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Aktuelles zum Airbus A350 XWB


afromme

Empfohlene Beiträge

Ok, der VK ist eh nicht 100% abhängig von den Herstellkosten. Dafür ist zu viel Entwicklung in diesem Produkt.

 

Aber ein niedrigerer VK für die regional bringt Airbus Verkäufer in Schwierigkeiten. Käufer der Normalversion werden den gleichen niedrigeren Preis fordern mit Verweis auf die gleichen Herstellkosten.

 

Evtl. ist nur der LP niedriger, der tatsächlich verhandelbare Preis aber gleich. Trotzdem macht sowas das Leben in Verkaufsverhandlungen nicht leichter.

 

Die Anforderungen an die regional sind ja nicht unbedingt geringer. Durch die kürzeren Strecken muss sie mehr Zyklen ertragen.

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Käufer der Normalversion werden den gleichen niedrigeren Preis fordern mit Verweis auf die gleichen Herstellkosten.

 

Evtl. ist nur der LP niedriger, der tatsächlich verhandelbare Preis aber gleich.

 

Da erstens vermutlich sowieso niemand den Katalogpreis bezahlt und zweitens (wie hier auch schon öfter festgestellt) die Endsumme viele schwer bis gar nicht quantifizier- oder vergleichbare Leistungen wie Supportpakete, Ersatzteilmanagement etc. enthält ist diese Diskussion akademisch.

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Aber ein niedrigerer VK für die regional bringt Airbus Verkäufer in Schwierigkeiten. Käufer der Normalversion werden den gleichen niedrigeren Preis fordern mit Verweis auf die gleichen Herstellkosten.

Damit werden sie in etwa so erfolgreich sein wie Du mit dem gleichen Anliegen beim Autohändler.

Oder wie sonst irgendein Einkäufer der versucht mit Gestehungskosten zu argumentieren.

Aus Airlinesicht bekommen Sie mit der Vollversion mehr Flugzeug, entsprechend müssen Sie mehr zahlen.

Die Verhandlungssituation ändert sich durch das Regionalmodell überhaupt nicht, allein schon da den Listenpreis eh niemand zahlt und entsprechend auch keiner wissen kann wie viel billiger das Regional Modell denn überhaupt ist.

Es weiß auch jeder das ein iPhone 5 in der Herstellung 207,- US$ kostet...

 

Gruß

Thomas

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Ich sitze regelmäßig Einkäufern von Großfirmen gegenüber. Glaub mir, das Argument kommt sofort.

 

Dann haben Volkswagen, Lufthansa Systems, die Schefflergruppe (LuK und Conti), die Bundeswehr, Greyhound und andere wohl keine fähigen Einkäufer oder Du hast mit Produkten zu tun deren Marktpreis tatsächlich von den Herstellungskosten bestimmt wird, was selbst bei mäßig aufwendigen Produkten nicht der Fall ist.

 

Gruß

Thomas

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Ok, der VK ist eh nicht 100% abhängig von den Herstellkosten.

 

Wow, die Argumentation, dass Verkaufspreis irgendwas mit den Herstellkosten zu tun hat, habe ich schon lange nicht mehr erlebt.

Es ist doch schon seit Jahrzehnten betriebswirtschaftliche (sinnvolle) Basis, dass der Verkaufspreis das ist, was der Kunde gerade noch bereit ist für das Produkt/Leistung zu zahlen.

Und so kommt es eben, dass das gleiche Auto mit den identischen Bauteilen, Fahrwerk, Motor etc. mit identischen Entwicklungs- und Herstellkosten von Skoda, Seat, Volkswagen, Audi bis zu Porsche in einer Preisspanne von mehreren 100% angeboten wird.

Selbst innerhalb des Modells gibt es beim Motor Leistungsunterschiede von mehreren 100PS, aber alle technischen Daten und Abmessungen sind identisch (und jeder Tuner stellt durch Softwareupdate die große Leistung her und gibt sogar Garantie drauf).

Oder der Jogurt von Aldi bis Müller auch aus der gleichen Fabrik und auch mehrere 100%.

Oder alle technischen Geräte (es gibt nur sehr wenige Panel-Fabriken, aber große Preisunterschiede bei quasi identischen Fernsehern, oder die unterschiedlichen Prozessoren, die fast alle künstlich gedrosselt sind, aber 1000% Preisunterschied haben).

 

Zurück zu den Flugzeugen: Die großen Modelle (A380) werden wohl unter Wert verkauft (ist nach unten von den Herstellungskosten entkoppelt, weil der Markt eben nicht mehr zahlt) und für die kleinen Modelle, die richtig gute Gewinne einfahren, muss man halt eine künstliche Differenzierung finden, die es einem ermöglicht, die auch günstiger zu verkaufen (um neue Käuferschichten zu erreichen), ohne dass es sofort auffällt. Ist ja auch nicht gut, wenn jeder weiss, dass man selbst nur 30% Rabatt bekommt, Ryanair aber 55%.

 

Mich würde interessieren, in welcher Branche Du Verkäufer bis, wenn da mit den Herstellkosten kalkuliert wird. Natürlich wird das von beiden Seiten im Verkaufsgespräch argumentiert, aber da hat ja jeder andere Interessen als die Wahrheitsfindung. Selbst banale Sachen wie Streusalz, die einfach nur seit Jahrzehnten zu den gleichen Kosten aus dem Berg gebaggert werden, sind teurer, wenn es ein langer kalter Winter wird, also im warmen Winter. Wenn es jemand wirklich haben will, steigt der Preis. Das ist die Preisfindungsregel (Angebot und Nachfrage) und nicht die Herstellkosten.

Und je komplexer das Produkt ist, desto stärker sind Herstellkosten und Verkaufspreis entkoppelt.

Doof ist es nur, wenn der Markt so kaputt und überschwemmt ist, dass viele Anbieter zu den Herstellkosten verkaufen. Aber auch da findet die Kalkulation nach Angebot und Nachfrage statt und die Untergrenze Herstellkosten ist ein bereinigender Faktor, da Marktteilnehmer automatisch verschwinden, wenn sie dauerhaft unter dieser Grenze verkaufen.

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Wenn ich versuche, 2 praktisch identische Produkte zu unterschiedlichen Preisen zu verkaufen, werde ich einem pfiffigen Einkäufer gegenüber ein Problem haben.

Sie sind für den Kunden ja nicht praktisch identisch. Wären sie das könnte er immer das billigere kaufen und müsste gar nicht diskutieren.

 

Und wer weiß, evtl. sind die Maschinen ja dann doch nicht so gleich, wie man denkt. Ein In-Flight-Entertainment-System in jedem Sitz ist auf der Langstrecke Standard, im Regionalverkehr jedoch nicht. Hier wäre es möglich, in der Grundvariante Preis- und Gewichtsmäßig abzuspecken.

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Wenn ich versuche, 2 praktisch identische Produkte zu unterschiedlichen Preisen zu verkaufen, werde ich einem pfiffigen Einkäufer gegenüber ein Problem haben.

 

Das ist klar, aber wenn es 2 (mehr) identische Produkte am Markt sind, wird sich der Preis deutlich über den Herstellkosten einpendeln, denn jeder Hersteller will ja auch etwas verdienen.

 

Und der Einkäufer wird sagen "Du willst 1,2 Mio € dafür, bei Anbieter B bekomme ich es aber für 1,0 Mio €" und nicht "Ich habe Eure Prozesse analysiert und festgestellt, das Ihr das für 0,7 Mio herstellt, also will ich das dafür haben".

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  • 2 Monate später...
Japan Airlines bestellt 31 A350 (18x -900, 13x -1000), zusätzlich 25 Optionen. Kenne mich im Sektor nicht aus, aber die internationale Presse hält das für eine Sensation und eine bedeutende Niederlage für Boeing. [Quelle]

Nun, da JAL, ebenso wie ANA bislang reiner Boeing-Kunde ist (ANA bis auf ein paar A320), ist das durchaus als großer Erfolg zu werten.

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Japan Airlines bestellt 31 A350 (18x -900, 13x -1000), zusätzlich 25 Optionen. Kenne mich im Sektor nicht aus, aber die internationale Presse hält das für eine Sensation und eine bedeutende Niederlage für Boeing. [Quelle]

Das kann man durchaus so sehen, Airbus hatte dort viele Jahre lang so gut wie nichts zu melden.

JAL und ANA waren auch von politischer Seite her angehalten, bei Boeing zu bestellen, da man ja der wichtigste Partner bei der 787 ist.

 

Wenn ich mich richtig erinnere, hatte ANA sich vor einigen Jahren entschlossen, ihre eigentlich noch junge A320-Flotte komplett auszumustern und mit 737 zu ersetzen. Ich bin mir jetzt nicht 100%ig sicher, aber meines Wissens nach wurde dieser Plan schon voll umgesetzt, musste sich dann aber doch wieder A320 beschaffen, weil man kurzfristige Kapazitätsengpässe bekam und Boeing nicht schnell genug liefern konnte.

 

Und JAL hatte seit dem A300 keine Flugzeuge bei Airbus mehr gekauft...

 

Interessant ist die Sache auch unter dem Aspekt der bisherigen Flottenzusammensetzung.

JAL hat (wie auch ANA) alle 777-Versionen sowie die 787-8 und -9 in Betrieb bzw. bestellt. Eine Bestellung der 777NG bzw. 787-10 würde daher sehr viel logischer erscheinen, bzw., falls man schneller neue Flieger braucht, als diese verfügbar wären, weitere 77W...

Wobei ich die genauen Zeitrahmen, wann welche Modelle (auch die A350) verfügbar sind, v.a. auch Lieferslots, jetzt auch nicht im Kopf hab.

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Und JAL hatte seit dem A300 keine Flugzeuge bei Airbus mehr gekauft...

 

 

 

JAL hatte noch nie bei Airbus gekauft, die A300-600 hat JAL durch die Übernahme von JAS erhalten.

 

Der CEO von JAL hat diese Order schon vor einiger Zeit angedeutet und gesagt, dass nach dem monatelangen Grounding der 787 Flotte JAL nicht mehr von einem Hersteller abhängig sein möchte.

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In der letzten Zeit hat Airbus sich immer nur zum -900 geäußert. Der soll weiterhin in der 2.Hälfte 2014 ausgeliefert werden. Vielleicht wird ja aufgrund der Nachfrage die -1000 vorgezogen und zuletzt die -800 gebaut. Das ist aber reine Spekulation von mir.

 

Falk

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Das ist auf jeden Fall eine sensationelle Nachricht für Airbus.

Nicht nur weil JAL gefühlt zum ersten Mal in ihrem Leben nicht bei Boeing bestellt, sondern noch vielmehr unter dem Aspekt, dass in Presseartikeln die ich im Laufe der Zeit gelesen habe, JAL immer kommuniziert hat, das Airbus bei ihnen nicht zum Zuge kommen wird, da die Airbusflieger den Anforderungen der JAL hinsichtlich Wirtschaftlichkeit und Qualität (! ohne Witz, dass stand mal in einem englischprachigen Artikel über JAL so drin) entsprechen.

Eine absolute echte Ohrfeige für die Jungs in Seattle.

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...einen vorzüglichen Rabatt aushandeln konnte.

 

Sicherlich. Ich bin fest davon überzeugt, dass zusätzlich jahrelanges Training von westlichen Vertretern notwendig war, um im Ansatz das Selbstverständnis japanischer Geschäfte und die Mentalität zu verstehen. Renommierte Unternehmen schickten solche Mitarbeiter tatsächlich erst einmal in eine Schulung, damit sie nicht von Anfang in ein Fettnäpfchen treten oder gleich in eine Friteuse fallen und ein Geschäft nichtig machen. Airbus hatten ja schon große Achtungserfolge im schwierigen japanischen Markt gehabt und somit große Erfahrung. Schließlich konnten bei TDA/JAS Airbus A300 platziert werden und u.a. ANA führten die A320/321 ein. Sehr viele Treffen waren wohl nötig und es wurde sehr wahrscheinlich sehr lange gar nicht über den eigentlichen Grund der Geschäftsanbahnung gesprochen. Das nervt manchmal - auch und gerade privat B) .

 

Japaner überzeugt man letztlich eher mit Qualität und weniger mit Rabatten und dies "nutzt die dortige Geschäftswelt auch aus". Japanische Ehefrauen lockt man ja nicht mit 5 Kg Fisch für nur 1,49 € ("das kann nicht gut sein, guck Dir die Augen an"). Diese Kunden zahlen sogar 10 Euro mehr, wenn man ihnen erzählt, dass die Fische zu Lebzeiten glücklich waren ;) . Der Wert eines Gutes hat noch eher traditionelle Züge. Man erhöht auch lieber in der Nebensaison die Preise, anstatt aufgrund von wenig Kunden die Preise zu senken und umgekehrt.

 

Darum hat JAL das Gesamtpaket von Airbus überzeugt.

 

Augenscheinlich ist, dass tendenziell japanische Airlines ihrem Zulieferer lange treu bleiben, wenn sie zufrieden sind und (nach japanischer Denkweise) gut behandelt werden. Dann kann sogar ein Nachfolgeprodukt Defizite haben und doch entscheidet man sich, weiterhin loyal zum alten Zulieferer zu sein. Darum Gratulation an Airbus für den signifikanten und historischen Erfolg bei JAL.

 

Gruss

 

 

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Schließlich konnten bei TDA/JAS Airbus A300 platziert werden und u.a. ANA führten die A320/321 ein.

 

 

Bin immer wieder erstaunt, dass der jünste Coup vor diesem, nämlich die Platzierung von A380 bei Skymark, in solchen Aufzählungen fehlt. Ganz so neu wie hier angedeutet ist also die japanische Mentalität auch der aktuellen Airbus-Managergeneration nicht.

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