Zum Inhalt springen
airliners.de

Frage zum Ablauf des Code-Sharing zwischen Airlines


CarstenS

Empfohlene Beiträge

Hallo,

 

habe mal eine Frage zum Ablauf und Funktionsweise des Code-Sharing zwischen Airlines. Wenn mir da jemand die allgemeinen Vorgehensweisen und Zusammenhänge erläutern könnte.

 

Die Richtung meiner Fragen verdeutliche ich am besten anhand eines Beispiels:

swiss betreibt den Flug Zürich - Tokyo Narita (LX168/169). ANA bietet diesen Flug als Code-Sharing an (NH6752/6751).

 

Gibt es beim Code-Sharing eine feste Aufteilung, über wieviele Plätze des eingesetzen Flugzeugs jeder Partner verfügen darf?

 

Ich gehe mal davon aus, das ANA eine eigene Buchungssteuerung für "ihre" Plätze in dem swiss A340-300 durchführt. Wie läuft das, im Extremfall, wenn ein Partner mehr Plätze verkaufen könnte, als das ihm zusteht, und der andere noch weit offen ist?

 

Und zu guter letzt zum Thema Abrechnung: Für den Fall, dass der Ausgleich in Naturalien zwischen Partnern wegfällt (in meinem Beispiel gibt es ja keinen ANA Flug zwischen Europa und Japan, auf dem swiss Code-Sharing anbietet), nach was für Modellen läuft die Abrechnung? Bucht der eine Partner auf dem Flug des durchführenden Partner ein festes Kontigent und versucht das in Eigenregie optimal zu verkaufen (ANA bucht auf dem swiss Flug einige Plätze)? Oder ist der eine Partner Vermittler für den durchführenden Partner reicht die Erlöse der Ticketverkäufe an diesen weiter (gegebenfalls auf Provisions- oder was auch immer Basis)? Die ANA verkauft die Tickets für swiss (wenn auch in eigenem Namen). Schließlich gewinnt die swiss so Kunden, die sonst nicht erreichen würde. Oder auch ganz anders? Was für Modelle existieren denn da?

 

Wenn mir da jemand die allgemeinen Vorgehensweisen kurz erläutern könnte.

 

Vielen Dank!

 

Grüße, Carsten

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Beim Code-Share gibt es verschiedene Varianten.

Grundsätzlich ist es jedoch so, dass jedes Code-Share ausgehandelt wird; es kann das max. Sitzplatzkontingent festgelegt werden, ob und in wie weit Tarife miteinander kombinierbar sind, die Tarifstruktur (ob nur hochpreisig oder niedrig) und ob das Code-Share nur für Marketing-Zwecke benutzt wird.

 

Beim Marketing-Code-Share wird klar die Verwendung dargelegt; z.B. zur Gestaltung von Umsteigeverbindungen (z.B. Abkommen LH/LG) und zum Darstellen von Durchgangstarifen. Im Point-to-Point kann dann automatisch nur die Flugnummer und die Tarife der ausführenden Airline genutzt werden.

Bei einem derartigen Code-Share erfolgt die Steuerung meist bei der ausführenden Airline.

 

In einem anderen Code-Share sieht es dann so aus, dass Kontigente zur freien Verfügung vergeben werden bzw. von der Code-Share Airline "angekauft" und ggf. wieder zurück gegeben werden können.

Was das Sitzplatzkontingent anbelangt, so hat die Code-Share Airline bei der ausführenden Airline u.U. die Möglichkeit weitere Sitzplätze anzufragen; können bestätigt werden oder nicht. Wie groß das Kontingent ist, wird jeweils einzeln ausgehandelt; auch im Hinblick auf möglichen Transferverkehr ab der Destination.

Die Steuerung kann hier entweder nur von der ausführenden Airline oder von beiden getrennt aber mit einer Verknüpfung durchgeführt werden, so dass die Steuerung der ausführenden Airline im Endeffekt den Ertrag nach den vorgegebenen Parametern der Partner rechnet und so Buchungsklassen öffnet und schließt.

Im Point-to-Point kann auch hier eine Beschränkung eingebaut sein, dass nur Hoch- und Mittelpreistarife verfügbar sind.

 

Die Abrechnung kann entweder bei der ausführenden Airline liegen, welche den Ertrag des Partners zu den ausgehandelten Konditionen in Rechnung stellt oder es wird gleich getrennt. Dann wandern Tickets von LH in die LH Abrechnung und die z.B. von SK gehen in die SK Tüte.

Hier kann dann auch entweder ein fester Betrag, der monatlich transferiert wird, festgelegt sein oder jeder Sitzplatz des Code-Share wird einzeln verrechnet.

 

Aber grundsätzlich sind die einzelnen Punkte im Code-Share Vertrag festgehalten, können nach Ablauf des Vetrages verlängert, aufgekündigt oder neu ausgehandelt werden und können zwischen den einzelnen Partnern verschieden sein.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Archiviert

Dieses Thema ist jetzt archiviert und für weitere Antworten gesperrt.

×
×
  • Neu erstellen...