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Zwischenfall in Norwegen


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Norwegen entgeht einer Flugzeugkatastrophe

 

Norwegen ist offenbar nur knapp einer Flugzeug-Katastrophe entgangen. Ein Sprecher der Flug-Aufsicht in Olso sagte, zwei Passagier-Maschinen seien gestern in elftausend Metern Höhe aufeinander zu geflogen. Die internen Überwachungs-Geräte hätten erst dann Kurs-Korrekturen ausgelöst, als der zeitliche Abstand nur noch etwa 40 Sekunden betrug. An Bord der Flugzeuge waren insgesamt fast 350 Menschen.

 

© MDR 1 RADIO THÜRINGEN

 

Quelle:

http://www.mdr.de/nachrichten/meldungen/2379199.html

 

Weiss jemand was näheres ?

Hab das gerade im Ticker bei NTV gelesen und im Web nur diesen Artikel gefunden. (Ich hasse diese reisserischen Titel....)

 

tnx

Ronny

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Kann dir nur skandinavisches Material bieten:

 

Schmierblatt dagbladet.no

 

Branchenportal takeoff.nu

 

Branchenportal Boarding.no

 

Zusammengefasst:

Betroffen waren die Flüge SK 925 Kopenhagen - Washington und KL 1173 Amsterdam - Trondheim mit zusammen 348 Passagieren (SK A330: 255+13; KL F70: 76+4). Etwa über Kristiansand (FL340) waren beiden Flugzeuge noch knapp 40 Sekunden voneinander entfernt und auf kreuzendem Kollisionskurs, so dass beide Flugzeugführer von den jeweiligen TCAS Systemen zur Höhenänderungen "aufgefordert" wurden (SK: steigen; KL: sinken). Beide Flugzeuge konnten danach ihren Flug problemlos fortsetzen.

 

Bisher verantwortlich gemacht wird die knappe Personalausstattung bei Avinor (Zuständige Flugsicherungsbehörde in NO), die seit 2002 auf striktem Sparkurs ist und relativ viel Personal abbaute und umsetzte und stark auf technischen Ersatz baut. Es kam durch Massnahmen bereits zu vielen Flugausfällen, da einige Fluglotsen in einen "wilden Streik" namens Krankheit getreten sind. Wahrscheinlich wird der derzeit schlechte Ruf von Avinor in der Öffentlichkeit auch der Grund für die Panikmache sein. Avinor selbst beruft sich auf sein hohes Sicherheitsniveau, da derartiges noch nicht in Norwegen passiert sein soll.

 

In diesem Zusammenhang die Frage:

Wann wird seitens der Flugsicherung von einem "Beinahezusammenstoß" gesprochen (falls der Begriff so überhaupt existiert)? Bisher ist mir keine einheitliche "Definition" bekannt, da dieser Abstand immer von der Fluggeschwindigkeit abhängig ist. Als Richtwert kenne ich 20 bis 35 Sekunden vor dem Knall, mithin die Zeit in der ein installiertes TCAS anspringt. Korrekt?

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Nach BFU (Bundesstelle für Flug-Unfall-Untersuchung):

 

Schwere Störung

 

Fastzusammenstoß/gefährliche Begegnung; gefährliche Annäherung von zwei Luftfahrzeugen, bei der mindestens ein Luftfahrzeug nach Instrumentenflugregeln betrieben wurde und ein Ausweichmanöver erforderlich war oder angemessen gewesen wäre, um einen Zusammenstoß oder eine gefährliche Situation zu vermeiden;
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Bisher verantwortlich gemacht wird die knappe Personalausstattung bei Avinor (Zuständige Flugsicherungsbehörde in NO), die seit 2002 auf striktem Sparkurs ist und relativ viel Personal abbaute und umsetzte und stark auf technischen Ersatz baut. Es kam durch Massnahmen bereits zu vielen Flugausfällen, da einige Fluglotsen in einen "wilden Streik" namens Krankheit getreten sind. Wahrscheinlich wird der derzeit schlechte Ruf von Avinor in der Öffentlichkeit auch der Grund für die Panikmache sein. Avinor selbst beruft sich auf sein hohes Sicherheitsniveau, da derartiges noch nicht in Norwegen passiert sein soll.

 

Die Zustände bei Avinor scheinen in der Tat einigermaßen katastrophal zu sein. Bei Flyertalk kursiert deswegen schon seit geraumer Zeit ein Thread, da es zu teils drastischen Verspätungen kam...

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Die Zustände bei Avinor scheinen in der Tat einigermaßen katastrophal zu sein. Bei Flyertalk kursiert deswegen schon seit geraumer Zeit ein Thread, da es zu teils drastischen Verspätungen kam...

 

Also selbst wenn Braathens seinen Kunden vor einiger Zeit empfahl auf wichtige Flüge in bestimmten Zeitfenstern zu verzichten (derzeit läuft wohl mal wieder alles), liegt da gehörig was im Argen. Avinor ist - wie ich heute las - immer noch die einzige Flugsicherungsbehörde, die die Bestimmungen nach dem Unfall von Überlingen (mindestens 2 Lotsen je Platz) ignorieren und meinen, dass einer ausreichend sei.

 

@ Boeing 737-86J: Besten Dank!

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In einer ersten Stellungnahme hat der verantwortliche Fluglotse jetzt angegeben, dass er der Überzeugung war, die beiden Flugzeuge befänden sich auf unterschiedlichen Höhen. Er macht auch die permanente personelle Unterbesetzung in seinem Kontrollabschnitt mit verantwortlich für den Zwischenfall.

 

Desweiteren hatte er gleichzeitig 6 Flugzeuge zu kontrollieren, d.h. mit Anweisungen zu "versorgen" und zu überwachen. Ist das ungewöhnlich viel für einen Fluglotsen?

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Nein, ist es nicht!

Aber da hier wahrscheinlich keiner die genauen Umstände kennt würde ich raten von Vermutungen etc. Abstand zu nehmen.

Solche Dinge passieren und werden dann aber genau untersucht.

Zum Thema Einfachbesetzunge von Sektoren:

In Skandinavien ist zwar erheblich weniger Traffic, ob dies aber als Grund für Einfachbesetzunge herangezogen wird und wenn ja - ob das rechtens ist, dazu gibt es zur zeit wohl keine Studie, da ja auch die Sektoren meist viel größer als in Mitteleuropa sind.

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Pauschal über "schlimme zustände" zu berichten, ohne Hintergründe vor Ort zu kennen, halte ich ebenfalls für unseriös.

 

Spätestens nach Überlingen weiss jeder Pilot, immer "according to TCAS" auszuweichen. Also bestand kein wirklicher Grund zur Panik. Dieses Szenario passiert nun mal häufiger, als man denkt. Nur nicht immer wird es auch gemeldet. Ein Grund sind u.a. auch diverse "Zeugen"...

 

Möchte nicht wissen, ob es der Presse eine Meldung wert gewesen wäre, wenn es sich über Norwegen um zwei Frachter gehandelt hätte. Doch dies ist hochgradig spekulativ.

 

Ungewöhnlich ist die kurze Reaktionszeit der Meden schon. Normalerweise werden Seperation Conflicts immer mit mind. 2-4 wöchiger Verspätung veröffentlicht, nachdem die Behörden die Daten der ATC-Archive ausgewertet hat.

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Pauschal über "schlimme zustände" zu berichten, ohne Hintergründe vor Ort zu kennen, halte ich ebenfalls für unseriös.

 

Spätestens nach Überlingen weiss jeder Pilot, immer "according to TCAS" auszuweichen. Also bestand kein wirklicher Grund zur Panik. Dieses Szenario passiert nun mal häufiger, als man denkt. Nur nicht immer wird es auch gemeldet. Ein Grund sind u.a. auch diverse "Zeugen"...

 

Möchte nicht wissen, ob es der Presse eine Meldung wert gewesen wäre, wenn es sich über Norwegen um zwei Frachter gehandelt hätte. Doch dies ist hochgradig spekulativ.

 

Ungewöhnlich ist die kurze Reaktionszeit der Meden schon. Normalerweise werden Seperation Conflicts immer mit mind. 2-4 wöchiger Verspätung veröffentlicht, nachdem die Behörden die Daten der ATC-Archive ausgewertet hat.

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Ich habe ja nur die Pressemeldungen wiedergegeben und keine Vermutungen angestellt. Es scheint aber wirklich so, dass Avinor derbe Probleme hat. Und mein Pressespiegel beschränkt sich bei weitem nicht nur auf unseriöse Boulevardblätter, sondern auf zitierwürdige, anerkannte Blätter in Skandinavien.

 

Trotzdem warten wir mal ab, ob und wie Avinor sich äußert. Die Untersuchung ist heute in Gang gesetzt worden und soll 1 Monat dauern.Leider ist mir keine Pendant zur BFU in Skandinavien bekannt und Avinor veröffentlicht keine derartigen Untersuchungsberichte. Die Presse ist also der einzige Anhaltspunkt.

 

---

 

Was die Einmannbesetzung angeht: Ich bin kein Fluglotse und habe keinen genauen Überblick über die Flugsicherung. Trotzdem erscheint mir die Überwachung von 6 Flugzeugen nicht viel. Wenn man Berichte über Flugsicherungsanlagen sieht, tummeln sich auf den Bildschirmen ein Vielfaches an Flugzeugen. Oder ist ein Sektor ggf. auf mehreren, gleichzeitig zu überwachenden, Monitoren dargestellt, so dass hier Paralellen zu Überlingen zu ziehen sind?

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Ein Sektor ist IMMER auf einem Bildschirm dargestellt.

Und das mit den 6 Fliegern ist leider auch viel zu generell um was dazu zu sagen: Du kannst je nach Umstand und Sektor mit 2 Flugzeugen komplett ausgelastet sein, wohingegen es Situationen gibt, da hast du weit über 10 Maschinen zu kontrollieren - und das läuft dann prima!

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Leider ist mir keine Pendant zur BFU in Skandinavien bekannt und Avinor veröffentlicht keine derartigen Untersuchungsberichte. Die Presse ist also der einzige Anhaltspunkt.

 

Dir kann geholfen werden:

 

Norwegen:

http://www.aibn.no/default.asp?V_ITEM_ID=645

Finnland:

http://www.onnettomuustutkinta.fi/2605.htm

Dänemark:

http://www.hcl.dk/sw1072.asp

Schweden:

http://www.havkom.se/index-eng.html

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Hmm - solche "Staffelungsunterschreitungen" passieren doch immer wieder mal und fast nie verirren sie sich in die Medien!!

Hier wird nur etwas hochgespielt was ohnehin "immer wieder mal" passiert!

 

lg P

 

Ich hoffe, Du bist kein Lotse....

 

40sec Separation in FL 340 sind ca 4NM. Bis man als Pilot auf TCAS reagiert hat, sich mit dem CO abgestimmt hat, ob man ohne clearance vom Level bzw Weg abweicht, sind mindestens 15 sec vergangen. Dann Autopilot aus u Sink/Steigflug einleiten. Nochmal 10 Sekunden... Bleiben ca. 15 Sekunden übrig. Jedem, der ATC betreibt, läuft da der kalte Angstschweiss ins Mikro!!!

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Ich hoffe, Du bist kein Lotse....

 

 

Noch nicht...... :-)

 

Dann möchte ich dir, als evtl späteren Kollegen u Boardbruder, einen gut gemeinten Rat geben: Nimm KEINE Staffelungsunterschreitung auf die leichte Schulter, bitte!

Und nu Viel Glück bei der DLR, da werden wir uns vielleicht wiedersehen...

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Ich hoffe, Du bist kein Lotse....

 

 

Noch nicht...... :-)

 

Dann möchte ich dir, als evtl späteren Kollegen u Boardbruder, einen gut gemeinten Rat geben: Nimm KEINE Staffelungsunterschreitung auf die leichte Schulter, bitte!

Und nu Viel Glück bei der DLR, da werden wir uns vielleicht wiedersehen...

 

.) ich denke niemand nimmt eine Staffelungsunterschreitung auf die leichte Schulter - ich wollte mit meinem Posting nur feststellen dass so etwas "immer wieder" mal passiert und der Fall hier sehr hochgespielt wird wie ich finde

 

.) nix dlr - bin aus Ö -> ACG :-)

 

lg P

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