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Aktuelles zum Flughafen Hahn


LoCo

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Danke für diese sehr interessanten Ausführungen und die dahinter steckende Recherche.

 

Wenn ich eine Frage stellen dürfte:

Ich bin bzgl. des Hahns komplett unbedarft, zudem bin ich rechtlich, speziell im europäischen/öffentlichen Kontext ein absoluter DAU. Meine persönliche Betrachtungsweise auf Infrastruktur ist eher eine Gesamt-Volkswirtschaftliche.

 

Hahn scheint aus wirtschaftlicher Sicht ja besonders für die Fracht von Relevanz zu sein.

Ist der gesamt-generierte Mehrwert denn die vermeintlichen Subventionen wert?

Welche Umsätze werden denn außerhalb der Flughafen-Gesellschaft generiert in Kombinationen mit welchen Gewinnen und welcher Arbeitsplatzzahl?

Haben die getätigten Investitionen eine Perspektive, sich irgendwann, selber zu tragen - so die aktuelle, offensichtlich kritische Lage überwunden wird?

 

 

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Da haben wir ja was zu den Zahlen: Link

 

Flughafen-Finanzierung - Hohe Infrastrukturkosten drücken die Bilanz

 

Im Gegensatz zu anderen Flughäfen trägt die FFHG diese Infrastrukturkosten selbst, öffentliche Gelder gibt es bislang nicht – ein Umstand, der sich negativ auf die Bilanz auswirkt. Das sogenannte Betriebsergebnis (EBITDA), also das Jahresergebnis vor Zinsen, Abschreibungen und Steuern, war in den Jahren 2009 bis 2011 mit 4 bis 8 Millionen Euro positiv. Nach Abschreibungen und Zinsen verblieb bisher jedoch immer noch ein hoher Verlust. Diesen „Geburtsfehler“ des Hahn gilt es, durch die Trennung von Betrieb und Infrastruktur mindestens teilweise auszumerzen. So würden einerseits die Ergebnisse nicht verzerrt und andererseits der Hahn wettbewerbsfähig aufgestellt im Vergleich zu anderen, geförderten Flughäfen.

 

 

Bearbeitet von SA261
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Zum Hahn zitiert die heutige FAZ einen Wirtschftsprüfer von PWV wie folgt: „Aus heutiger Sicht ist der Fortbestand der Gesellschaft nach dem 30. März 2013 nur dann möglich, wenn bis dahin weitere Maßnahmen der Gesellschafter und Gläubiger ergriffen werden.“

Grund sei ein Kredit, der dann zurückzuzahlen sei, und mit dem das Eigenkapital von 44 Mio. € dann aufgebraucht sei (Schuldenstand Hahn derzeit 138 Mio. €). Weil Beck sich nach dem Nürburgring nicht noch eine Pleite eines Landesprojektes leisten will, wird der Steuerzahler einspringen.

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Zum Hahn zitiert die heutige FAZ einen Wirtschftsprüfer von PWV wie folgt: „Aus heutiger Sicht ist der Fortbestand der Gesellschaft nach dem 30. März 2013 nur dann möglich, wenn bis dahin weitere Maßnahmen der Gesellschafter und Gläubiger ergriffen werden.“

Grund sei ein Kredit, der dann zurückzuzahlen sei, und mit dem das Eigenkapital von 44 Mio. € dann aufgebraucht sei (Schuldenstand Hahn derzeit 138 Mio. €). Weil Beck sich nach dem Nürburgring nicht noch eine Pleite eines Landesprojektes leisten will, wird der Steuerzahler einspringen.

 

 

Man weiß ja gar nicht mehr, was man noch glauben soll. In unserer regionalen Presse war gestern zu lesen, dass man keinerlei Probleme haben / bekommen wird, und das Gerede über die drohende Inso "Geschwätz" ist.... naja, abwarten

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... Nun wurde bekannt, dass die Flughafen Hahn GmbH im vergangenen Jahr 138 Millionen Euro Schulden gemacht hat - und Beck hat ein weiteres Problem.

Was ein verleumderischer Schwachsinn in dem Artikel!

 

Ich vermute eher, dass sich 138 Mio. Schulden seit der Inebetriebnahme des Hahn 1993 angehäuft haben und nicht im letzten Jahr, wie die Einleitung vermittel.

 

In den 19 Jahren seit 1993 häuften sich in anderen Regionen Milliarden Schulden an... und das trotz Milliarden-Förderung.

 

 

 

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Lediglich ein Formulierungsfehler in der Einleitung. Im Text wird es richtig erklärt - Schuldenstand Ende 2011 liegt bei ca. 138 Mio. Euro.

 

Die Aussage eines Wirtschaftsprüfers würde ich nicht so ohne weiteres als Schwachsinn abtun. Wenn das richtig zitiert wurde, kann ich mir im Moment nicht erklären, wie der Herr Lewentz zu seiner Aussage kommt, es gäbe keine Probleme, das Eigenkapital reiche aus. Also mal ehrlich, im Zweifelsfall glaube ich hier zunächst einem Wirtschaftsprüfer eher als einem Politiker, in dessen Interesse es liegt, mögliche Probleme runterzuspielen.

 

Wenn bald wirklich eine Kreditrückzahlung fällig wird, kann es schnell eng werden. Und dass man sich einen weiteren Zuschuss aus öffentlicher Hand gut überlegen sollte, worauf ich hier im Thema schon verwiesen habe, wird im Artikel auch erwähnt. Dann könnte man in Zukunft Probleme mit der EU kriegen und hätte das Problem nicht gelöst, sondern nur vertagt.

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Lediglich ein Formulierungsfehler in der Einleitung. Im Text wird es richtig erklärt - Schuldenstand Ende 2011 liegt bei ca. 138 Mio. Euro.

 

Die Aussage eines Wirtschaftsprüfers würde ich nicht so ohne weiteres als Schwachsinn abtun. Wenn das richtig zitiert wurde, kann ich mir im Moment nicht erklären, wie der Herr Lewentz zu seiner Aussage kommt, es gäbe keine Probleme, das Eigenkapital reiche aus. Also mal ehrlich, im Zweifelsfall glaube ich hier zunächst einem Wirtschaftsprüfer eher als einem Politiker, in dessen Interesse es liegt, mögliche Probleme runterzuspielen.

 

Wenn bald wirklich eine Kreditrückzahlung fällig wird, kann es schnell eng werden. Und dass man sich einen weiteren Zuschuss aus öffentlicher Hand gut überlegen sollte, worauf ich hier im Thema schon verwiesen habe, wird im Artikel auch erwähnt. Dann könnte man in Zukunft Probleme mit der EU kriegen und hätte das Problem nicht gelöst, sondern nur vertagt.

 

"Lediglich ein Formulierungsfehler in der Einleitung. Im Text wird es richtig erklärt"

:unsure:

Nur das die Einleitung eines Artikels viel publikumswirksamer ist wie das "Kleingedruckte" - davon hast bestimmt schonmal gehört?

 

 

Von welchem Flughafen sprichst du denn hier? Für BER wäre es treffender... nur das in BER nach 19 Jahren (von denen bis zur Inbetriebnahme ja schon die Hälfte um sind) um Zehnerpotenzen höhere Schulden zu erwarten sind.

 

Wenn dir den Artikel so genau durchgelesen hast wie du vorgiibst, müsste dir auch aufgefallen sein, dass das Betriebsergenis (EBITDA) des Hahn 2011 (wie auch ca. in den vorherigen Jahren) bei 7 Millionen PLUS lag. Lediglich die Abschreibungen drücken das Gesamtergebnis ins Minus.

 

138 Millionen Schulden in 19 Jahren sind schlichtweg PEANUTS für einen Flughafen, der damals schon mit den Altlasten angefangen hat. Die Investitionen für die Umwandlung vom amerik. Militärflughafen zu Verkehrsflughafen hätten damals schon vom Bund gezahlt werden müssen.

 

 

Bearbeitet von SA261
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Meine Güte, das Thema Hahn scheint ja einen wunden Punkt zu treffen. Anders kann ich mir eine solche Reaktion auf meinen Beitrag und einen simplen Presseartikel nicht erklären.

 

Klar liest man zuerst die Einleitung des Artikels, dazu habe ich doch klar gesagt, dass ich die für eindeutig falsch halte. Und wenn man schon einen Artikel kritisiert, dann bitte umfassend und nicht nur einseitig eine falsche Stelle rausgreifen. Dass es an anderer Stelle richtig formuliert ist, sollte man wenigstens erwähnen.

 

 

Was soll eigentlich dieser ständige Verweis auf BER? Habe ich was verpasst oder ist das hier nicht immer noch das Thema zu HHN? Toll und sehr sachlich, dieser Hinweis, anderswo sei es ja noch schlimmer. :blink:

 

Und habe ich irgendwo bestritten, dass die EBITDA positiv sind? Das ist schön, hat aber mit den derzeitigen Entwicklungen nur am Rande zu tun. Letztlich geht es hier doch darum, ob und wann das Eigenkapital aufgezehrt wird. Und da hat ein Wirtschaftsprüfer Bedenken angemeldet. Das muss man doch mal so erwähnen dürfen??

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Was soll eigentlich dieser ständige Verweis auf BER? Habe ich was verpasst oder ist das hier nicht immer noch das Thema zu HHN? Toll und sehr sachlich, dieser Hinweis, anderswo sei es ja noch schlimmer. :blink:

 

Der Vergleich mit BER ist ziemlich hipp zur Zeit, siehe auch das Forum zum Dortmunder Flughafen.

 

Im Prinzip ist ja in Deutschland alles supi, denn in Griechenland ist´s ja schlimmer. ;-)

 

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Was soll eigentlich dieser ständige Verweis auf BER? Habe ich was verpasst oder ist das hier nicht immer noch das Thema zu HHN? Toll und sehr sachlich, dieser Hinweis, anderswo sei es ja noch schlimmer. :blink:

 

Wenn der Bezug zu BER (Berlin/Brandenburg) bisher nicht rüber kam, versuche ich es gerne noch mal zu erklären:

 

Der Hahn fing 1993 auf dem Areal der zweitgrößten amerik. Airbase an, das damals einer gigantischen Geisterstadt glich. Anfang der 90er war auch die Zeit als gerade die Aufbauhilfe-Ost anlief und jeder Groschen des Bundes in die neuen Bundesländer investiert wurde, darunter auch Berlin und Brandenburg. Dringend notwendige Investitionen in strukturschwache Regionen der alten Bundesländer, wie den Hunsrück nach Ende des Kalten Krieges, wurden dagegen vernachlässigt.

 

Wenn der Bund in den beiden Dekaden genauso in strukturschwache Regionen im Westen investiert hätte wie er es im Osten getan hat, wäre das Gutachten des Wirtschaftsprüfers zur Finanzlage des Hahn überflüssig, auf das du verwiesen hattest.

 

Es wäre schon damals die Aufgabe des Bundes gewesen, die Kosten für die Umwandlung zum zivilen Flughafen komplett zu tragen. Auch wenn aus der damaligen Geisterstadt mit zuvor riesiger Wirtschaftskraft kein Flughafen geworden wäre, irgend etwas hätte mit ihr passieren müssen.

 

Vollkommen unverständlich wäre heute jedoch, wenn dem Hahn zum zweiten Mal Hilfe zur Bewältigung der über die 19 Jahre angesammelten „Altlasten“ wegen fehlender EU-Genehmigung, zu Gunsten der EU-Genehmigung für zusätzliche Milliarden-BER-Hilfe, verwehrt würde. Rheinland-Pfalz und die Region um den Hahn-Flughafen sollte nicht nochmals für die Misswirtschaft in Berlin und Brandenburg (BER) bluten.

 

 

 

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Vollkommen unverständlich wäre heute jedoch, wenn dem Hahn zum zweiten Mal Hilfe zur Bewältigung der über die 19 Jahre angesammelten „Altlasten“ wegen fehlender EU-Genehmigung, zu Gunsten der EU-Genehmigung für zusätzliche Milliarden-BER-Hilfe, verwehrt würde. Rheinland-Pfalz und die Region um den Hahn-Flughafen sollte nicht nochmals für die Misswirtschaft in Berlin und Brandenburg (BER) bluten.

 

Vielleicht steh ich ja auf dem Schlauch, aber dieser "Zusammenhang" leuchtet mir überhaupt nicht ein. Das hört sich nun so an, als ob es einen Geldtopf gibt, aus dem entweder Geld zum Hahn oder nach Berlin fließt. Oder als ob die EU darüber entscheidet, ob der Mittelfluss für Hahn oder Berlin beihilferechtlich o.k. ist. Das sind doch zwei unterscheidliche Verfahren, die theoretisch auch beide positiv oder beide negativ entscheiden werden können.

 

Ich möchte mir kein Urteil über den Hahn bilden, aber es ist ja auch möglich, dass in beiden Fällen Politiker Mist gebaut haben.

 

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Vielleicht steh ich ja auf dem Schlauch, aber dieser "Zusammenhang" leuchtet mir überhaupt nicht ein. Das hört sich nun so an, als ob es einen Geldtopf gibt, aus dem entweder Geld zum Hahn oder nach Berlin fließt. Oder als ob die EU darüber entscheidet, ob der Mittelfluss für Hahn oder Berlin beihilferechtlich o.k. ist. Das sind doch zwei unterscheidliche Verfahren, die theoretisch auch beide positiv oder beide negativ entscheiden werden können.

 

Ich möchte mir kein Urteil über den Hahn bilden, aber es ist ja auch möglich, dass in beiden Fällen Politiker Mist gebaut haben.

Theoretisch möglich ist es natürlich schon, dass für BER und HHN positiv von der EU entschieden wird. Nur möglich ist es auch, dass die neue Milliarden-BER-Hilfe zur deutschen Chefsache erklärt wird und durch einen „Kuhhandel“ an anderer Stelle Kompromisse zugesagt werden. Ob es dann der Hahn wäre, der unter dem Kuhhandel, zu leiden hätte oder.... . warten wir es ab.

 

Zu deiner letzten Frage, ob in beiden Fällen Politiker Mist gebaut haben könnte, HHN und BER.

Ich wüsste nicht wo Politiker bezügl. des Hahn Mist gebaut haben könnten: Am Hahn ist doch mit relativ wenig Geld aus einer Ruine langsam über die Jahre ein florierender Flughafen aufgebaut worden, während aus BER mit Milliarden eine Ruine wurde.

 

 

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Theoretisch möglich ist es natürlich schon, dass für BER und HHN positiv von der EU entschieden wird. Nur möglich ist es auch, dass die neue Milliarden-BER-Hilfe zur deutschen Chefsache erklärt wird und durch einen „Kuhhandel“ an anderer Stelle Kompromisse zugesagt werden. Ob es dann der Hahn wäre, der unter dem Kuhhandel, zu leiden hätte oder.... . warten wir es ab.

 

Das ist dann aber schon extremst spekulativ und grenzt an Verschwörungstheorien. Es wäre vielleicht dann denkbar, wenn Brüssel Gelder verteilt, was aber nicht der Fall ist. Sowas kennt man durchaus aus dem Bundeshaushalt, z.B. bei Stuttgart 21, wo die Gelder an anderer Stelle nun fehlen. Aber in diesem Fall ist das sehr unwahrscheinlich.

 

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Wenn der Bezug zu BER (Berlin/Brandenburg) bisher nicht rüber kam, versuche ich es gerne noch mal zu erklären:

 

Der Hahn fing 1993 auf dem Areal der zweitgrößten amerik. Airbase an, das damals einer gigantischen Geisterstadt glich. Anfang der 90er war auch die Zeit als gerade die Aufbauhilfe-Ost anlief und jeder Groschen des Bundes in die neuen Bundesländer investiert wurde, darunter auch Berlin und Brandenburg. Dringend notwendige Investitionen in strukturschwache Regionen der alten Bundesländer, wie den Hunsrück nach Ende des Kalten Krieges, wurden dagegen vernachlässigt.

 

Wenn der Bund in den beiden Dekaden genauso in strukturschwache Regionen im Westen investiert hätte wie er es im Osten getan hat, wäre das Gutachten des Wirtschaftsprüfers zur Finanzlage des Hahn überflüssig, auf das du verwiesen hattest.

 

Es wäre schon damals die Aufgabe des Bundes gewesen, die Kosten für die Umwandlung zum zivilen Flughafen komplett zu tragen. Auch wenn aus der damaligen Geisterstadt mit zuvor riesiger Wirtschaftskraft kein Flughafen geworden wäre, irgend etwas hätte mit ihr passieren müssen.

 

Vollkommen unverständlich wäre heute jedoch, wenn dem Hahn zum zweiten Mal Hilfe zur Bewältigung der über die 19 Jahre angesammelten „Altlasten“ wegen fehlender EU-Genehmigung, zu Gunsten der EU-Genehmigung für zusätzliche Milliarden-BER-Hilfe, verwehrt würde. Rheinland-Pfalz und die Region um den Hahn-Flughafen sollte nicht nochmals für die Misswirtschaft in Berlin und Brandenburg (BER) bluten.

 

 

Hallo

 

SA 261 vielen Dank, sauber und richtig formuliert.

So siehts in Wahrheit aus.

 

Grüsse aus LPA

 

Larsi

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Hab per Twittermeldung (offizieller Hahn-Airport-Account) gerade gelesen, dass es 4 neue Fracht-Partnerschaften ab sofort geben soll:

 

Yangtze River Express, myCargo, Navitrans und eine ohne Namensennung (eine der weltgrößten Frachtairlines aus Japan)

Bearbeitet von chris2908
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Ich kann den klugen Ausführungen von @SA261 nur beipflichten. Während im Osten der Republik noch der kleinste, unbedeutendste Militär-Flughafen mit Millionen aus dem Bundesetat (z. B. Fonds Deutsche Einheit) aufgepäppelt wurde, hat sich der Bund nach dem Rückzug der Stationierungskräfte im Westen ganz schnell aus der Verantwortung gezogen und den Ländern die Folgelasten aufgebürdet. Grundlage war die (nicht ganz zutreffende) Annahme, dass die Konversions-Standorte im Westen potentielle Goldgruben sind und quasi von alleine auf die Füße kommen. Am Beispiel des Flughafens Laarbruch/Weeze, den ich besser kenne, möchte ich das exemplarisch darstellen. Dort hat der Bund das Gelände zum 30.11.1999 von den Briten übernommen, dem Kreis (mit allen Belastungen) "geschenkt" und sich umgehend zurückgezogen. Man könnte auch sagen, aus dem Staub gemacht (während andere Regionen mit Geld zugeschüttet wurden), und das, obwohl die betroffenen Regionen über Jahrzehnte strukturell stark abhängig geworden waren von Strukturen, die übergeordneten Landesinteressen untergeordnet wurden, nämlich der Landesverteidigung, die alleinige Angelegenheit des Bundes ist. Die Anwohner/Regionen hatten dadurch enorme Lasten zu tragen, von Fluglärm bis zu einer strukturell sehr einseitig ausgerichteten Wirtschaft. Gemessen daran hat sich der Bund geradezu verräterisch verhalten, als er die Länder mit den militärischen Liegenschaften "beglückt" und dann ganz schnell zurück gezogen hat. Im Fall Weeze glaubten Land und Kommune 1999, aus dem militärischen Flughafen schnell einen florierenden zivilen Flughafen machen zu können, so dass die Kosten leicht wieder eingespielt werden können. Das hat sich als zu optimistisch erwiesen. Man könnte auch sagen, Land und Kommunen haben sich vom Bund übertölpeln lassen (was die damals Verantwortlichen aus nachvollziehbaren Gründen ausgesprochen ungerne thematisieren, hinter vorgehaltener Hand jedoch zugeben). Kreis und Land haben in Weeze ein paar Millionen für die Umstrukturierung gegeben, ferner einen Kredit für die notwendigen Investitionen. Diese Altlasten (ca. 38 Mio.) schleppt der Flughafen Weeze immer noch mit sich rum, während er operativ einen (kleinen) Gewinn erwirtschaftet. Hätte der Bund sich weniger verräterisch verhalten und die Umstrukturierungsinvestitionen übernommen, wäre Weeze längst aus dem Schneider. In Hahn dürfte es nicht viel anders sein. Fazit: Die Konversion der Militäranlagen im Westen wurde den (überforderten) Ländern und Kommunen aufgebürdet, und der Bund hat sich fast umsonst der "Altlasten" im Westen entledigt, während im Osten geklotzt wurde. In dieser Ungerechtigkeit liegt die Wurzel allen Übels.

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  • 5 Monate später...

Bei airliners.de wird berichtet: Link

 

Demnach sieht es so aus, als ob das, was L49 im Beitrag #154 beschrieben hat, sich bewahrheitet.

 

Laut dem neuen Chef müsse man die Finanzen sanieren, "und zwar schnell". Tatsächlich muss im März ein größerer Betrag getilgt werden, Ende des Jahres noch mehr. Man habe ein "großes Liquiditätsproblem", daher müsse man "dringend" flüssige Mittel beschaffen.

Geld aus dem Liquiditätspool soll es von der Landesregierung bald nicht mehr geben, angesichts der Prüfungen der EU-Kommission.

 

Dann waren wohl die Befürchtungen bzw. Berichte vom letzten August wohl nicht nur "Geschwätz".

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