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"Wendekreis" eines Flugzeugs


Gast y23

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Hallo,

hab mich kürzlich mit ein paar Kumpels über die Fliegerei unterhalten, gab dann irgendwann den Punkt, ab dem drüber diskutiert wurde wie groß der "Wendekreis" eines Flugzeugs ist ...

Folgende Situation:

Flugzeug befindet sich im Landeanflug. Muss aber aufgrund ungünstiger Windverhältnisse genau um 180° zur eigentlichen Flugrichtung versetzt landen. (z.B. Flug von West nach Ost, Landung von Ost nach West). Folglich muss das Flugzeug ja an der Landebahn vorbei fliegen, um 180° drehen und anschliesen aus der anderen Richtung kommend landen.

Uns Interessiert nun der Radius bzw. Durchmesser eines solchen kreisförmig geflogenen Wendemanövers.

Flugzeug sollte eine etwas größere Passagiermaschine sein, so ein Standart-Jumbo-Ding sein (Typ-Bezeichnung?).

Der Radius wird ja wahrscheinlich von Fluggeschwindigkeit und Flughöhe abhängen, wäre nett wenn ihr mir hierzu ein paar Erläuterungen geben könntet.

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Wenn ein Flugzeug z.B. Ost-West fliegt, aber die Landebahn die zum Westen steht anfliegt, heißt das nicht gerade, dass die Maschine 180° über der Landebahn dreht.

 

Dann werden die Maschinen schon im Vorraus so gebündelt, dass deren Ankunfts-Route, die jeder Airline zugewiesen wird, schon so verläuft, dass das Flugzeug schon lange "vorher" auf den Landebahnkurs gelotst wird, also nicht erst über den Airport fliegen muss und dann 180° drehen. Ist aber irgendwie jetzt schwer zu erklären wie ich das meine...

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Hallo Dus-Fan...

 

also ganz so ist das ja nicht.....

richt ist ist nur das die Flieger bei ACC und APP so gevectored werden, dass sie die richtige Landebahnrichtung gleich bekommen...sollte die Bahn, bzw. die Landerichtung gedreht werden, teilt das der TWR dem APP mit und es wird anders verfahren.....aber keine Maschine bekommt im Endanflug gesagt, sie solle jetzt in die andere Richtung landen....

das einzige was häufiger passiert ist ein sogenanntes Circling-Verfahren...bei dem wird unter IFR - Bedingungen bis zur OCH (DH) geflogen und dann unter Sicht weiter auf die andere Seite der Bahn, gem. einer Platzrunde...trotzdem ist es ein IFR Approach....

 

Dieses Verfahren wird angewendet, wenn einem Platz nur in einer Rictung IFR-Verfahren zur Verfügung stehen...

 

Das einschätzen der Platzrunde mit den entsprechenden

Turns und den Geschwindiglkeiten ist Aufgabe der Piloten, nicht meine......

 

Grüße

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Haloooooooo!

Hier wurde bisher viel geschrieben, aber keiner hat die Frage von v23

"wie groß der "Wendekreis" eines Flugzeugs ist ... " beantwortet.

Weiß denn keiner der Herren mit den vielen Streifen auf der Schulter

den ungefähren Wendekreis seines Arbeitsgerätes?

 

@FL

Wenn jemand von "Standart-Jumbo-Ding" scheibt wird er bei deinem

Posting wahrscheinlich nur Bahnhof verstehen. icon_wink.gif

 

Ingo

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Die frage nach dem wendekreis läßt sich nicht so einfach beantworten...

es gibt 5 verschiedene Kategorien : Kat A - Kat E...

turning speed bei Kat A = 120 kt, bei Kat E = 210 kt....

wobei ich im Moment die werte nicht 100 % garantieren kann....muß mal im PANS-OPS nachschauen......

 

damit läßt sich bei bei einer gewissen Querneigung die Größe des Wendekreises berechnen....

 

oh, jetzt habe ich schon wieder so viele Fremdwörter benutzt.....icon_wink.gif

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nach genau so einer Faustformel hab ich gesucht, danke.

Was mir jetzt noch fehlt ist eine Umrechnung der Einheiten:

TAS[kts] ist das eine Geschwindigkeit? lässt sich doch sicher auch in [km/h] umrechnen

Radius[NM], naja sagt mir jetzt auch nix - umrechnung auf [m]?!

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wenn du Spass am rechnen hast kannst du es dir auch so ausrechnen:

Die Standardkurve ist 3° pro Sekunde, also ist die zurückgelegte Strecke eines Flugzeugs in 2 Minuten der Umkreis eines Kreises, daraus lässt sich der Durchmesser ausrechnen.

 

Der minimalste zu erreichende Wert für den Wendekreis ist dann natürlich abhängig, mit welcher maximalen Gradzahl ein Flugzeugtyp bei möglichst geringer Geschwindigkeit fliegen kann.

Nen Fiseler Storch kann also fast auf der Stelle drehen während eine Concorde schon ein bischen mehr Platz braucht.

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hallo y23...

 

habe mich jetzt mal im PANS-OPS schlau gemacht....

 

also

max. turning speeds der einzelnen Flieger

KAT A 120 kt

KAT B 165 kt

KAT C 265 kt

KAT D 290 kt

KAT E 300 kt

 

der standardkurvenflug im approach ist festgelegt bei

 

Kat A/100 kt - radius of turn 0,69 nm

Kat B/135 kt - radius of turn 1,13 nm

Kat C/180 kt - radius of turn 1,85 nm

Kat D/205 kt - radius of turn 2,34 nm

Kat E/240 kt - radius of turn 3,12 nm

 

wie gesagt ......Standardkurvenflug........

 

Grüße

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Auf der ILA konnte man ja bei der A340-600 sehen, wie eng es non-standard im direct law geht. Der hat ja praktisch den Luftraum über dem Flughafengelände gar nicht verlassen. icon_smile.gif

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Nosig am 2004-06-15 11:05 ]

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Hallo,

also wenn ich eure Informationen richtig verstanden hab, würde das ganze für mein oben beschriebenen Szenario wie folgt aussehen:

 

gemäßg den Infos von FL:

Abhängig vom verwendeten Flugzeugtyp, darf im Landeanflug eine Kurve nur bis zu einer maximalen Geschwindigkeit geflogen werden (KAT A: 100kts, ..., KAT E: 240kts), dabei müssen bestimmte Radien eingehalten werden (KAT A: 0,69nm, ..., KAT E: 3,12nm).

Das heißt bei KAT E erhalte ich im Approach einen Radius von 5,78km.

Wenn sich das Flugzeug nicht im Landeanflug befindet gelten andere Grenzwerte (KAT A: 120kts, ..., KAT E: 300kts), wobei der min.Turnradius nicht vorgeschrieben ist?!

 

gemäß den Infos von Takeoff:

Standartkurve: (3°)/(1s) --> (kompletter Kreisumfang = 360°)/(120s = 2min);

für KAT E, also 240kts = 444,48km/h gilt mit

umfang=2*pi*radius bzw. radius=umfang/(2*pi) und

umfang=geschwindigkeit*zeit

-> radius=(geschwindigkeit*zeit)/(2*pi)=(444,48km/h*2min)/(2*pi)=(444,48km/h*(120/3600)h)/(2*pi)=2,36km

also ein Radius von 2,36km

 

gemäßg den Infos von nabla:

(TAS[kts]:100)²/3=Radius [NM]

--> radius=(240/100)²/3=2,4²/3=1,92nm

also ein Radius von 3,55km

 

ich interpretier das ganze jetzt mal so:

für so ein "Standart-Jumbo-Ding", nennt sich wohl Boeing 747-XXX (hab ich mittlerweile rausgefunden icon_wink.gif, liegt der Radius für eine 180°Kehrtwendung laut PANS-OPS bei 5,78km. Ich nehm jetzt mal an, dass das PANS-OPS so eine Art Regelwerk der zivilen Luftfahrt ist (korrigiert mich falls ich da falsch liege).

Technisch möglich sind aber deutlich kleinere Radien, so UNGEFÄHR 3km.

 

Noch was:

Die Verwendung von kts(Knoten) und nm(nautische Meilen), also nicht SI-Einheiten, ist das in der Luftfahrt historisch gewachsen, oder hat das sonst noch irgend einen tieferen Sinn?!

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technisch möglich sind noch viel kleinere Radien.

Die erwähnten Geschwindigkeiten sind für die Kategorien ja wie erwähnt maximale! Geschwindigkeiten.

So kann selbst eine B747 wenn sie z.B. das letzte Stück des Anflugs "visual" durchführt mit einer Geschwindigkeit von beispielsweise 160 Knoten mit einem Radius von etwa 1nm, also nicht mal 2km drehen, ohne dass alle Paxe nach der Tüte greifen.

Hängt eben wie schon erwähnt davon ab, mit welcher Geschwindigkeit und wie stark ein Flugzeug in die Kurve geht.

 

Das nautische System ist aus der Schifffahrt übernommen. Vermutung ist vielleicht,dass vor allem viele Navigatoren in den Anfangszeiten von dorther kommen (???)

Weiterhin bietet es zur Berechnung viele Vorteile, da der Erdumfang mit (ganz pauschal ausgedrückt, unabhängig von Pol-/Äquatorrouten) 24.000nm angenommen wird.

Deine km-Berechnungen waren für mich jedenfalls ungewohnter und komplizierter als nm/kts icon_wink.gif

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alles klar. geb mich jetzt mal zufrieden.

unsere geschätzten radien lagen deutlich drüber... so kann man sich irren.

danke an alle für die infos...

gruß

rene

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