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Flughafen - Identitäts-Kontrolle


emdebo

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Oh, wie wird mir hier aus dem Herzen gesprochen, d.h. die Diskussion wird langsam rational - was nuetzen weitere Ausweis- und sonstige Kontrollen bzw. zusaetzliche Restriktionen?

 

Konkret ist fuer genuegliche Sicherheit einzig entscheidend, dass der Passagier wie auch das Gepaeck - und dies sage ich nun ebenso provokativ wie bewusst - im Rahmen der Moeglichkeiten "sauber" sind.

 

Wir muessen uns einfach einmal vor Augen fuehren, dass in diesem Jahrtausend ein neuer Typus Terrorist aufgetaucht ist, konkret der nun im Jahr 1384 lebende Selbstmordattentaeter, welcher schlichtwegs nicht hunderprozentig an seinem garstigen Tun gehindert werden kann (man denke u.a. auch an feste und inbesondere beruehrungsempfindliche Brisanzstoffe, so u.a. Hg(CNO)2 oder Pb(N3)2 oder ein paar simple "Stroh-Rum-Molis")

 

Schauen wir einmal in der Geschiche zurueck - zwischen 1970 und 1980 war das "goldene Zeitalter" der Flugzeugentfuehrungen und Attentate ...

 

In der Folge wurden einige ebenso simple wie wirkungsvolle Sicherheitsmassnahmen getroffen und - siehe da - das Problem war zum Grossteil geloest, dh. dem "08/15-Spontan-Taeter" wurde der Teppich unter den Fuessen weggezogen.

 

Nun aber bewegen wir uns auf einen Punkt zu, welcher nicht nur die eigene Bequemlichkeit (andere Personen nennen dies auch Persoenlichkeitsrechte ;-) massiv beschraenkt, sondern auch noch oekonomisch unsinnig wird (und vielleicht auch die Grundueberlegung der "Gegenseite" darstellt)

 

Nebst dem zu erwartenden Rückgang im Bereiche der Kurzstreckenfluege (oekologisch gesehen gar nicht so uebel ;-), kostet langsam die "absolute Sicherheit" (direkt "5-Euro-Sheriffs" / indirekt "Zeit ist Geld") einfach zu viel im Vergleich zum relativen Nutzen.

 

Oder erschreckend eiskalt formuliert: im Vergleich zu den Kosten, welche durch die heutige Sicherheitshysterie sowohl direkt wie auch indirekt verursacht werden, sind die Folgen eines irgendwann so oder so wieder stattfindenden Attentates wirklich nur "peanuts" - aber hier spielen eben Emotionen und "die Politik" ...

 

Hier wird einfach nur noch "herumperfektioniert" ohne Rücksicht auf den wirklichen Nutzen bzw. die potentiellen Unterlassungsfolgen (=> Paradebeispiel "Tunnel-Sicherheit")

 

Und bevor nun munter die Häme ausgeschuettet wird, denkt doch bitte an den motorisierten Strassenverkehr, welcher seit rund 100 Jahren trotz aller Folgen bzw. Unvollkommenheiten akzeptierter Bestandteil des Alltags ist ...

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Die Frage soltle indes wohl eher lauten, wie lange das noch möglich ist. In Dänemark und m.W. auch in Italien ist eine ID-Kontrolle am Gate inzwischen Pflicht.

 

In Frankreich auch, sowie fuer alle Air France-Fluege von allen Abflughaefen weltweit. Auch ab Deutschland.

 

Man fragt sich, was das soll, denn...

 

... fuer die Suche und das Festnehmen polizeilich gesuchter Personen muesste man in der Tat Polizei- oder Grenzpolizeikontrollen einfuehren. Weder die Leute an der Schleuse noch die am Abflugsteig koennen da etwas machen: rechtlich nicht (weil sie nicht duerfen), und technisch nicht (weil sie die Daten nicht mit einer Datenbank gesuchter Personen abgleichen).

 

... zur Beschraenkung des Zutritts zur "Luftseite" auf Passagiere reicht es ja, dass jemand sich als Passagier ausweist. Das macht er mit Bordkarte, dazu braucht man keinen Pass. Und kein Boesewicht braucht eine Bordkarte klauen oder faelschen, um durch die Sicherheitskontrolle zu kommen, die haben andee Methoden.

 

... zur Ueberpruefung ob der Mensch am Flugsteig auch wirklich der auf der Bordkarte angegebene ist: wozu? Dann fliegt eben jemand anders mit dem eh schon bezahlten Ticket, die Fluggesellschaft verliert doch kein Geld dadurch, ob sich jetzt Kurt Maier oder Klaus Maier ins Flugzeug setzt. Tarifmissbraeuche a la "als 40jaehriger den Studententarif nutzen" werden auch nicht bemerkt - auf der Bordkarte steht ja nicht "Studententarif", sondern bestenfalls noch die Buchungsklasse "V" oder "W" oder "T" oder sonst was. Daraus geht aber nicht hervor, ob es ein Studententarif ist, denn ein und die selbe Buchungsklasse kann z. B. fuer den aus Muenchen abfliegenden ein Studententarif sein, fuer den aus Venedig ueber Muenchen fliegenden einfach bloss ein Sonderangebot. Hinzu kommt: vielfach werden die Pass-/Bordkartenabgleiche von Sicherheitsleuten gemacht, nachdem der GA schon die Bordkarte entgegengenommen hat. Sollen jetzt die Sicherheitsbeamten die Tarifbedingungen ueberpruefen? Das ganze macht erst dann Sinn, wenn im Internet ein grosser Handel mit Teilstrecken besteht: ich kaufe Billigticket, brauche selber nur den Hinweg, und versteigere meistbietend den Rueckflug an jemand anderen. In dem Fall passiert ja das, was CJ3 oben beschrieben hat.

 

Es gibt wie gesagt die von CJ3 oben beschriebenen "Sonderfaelle", in denen mit zusaetzlichen Kontrollen auch tatsaechlich etwas bewirkt werden kann.

 

Fazit: die Bordkarte-/Pass-Abgleiche sind in 99,9% der Faelle ueberfluessig und unnuetz. Sie gehoeren auf die lange Liste der Augenwischereien. Diejenigen, die "aus Sicherheitsgruenden" dafuer sind befuerworten dann wohl auch die Beschlagnahmung von Nutellaglaesern, Zahnpasta und Leberwurst. Ist ja alles fuer die Sicherheit (sic).

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@nocrj

"... zur Beschraenkung des Zutritts zur "Luftseite" auf Passagiere reicht es ja, dass jemand sich als Passagier ausweist. Das macht er mit Bordkarte, dazu braucht man keinen Pass."

 

Womit wir den Kern wieder getroffen haben:

 

Ob mit oder ohne Pass ist mir zunächst zweitrangig.

Fakt ist, es gab (in München) keinerlei Kontrolle des "Zutritts zur Luftseite".

Weder Pass und ebensowenig die nicht vorhandene Bordkarte,

da eigener Web-Ausdruck ( ode sonstiger Papierfetzen).

Es interessierte schlicht niemanden ...

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@nocrj

"... zur Beschraenkung des Zutritts zur "Luftseite" auf Passagiere reicht es ja, dass jemand sich als Passagier ausweist. Das macht er mit Bordkarte, dazu braucht man keinen Pass."

 

Womit wir den Kern wieder getroffen haben:

 

Ob mit oder ohne Pass ist mir zunächst zweitrangig.

Fakt ist, es gab (in München) keinerlei Kontrolle des "Zutritts zur Luftseite".

Weder Pass und ebensowenig die nicht vorhandene Bordkarte,

da eigener Web-Ausdruck ( ode sonstiger Papierfetzen).

Es interessierte schlicht niemanden ...

 

Dann gehe ich einen Schritt weiter: na und?

 

Eine Person ohne Bordkarte kann "luftseitig" genau so viel oder wenig Unfug anstellen wie eine Person mit Bordkarte. Die einzigen drei Dinge, die eine Person ohne Bordkarte nicht kann sind:

 

1. Bestimmte Einkäufe tätigen (für zollfrei muß die Bordkarte vorgelegt werden)

2. In die Lounges kommen, es sei denn die Person hat eine Statuskarte, die den Zutritt jederzeit erlaubt

3. In ein Flugzeug einsteigen.

 

Auch sind die Sicherheitsvorkehrungen auf der Luftseite nicht speziell auf Bordkarteninhaber ausgelegt. Beispiel: man kann nicht einfach aufs Vorfeld spazieren. Egal ob man Bordkarte hat oder nicht.

 

Ich glaube Du verkennst, daß das Vorlegen einer Bordkarte eine Person ja nicht als "ungefährlich" ausweist, sondern einfach nur als Passagier. Und Passagier sein macht eine Person nicht gefährlicher oder ungefährlicher.

 

Insofern haben die das in München schon ganz richtig gemacht: bei Sachen, die eh nichts bringen, einfach locker bleiben.

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Als die LH in MUC noch am T1 war habe ich oft erst am Gate eingecheckt.

Und wenn ich ein Etix hatte konnte ich nur meine Karte vorzeiten.

Das war deutlich schneller.

Wo ist da das Problem?

 

Mit dem Umzug in das T2 wurde die Bordkartenkontrolle im T2 eingeführt.

Der Gund war nicht die Sicherheit, sondern daß die Gate-Agents überlastet waren. Somit wurde man gezwungen, sich erst die Bordkarte zu holen.

 

Die Bordkartenkontrolle ist somit nur zur Kundenerziehung:

Erst einchecken und dann durch die Sicherheitskontrolle!

 

Es gab am Anfang ziemlich viel Ärger und es wurden auch einige Flüge verpasst, da am Gate das Einchecken noch bis zum Türeschließen möglich war, es hat sich dann aber irgendwann gelöst.

 

Daneben gibt es noch Länder und Airlines, die immer den Ausweis (mit einem "s" am Ende!) überprüfen.

Länder: z.B. Frankreich und Italien

Airlines: z.B. Luxair

Länder: Vorgaukelung von Sicherheit

 

Airlines: Verhinderung der Nutzung unter falschem Namen

Wenn jemand ein Fixes Ticket hat und jemand anders fliegt hat die Airline natürlich einen Schaden: Normal wäre

X storniert das Ticket (mit Gebühren) und Y kauft sich ein neues (zum höheren Preis, da es Später vor Abflug ist).

Es gab auch schon Reisebüros, die auf "Vorrat" Spartickets gekauft haben.

Bei der LH wird dann aber nur auf Verdacht kontrolliert.

 

Das ganze war schon immer so. In Papierticket-Zeiten habe ich nur mein Papier-Ticket vorgezeigt - Nie einen Ausweis! Damit hätte auch jeder fliegen können (wäre nur nicht versichert).

 

Für ein Elektronisches Ticket muß ich mich allerdings "ausweisen".

Dies kann erfolgen mit:

- Vielfliegerkarte

- Ausweis

- Kreditkarte

- Buchungscode

Diese fungieren dann als Ticket.

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Wir koennen es auch noch griffiger ausdruecken: beim Betreten eines S-Bahn-Bahnsteiges muss man ja auch seinen Fahrschein "vorzeigen" (=in die Maschine stecken). Ist man "sicherer", bloss weil man seinen Fahrschein in die Maschine gesteckt hat?

 

Aber gut, wer mehr und nicht weniger ueberfluessige "Sicherheits"regeln haben will, findet diese in USA (s. andere Diskussion hier im Forum: wer im Flieger knutscht riskiert, wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung angeklagt zu werden)

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Insofern wundert es mich, dass die Kontrollen so flaechendeckend stattfinden mit MUC als loeblicher Ausnahme. Wahrscheinlich haben die gemerkt, dass sich auch an dieser Stelle der zusaetzliche Personalaufwand nicht rechnet.

 

Nicht ganz: Bei meinem letzten Besuch In LEJ stand bei bei der Sicherheitskontrolle nur ein verschämtes Schild mit dem Hinweis,

dass nur Paxe Zutritt haben. Und in DRS wurde nur der Gepäckabschnitt - nicht aber die Bordkarte - kontrolliert.

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Auf der Strecke Hannover-Stansted wird mittlerweile 5(!) mal der Pass kontrolliert... hab mich erst wie üblich an den Goldschalter gestellt, als der Mitarbeiter dann meinte das es für Stansted einen extra Checkin geben würde.

 

Und zwar mit einem extra Passprüfer vor zwei abgezäunten Checkinschaltern, der dann auch noch einen kleinen Aufkleber drauf macht. Am Checkin selbst wird der Ausweis dann auch noch einmal geprüft, dann vor der Sicherheitskontrolle der "offizielle" Check vom Bundesgrenzschutz, dann steht der selbe Typ vom Checkin auch noch einmal vorm Gate und prüft dort jeden Ausweis ein zweites mal bevor man zur Bordkartenabreisserin darf. Und in Stansted gibt's natürlich auch nochmal die Einreisekontrolle...

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