hat das in den 90ern auch versucht, ohne Erfolg.

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@GILA BEND

 

also ich sehe schon einen riesigen Unterschied zwischen "BERLIN" und AEF, dass kannst Du wohl nicht abstreiten!

Frag mal hier im Forum wer "BERLIN" kennt und wer AEF.

 

Mir wurde gesagt, dass EASY JET (120 AIRBUS Bestellungen) direkt bei AEF wegen der Piloten angerufen hätte! Auch Direct Entry captains. Also wäre es doch für viele leichter "abzuwandern", als in einer neuen AEF einzusteigen, die garantiert auch andere Tarifverträge hätte.

 

Ob das klappt ist eine andere Sache!

Übrigens, Dein schriftlicher Ausdruck erstaunt mich immer wieder. Nix für ungut!

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Na ja, denke bisher war Die Lloyd eher "gemütlich".

Bei Easyjet wollte ich nicht arbeiten.

Aber ich bin ja zum Glück nicht in der Situation.

Wieso stört dich denn die Schreibweise?

A**** und Job retten ist doch wohl noch salonfähig, klare Sache oder sind wir hie alle bei einer Talkshow mit "Political Correctness" wo zB. Saddam ein "böser Bube" ist?

Danke, nicht mein Ding!

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Also:

Gilabend hat Recht - lieber Offen geredet und SEINE Meinung vertreten als wie in Deutschlabd üblich irgendwelche "Korrekten" Standartsätze. Es reicht, wenn ich mir tagsüber anhören muss, wie Leute mit vielen Worten nichts sagen oder irgendwas mit 4711 Worten beschreiben, wo 3 gereicht hätten.

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@sabo

Das mit den neuen HF Flugzielen stimmt nicht ganz. Nach GPA und JTR fliegen wir bereits schon seit Jahren. (Ab HAM und MUC und teilweise HAJ) lediglich CAI wäre neu. Kann ich allerdings auch nicht bestätigen. Ich habe aber auch noch nicht das überarbeitete Flugprogramm nach der Aero-Lloyd Pleite gesehen.

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