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Milliarden-Duell Boeing-Airbus um US-Tankflugzeuge


cambiocorsa

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Ich find's schon ziemlich interessant, dass man kein halbes Jahr nach Auftragsvergabe - die ja primär auf Basis des Preises erfolgte, zumal das Projekt als "Medium to Low Risk" angesehen wurde - schon sagen kann, dass allein die ersten vier Flugzeuge schon 33% teurer werden als noch im Februar 2011 im Angebot veranschlagt.

Das lässt für mich eigentlich nur zwei Schlüsse zu:

a) Man wusste schon vorher, dass es teurer wird, und hat ein unseriöses Angebot abgegeben.

oder

B) Man hat ein komplett unfähiges Projektmanagement, das in den letzten viereinhalb Monaten unerwartete Kostenfaktoren in Höhe von 1,3 Mrd US$ gefunden hat.

 

Vielleicht auch eine Mischung aus a) und B).

 

Zitat McCain: "This is gravely wrong and creates an incentive, particularly on very large programs, for contractors to low-ball a contract knowing that the taxpayers will subsidize at least some of the overruns that will be needed to actually complete the work"

 

Vielleicht ist es auch wie Eisenhower schon gewarnt hat:

"Wir in den Regierungsräten müssen uns vor unbefugtem Einfluss -- beabsichtigt oder unbeabsichtigt -- durch den militärisch-industriellen Komplex schützen. Das Potential für die katastrophale Zunahme fehlgeleiteter Kräfte ist vorhanden und wird weiterhin bestehen. Wir dürfen es nie zulassen, dass die Macht dieser Kombination unsere Freiheiten oder unsere demokratischen Prozesse gefährdet. Wir sollten nichts als gegeben hinnehmen. Nur wachsame und informierte Bürger können das angemessene Vernetzen der gigantischen industriellen und militärischen Verteidungsmaschinerie mit unseren friedlichen Methoden und Zielen erzwingen, so dass Sicherheit und Freiheit zusammen wachsen und gedeihen können."

 

Boeing bestimmt, was die Air Force bei ihnen kaufen darf und zu welchem Preis, der Rest war Dekoration einer Demokratiesimulation.

Marktgesetze werden durch ein Monopol aufgehoben, wie das einige Menschen ja schon ausreichend beschrieben haben:

Stamokap

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Tja...let's buy in Boeings-Land.

 

Das Ganze war aber absehbar.

Und mich würde es überrraschen, das die US-Air-Force so was nicht schon gerochen hätte....die Freunde aus Italien sind ja auch so unendlich glücklich mit ihrer Tanker 762....schließlich hat Boeing sie jahrelang begleitet, damit der Flieger auch genau das kann und tut, was man von ihm wünschte....

Einige Piloten (aslo zumindest die, mit denen ich mal sprechen konnte) haben sie geleibt...... :rolleyes:

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  • 4 Monate später...
http://seattletimes.nwsource.com/html/busi...7_tanker29.html

Es geht doch nichts über fairen Wettbewerb

Artikel auch gelesen? "Chicago-based Boeing, which is developing the KC-46A tanker from its 767 airliner, absorbs 100 percent of any costs over the contract's $4.8 billion ceiling." (Hervorhebung von mir) - Insofern: Tatsächlich fair (zumindest bis zu einem Sondergesetz). Boeing bleibt auf den Mehrkosten sitzen. Wünschte mir, das gälte hierzulande bei staatlichen Großaufträgen ebenso.

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  • 3 Jahre später...

Von meiner Seite aus nicht ganz unerwartet, schiessen die Kosten für den Boeing-Tanker jetzt doch ins Kraut und der Hersteller darf die Kosten dank Festpreisauftrag selber tragen. Ob das Programm damit jemals Gewinn abwirft?

 

http://www.welt.de/wirtschaft/article144332675/Wieso-Boeing-in-die-Airbus-Falle-gestolpert-ist.html

 

Man kann sich sicher darüber streiten, ob das Angebot von Airbus (wie der Artikel möglicherweise impliziert) tatsächlich darauf ausgelegt war, Boeing zu schädigen, falls man selber nicht zum Zug kommt. Der Grundton im Artikel geht mir da einen Tick zu sehr ins überhebliche, als hätte Airbus das alles mit grosser Weisheit von langer Hand geplant und die tumben Amis seien darauf reingefallen.

 

Ich denke eher nicht. Da war nicht mehr dahinter, als die normalen wirtschaftlichen Vorgänge einer Ausschreibung. Wenn aber politische Prämissen wichtiger sind als ökonomische Sachzwänge, dann bezahlt hinterher irgendjemand die Rechnung dafür. Ob Airbus dafür 'verantwortlich' ist, darf daher angezweifelt werden - vielmehr hat man sich jenseits des Atlantiks dieses Ei, dank politischem Starrsinn, hübsch selber gelegt, ein klassischer Pyrrhussiegs für die USA. Und ich sage jetzt absichtlich 'USA' und nicht nur 'für Boeing'...

 

Und nur zur Erinnerung: wir in Europa sind keinen Deut besser - wir zahlen heute auch die Zeche für den "buy european" Entscheid beim A400...

 

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Der Grundton im Artikel geht mir da einen Tick zu sehr ins überhebliche, als hätte Airbus das alles mit grosser Weisheit von langer Hand geplant und die tumben Amis seien darauf reingefallen.

 

Ich denke eher nicht. Da war nicht mehr dahinter, als die normalen wirtschaftlichen Vorgänge einer Ausschreibung. Wenn aber politische Prämissen wichtiger sind als ökonomische Sachzwänge, dann bezahlt hinterher irgendjemand die Rechnung dafür.

 

 

 

Sehe ich genauso. Airbus hat viel Aufwand in die Ausschreibung gesteckt, US-Partner gesucht usw., das war nicht bloß Show.

 

Vermutlich wird man da jetzt tief durchatmen den Auftrag nicht bekommen zu haben.

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  • 2 Jahre später...

Erstflug des ersten Auslieferungsmodells von Boeings Tanker KC-46A, der
Auslieferungsvertrag beginnt zu laufen.

https://www.aerosieger.de/news/10810/kc-46a-fuer-us-air-force-erlebt-erstflug.html/

 Allerdings wirf das Projekt wie hier früher schon diskutiert, vermutlich keinen Gewinn ab.

https://www.moneycab.com/2017/12/06/boeings-tankflugzeug-gelingt-der-erstflug/

 

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  • 9 Monate später...
  • 11 Monate später...

Darf man, nachdem sich diese neue oder auch nicht so ganz neue Baustelle eröffnet hat, von Chaos in den vereinigten Hüttenwerken, genannt Boeing, sprechen?

 

https://www.seattletimes.com/business/boeing-aerospace/air-force-finds-another-problem-with-boeings-kc-46-tanker/

 

Fliegende Frachttüren auch während des Einsatzes:
Die US-Luftwaffe hat der von Boeing gebauten KC-46 den Transport von Fracht und Passagieren auf unbestimmte Zeit untersagt, berichtete die Fachzeitschrift Defense News am Mittwoch.

Die Entscheidung folgte auf einen Vorfall, bei dem die Frachtschleusen am Boden des Flugzeugs während eines kürzlichen Fluges entriegelt wurden, was zu Bedenken führte, dass Flieger möglicherweise durch schweres Gerät verletzt oder sogar getötet werden könnten, usw.

Ein Sprecher der Luftwaffe erklärte: "Bis wir mit Boeing eine tragfähige Lösung zur Behebung dieses Problems gefunden haben, können wir die Sicherheit unserer Besatzung und dieses Flugzeugs nicht gefährden." Defence One berichtete über schwerwiegende technische Probleme, die die Besatzung und das Flugzeug gefährden oder andere schwerwiegende Auswirkungen haben könnten. usw...

B737 MAX bleibt am Boden, B777X versagt beim Bodentest, B787 Kunden reklamieren schwere Qualitätsmängel, jetzt wieder KC-46 Grounding, aber der Aktienkurs steigt weiter.

Was geht da vor?

 

 

 

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