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Gründe für das Scheitern der MD-11


IL-96

Empfohlene Beiträge

thread von 2005...Kinder, wie die Zeit vergeht...

 

Naja, ein Konzern à la Boeing hatte nun mal verständlicher Weise kein Interesse daran, die Weiterentwicklung einer Weiterentwicklung zu betreiben, die ihren Ursprung in den späten 60er Jahren und das noch nicht mal im eigenen Haus hatte. Die MD-11 war schon beim Start 1990 ein Dinosaurier. Ihr haftete das Negativ-Image der DC-10 an, was auch die ähnenlnde Optik unterstrich. Ebenso war das Antriebssystem mit Hecktriebwerk schon in den 70ern bei der DC-10 häufig kritisiert worden.. 

Cubana ... es ist nicht nur "ähnliches Aussehen". De facto ist die MD 11 eine Variante der DC 10 und auch genau als solche zertifiziert!

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Eine 717 weiter nach unten entwickeln???

 

Es gab ja interessierte Fluggesellschaften, die sehr gerne eine 717-Familie wünschten, mit einer kleineren 717-100, der Standard 717-200 und der gestreckten 717-300. Ofiziell bekundete Boeing mehrfach, die Entwicklung zu starten, sollten genug Kunden die 717-200 bestellen. Die interessierten Fluglinien gaben ihrerseits zu verstehen, die 717-200 erst zu bestellen, wenn auch eine 717-100 und 717-300 im Angebot sein würden. Alles andere ist Geschichte. Sorry, ist off-topic, deshalb klinke ich mich mal raus.

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  • 2 Monate später...

Nachdem mein geplanter erster und letzter MD-11-Flug (KLM) im Mai krankheitsbedingt leider ins Wasser gefallen ist, ist es nun im September soweit:

 

KL 671 AMS YUL

KL 672 YUL AMS

 

Ich werde berichten. Laut KLM-Internetseite und Buchungsbestätigung werden diese Flüge auch im September noch mit MD-11 geflogen. Betet für mich, dass KLM im September nicht aus irgendwelchen Gründen dann doch schon auf einen anderen Flugzeugtyp umstellt :rolleyes:

 

Plant noch jemand von euch, "auf den letzten Drücker" noch (mal) MD-11 zu fliegen?

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Genieß den Flug. Meine Mutter schwärmt noch heute von ihren MD-11-Flügen mit JAL zwischen Europa und Japan, die "so viel Platz" hatten. OK, meine Mama ist auch körperlich eine kleine Frau, aber es "war mehr Platz als in den anderen (Langstrecken)flugzeugen".

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Der Sitzabstand wird bei den verbliebenen KLM-MD-11 sicher nicht mehr wesentlich größer sein als bei deren B777 oder A330. Wobei enge Sitzabstände in der Economy schon lange üblich sind. So kann ich mich z.B. noch an meinen ersten (und letzten) DC-10-Flug anno 2002 erinnern (Northwest). Die Kabine war altmodisch, das Bordunterhaltungssystem erst recht, aber die Sitzabstände waren bereits damals genauso eng so wie wir es heute von modernen Flugzeugen kennen.

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Der Sitzabstand wird bei den verbliebenen KLM-MD-11 sicher nicht mehr wesentlich größer sein als bei deren B777 oder A330.

 

Damit liegst Du sicherlich richtig, wenn man die Original-Sitzpläne der MD-11 von KLM aus der ersten Hälfte der 1990er mit dem aktuellen Layout vergleicht. In den letzten Betriebsjahren optimierte KLM den Einsatz ihrer MD-11 eher auf Routen mit hohem Anteil an Touristen und relativ wenig Business Class.

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  • 2 Monate später...

Vor kurzen hatte ich nun meinen ersten und voraussichtlich auch vorletzten MD-11-Flug (AMS-YUL) und möchte hier noch von meinen Eindrücken berichten.

Es war die PH-KCE cn 48559 Audrey Hepburn, Baujahr 1994. Innen sieht man ihr durchaus an, dass nicht mehr sehr viel in sie investiert wird. An den meisten Sitzen funktionierte das Flight Entertainment System nicht. Das Safety-Video konnten wir deshalb zwar hören, aber nicht sehen (was gesetzeswidrig ist, denn die Crew führte ebenfalls nichts vor). Eine der Toiletten im Heck war "Out of Order". Die Wand- und Deckenverkleidungen sowie die Gepäckfächer machen einen abgewohnten und altbackenen Eindruck. Anno 1994 hat man sich offenkundig über das Kabinendesign und fließende Formen noch nicht so viele Gedanken gemacht. Das andere Extrem sind z.B. die neuen B777 von Emirates, die innen wie geleckt aussehen. Das einzig Neuere in der PH-KCE scheinen der Teppichboden und die Sitze zu sein, die sind recht modern. Allerdings sind die winzigen Bildschirmchen in den Rückenlehnen auch nicht mehr zeitgemäß. Was natürlich auch sofort auffällt, sind die riesigen Fenster. Da kann ich bequem rausschauen, und muss mich dazu nicht herunterbeugen wie z.B. in der B737NG. Aber die großen Fenster erhalten ja ihr Comeback - z.B. in der B787.

Ich saß auf einem Fensterplatz in einer der letzten Reihen. Die Klimaanlage ist recht laut, und man spürt auch deutlich den Luftzug. Nach dem Pushback konnte man genau hören, wie nacheinander die drei GE-Triebwerke angelassen wurden. Im Stand und im Rollen machen die Triebwerke ein tiefes, jaulendes Geräusch, wie man es ähnlich z.B. auch bei der A300-600 mit GE-Triebwerken hören konnte. Dann bogen wir auch schon auf die Startbahn ein und die MD-11 setzte zum Start an. Beim Hochfahren der Triebwerke konnte man kurzzeitig das Aufheulen des Hecktriebwerks hören. Ansonsten ist im Heck von der Präsenz des Hecktriebwerks wenig zu merken. Der Geräuschpegel im Heck ist zwar relativ hoch, aber ich empfinde andere Flugzeuge wie z.B. die B777 im Heck als ähnlich laut. Die MD-11 beschleunigt relativ stark. Man merkt auch, dass sie mit höherer Geschwindigkeit abhebt als andere Flugzeuge.

Nach wenigen Minuten Steigflug lag bereits der Atlantik unter uns. Jetzt unterschied sich nichts mehr von anderen Flugzeugen. Die MD-11 lag sehr ruhig in der Luft. Das Wetter war gut. Ein paarmal gab es leichte Turbulenzen, die Anschnallzeichen wurden eingeschaltet, aber nach wenigen Minuten war es bereits vorbei.

Das Essen war das Schlechteste, das ich je auf einem Langstreckenflug bekommen habe. Auch Getränke wurden nicht gerade häufig ausgeschenkt. Das ist z.B. bei Delta anders, da scheinen die Stewardessen ständig Getränke zu verteilen, wenn sie sonst gerade nichts zu tun haben. Bei KLM ist das hingegen die Ausnahme.

Neben mir hatte ich ein etwas nerviges Kind sitzen. Zwischendurch ging ich einmal zur Toilette im Heck, und dehnte diesen Besuch etwas aus, um Ruhe von dem Kind zu haben. Auch die Toilettenkabinen muten nicht gerade modern an. Ich stand noch etwas im Gang herum. Viele Passagiere hatten ihre Fenster-Rollos heruntergelassen und schliefen. Die Kabine machte einen durchaus wohnlichen Eindruck. Mit leisem Bedauern stellte ich mir vor, dass hier in Kürze alles ausgeschlachtet und der Rest zerschreddert werden würde… Die vier verbliebenen KLM-MD-11 sind meines Wissens ja alle zur Verschrottung vorgesehen. Schade, man könnte ja wirklich eine davon aufheben und irgendwo ausstellen…

Zurück auf dem Sitz nervte das Kind noch ein paar Stunden, bis es endlich einschlief. Der Rest des Fluges verlief dann ruhig. Ich sah aus dem Fenster. Von meinem Platz aus konnte ich die linke Tragfläche von hinten bewundern. Wobei „Tragfläche“ übertrieben ist, es ist eher ein Stummelflügel. Es fällt wirklich auf, dass die Tragflächen der MD-11 sehr klein sind. Immerhin hat die MD-11 nur 51,7 Meter Spannweite, das sind über 10 Meter weniger als bei der B777-200, deren Rumpf kaum länger ist als der Rumpf der MD-11. Es ist ja bekannt, dass die kleinen Tragflächen der MD-11 ein Grund für ihr schwieriges Flugverhalten sind. Zudem hat die MD-11 aufgrund ihrer kleinen Tragflächen eine sehr hohe Flächenbelastung, die sogar noch höher liegt als die Flächenbelastung der viel größeren A380. Da die MD-11 ihre kleinen Tragflächen aus Gründen der Spritersparnis bekommen hat, ist es verwunderlich, dass sie trotzdem so wenig sparsam ist...

Zudem sind die Tragflächen und deren Flaps recht eigenwillig und altmodisch geformt. Auch das Winglet sieht etwas komisch aus, fast als wäre es angeklebt. Jedenfalls sieht eine MD-11-Tragfläche grundlegend anders aus als eine moderne Tragfläche von z.B. B777 oder A330.

Bald lag schon wieder Festland unter uns, und es wurde die Landung in einer Stunde angekündigt. Die Triebwerke wurden leiser, der Sinkflug begann. Eine gute halbe Stunde später kam auch schon der Final Approach. Ich war gespannt, da ich weiß, dass die Landung bei der MD-11 eine besonders kritische Flugphase ist. Unter uns lag das Häusermeer von Montréal. Man merkte deutlich, dass die MD-11 schneller flog als andere Flugzeuge in dieser Flugphase. Ein paarmal ging ein leichtes Rucken durch das Flugzeug. Ansonsten verlief der Final Approach schnell, aber ruhig. Dann überquerten wir auch schon den Flughafenzaun. Einen kurzen Moment raste der Anfang der Landebahn vorbei, bis die MD-11 schließlich trotz der hohen Anfluggeschwindigkeit sehr weich aufsetzte. Unmittelbar danach begann sie stark abzubremsen. Sehr deutlich war das Fauchen der Schubumkehr zu hören. Beim Erreichen einer niedrigen Geschwindigkeit wurde die Schubumkehr abgeschaltet und es war wieder das typische Jaulen der GE-Triebwerke zu hören. Ich kann mir gut vorstellen, dass bis hierhin im Cockpit eine angespannte Ruhe geherrscht hatte, die nun der Erleichterung wich. Landung geglückt.

Noch ein kurzer Weg zu rollen. Dann dockte die MD-11 neben einer B740-400 der Air France am Gate an, und die Triebwerke verstummten. Eigentlich ist die MD-11 für den Passagier ein durchaus dankbares Flugzeug. Ich bin gern mitgeflogen. Sehr schade, dass es MDD nicht gelungen ist, mehr daraus zu machen (also die Mängel abzustellen, eine Familie daraus zu verwirklichen und das Ganze so zu vermarkten, dass sich genug Käufer finden).

Nun genieße ich meinen Aufenthalt in Kanada, freue mich, die MD-11 noch mitgenommen zu haben, und freue mich auch schon auf den Rückflug (natürlich wieder mit MD-11  :rolleyes:  ).

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Diese Dreistrahler werden ebenso wie der Vorgänger DC 10 oder auch die L 1011 demnächst nur noch Nostalgie sein.

Habe ich jetzt etwa die B 727 vergessen ? In Osteuropa fliegen immerhin noch ein paar TU 154. Alle super Krachmacher und Spritfresser.

Beau fois a Montreal et bon vol avec la vielle MD 11 retour.

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Diese Dreistrahler werden ebenso wie der Vorgänger DC 10 oder auch die L 1011 demnächst nur noch Nostalgie sein.

Ja, zumindest im Passagierbetrieb. Deshalb bin ich ja so froh, es noch geschafft zu haben, einmal mitzufliegen :-) Die DC-10 habe ich auch in meiner Liste, mit NW FRA-DTW und zurück anno 2002. Das ist schon seit Längerem Geschichte... Die DC-10 fliegen schon lange keine Transatlantik-Passagierflüge mehr, und auch Northwest ist inzwischen Geschichte. Die MD-11 hingegen werden wir sls Frachter noch einige Zeit sehen, und KLM sicher noch viel länger!

 

Habe ich jetzt etwa die B 727 vergessen ? In Osteuropa fliegen immerhin noch ein paar TU 154. Alle super Krachmacher und Spritfresser.

Stimmt, wobei Krach und Spritfraß nicht der Dreistrahligkeit geschuldet sind, sondern der Tatsache, dass sich diese Flugzeuge auf dem technischen Stand der 60er Jahre befinden. Man könnte heute durchaus moderne, leise und sparsame Dreistrahler bauen, hat aber nun einmal keine Lust dazu.

 

Beau fois a Montreal et bon vol avec la vielle MD 11 retour.

Merci :-)
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Das Essen war das Schlechteste, das ich je auf einem Langstreckenflug bekommen habe. Auch Getränke wurden nicht gerade häufig ausgeschenkt. Das ist z.B. bei Delta anders, da scheinen die Stewardessen ständig Getränke zu verteilen, wenn sie sonst gerade nichts zu tun haben. Bei KLM ist das hingegen die Ausnahme.

 

 

 

Wobei das nun mit dem Flugzeugtyp nicht wirklich etwas zu tun haben dürfte. Worauf Du beim Rückflug aber unbedingt einmal achten solltest ist der deutlich höhere Anstellwinkel im Final (etwa 4 Grad gegenüber 2,5 Grad sonst). Ich fand man merkt als Pax dass der Gang vor dem Aufsetzen ziemlich steil wird. Übrigens auch eine direkte Folge der hohen Flächenbelastung.

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  • 1 Monat später...

Worauf Du beim Rückflug aber unbedingt einmal achten solltest ist der deutlich höhere Anstellwinkel im Final (etwa 4 Grad gegenüber 2,5 Grad sonst). Ich fand man merkt als Pax dass der Gang vor dem Aufsetzen ziemlich steil wird. Übrigens auch eine direkte Folge der hohen Flächenbelastung.

Nun liegt auch mein zweiter und letzter MD-11-Flug (YUL-AMS) hinter mir. Diesmal war es die PH-KCB "Maria Montessori".

 

Den hohen Anstellwinkel habe ich bei der Landung in AMS nicht wirklich bemerkt. Vielleicht lag es daran, dass ich weit hinten saß (Platz 35A), vielleicht auch daran, dass ich im entscheidenten Moment nicht aufgepasst habe.

 

Als ich in YUL in der Schlange vor der Gepäckabgabe stand, kam ein KLM-Angestellter auf mich zu und fragte mich, ob ich statt über AMS über CDG fliegen wolle. 200 Dollar bot er mir dafür an. Normalerweise hätte ich natürlich freudig "Ja" gesagt, aber für 200 Dollar meinen MD-11-Flug sausen lassen - NEVER! :D

 

In der PH-KCB funktionierte das Flight Entertainment uneingeschränkt, anders als bei meinem Hinflug in der PH-KCE. Beim Start fiel mir diesmal noch deutlicher das Aufheulen des Hecktriebwerks auf. Sonst merkt man vom Hecktriebwerk wie gesagt nichts, im Heck der MD-11 ist es nicht lauter als z.B. im Heck der B777. Nach dem Abheben fiel mir die hohe Steigrate auf. Es herrschte ein wolkenverhangenes, diesiges Wetter. Kurz nach dem Abheben war die MD-11 schon in den Wolken, und kurz darauf bereits über den Wolken.

 

Draußen wurde es schnell dunkel. Nach dem Abendessen wurde das Licht gelöscht. Die Kabine war nur noch durch vereinzelte Bildschirme und Leseleuchten erhellt. Zusammen mit dem sonoren Geräusch der drei Triebwerke erzeugte das eine etwas unwirkliche, fast raumschiffartige Atmosphäre. Die MD-11 lag die ganze Zeit sehr ruhig in der Luft. Ich lief in der Machine herum und machte einige Fotos. Dann begab ich mich wieder zu meinem Platz. Das Flight Tracking zeigte eine Geschwindigkeit von 1024 km/h an. Ich schlief ein paar Stunden, bis es wieder hell wurde und das Frühstück serviert wurde.

 

Der Sinkflug nach AMS erfolgte schnell und ruhig. Das Wetter war auch in AMS wolkenverhangen. Kaum hatte die MD-11 die Wolken unterschritten, überflog sie auch schon den Anfang der Landebahn. Das Aufsetzen war wieder sehr weich, das Abbremsen danach kraftvoll. Als Passagier merkt man nicht, dass Landeanflug und Landung bei der MD-11 herausfordernd sind. Aber die KLM-Piloten sind nach so vielen Jahren MD-11-Erfahrung sicher auch absolute Profis in dieser Disziplin.

 

Bei der Fahrt vom Ende der Landebahn bis zur Parkposition fiel mir ein lautes Geräusch der Scheibenbremsen an den Rädern auf. Bei jedem Bremsvorgang war ein ziemlich ungesundes Geräusch zu hören. Dann hatten wir unsere Parkposition schon erreicht und die Triebwerke verstummten. Mein (leider allerletzter) MD-11-Flug war zu Ende.

 

In Kürze werden ja A330 die Route AMS-YUL (und AMS-YYZ) übernehmen. Sei's drum. Die A330 ist zwar ein modernes, wirtschaftliches und gutes, aber auch langweiliges Flugzeug...

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  • 2 Wochen später...
  • 5 Wochen später...

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