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[Tripreport] Göteborg, Kiel, Danzig HHN-GSE-LBC-GDN-WRO-HHN


Tecko747

Empfohlene Beiträge

Montagmorgen – mein langersehnter Sommerurlaub hat begonnen. Natürlich wollte ich die freien Tage auch diesmal sinnvoll nutzen und ich stellte mir eine interessante Rundreise mit vielen verschiedenen Verkehrsmitteln zusammen. Erstes Ziel sollte Göteborg in Schweden sind, dann mit dem Schiff weiter nach Kiel, von dort aus mit dem Zug nach Lübeck und weiter mit dem Flieger nach Danzig. Danach sollte ein durchkreuzen Polens mit den Zug nach Breslau folgen und von dort aus wollte ich wieder zurück nach Deutschland.

 

Als Abflughafen für den Flug nach Göteborg wählte ich den Flughafen Lautzenhausen. Da ich schon längere Zeit nicht mehr auf dem Hahn war, war es wieder spannend anzusehen was dort in der Zwischenzeit entstanden ist. Inzwischen gibt es vor dem Terminal ein neues Parkhaus, nebenan hat ein neues Billighotel eröffnet und auch die Verkehrsführung wurde geändert.

 

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Mein Auto stellte ich am Hotel Fortuna am Ortsrand von Lautzenhausen ab. Man bezahlt dort 3 Euro pro Tag, zum Terminal kann man zu Fuß laufen.

 

Das Terminal auf dem Hahn platze aus allen Nähten. Es ist Urlaubszeit und vor allen Check-In-Schaltern bildeten sich lange Schlangen.

 

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Während in vielen Bankfilialen in den letzten Jahren die Glastrennwände verschwunden sind, versteckt sich der Serviceschalter Ryanair hinter dickem Glas mit Sprechöffnung.

 

Seit meinem letzten Ryanair-Flug wurde nun auch mal wieder das Einsteigeverfahren geändert. Als Erstes sind nun Eltern von Kleinkindern und Hilfsbedürftige sowie Passagiere, die die 3 Euro Aufpreis bezahlt haben dran. Danach folgt der große Rest – auf die Sequenznummern der Bordkarte wird nun nicht mehr geachtet. Es lohnt sich also nicht mehr bei den Ersten zu sein die einchecken.

 

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Immer wieder nett anzuschauen und eine ziemliche Rarität – das Wegweisersystem in Hahn.

 

Hahn (HHN) - Göteborg City (GSE)

Ryanair FR9837

EI-CSP

B737-800

 

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Nach einem unruhigen Flug erreichen wir bald die faszinierende Schärenlandschaft an der schwedischen Küste.

 

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Ankunft auf dem City-Airport in Göteborg. Wer jedoch einen Stadtflughafen wie in Tempelhof oder London erwartet, wird ein wenig überrascht sein. Der Flughafen liegt in ländlichem Gebiet rund 17 km nordwestlich der Stadt. Der Hauptflughafen Landvetter liegt noch weiter von der Innenstadt entfernt.

 

Das Terminal des City-Airports ist sehr klein. Es gibt gerade mal 2 Check-In-Schalter. Die Mietwagenfirmen sind draußen in Fertigcontainern untergebracht. Vom Flughafen ist man rund 30 Minuten zum zentralen Busbahnhof unterwegs, der gleich neben dem Hauptbahnhof liegt.

 

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Als Unterkunft hatte ich mich über Dertour führ das Quality Hotel 11 im Stadtteil Eriksberg entschieden. Ein sehr schönes Hotel in einer umgebauten Werfthalle mit traumhaften Blick auf den Göta älv, der in Göteborg ins Meer fließt.

 

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Die schöne Lage mit der Hängebrücke an der Hafenausfahrt erinnern ein wenig an Lissabon. Am Abend setzte ich mich an den Fluss und schaute ein wenig dem Schiffsverkehr im Hafen zu.

 

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LKW-Fähre Stena Carrier auf dem Weg nach Lübeck.

 

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Am „Danmarksterminalen“ legen die Fähren nach Dänemark an. Und Göteborg werden jedes Jahr rund 3 Millionen Fährpassagiere abgefertigt. Die Stadt verfügt über den größten Hafen der ganzen Ostsee.

 

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Am nächsten Tag fuhr ich mit der Personenfähre in zur Innenstadt von Götheborg. Die 500.000 Einwohner-Stadt ist sehr sauber und wird von zahlreichen kleinen Kanälen durchzogen.

 

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Etwa 3 Stunden vor Auslaufen war es dann soweit. Ich machte mich auf den Weg zum „Tyklandsterminalen“, wo die Stena Germanica, die mich heute Nacht nach Kiel bringen sollte schon wartete. Im Terminal erhielt sich gegen Vorlage meiner Buchungsnummer meine Bordkarte, die auch gleichzeitig Türöffner für meine Kabine war. Die Neugierde war groß. Meine letzte große Fährfahrt war schon fast 15 Jahre her. Schon damals als kleiner Junge war ich von der gigantischen Größe der Fährschiffe fasziniert. Damals ging es im Rahmen einer Skandinavienrundreise von Göteborg in rund 3,5 Stunden über den Kategat ins dänische Frederikshavn.

 

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Damals noch auf der Stena Dancia, die heute immer noch auf der Route fährt und kurz auf dem Auslaufen an uns vorbeizog.

 

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Auch unsere Fähre füllte sich rasch. Auf mehreren Auto- und LKW-Decks übereinander werden bis zu 570 Autos untergebracht.

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Ich stellte mich ganz nach oben und beobachtete das rege Treiben auf dem Verladeplatz. Leider war es mit etwas über 10 Grad skandinavisch kühl und auch immer wieder aufkommender Regen machte es dort ziemlich unangenehm.

 

Ich beschloss also meine Kabine zu suchen. Noch nie zuvor hatte ich auf einem Schiff übernachtet. Während in den oberen Decks die Gänge noch breit waren und die Abstände zwischen den Kabinentüren großzügig, wurde es – je weiter es nach unten ging immer enger. Doch meine Ansprüche waren bei einer 19-Euro-Kabine eher gering. Doch als die Wegweiser mich labyrinthartig unter die Autodecks führten, hatte ich doch ein wenig ein beklemmendes Gefühl im Bauch. Dort unten war nicht viel los, nur ein Mitarbeiter aus dem Maschinenraum, der noch eine Etage tief liegt, kam mir entgegen. Da ich inzwischen unter der Wasseroberfläche war, kam allmählich in U-Boot-Gefühl bei mir auf.

 

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Gängelabyrinth tief im Innern der Stena Germanica.

 

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Endlich hatte ich meine Kabine gefunden und ich war doch etwas über die beengten Ausmaße überrascht. Ein Sofa, das sich über eine Klapfunktion in ein Bett verwandeln ließ. Einen halben Meter darüber konnte man an der Wand eine Pritsche ausklappen, sodass man quasi ein Doppelbett hatte. Da auf meiner Buchungsbestätigung nur ein Herrenbett im Doppelzimmer gedruckt stand, musste ich wohl noch damit rechnen, dass ich noch einen Zimmergenossen gekommen könnte. Aus diesem Grund wählte ich die obere Pritsche, die man über eine einhängbare Leiter erreichen konnte. Auf dem Zimmer merkte man schon ein wenig das Alter der 1987 in Dienst gestellten Fähre an. Alles machte ein wenig einen abgewohnten Eindruck.

 

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Noch ein kurzer Blick auf den Rettungsplan, da ich schon ein wenig bedenken hatte, im Erstfall, nachts bei Dunkelheit aus meinem Labyrinth an die Oberfläche zu kommen. Glaubt man jedoch den regelmäßig vom ADAC durchgeführten Fährtests, gehören die Fähren in Skandinavien zu den am Besten gewarteten überhaupt. Im Mittelmeer hingegen ist hier und da jedoch so mancher Seelenverkäufer anzutreffen.

 

An Bord der Stena Germanica findet man wirklich alles und so schnell wird einem nicht langweilig. Vom Supermarkt über zahlreiche Restaurants und Bars bis hin zum Casino wird einem jede Menge Abwechslung geboten.

 

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Viel Platz bleibt nicht zwischen Kamin und Hängebrücke.

 

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Ausfahrt durch die Schärenlandschaft an der schwedischen Küste.

 

Während der Nacht fuhren wir durch ein Schlechtwettergebiet mit recht unruhiger See. Da mein Zimmer unmittelbar an die Außenwand lag, hörte man nachts immer wieder gewaltige Wellen gegen die Bordwand donnern. Im vollbeladene Schiff machten sich diese Kraft hin und wieder mit einem trägen Wackeln bemerkbar.

 

Irgendwann spät nachts schlief ich dann ein – meine Kabine bleib zum Glück ohne verschwitzten Fernfahrer. Morgen um sieben wurde ich durch eine Lautsprecherdruchsage geweckt. In rund 2 Stunden würden wir Kiel erreichen. Schnell meine sieben Sachen gepackt und wieder rauf aufs Aussichtsdeck Das Unwetter hatten wir nun hinter uns gelassen und es strahlte die Sonne.

 

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Der Schiffsverkehr vor Kiel wurde stärker und unmittelbar hinter uns folgte die nochmals größere Color Fantasy der Color Line, die derzeit die Route Oslo-Kiel bedient.

 

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Die HDW-Werft in Kiel. Hier wurde auch die MS Deutschland aus der Fernsehserie „Das Traumschiff“ gebaut. Das Einlaufen in die immer enger werdende Kieler Förde ist sehr sehenswert.

 

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Warten wir die Fähre an die Passagierbrücke angedockt wurde.

 

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Bugklappe auf – und hunderte von Autos sind wieder frei.

 

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Stena Germanica im Hafen von Kiel

 

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Kieler Ostseehalle mit einer Titanicausstellung

 

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Hafen mit Funkturm

 

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Das neue Norwegenterminal der Color Line wirkt wie ein Flughafenterminal.

 

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Stena Germanica und Color Fantasy beim Entladen.

 

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Seit meinem letzten Besuch wurde der Kieler Hauptbahnhof aufwendig saniert. Weg vom Schmuddel-Bau, hin zu einer Verkehrsdrehscheibe, in der es angenehm ist auf den nächsten Zug zu warten.

 

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Meine anschließende Zugfahrt durch die holsteinische Schweiz ist landschaftlich sehr reizvoll.

 

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Malente – bekannt durch die zahlreichen Trainingslager, die die Fussballnationalmanschaft hier in Vorbereitung auf Europa- und Weltmeisterschaften hier abhielt.

 

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Ebenso ein sehr einladender Bahnhof geworden – der frisch renovierte Lübecker Hauptbahnhof.

 

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Wer erinnert sich nicht an die alten 50-Mark-Scheine auf denen das Holstentor zu sehen war. Seit 2006 ist es in Form einer 2-Euro-Münze wieder in unsere Geldbeutel zurückgekehrt.

 

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Die Trave durchfließt die Hansestadt mit ihren 213.000 Einwohnern.

 

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Blick von der Petrikirche auf den alten Marktplatz der Hansestadt.

 

Nachdem ich mich ein wenig in der Innenstadt von Lübeck umgeschaut hatte, nahm ich den Bus der Linie 6 zum Flughafen.

 

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Ich checkte für meinen Wizzair-Flug nach Danzig ein und machte es mir im Lübecker Wartezelt bequem. Recht interessant das Ganze. So eine Festzeltstimmung findet man nicht auf jedem Flughafen.

 

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Mit der schon fest von mir eingeplanten und allseits bekannten Wizzair-Verspätung – diesmal rund 45 Minuten – liefen wir zu unserem A320. Erneut hatte ich die HA-LPF erwischt. Bereits zum dritten mal beim 7. Wizzair-Flug.

 

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Kurz vor unserem Start erhob ich noch die Ryanair 737-800 in die Luft. Ziel war London- Stansted.

 

Lübeck (LBC) – Danzig (GDN)

Wizzair W6 6352

A320

HA-LPF

 

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Elbe-Lübeck-Kanal

 

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Nach knapp einer Stunde Flugzeug landeten wir in Danzig.

 

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Mit 1,3 Millionen Passagieren im Jahr 2006 nimmt er Rang 3 in Polen ein. Das Terminal soll in den nächsten Jahren deutlich erweitert werden, um den schnell wachsenden Verkehrszahlen gerecht zu werden.

 

Mit dem Bus fuhr ich zum Hauptbahnhof und von dort aus machte ich mich zu Fuß auf zu meinem kleinen Hotel „Angela“, das etwas außerhalb liegt. Klein, familiär und freundlich. Trotz der etwas dezentralen Lage durchaus zu empfehlen.

 

Am nächsten morgen erkundete ich die Stadt. Danzig ist eine wirklich sehr schöne Stadt und auch hier wird die dynamische Entwicklung von Polen schnell deutlich, das nicht mehr mit dem Polen von vor 15 Jahren zu vergleichen ist. Zusammen mit den unmittelbar angrenzenden Städten Gdynia und Sopot hat der Großraum über eine Million Einwohner. Die alte Hansestadt hat sich in den letzten mächtig herausgeputzt.

 

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Ansicht vom Hafen aus

 

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Grünes Tor

 

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Herrlich und eines der schönsten Straßen Europas - Der Langer Markt in Danzig

 

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Neptunbrunnen

 

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Wegen ihres historischen Aussehnens wurden in der Frauengasse viele Filme gedreht, die eigentlich in Deutschland spielen. Doch dort findet von eine derartige Vorkriegkulisse nur schwer.

 

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Herrliche Fassaden der Hansehäuser

 

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Eingangstor für entzwischen geschlossenen Werft Danzig

 

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Denkmal für die Opfer des berühmten Streikes in der Danziger Werft. Streikführer war damals der spätere polnische Präsident Lech Wałęsa

 

Nachdem ich meinen Stadtrundgang beendet hatte, musste ich im laufe des Tages noch nach Breslau in Schlesien kommen. Am Bahnhof erhielt ich eine Verbindung mit 2 Stunden Umsteigeaufenthalt in Posen. Gerade recht um auch Posen noch ein wenig zu erkunden.

 

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Vor sich hingammelnder sozialistischer Klotz – der Hauptbahnhof Posen.

 

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Kulturpalast

 

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Rathaus

 

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Marktplatz

 

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Herrliche Kirchenfassade in Posen. Insgesamt hat mich die Stadt sehr überrascht. Die Innenstadt wurde in den letzten Jahren herrlich hergerichtet. Posen hat etwa 570.000 Einwohner ist ein wichtiger Verkehrsknoten zwischen Berlin und Warschau. Außerdem ist die Stadt ein bedeutender Messestandort.

 

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Weiter ging es mit dem Zug nach Breslau. An diesem Abend gab es wohl in Breslau ein wichtiges Fußballspiel. Der ganze Zug war (über-)voll mit Fußballfans die richtig Stimmung machten. Leider verstand ich kein Wort. Da es Aussichtslos war einen Sitzplatz zu ergattern, machte ich mir am Fenster gemütlich und genoss abendliche Fahrt durch Südpolen.

 

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Hauptbahnhof Breslau

 

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Diesmal hatte ich mich für das ORBIS Hotel in Breslau entschieden. Ein Betonklotz, von dem ich allerdings von meinem Zimmer im 11. Stock eine recht schöne Aussicht über die Stadt hatte. Leider war es nun schon dunkel, sodass ich auf einen Stadtrundgang in Breslau verzichtete. Stattdessen schlenderte ich noch ein wenig durch das nahegelegene Einkaufszentrum – den im Vergleich zu Deutschland großzügigeren Öffnungszeiten sei dank!

 

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Am nächsten morgen fuhr die bereits frühmorgens zum Flughafen. Der Bus 406 fährt von einer Seitenstraße unweit des Hauptbahnhofs.

 

Der Flughafen fertigte im Jahr 2006 860.000 Passagiere ab und nimmt somit Rang 4 in Polen ein.

 

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Für meinen Flug zurück nach Hahn rollte wieder die EI-CSP an. Mit genau derselben Maschine vor ich einige Tage zuvor von Hahn nach Göteborg geflogen.

 

Breslau (WRO) – Hahn (HHN)

Ryanair FR1853

B737-800

EI-CSP

 

Nach einem recht holperigen Anflug durch einige etwas üppigere Wolkenformationen endete nun mein Ausflug, der sich wieder bis auf den letzten Cent gelohnt hat und ein tolles Erlebnis war.

 

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Ryanair 737 in Boeing Sonderbemalung

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Supertoller Bericht, genau wie ich es liebe... Diese Kombi von Verkehrsmitteln hat einfach seinen Reiz...

 

Schiffsfahren ist wirklich super... waren die 19 € ein Frühbucherangebot? Gab es Dusche auf dem Flur? Ich war damals ja mit Corsica Ferries unterwegs, habe aber im sehr komfortablen (und leeren, da Nebensaison) Lobbybereich geschlafen, auf super kuschligen Sofas...

 

Interessant zu sehen wie sich die Bahnhöge in Kiel und Lübeck verändert haben... Ich war das letzte Mal vor knapp 10 Jahren da, ein Unterschied wie Tag und Nacht.

 

Der Flughafen in Lübeck ist ja wirklich urig... Geil sind ja die Zollschalter :)

 

Danzig fand ich auch sehr ansprechend, wobei ich sagen muss dass ich damals (ich war nur einen halben Tag dort) nicht am Meer sondern nur in der Altstadt war...

 

Und Zugfahren in Polen hat auch was... Ich hatte mir vor 6 Jahren ein sogenanntes "Polrail"-Ticket gekauft. Mit diesem Ticket konnte man für knapp 100 € 14 Tage lang Zug in Polen fahren - und zwar 1. Klasse und alle Zuschläge und Reservierungsentgelte inklusive. Wir fuhren mit dem Wochenendticket von Saarbrücken bis Frankfurt/Oder (das ist Hardcore *g*) und stiegen dort in den letzten EC nach Posen. Dort stiegen wir spät in der Nacht um in den Nachtzug aus Stettin nach Lublin... Kommen also viele Erinnerungen hoch.

 

Danke nochmal für den wirklich schönen Bericht! Werde Mitte September eine ähnliche Tour durch Lettland und Estland machen: Mit Flieger, Bahn, Bus und Schiff...

 

VG

Reifel

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Super Tripreport,danke,nach Polen muss ich auch mal hin ;-)

 

Schade,dass wir uns nicht getroffen haben,am Montag war ich um 13 Uhr auch auf dem Hahn!Der sehr holprige Steigflug gen Süden war für die spanischen Passagiere,die an jeder möglichen Stelle(Boarding,nach der Sicherheitsvorführung im Flugzeug,10sec nach dem Abheben) geklatscht haben sehr schlimm,so schlimm,dass ein kleiner Teil der Spaniern sogar wegen der Angst weinten mussten.

 

Kam heute aus Mallorca zurück,Tripreport folgt ;-)

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Schiffsfahren ist wirklich super... waren die 19 € ein Frühbucherangebot? Gab es Dusche auf dem Flur? Ich war damals ja mit Corsica Ferries unterwegs, habe aber im sehr komfortablen (und leeren, da Nebensaison) Lobbybereich geschlafen, auf super kuschligen Sofas...

 

Also bei Stena auf der Route Göteborg-Kiel ist es so: In der Hauptsaison zahlte ich für die Fährfahrt 69 Euro. Dazu kommen die 19 Euro für das Bett in der etwas beengten Kabine zwischen LKW-Deck und Maschinenraum. Aber immerhin hab es ein WC + Dusche im Zimmer (wenn auch bei minimalem Platz). Auf dieser Route muss ein Bett gebucht werden, sonst hätte ich wohl auch irgendwo anders geschlafen. Bin ja nicht so anspruchsvoll...

 

Interessant zu sehen wie sich die Bahnhöge in Kiel und Lübeck verändert haben... Ich war das letzte Mal vor knapp 10 Jahren da, ein Unterschied wie Tag und Nacht.

 

Ich kenn die Anlagen auch noch aus der Schmuddel-Zeit. Kein Vergleich mehr.

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Ich war auch im Quality 11 in Göteborg ! Hat mir auch sehr gefallen, tolle Lage, schönes Design, Sauna + Jakuzzi aufm Dach...

 

Ich kann das Hotel auch nur empfehlen. Ist zwar nicht sooo billig, aber nach wirklich billigen Unterkünften sucht man in Schweden eh lange und dadurch, dass die Lage, Frühstück und Einrichtung sehr schön sind, ist es auf jeden Fall sein Geld wert.

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Schöner Bericht, Danzig steht auch noch auf meiner Liste.

 

Ich dachte, STENA hat die Kabinen unter den Wagendecks längst geschlossen; sind eben schon ganz schön alte "Kähne", aber noch lange nicht die schlechtesten in der Flotte. Gut zu ko0mbinieren und auch wirklich top sind die Silja´s Symphonie und Serenade und natürlich die Fantasy von Color.

 

Fjaell

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Ich dachte, STENA hat die Kabinen unter den Wagendecks längst geschlossen

 

Ich denke dass hier vielleicht in ein paar Jahren sich was tun wird. Wer also mal richtiges U-Boot-Feeling und Labyrinth-Feeling genießen möchte, sollte mal die Tour machen. Wie lange sind eigentlich im Durchschnitt fähren im Einsatz, bis sie ausgemustert werden? Gibt es für viele Fähren oft auch wie bei den Fliegern einen Gebrauchtschiffhandel oder landen die meisten danach beim Schrotthändler?

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Ich denke dass hier vielleicht in ein paar Jahren sich was tun wird. Wer also mal richtiges U-Boot-Feeling und Labyrinth-Feeling genießen möchte, sollte mal die Tour machen. Wie lange sind eigentlich im Durchschnitt fähren im Einsatz, bis sie ausgemustert werden? Gibt es für viele Fähren oft auch wie bei den Fliegern einen Gebrauchtschiffhandel oder landen die meisten danach beim Schrotthändler?

 

Die meisten Schiffe gehen in Ihrem Leben durch drei bis vier Hände. Vor 10-15 Jahren gab es eigentlich den klassichen Spruch: Ostsee-Nordsee-Mittelmeer-Mekka/Südostasien-Indien (Abrwacker). Das stimmt so heute nicht mehr. Da liegt zum einen daran, dass auch die Reederein in der Nordsee, der Irischen See und im Mittelmeer stark aufgerüstet haben und zum anderen auch die Ostseereedereien nicht mehr das ganz große Rad drehen können. Naja und es regt sich auch viel berechtigter (Umwelt-)Widerstand gegen die Abwracker-Praxis in Indien.

Scandlines hatte z.Bsp. eine ganze Zeit (Jahre) viele Schiffe in Nakskov und Korsör aufliegen, weil die ehemals innerdänischen Fähren auf Grund ihres Alter und vor allem der Bauart niemand haben wollte, das Abwracken irgendwo in der dritten Welt politisch nicht durchsetzbar war und man das teure, umweltgerechte Zerlegen in Dänemark nicht zahlen wollte. Die mussten sogar schon einmal ein Schiff, welches schon im Suezkanal war, aufgrund von Medienberichten und entsprechendem öffentlichen Druck, wieder zurückholen. Wie es heute in Nakskov und Korsör aussieht (einige sind als Pilgerschiffe ins Rote Meer verkauft worden), weiß ich nicht, war lange nicht mehr da.

 

Fjaell

 

P.S. Ach ja, Deine Fragen nach der Lebenszeit: Gute Schiffe schaffen schon 40 Jahre und länger. Aber dann zum Schluß eben meist Mekka und Südostasien...

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Danke für deinen Antworten! Da kennt sich aber einer aus :-). Nachdem ich in letzter Zeit öfter mal mit Schiffen unterwegs war, reizt mich das Thema immer mehr.

 

Gibt es denn auch im Internet einen Datenbank ähnlich airfleets.net, wo man das Leben eines Schiffes nachvollziehen kann?

 

Du schreibst, dass die Ostseereedereinen nicht mehr ganz so gut verdienen? Woran mag das liegen? Durch die Brückenbauten in letzter Zeit?

 

Was mich etwas wundert ist die Sache mit Indien? Der Subkontinent sieht auf den ersten Blick jetzt nicht so stark mit Meeren durchzogen wie Europa. Gibt es dort wirklich einen solch großen Bedarf an Fährschiffen?

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Gibt es denn auch im Internet einen Datenbank ähnlich airfleets.net, wo man das Leben eines Schiffes nachvollziehen kann?
Kenn ich keine, aber das soll nichts heißen ...

 

Du schreibst, dass die Ostseereedereinen nicht mehr ganz so gut verdienen? Woran mag das liegen? Durch die Brückenbauten in letzter Zeit?

Jein, das betraf eigentlich nur Scandlines, die innerdänisch und auf der Strecke Dragör-Limhamn betroffen war. Und OLAU hat unter perfektem Mitwirken der ÖTV Vlissingen-Sheerness wegen des Tunnels eingestellt.

 

Insgesamt spielen seit Anfang der 90er Jahre mehrere Dinge eine Rolle:

 

- Abschaffung von Duty Free

Auch wenn die Fähren keine "Butterschiffe" waren, der zollfreie Einkauf an Bord war immer eine gute Einnahmequelle, ja sogar oftmals die Reiseentscheidung für skandinavische Kunden. Für die Schweden war es so, dass ein 24h-Trip mit Essen, Tanzen, Kabine und an Bord getrunkenem Alkohol genauso viel gekostet hat (oder sogar preiswerter war), als wenn man sich die gleiche Menge Alkohol im heimischen Systembolaget gekauft hat. Und das Erlebnis Minikreuzfahrt hatte man dazu. Plus die Alkoholmenge, die man billig an Bord einkaufen und nach Schweden einführen durfte. Nicht umsonst investiert heute mit "Color" die Reederei am meisten in Schiffe, die noch vom Duty Free profitiert. Mittlerweile sind die Alkohol-Einfuhr Grenzen in Schweden auch wesentlich höher und Bier bekommst Du auch im normalen Supermarkt. Die Zeiten haben sich halt geändert....

 

- Billig Konkurrenz (auf See)

Ganz klar, wo Geschäft ist, wollen auch andere was abhaben. HH Ferries zwischen Helsingör und Helsingborg ist so ein Beispiel. Alte, abgeschriebene Tonnage auf die Brot- und Butter-Strecke von Scandlines gesetzt und die Tarife immer unterboten, in der Passage und in der Fracht, halten sich schon ein paar Jahre. Ein ähnliches Projekt ist in den 90er Jahre gescheitert: EasyLine probierte mit zwei ähnlich alten SuperFlex-Fähren zwischen Rostock und Gedser in direkter Konkurrenz zu Scandlines zu fahren. Greusliche Schiffe, eines liegt heute noch ungenutzt und verteut im Hafen von Helsingborg. Mitte der 90ziger war auf der Strecke Travemünde-Malmö als direkte Konkurrenz zu TT-Line die Euroway unterwegs, mit einem Schiff, das zweite hatte massig Verspätung von der spanischen Werft, konzipiert ohne Frachtanteil (fehlende Deckshöhe für LKW). Als das nicht lief, verschenkten Sie in Malmö mit Promotionsteams sogar die Tickets, um wenigstens den Umsatz an Bord zu machen und machten den Markt so richtig kaputt. Dann platzten die Kredite und viele Schweden saßen auf ihren bezahlten, wertlosen Tickets. Der Vertrauensverlust traf die ganze Branche.

 

- Billig Konkurrenz (in der Luft)

Auch das macht sich natürlich bemerkbar ...

 

- Eigenes Verschulden

Mein alter Chef hat mal zu mir gesagt: "Ob ein Manager was kann, sieht man erst in einer Krise" und Recht hat er! Es sind auch viel eigene Fehler gemacht worden. Stena und DFDS hat die Manager teilweise schneller gewechselt, als die eigenen Hemden. Beide haben auch Strecken nicht nachvollziehbar eingestellt (Hamburg-Harwich, Grenaa-Halmstadt, usw.). Das Krisenmanagement (im wahrsten Sinne des Wortes) bei den Schiffsuntergängen der Estonia (Estline) und der Jan Heweliusz (Polferries) war auch nicht filmreif. Und dann wurde z.B. Silja, als "gefühlt" die schwedische Reederei an eine osteuropäische/baltische Reederei "Tallink" verkauft. Silja gehörte zwar schon lange Jahre zum britischen SeaContainer Konzern, aber keiner wusste das so richtig. Dazu muss man wissen, dass die „Silja Serenade“ und „Silja Symphonie“ zurecht die „schwedischen“ Aushängeschilder im schwedisch-finnsichen Verkehr waren. Und jetzt gehörten diese schwedische Prunkstücke plötzlich den „Russen“?! Superfast aus Griechenland eröffnete Södertälje-Rostock mit großem TamTam, um die Schiffe nur wenige Wochen später in die Nordsee zu verlegen, bzw. den eigen Finnland-Dienst zu verstärken. Heute ist selbst dieser Dienst an die o.g. Tallink verkauft. Zudem haben viele Reedereien (Silja, Polferries, Scandlines, TT-Line) lange Zeit auf die Aluminium-Schnellfähren gesetzt. Auch ein Traum, der sich technologisch nicht durchgesetzt hat, aber zur Änderung des Reiseverhaltens beigetragen hat. Und der Scandlines-Verkauf war ja nun gerade in der Presse. Hier haben beide Regierungen lange lähmende Jahre nicht zu einander gefunden, was u.a. einen recht hohe Investitionsstau mit sich brachten. Die Saßnitz-Fähren und die beiden Rostock-Gedser-Schiffe sind für mich im Passagierbereich (nicht schiffs- bzw. sicherheitstechnisch) wirklich grenzwertig. Komfortable Hafeneinrichtungen sind in Gedser und Rödby quasi nicht vorhanden. Hier müsste einiges getan werden..

 

- Soziale Entwicklung

Hier kann ich nur für Schweden sprechen. Das Land hat Mitte/Ende der 90er Jahre eine sehr starke Umwälzung seiner Sozialsysteme hinter sich gebracht. Mit zu Teil großen Einschnitten in der Geldbörse ...

 

Alles viele kleine Dinge, die entweder nicht zur Stärkung des Verbrauchervertrauens beigetragen haben, die Geldbörsen der Kunden beschnitten oder wo sich eben auch andere Alternativen entwickelten.

 

Was mich etwas wundert ist die Sache mit Indien? Der Subkontinent sieht auf den ersten Blick jetzt nicht so stark mit Meeren durchzogen wie Europa. Gibt es dort wirklich einen solch großen Bedarf an Fährschiffen?
Sorry, da habe ich mich wohl missverständlich ausgedrückt: Indien ist nur als letzte Station zum Abwracken gemeint.

 

Ich hoffe, ich konnte Dir Deine Fragen beantworten ..

 

Fjaell

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