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[Tripreport] Westerland (MUC-GWT-MUC)


Tecko747

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Auf meinen neuesten Wochenendausflug war ich schon lange Zeit besonders gespannt. Sollte doch diesmal wieder einmal mehr ein neuer Flughafen in Deutschland von mir erobert werden: Westerland auf Sylt. Gleich als Air Berlin neue Flüge von München auf die Nordseeinsel bekannt gab, schlug ich zu und sicherte mir ein günstiges Ticket.

 

Besonders auffällig war der sehr hohe Anteil an alleinreisenden Kindern auf dieser Strecke. Die Fokker 100 stand schon am Finger und es konnte zügig losgehen.

 

München (MUC) – Westerland (GWT)

Air Berlin AB8111

Fokker 100

D-AGPE

 

Vollkommen ohne Warterei an der Startbahn waren wir schnell in der Luft und flogen „millionenschwer“ in Richtung Norden. Die Auslastung war eher mäßig, dies dürfte sich jedoch ändern, je näher die Hauptsaison rückt.

 

Nach etwas über einer Stunde Flugzeit erreichten wir Westerland.

 

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Ich lief vom Flughafen nach Westerland und suchte mein Hotel Roth, das zentral unweit des Kurhauses in zweiter Reihe fast direkt am Strand liegt.

 

In den verbleibenden Stunden nahm ich mir vor, ein wenig die Inselhauptstadt erkunden. Die Stadt hat zwar nur 9000 Einwohner, durch weitere 9000 Gästebetten kann diese Zahl mal schnell doppelt so hoch sein. Das Wetter war traumhaft, strahlender Sonnenschein und in der Fußgängerzone kämpften Leute um freie Plätze in den Straßencafés.

 

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Ganz im Gegensatz zu meinem letzten Sylt-Aufenthalt vor 10 Jahren. Schneeregen und Nieselwetter förderten damals nicht unbedingt die Laune, die Insel ausgiebig zu erkunden.

 

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Ich marschierte zum Westerländer Bahnhof und schaute der Autoverladung des Sylt-Shuttels zu. Deutschlands größte Nordseeinsel ist mit dem Auto nicht auf dem Straßenweg zu erreichen. Die meisten Touristen erreichen die Insel über den kilometerlangen, 1927 fertiggestellten Hindenburgdamm, der die Insel mit dem Festland verbindet. Jährlich werden über 45.000 Fahrzeuge auf den Spezialwagons befördert.

 

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Strandpromenade mit Konzertmuschel

 

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Strandhotel Miramar

 

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„Skyline“ von Westerland

 

Am nächsten Morgen marschierte ich zum zentralen Busbahnhof von Westerland. Praktisch, dass man in Westerland in einigen Supermärkten auch Sonntags einkaufen kann. Das Busnetz in Sylt ist sehr gut, auf den Hauptlinien der Nord- und Südstrecke fahren die Busses zwischen den Orten meist im 20-Minunten-Takt. Leider hat die Tageskarte mit 12,50 Euro einen recht stolzen Preis.

 

Erstes Ziel war der Nobelort Kampen. Ab den Sechzigerjahren der Ort war einer der Treffpunkte der Schönen und Reichen in Deutschland schlechthin. Heute ist es etwas ruhiger um das kleine Dorf geworden. Schaut man jedoch in einige Vorgärten, fällt einem immer noch die hohe Nobelautodichte stechend ins Auge.

 

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Ganz in der Nähe des Ortes befindet sich auch das Rote Kliff. Eine rund 30 Meter hohe Steilkante, die zum Strand hin fast senkrecht abfällt.

 

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Der Leuchtturm von Kampen mit seinem schwarz-weißen-Band ist der Älteste der Insel.

 

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Herrliche, einsame Dünenlandschaft.

 

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Weiter ging es mit dem Bus nach List, dem nördlichsten Ort Deutschlands. Auf dem Festland befindet sich auf diesem Höhengrad schon Dänemark, und auch mein Handynetz wollte mir unbedingt sagen, dass ich schon in Dänemark bin.

 

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Am Hafen von List wird eine Fährverbindung nach Dänemark angeboten. Die einzige Alternative zum Hindenburgdamm um mit dem Auto auf die Insel zu kommen.

 

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Sylter Erfolgsgeschichte. Längst gibt es Gosch-Filialen über die Inselgrenzen hinaus auch in vielen anderen deutschen Städten.

 

Danach fuhr ich mit dem Bus mit Umsteigen in Westerland zur Südspitze der Insel. Teilweise ist dort die Insel so schmal, dass man meinen könnte, das in Insel in ein paar Jahrzehnten außeinanderbrechen könnte. Außerdem gab es in einer Nähe von Rantum während des zweiten Weltkrieges einen bedeutenderen militärischen Wasserflughafen. Heute ist das Gelände Naturschutzgebiet.

 

Während der Fahrt durch die reizvolle Landschaft erkennt man immer wieder den Verlauf der alten Inselbahn, die 1970 stillgelegt wurde. Die Trasse dient heute als beliebter Rad- und Wanderweg.

 

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Hörnum ist der südlichste Ort der Insel. Besonders der markante Leuchtturm sticht sofort ins Auge.

 

Nach meiner Rückfahrt nach Westland machte ich mich auch schon wieder auf zum Flughafen. Da wieder traumhaftes Wetter herrschte, entschied ich mich wieder für einen Fußmarsch. Wie schön, dass man in Deutschland lebt, es gibt Gehwege, Fußgängerampeln..., das ist ja nicht immer in allen Ländern der Welt so.

 

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Ich begrüßte wieder die Schafherden Eingang zum Flughafengelände und war schon rund 2 Stunden vor Abflug im 1990 errichten Flughafengebäude.

 

Alles sehr sehenswert, denn die Dimensionen von Schleswig-Holsteins zweigrößtem Flughafen entscheiden sich doch ein wenig „anders“ als bei so manchem internationalem Flughafen. Insgesamt gibt es 5 Check-In-Schalter, alles sehr familiär, jeder kennt jeden. Wegen des starken Passagieransteigs durch die Flüge von TUI und Air Berlin wurde zusätzlich noch eine kleine Sperrholzhütte als Warteraum errichtet, um auch größeres Fluggerät einigermaßen geregelt abfertigen zu können.

 

Doch ich machte es mir erstmal auf einer schönen Parkbank vor dem Terminal gemütlich und genoss die herrliche Frühlingssonne und den gemütlichen Charm des Flughafens. Hier und da mal ein Taxi, sonst nichts. Keine Menschen, kein Autoverkehr. Einfach nett.

 

Doch schon bald wandelte sich das Blatt als ein Ehepaar auf mich zukam und mich nach den neuesten Nachrichten im Flugverkehr ausfragen wollte. Dachte ich zumindest. Doch plötzlich hatte ich zwei Ausweise vom deutschen Zoll vor der Nase und wurde so richtig hochgenommen. Ich bin es ja von so manchen meiner Technoparties gewöhnt, aber an diesem Ort hätte ich so einen Kontrolle nun wirklich nicht erwartet.

 

Nachdem ich weder Betäubungsmittel, Spritzen oder Waffen bei mir hatte, und mein DBA-Playboy durch den männlichen Beamten „intensiv untersucht“ wurde, rückten meine Steuergeldsempfänger wieder ab.

 

Langsam trafen nach und nach auch die ersten Fluggäste ein und es wurde allmählich lebhafter. Draußen auf dem Vorfeld sorgten immer wieder kleine Privatflieger für Flugbewegungen. Außerdem ruhte verschlafen eine Walter Dornier 228.

 

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Bald traf auch unsere Fokker 100 ein und wir flogen zurück nach München.

 

Westerland (GWT) – München (MUC)

Air Berlin AB8111

Fokker 100

D-AGPO

 

Auch diesmal beeindruckte mich wieder die sehr schöne nordfriesische Küsten- und Insellandschaft. Nach der Landung in München rollten wir noch einem ganz besonderem Glanzstück vorbei: John Travolta hatte nach seinem Besuch bei Wetten dass…? auch einen München einen Zwischenstopp einlegt und seine 707 glänzte umringt von vielen, vielen Schaulustigen auf einer Vorfeldposition nahe des Besucherhügels.

 

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Fazit: Wiedereinmal ging ein sehr schöner Wochenendausflug zu Ende. Es muss nicht immer die weite Welt sein. Auch ein Deutschland gibt es oft viel Unbekanntes zu entdecken!

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Schöner Bericht von meiner "zweiten Heimat" - die Zollkontrolle war einige Wochen auf der Insel bei dem einen oder anderen Reisenden gleich welcher Reiseart angebracht, da man am Strand einige Rucksäcke mit Kokain gefunden hatte und der Zoll damit rechnete, daß sich vielleicht der eine oder andere Reisende dort bedient haben könnte und die Päckchen aufs Festland mitnehmen wollte.

 

Wir waren vor 3 Wochen mit dem Auto oben (dem Wochenende, wo die Rucksäcke gefunden wurden und auch an der Verladestation waren Kleinbusse voller "Zollmöpse" im Einsatz). Edit: Besonders schön ist es natürlich, den Bericht zu lesen, während man (wie wir heute mittag) von der Insel mitgebrachte und eingefronene Lieblingsbrötchen Marke "Sylter Knacker" von Raffelhüschen knuspert... ;-)

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die Zollkontrolle war einige Wochen auf der Insel bei dem einen oder anderen Reisenden gleich welcher Reiseart angebracht, da man am Strand einige Rucksäcke mit Kokain gefunden hatte und der Zoll damit rechnete, daß sich vielleicht der eine oder andere Reisende dort bedient haben könnte und die Päckchen aufs Festland mitnehmen wollte.

Aha! Hatte mich schon gewundert, was man denn sonst so von dieser Hochpreisinsel runterschmuggeln könnte...

Auch ich möchte loben: Toller Bericht!

12,50 für die Busfahrkarte..? Naja, Sylt war schon immer teuer!!

Was kostet denn die Kurkarte, bzw, der Eintritt auf die Strandpromenade..?

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Was kostet denn die Kurkarte, bzw, der Eintritt auf die Strandpromenade..?

 

Afaik 2,70 oder 2,80 als Tageskarte.

 

Edit: Wobei die Bus-Tageskarte für die SVG "nur" 12,40 kostet und darin 1 Erw und 2 Kinder enthalten sind:

 

http://www.svg-sylt.de/fahrplan/images/Inselkarte.jpg

 

Zudem muß man auch sehen, daß von Westerland nach List, dann nach Hörnum und dann wieder nach Westerland locker 80 km Bus draufgehen. Wenn ich 80 km mit einem Postbus oder DB-Überlandbus fahre sind 12,40 sogar noch recht günstig...

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Werden denn an den Eingängen auch regelmäßig die Kurkarten kontrolliert? Als ich dort war, ging ich mehrmals aus und ein und keines der Häuschen war besetzt. Ist das Jahreszeitabhänig oder hatte ich einfach nur nen Tag mit Personalknappheit erwischt?

 

Das ist Jahreszeitabhängig - in der Zwischensaison an schöneren Tagen und in der Hauptsaison immer. Es gibt allerdings ein paar Übergänge, wo nie einer ist, die muß man aber kennen...

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Hi Tecko747:,

 

Das Foto auf dem Weg nach List kenn ich, das ist Kampen.

 

Im vorderen Haus, links die auessere Wohnung hab' ich mit Meinen Altvorderen schon einige schoene Urlaube verbracht. (vr Jahren)

Damals hatte ich teilweise noch das "Glueck" bei heftigen Gusts in einer ATR

der Eurowings einzufliegen.

 

Westerland inst doch ein ganz besonderer Hafen, Man ist die Welt klein.

 

Cheers aus Dublin

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