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(Wenig) Neues zum Thema 2. Startbahn in STR


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Startbahn-Gutachten wirft Zweifel auf

 

12.12.2006

 

Flughafen peilt im Dezember Zehn-Millionen-Rekordmarke an - Ein Drittel weniger Drehkreuz-Passagiere im Winter

 

Stuttgart - Mit zwei negativen Überraschungen warteten die erfolgsverwöhnten Flughafendirektoren auf. Zum einen sind die Passagierzahlen im November um 5,2 Prozent gesunken. Der Trend wird in den nächsten Monaten anhalten, weil das Winterdrehkreuz reduziert ist. Zum anderen werde die bisher vom Flughafen favorisierte Variante für eine zweite Start- und Landebahn wohl schwierig umzusetzen sein, räumte Walter Schoefer ein.

 

Von Elisabeth Maier

 

Das müssten die Gutachter erst klären, stellte der Flughafenchef beim Jahresbilanzgespräch klar. Laut einem Zwischenbericht der Gutachter, die sich mit der Wirtschaftlichkeit der Piste beschäftigen, soll es Probleme mit der bislang favorisierten Startbahn geben. Sie soll 2500 Meter lang sein und 210 Meter südlich der heutigen Piste nahe Neuhausen am Tower nach Esslingen vorbei führen. Damit soll Gerüchten zufolge eine Steigerung der Kapazität um 30 Prozent nicht möglich sein. Das wollte Schoefer nicht bestätigen. Mit Aussagen müsse man warten, bis die Expertise im Sommer vorliegt. Die 30-Prozent-Marke peilt der Flughafen an, damit sich die Piste wirtschaftlich rechnet.

Dass die Start- und Landebahn deshalb weiter östlich verschoben und sogar über die Autobahn hinweg verlängert werden könnte, wie es Gegner bei der Kreismitgliederversammlung der Grünen am Donnerstag befürchtet hatten (wir berichteten), kommentierten Schoefer und Fundel nicht. Bei starkem Schneefall oder wenn es einen Unfall gibt, muss unser Flughafen geschlossen werden, so Fundel. Das sei bei einem so bedeutenden Wirtschaftsstandort auf Dauer nicht tragbar. Steffen Siegel, Sprecher der Schutzgemeinschaft Filder, befürchtet, dass die Startbahn bis an die A-8-Unterführung von Scharnhausen nach Neuhausen verlegt werden muss. Dort müsse die Autobahn tiefer gelegt werden: Für Neuhausen bedeutet das eine Katastrophe.

Dass sich die Flughafengesellschaft mit ihrer 100 Millionen Euro schweren Unterstützung des Projekts Stuttgart 21 ein Ja der Landesregierung zur zweiten Startbahn erkauft hätten, wie es die Grünen in einem Papier formuliert hatten, wies Schoefer zurück. Der Flughafen finanziere Stuttgart 21 mit, um das verkehrspolitisch wichtige Projekt voranzubringen. Falls sich die Politik für eine zweite Start- und Landebahn entscheiden würde, dürfe das ebenfalls nicht an den Finanzen scheitern. Da hoffe man ebenso auf Unterstützung der Gesellschafter. Den Abwärtstrend bei den Passagieren sieht Fundel gelassen. Das ist im Winterhalbjahr normal.

 

Drehkreuz deutlich reduziert

 

Außerdem hat die Fluggesellschaft Hapagfly das Winterdrehkreuz reduziert. Das bedeutet für uns ein Drittel weniger Drehkreuz-Passagiere, sagt Fundel. Zum Vergleich: Im November 2005 reisten 106 432 Passagiere mit dem Charter-Drehkreuz über Stuttgart; im Vergleichszeitraum 2006 waren es nur 61 753. Insgesamt ging die Zahl der Passagiere im November um 5,2 Prozent zurück. Anhaltend groß ist der Boom bei den Billigfliegern, die inzwischen in Stuttgart einen Marktanteil von 40 Prozent haben.

Die Zahl der Flugbewegungen war im November ebenfalls leicht rückläufig: 10 622 Starts und Landungen bedeuten ein Minus von 3,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Von Januar bis November gab es 121 360 Bewegungen, was einem Plus von 3,2 Prozent entspricht. Der Trend zeigt, dass Fluggesellschaften eher größere Maschinen einsetzen, sagt Flughafendirektor Fundel. Das halte die Steigerung bei den Flugbewegungen auf. Für ihn ist unstrittig, dass die Kapazitätsgrenze bei der bestehenden Start- und Landebahn bald erreicht ist. Je nachdem, wie das Wachstum weiter gehe, werde es zwischen 2008 und 2012 erhebliche Engpässe geben.

 

(sprachlich und inhaltlich etwas wirr, muss ich zugeben...)

 

Quelle:

http://www.ez-online.de/lokal/stuttgart/st...tikel805922.cfm

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Ich muss auch ganz ehrlich sagen, dass ich es für unwahrscheinlich halte, dass der Airport eine zweite Landebahn durchsetzen kann. Die Gemeinden sind inzwischen so eng an den Flughafen herangewachsen, dass es wohl kaum ohne eine schwerwiegende Zunahme der Lärmbelastung durchzusetzen ist. Mehr Lärmbelastung wird auf den Fildern nicht akzeptiert. Da müsste man den Leuten schon erzählen, dass auf der neuen Piste nur der superextremleise A380 landet, ...

Schade für den Airport. Zu bestimmten Uhrzeiten erkennt man schon heute absolute Engpässe auf der Startbahn und die Anzahl der Verspätungen etc. kann somit auch nur noch wachsen.

Naja, vielleicht wird Stuttgart dann ja zum neuen Widebody Flughafen..lach.

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Stuttgart hat bereits eine zweite Start-und Landebahn, nämlich Karlsruhe /B.Baden wo noch ausreichend Kapazitäten frei sind. Man müsste nur seitens der Gesellschaft wirklich wollen und nicht alle "Günstigflieger" wie das in STR heisst, selber kassieren wie das in der Vergangenheit der Fall war. Die Airlines von Germanwings über hlx bis Air Berlin waren alle auch an einem Engagement am FKB interessiert, starteten dann aber in STR, weil ihnen die Bedingungen dort einfach besser gemacht wurden. Bekanntlich gehört FKB zu zwei Dritteln dem Stuttgarter Flughafen. Ryanair allerdings, wollte man wohl auch garnicht haben. Das sehen viele Politiker in Baden- Württemberg genauso und fordern eine bessere Verteilung des Luftverkehrs im Land.

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Stuttgart hat bereits eine zweite Start-und Landebahn, nämlich Karlsruhe /B.Baden wo noch ausreichend Kapazitäten frei sind. Man müsste nur seitens der Gesellschaft wirklich wollen und nicht alle "Günstigflieger" wie das in STR heisst, selber kassieren wie das in der Vergangenheit der Fall war. Die Airlines von Germanwings über hlx bis Air Berlin waren alle auch an einem Engagement am FKB interessiert, starteten dann aber in STR, weil ihnen die Bedingungen dort einfach besser gemacht wurden. Bekanntlich gehört FKB zu zwei Dritteln dem Stuttgarter Flughafen. Ryanair allerdings, wollte man wohl auch garnicht haben. Das sehen viele Politiker in Baden- Württemberg genauso und fordern eine bessere Verteilung des Luftverkehrs im Land.

 

Hallo,

 

FBK ist nur bedingt eine Alternative zu Start und Landung in STR.

 

Eigentlich gilt dies nur Ryanair, denen es völlig wurst ist, wo sie starten, und denen die Kundschaft hinterherläuft. Aber FR fliegt gar nicht ab STR, so dass eine verlagerung nicht möglich ist.

Für Germanwings und HLX bedeutet eine Verlagerung in der Summe einen Kundenverlust. Zwar gewinnt man einige Kunden im Einzugsgebiet von Karlsruhe und Umgebung, aber man verliert einen großen Teil des Stuttgarter Einzugsbebiet. Und diese Kundenkreise sind gößer als die des Karlsruher umfeldes. Nicht jeder ist bereit über eine Stunde extra Anfahrtsweg auf sich zu nehmen. Dies gilt vorallem für Einwohner des Stuttgarter Zentrums und den östlichen Rems-Murr-Kreises.

 

Deswegen ist FKB eigentlich keine Entlastung für STR.

 

Grüße, Carsten

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Die Diskussion gab es hier ja schon mal. Ich muss Carsten zustimmen: FKB ist kein Ersatz für STR im Linienverkehr. Meiner Meinung nach könnte ein Teil des Charteraufkommens nach FKB verlagert werden - andere sehen das anders. Für Ultra-Kurzstrecken wie z.B. STR-FRA gibt es heute schon Alternativen (ja - ich weiß die Leute auf den Fildern wollen nicht zum Bahnhof).

Flughafenchef Fundel begründet offiziell den Bedarf für eine 2. Bahn mit Redundanz, falls die erste durch Schneeräumung oder Unfall blockiert ist.

 

Gruß

FKB

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Jaja und bald erweitern Die das Vorfeld um die neuen Messehallen herum. So haben die Flughafenchefs dann 8 oder 9 neue Terminalhallen, jede Halle ist als Warteraum für den A380 grade so passend (evtl können die dicken Flieger auch in die Hallen einfahren, so braucht keiner mehr eine Fluggastbrücke ;-) Dann fehlt nur noch eine Startbahn im Norden :-/ ? Mit dem neuen Landesmessegesetz kann man echt gut einen Flughafen ausbauen, finde ich. Hat jemand ne Idee für nen Standort der neuesten Messe?

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  • 2 Monate später...

Die Esslinger Zeitung von heute (nur die Print-Version nicht in der Online-Ausgabe) bringt ein Interview mit Steffen Siegel, dem Vorsitzenden der Schutzgemeinschaft Filder zum Thema "Zweite Startbahn". Er wohnt in Neuhausen und was er von der zweiten Bahn hält, brauche ich hier wohl nicht im einzelnen wiedergeben.

 

Trotzdem hier einige interessante Gedanken aus dem Interview:

 

Er kritisiert die "Salamitaktik" der Landesregierung und der Flughafengesellschaft. Erste Pläne für eine zweite Startbahn gab es wohl schon im Jahre 2000. Zugunsten des damals noch unsicheren Messeneubaus und diverser Wahlkämpfe mussten dieses Überlegungen (auf Anweisung von Ministerpräsident Teufel) jahrelang in der Schublade bleiben.

 

Das neue Luftfrachtgebäude von 2001 "ist heillos überdimensioniert, es steht teilweise leer." 70-75 % der dort umgeschlagenen Fracht wären gar keine Luftfracht, sondern würden auschließlich mit dem LKW transportiert. Es handele sich also um einen "Umschlagplatz für Ware", der auch woanders liege könnte. Daher vermutet Siegel, das Luftfrachtgebäude würde sich als Passagierterminal anbieten, das näher an der zweiten Startbahn liegt. "Warten Sie noch ein halbes Jahr. Dann kommt das auch noch auf den Tisch."

 

Zur Westerweiterung mit 30 neuen zusätzlichen Stellplätzen meint Siegel, 30 zusätzliche Stellplätze würden die Kapazität der jetzigen Startbahn übersteigen. Er zitiert Fughafenchef Fundel, der wohl gesagt habe: "Die Westerweiterung ohne zweite Startbahn ist nicht logisch"

 

Dann zur neuen Startbahn:

"Die neueste Schnapsidee ist, nicht die Autobahn tiefer zu legen, sondern die Startbahn in einer Art Schanze mit gigantischen Aufschüttungen über die bestehende Autobahn hinweg zu führen".

 

Er vermutet, dass durch solche "unrealistischen" Ideen, am Ende ein Deal stehen Könnte: Der Flughafen verzichtet auf die zweite Startbahn und im Gegenzug werden die Kapazitäten ausgeweitet, indem das Nachtflugverbot aufgeweicht wird (z.B. morgens und abends jeweils eine Stunde längerer Flugbetrieb). Dieses Szenario bezeichnet er dann als "Super-GAU" für die Filder-Anwohner.

 

Also bei der "Salamitaktik" mag er sicher Recht haben, aber die Idee mit dem Terminal im Frachtgebäude war für mich vollkommen neu.

Auch von den Aufschüttungen für die Startbahn, um sie über die bestehende Autobahn zu legen, hatte ich bislang noch nichts gehört.

 

Es wird wohl in nächster Zeit nicht langweilig in STR...

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Naja, Salamitaktik ist ja aus Sicht des Flughafens durchaus legitim, schliesslich ist bei der schwierigen Interessen- und Umsetzungslage auch viel Taktik zur Zielerreichung notwendig.

 

Ich stelle es mir jedenfalls in der gegenwärtigen Bebauungslage sehr schwierig wenn nicht gar unmöglich vor, im nächsten Jahrzehnt wirklich eine zweite Startbahn hinzubekommen. Leidtragender Nr. 1 wäre der Ortsrand Bernhausen, der bereits besonders geplagt ist und eine weitere Bahn noch näher an sich heran wohl mit allen Mitteln verhindern wird. Nächster Verlierer wäre Neuhausen , daß wohl ebenfalls extrem belastet würde. Da helfen auch nicht irgendwelche Über- oder Unterbauungen etc.

 

Im Grunde gebe ich aufgrund der Erfahrungen um die vehemente, jahrzehntelange Diskussion über der Startbahnverlängerung einer zweiten Bahn schlicht keine Chance. Die Belastungen der Fildern sind in den letzten Jahren weiter gestiegen, Messe und Stutgart 21 werden dies weiter verstärken. Danach dürfte kein Spielraum mehr für eine 2. Bahn vorhanden sein, zumal eine (vage) 30 %-Steigerung durch eine 2. Bahn auch nur als lauer Kompromiss betrachtet werden kann. Wenn schon der Aufwand einer solchen Zusatzbahn, dann doch bitte nur bei Parallelbetrieb. Gibt aber keinen Platz dafür, summa sumarum sehe ich die zweite Bahn schon jetzt für gescheitert an. Andere, kreativere Lösungen sind gefragt.

 

Auch das bisweilen durchklingende Bemühen, Kapazitäten der bestehenden Bahn durch Ausgliederung des GA-Verkehrs auf andere Plätze zu schaffen, scheint an Alternativen zu scheitern. Die Hahnweide als der einzige, jedoch nur als Krücke zu bezeichnende, ortsnahe Ausweichplatz zu wählen, wird gerade durch die rechtliche Neubewertung des Platzes durch die Stadt Kirchheim/Teck mächtig torpediert.

 

Da bleibt langfristig wohl nur die DXB/KUL/MUC-Radikallösung. Neubau am anderen Ort mit viel Platz und Expansionsfläche. Wo das sein könnte ? Hinter Herrenberg im Gäu hätts noch viel Platz... ;-)

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Auch in der Stuttgarter Zeitung kommt heute ein größerer Bericht, so dass die Schutzgemeinschaft Filder mit ihrer Vorsitzenden eine Liste von 25 Umliegergemeinden vorgestellt hat, die alle natürlich gegen die zweite Startbahn sind. Nicht nur die Filderorte, sondern auch z.B. Baltmansweiler oder Schönaich.

 

Dass das Frachtzentrum auf der Südseite ein neues Terminal werden könnte....mit Verlaub, selten hab ich größeren Schwachsinn gelesen. Das glaubt doch wohl selbst der Lobbyist hier nicht, oder!? Da hat's weder Platz auf der Luft-, noch auf der Landseite. Und dass in einem "Luftfracht"zentrum stets viel getruckte Fracht gesammelt wird, ist wohl nix neues. Davon unbenommen kann man sicher in Frage stellen, warum die Fracht am Flughafen gesammelt werden muss, wenn sie eh mit dem LKW weiterbefördert wird; aber das gehört hier nicht her.

 

Dass das Nachtflugverbot aufgeweicht werden könnte...nie im Leben! Das glaubt doch kein vernünftiger Mensch. Es bezweifelt doch keiner, dass im direkten Umfeld des FLughafens jede Menge Menschen wohnen, denen man den Schlaf nicht rauben will. Ich seh auch überhaupt keine Veranlassung des Flughafens, zwischen 23h und 06h zu operieren. Wer will denn um die Zeit fliegen? Bisher ging es auch ohne. Bloß wegen ein paar AB oder DE-Ferienfliegern, die evtl. vor 6h starten würden, wird man sich diese Debatte sicher nicht antun wollen.

Das Problem (so es denn wirklich ein akutes ist) ist die Kapazität zu den Hochzeiten um 9h oder 18h. Da hälfe wohl nur eine zweite Bahn, doch wohin? Die ganze Planung ist doch eh Murks, die 30%-Kapazitätserweiterung 5km vom Terminal weg macht doch auch nicht wirklich Sinn. LGW schafft es auch mit "einer" Bahn.

Liebend gerne sähe ich STR als größeren Flughafen mit 2 oder mehr Runways, doch am bestehenden Standort ist das nunmal völlig unmöglich. Pech gehabt, würd ich da sagen.

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weiß jemand wie groß der Mindestabstand zwischen 2 Start/Landebahnen ist.

Ich meine nicht für den kompletten Parallelbetrieb (hier sind es wohl 1.035m), sondern für die kleinere Lösung (ca. 30 % Kapazitätserhöhung).

 

Meines Wissens war doch einer der Gründe für den (teilweisen) Abzug den Germanwings-Winterdrehkreuzes die Schneeproblematik bei nur einer Bahn (während bei 2 Bahnen eine benutzt und die andere geräumt werden kann).

Es geht also nicht nur um die Kapaziztätserhöhung, sondern auch um die Erhöhung der Zuverlässigkeit.

 

Karsten

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