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[TRIP REPORT] Portsmouth/Stonehenge/Bath (AMS-SOU)


Empfohlene Beiträge

Hier geht’s zurück nach Amsterdam.

 

Ausgestattet mit Bordkarte ging ich in den sehr schönen Airside-Bereich des Amsterdamer Flughafens. Entgegen vieler anderer Flughafen wird beim Betreten nur die Bordkarte geprüpft. Die Sicherheitskontrolle befindet sich an den jeweiligen Gates. Sehr interessant in Amsterdam: Auf Wegweisern werden Laufwege werden in Minuten angegeben. Von den beiden äußersten Ecken ist man, wenn man schon etwas älter und nicht mehr so schnell ist gut und gerne 45 Minuten unterwegs.

 

Mein Boarding fand wieder im neuen Low-Cost-Pier H statt. Keine Fluggastbrücken, (fast) keine Sitzplätze! und für Amsterdamer Verhältnisse ungewohnt schlichte Ausstattung. Bei 35 Minuten Verspätung eines Fluges kann das fehlen von Sitzgelegenheiten im Kellergate schnell unangenehm werden.

 

Doch nun rollte Sie heran. Die G-JEDI von FlyBe, eine elegante kanadische 400er Dash 8. Leider hatte ich etwas Pech mit meinem Sitzplatz. 11A erwies sich als Fensterlos. Aber es war eh finstere Nacht.

 

Noch einmal musste ich eine Nachtankunft überstehen. Diesmal allerdings die Aufregendste. Schließlich hatte nach meiner Ankunft in Southhampton noch eine Zugfahrt (mit 1 mal Umsteigen) nach Portsmouth zu absolvieren. Ich hatte einem planmäßigen Zeitpuffer von rund 45 Minuten, um die letzte Nachtverbindung ins rund 30 km entfernte Portsmouth zu schaffen. Nun, eigentlich kein Problem. Doch 35 Minuten Verspätung beim Abflug + warten bis alle nach der Landung aus dem Flugzeug sind + Passkontrolle + Weg zum Flughafenbahnhof + Fahrkarten kaufen. Operation Hoffnungslos. Ich wusste, dass es nicht mehr möglich war, meinen Zug zu erreichen.

 

Doch erstmal rollten wir gemächlich in Amsterdam zur Startbahn und wackelten dem Nachthimmel entgegen.

 

Amsterdam (AMS) – Southampton (SOU)

FlyBe BE 1006

DH8-400

G-JEDI

 

Kurz zu FlyBe: Nette, sympatische Airline, sauberes Flugzeug - nicht mehr und nicht weniger. Doch ich hatte ganz andere Sorgen: Ich ging alle Alternativen durch, die ich noch irgendwie hatte durch. Mit dem Nachtzug nach London fahren? Noch irgendwie versuchen nach Southampton zu kommen, um dort ein schweineteures Hotel zu nehmen? In Southampton fand in eine große Bootsmesse statt, die die Hotelpreise in horrende Höhen steigen ließ und dies auch der Grund war warum ich nach Portsmouth ausgewichen war. Am kleinen Flughafen versuchen zu schlafen, um am nächsten Morgen hundemüde meine Tour vorzusetzen? Alles keine richtigen Alternativen. Mir glieb nichts anderes übrig als abzuwarten.

 

Die Landung erfolgte in Southhampton, mit immerhin nur noch 25 Minuten Verspätung.. Macht noch etwas weniger als 20 Minuten um den Zug zu erreichen. Natürlich ging es an der Passkontrolle mehr als schleppend vorran. Noch 10 Minunten. Hektisch die Infodame gefragt, wo der Flughafenbahnhof ist und man Fahrkarten kaufen kann: „Auf Bahnsteig 2 gibt eine Verkaufsbüro, dass noch offen hat“.

 

Also raus aus dem Terminal und den Hinweisschildern nach, um zwei Ecken gerannt und ich stand auf Bahnsteig 1, rüber über die Brücke auf die andere Seite um vor dem verschlossenen Verkaufsschalter zu stecken. Am Automat zwei alte Damen vor mir, die sich nicht auskannten und ewig brauchen. Dann wollte der Automat meinen Schein nicht. Endlich die Fahrkarte in der Hand wieder zurück zu Bahnsteig 1, foto raus, Bild gemacht. Zu fährt ein, einsteigen. Tieeeeeeeff durchamten. Versuchen den Puls wieder auf ein normales Maß zu bringen. 10 Minunten später. Southampton Hauptbahnhof, 4 Minunten Umsteigezeit, keine Probleme. Endlich – ich saß im Zug nach Portsmouth.

 

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Des Zug fast leer, nur ein paar Heranwachsende präsentierten sich die neusten Handyklingeltöne und stritten später laut miteinander und warfen die Handys durch den Zug.

 

Ankunft in Portsmouth & Southsea um kurz nach Mitternacht. Nun stand noch ein rund 2 km langer Fussmarsch in mein Hotel an. Nachdem ich das Bahnhofsviertel hinter mich gelassen hatte, führte der Weg laut meiner schlechten Internetkarte an einer großen Straße entlang, die sich als Schnellstraße entpuppte. Natürlich ohne Gehweg. Also musste ich durch einen nicht besonders vertrauenserweckenden Park laufen und kam an einigen Hinterhöfen vorbei. Danach wurde meine nächtliche Wanderung etwas angenehmer und es ging durch eine Wohngegend. Irgendwann hatte ich dann das Zentrum von Southsea mit einigen Pubs, vor denen viele angetrunkene Jugendliche lungerten erreicht. Dann ging es abermals durch Wohngebiete, bis ich den Strandpromenade erreiche wo sich mein Best Western Hotel befand. Endlich. Es war kurz vor 01.00 Uhr, ich checkte ein und natürlich funktionierte meine Zimmerkarte nicht. Also noch einmal runter, Hilfe hohlen und dann endlich. Kurz vor halb zwei lag ich im Bett.

 

Es war eine kurze Nacht. Kurz vor Sonnenaufgang stand ich auf, nahm ein schnelles Bad und ging in den Frühstücksraum. Traumhaftes Wetter; Blick aufs Meer; Gutes, reichhaltiges Frühstück. Allgemein war das Hotel sehr schön, very british eingerichtet.

 

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Doch ich hatte nicht viel Zeit es zu geniesen. Denn ich musste ja weiter…

 

Portsmouth ist vor allem durch seine militärische Vergangenheit bekannt. Im zweiten Weltkrieg war die Stadt größter Sammelpunkt von Schiffen für den berühmten D-Day, dem 06.Juni 1944.

 

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Auch heute noch ist Portsmouth der wichtigste Hafen der britischen Marine. Auch britische Flugzeugträgerflotte dort stationiert.

 

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Per Hovercraft kann man auf die Isle of Wight übersetzen.

 

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Natürlich darf auch ein Pier an einem britischen Seebad nicht fehlen.

 

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Von der zentralen Busstation „The Hard“ ging es mit dem National-Express-Bus nach über Southampton nachSalisbury. Einer sehr schönen, typischen englischen Kleinstadt. Der Ort verfügt über den höchsten Kirchturm von ganz England und einer sehr schönen Innenstadt.

 

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Von Salisbury fahren auch die Bus nach Stonehenge. Da wie Hin- und Rückfahrt mit 6.99 Pfund genauso viel kosteten wie ein Tagesticket, kaufte ich gleich eins und konnte es somit auch gleich auf die eigentlich mit dem Zug geplante weiterfahrt nach Bath nutzen.

 

Die Fahrt zum Weltwunder Stonehenge führt über sehr schönes Gebiet. Sanfte Hügel, saftige Wiesen…

 

Die Anfahrt nach Stonehenge ist dann weniger eines Weltwunders würdig. Eingeklemmt zwischen Schnellstraße, Zufahrtsstraße und Parkplatz liegen die mysteriösen Steinkreise, die von Touristenmassen erdrückt werden.

 

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Es ist wirklich Schade, dass man auf dieser Weltattraktion nicht besser präsentiert wird. Abhilfe ist allerdings geplant. Die Autobahn soll in einen Tunnel verlegt werden und das Gelände um Stonehenge soll frei schon Autos werden, sodass endlich wieder die mystische Wirkung der Steine sich voll entfalten kann.

 

Weiter ging es über Salisbury nach Bath. Wie oben schon erwähnt, wollte ich eigentlich mit dem Zug weiterreisen. Da ich jedoch ein Bus-Tagesticket hatte, entschied ich mich für die – wenn ich etwas längere Busfahrt. Der Bus hielt an jeder Milchkanne, was mir allerdings nette Einblicke in das englische Landleben gab. Einige Verzögerung brachte ein Unfall der Busfahrerin, die einen Außerspiegel einen Autos rasierte. Nach einer kleinen Pause konnte ich allerdings weitergehen.

 

Je weiter wir Richtung Westen kamen, desto hügeliger wurde die Landschaft. Die rote Farbe der Häuser nimmt ab und setzt sich in einem gelblichen Ton fort. Die Zäune werden durch Steinmauern ersetzt.

 

Bath – Kurort, Universitätsstadt und natürlich Touristenattraktion

Die berühmte Pulteney Brücke führt über den Avon.

 

 

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Einfach herrlich…

 

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Die einzigartige Innenstadt gehört zum Unesco Weltkulturerbe. Ein Leckerbissen für Architekturfreunde.

 

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Kreisrund - Royal Crescent

 

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Es muß nicht immer rund sein. Es geht auch stufig.

 

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Nach einem kleinen Rundgang fuhr ich weiter mit dem Bus ins 20 Kilometer entfernte Bristol.

 

Ähnlich wie London hat die Stadt in den letzten Jahren einen kleinen Boom erlebt und wurde kräftig herausgeputzt.

 

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Kathedrale von Bristol

 

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Millenium-Quarter

 

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Ganz um die Ecke befand sich auch mein Ibis-Hotel (Eröffnet im Juni 2006), in dem ich die Nacht verbrachte.

 

Hier geht’s bald weiter nach Belfast

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*g* wenn man solche Geschichten mit dem verspaeteten Flug und das Rennen zum Zug nicht dabei hat, war der Urlaub (hinterher) nur halb so lustig. Ich habe mal wieder mitgelitten und drueck Dir die Daumen, dass weiterhin alles irgendwie noch funktioniert!

 

Vielen Dank fuer den tollen, langen Tripreport ... :)

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Großes Lob auch für diesen Teil.

In einem Tag hast du ja eine Menge reingepackt. Southampton habe ich nun auch bei dir nicht gesehen. ;-) Dann muss ich wohl doch mal selber von der Autobahn abfahren. Bath ist wirklich traumhaft. Und das Wetter war doch durchaus typisch für September. Normalerweise ist es nämlich weit besser als sein Ruf.

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