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[Tripreport] Memmingen/Hamburg/Helgoland (FMM-HAM-FMM)


Tecko747

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Eigentlich sollte es an diesem Wochenende „nur“ nach Hamburg gehen. Trotzdem war diese Reise etwas ganz besonders für mich. Schließlich sollte ich das Erste mal überhaupt von ehemaligen Millitärflughafen auf dem Memmingerberg fliegen.

 

Lange Zeit war die Standortfrage für den dritten großen Flughafen in Bayern in den lokalen Medien. Fürstenfeldbruck, Landsberg, Leipheim, Manching, Lechfeld oder auch Penzing – alles wurde Monatelang heiß diskutiert.

 

Lange rede kurzer Sinn – nachdem der Spitzenkandidat Lechfeld aus finanziellen Gründen gescheitert war, entschied man sich für den vor rund 5 Jahren von der Bundeswehr stillgelegten Platz.

 

Kein Flughafen liegt näher an meiner Heimat, zu keinem anderen Flughafen sind für mich die Fahrwege kürzer. Allein schon aus diesem Grund wünsche ich dem Flughafen alles Gute.

 

Nach kurzer Anreise über die A7 und A96 war ich bald in Memmingen. Weite Teile des leerstehenden Kasernengeländes wurden durch einen Bauzaun abgetrennt. Derzeit kann man noch kostenlos auf dem Flughafen parken, Fundamente für die Ein- und Ausfahrtsschranken sind jedoch schon betoniert.

 

Auf dem Weg zum Terminal läuft man über alte Rollwege der Miltärflieger, was man noch deutlich an den Bodenmarkierungen erkennen kann.

 

Also Terminal wird die umgebaute, sogenannte Picassohalle verwendet. Früher wurden dort Tornados und Starfighter gewartet. Der Umbau gefällt recht gut – alles sehr zweckmäßig und trotzdem etwas angenehmer als die Lagerhalle von Hahn oder das Bierzelt von Lübeck.

 

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TUI hat derzeit eine Maschine fest in Memmingen stationiert, eine weitere Maschine soll zum Winterflugplan folgen.

 

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An typischer Wald- und Wiesenromantik ging es natürlich zu Fuß zum Flieger.

 

Memmingen (FMM) – Hamburg (HAM)

TUI X3 430

B737-300

D-AGEG

 

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Blick auf die Innenstadt von Memmingen

 

Nach etwa einer Stunde erreichten wir Hamburg. Ich schnappte mir den Shuttlebus nach Olsdorf und fuhr von dort aus mit U- und S-Bahn zu meinem etwas merkwürdigen „GHotel“. Was Hotel gehört der Post, die das Gebäude wohl hauptsächlich als Unterkunft für Schulungen nutzt, jedoch auch einzelne Zimmer in Schwachlastzeiten bei Hotel.de anbietet.

 

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Am nächsten Morgen musste ich schon früh am morgen auf den Beinen sein, denn um 09.00 Uhr startete mein Schiff von den Landungsbrücken in Richtung Helgoland.

 

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Seit 2005 verkehrt dort der Schnellkatamaran „Halunder Jet“. Mit seiner Spitzengeschwindigkeit von knapp 70 km/h schafft der Strecke in knapp 3,5 Stunden.

 

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Hafenkräne über Hafenkräne. Hamburg verfügt mit Abstand über den größten Hafen Deutschlands – obwohl Hamburg über 100 Kilometer von der Nordsee entfernt liegt.

 

Zwischenstopps werden in Wedel sowie in Cuxhaven eingelegt. Besonders sehenswert ist die Fahrt auf der Elbe, wo einem zahlreiche Containerschiffe begegnen bzw. diese überholt werden. Einfach gigantisch der Anblick eines solchen Riesen. Wenn man mal versucht zu zählen wie viele Container auf so ein Schiff passen, ist man schon ein wenig damit beschäftigt.

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Auf dem Weg in die Nordsee wird die Elbe von der Elbkreuzung 2 überspannt. Mit 227 Meter sind die Ende der 70er Jahre erbauten Masten die Höchsten ihrer Art in Europa.

 

Kurz nachdem wir Cuxhaven verlassen hatten, wurde die Fahrt trotz des schönen Wetters etwas ruppiger und oder ein oder andere Passagier hatte Magen nicht mehr so ganz im Griff. Gottseidank waren dies jedoch Einzelfälle, da so was auch sehr ansteckend auf mich wirkt.

 

Im Gegensatz zu den anderen Bäderschiffen die aus den verschiedensten deutschen Abfahrshäfen Helgoland erreichen und die Fahrgäste dort ausgebootet werden, d.h. das Schiff liegt vor der Insel auf Reede und die Passagiere werden mit kleinen Booten zur Insel gebracht, legt die Halunder Jet direkt im Hafen an.

 

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Größte Überraschung war für mich jedoch das die bekannte „Wappen von Hamburg“ seit einiger Zeit. nicht mehr auf die Route Cuxhaven fährt. Lange Jahre war sie das größte und bekannteste Schiff im Helgolandverkehr.

 

Helgoland hat rund 1500 Einwohner und ist Deutschlands einzige Hochseeinsel. Helgoland ist als Gemeinde dem Landkreis Pinneberg zugeordnet. Aus diesem Grund tragen auch die wenigen Kraftfahrzeuge auf dem Nummernschild ein „PI“. Autos in klassischen Sinn gibt es auf der Insel keine.

 

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Blick auf die beiden Ortsteile „Oberland“ und „Unterland“

 

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Schön Bunt!

 

Über einen Aufzug erreicht man das Oberland. Sportlich – so wie ich es eigentlich nicht bin – kann auch die Treppe nehmen.

 

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Auf einem kleinen Rundweg kann man in einer guten Stunde die Insel am Rand der steilen roten Kippen die Insel umrunden.

 

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Das Wahrzeichen von Helgoland – der freistehende Fels mit dem Namen „Lange Anna“!

 

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Neben der Felsinsel gibt es noch eine zweite Insel, die „Düne“. Kleine Boote stellen alle 30 Minuten eine Verbindung zur Hauptinsel her. Dort befindet sich auch der kleine Flughafen mit seinen 3! Start- und Landebahnen. Die Längste davon musst jedoch nur etwa 480 Meter.

 

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Da ich auf der Rückfahrt keinen Fensterplatz hatte - die Sitzplätze werden automatisch von einem Computersystem vergeben – bevorzugte ich es mich meist draußen auf dem Panoramadeck aufzuhalten. Dies ist allerdings bei der Geschwindigkeit nicht immer so angenehm.

 

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Wow! Container, Container, Container. Ein Kasten der den internationalen Warentransport revolutionierte.

 

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Sonnenuntergang auf der Elbe

 

Am Abend erreichte ich wieder Hamburg. Als wir gerade an den Landungsbrücken festmachten, tauchte plötzlich die AIDAvita auf und fuhr langsam mit einem dumpfen Dröhnen aus dem Schiffshorn an uns vorbei. Die anderen Schiffe erwiderten das Signal – ganz zur Freude das Passagiere auf dem Decks der Aida und den anderen Schiffen, als auch den vielen vielen Zuschauern an den Landsbrücken. Ein echte Gänsehautstimmung machte sich breit.

 

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Ich machte mich schnell in meinem Post-Hotel frisch und anschließend ging ich auf der Reeperbahn im Tunnel-Club feiern. Die Stimmung war prima und es wurde ausgelassen gefeiert.

 

Gegen halb sechs Stand ich wieder vor meiner Unterkunft. Am Vortag hatte ich einen Aufzugscode erhalten, um das Hotel außerhalb der Rezeptionszeiten betreten zu können. Doch die Technik versagte und ich stand vor verschlossenen Türen. Auch das Treppenhaus, das man in einem solchen Fall benutzen sollte, fand ich nicht. Zum Glück erreichte zufällig ebenfalls eine Partygängerin den Eingang und bei ihr funktionierte ihr Code.

 

Also Zeichen meiner Dankbarkeit ging ich noch zu ihr aufs Zimmer… Ach nein, lassen wir das, schließlich soll der Report der Realität entsprechen.

 

Am nächsten Tag – noch totmüde noch dem viel zu kurzen dreistündigen Schlaf machte ich mich wieder auf um die Stadt noch ein wenig zu erkunden.

 

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Rathaus von Altona

 

Neben dem Anfang der neunziger Jahre errichteten Fährterminal, von dem bis 2002 die Fähre ins englische Harwich ablegte, befindet sich ein interessantes Gebäude, das einem Schiff nachempfunden ist.

 

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Vom Dach des „Docklands“ hat man einen wunderbare Aussicht zum auf den regen Schiffsverkehr auf der Elbe, sowie auf die 1974 für den Verkehr freigegebene Köhlbrandbrücke.

 

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Mit der Hafenfähre, die man auch mit einem Tagesticket der Verkehrsbetriebe fahren darf, gelangt man schnell zum Fischmarkt in Stadtteil Altona

 

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Wieder zurück am Flughafen erblickte ich die seeehr lange Schlange am nur mit einer Frau besetzten Check-In-Schalter von TUI. Da ich nur Handgepäck dabei hatte, nutzte ich den sehr lahmen und nerventötenden Check-In-Automaten der TUI. Beim dritten Versuch hatte ich endlich meinen Bordkartenausdruck in den Händen.

 

Die beiden Besucherterassen auf den Terminal sind zwar kostenlos. Jedoch hat man aufgrund der gefängnisartig wirkenden Vergitterung nur einen eingeschränkten Blick auf die Flugzeuge.

 

Ich war doch etwas überrascht als plötzlich einen 737-700 der TUI in alter HLX-Bemahlung an unser Abfluggate rollte. Normalerweise ist in Memmingen einen 737-300 stationiert. Die Germania-Crew war jedoch die Selbe wie auf dem Hinflug.

 

Hamburg (HAM) – Memmingen (FMM)

TUI X3 431

B737-7000

D-AGEL

 

Nach dem start ging es direkt über das Airbus-Werk in Finkenwerder.

 

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Pünktlich erreichten wir am Sonntagabend Memmingen. Die Flughafenbegeisterung dort scheint recht groß zu sein, wenn man bedenkt, dass nur alle paar Stunden dort immer das gleiche (große) Flugzeug landet. Dennoch begrüßten uns dutzende von Schaulustigen am Zaun.

 

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Fazit: In Rundum gelungener Ausflug ging zuende!

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Schöner Bericht - vielleicht hierzu noch eine kleine Anmerkung:

 

Dort befindet sich auch der kleine Flughafen mit seinen 3! Start- und Landebahnen. Die Längste davon musst jedoch nur etwa 480 Meter

 

Trotzdem kann der Flugplatz HGL schon die Landung einer LH 737 nachweisen...

 

http://www.edxh.de/LHAproach_gross.png

http://www.edxh.de/LandungLH_gross.png

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Sehr schöner Bericht, Hamburg steht unbedingt auf meiner to-do-Liste...

Den Trip mit einer Fahrt nach Helgoland zu verbinden ist natürlich auch toll... Die Fahrt über die Elbe muss atemberaubend sein! Darf ich fragen wieviel die Fahrt gekostet hat?

 

Dass eine 737 in Helgoland gelandet ist, konnte ich kaum glauben... Wär was für Ryanair :)

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Klasse Trip(report) mal wieder, Tecko.

Deine Ideen müsste man mal haben :).

Was die Bootsfahrt gekostet hat, würde mich apropos auch interessieren.

Und wie gut (oder schlecht) waren denn die Flüge ausgelastet?

 

Laut Homepage war die "Landung" der LH 737 nur ein Touch&Go und angeblich auch der letzte Flug des Kapitäns.

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Klasse Report, die Reise hat sich ja echt gelohnt... vor allem bei dem tollen Wetter. :-)

 

Wie mit San Marino bist du mir wieder einen Schritt voraus, denn genau die Hamburg-Helgoland Fahrt hab ich auch geplant, allerdings dieses Jahr wohl keinen Platz mehr dafür im Kalender.

 

Nach dem Helgoland-Rundflug mit Condor will ich da nämlich unbedingt auch mal "zu Fuß" hin.

 

Hier ein Bild von dem Rundflug:

helgoland.jpg

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Alles andere wäre bei vierhunder-irgendwas Metern Bahnlänge auch wohl nicht wirklich sinnvoll... *ggg*

 

Ich bilde mir ein mal irgendwo gelesen zu haben, dass die Bahn in Helgoland im Zweiten Weltkrieg schon mal etwas länger war, aber man diese dann wieder verkürzt hat?

 

Weiß jemand mehr darüber oder ist das ne Ente. Ich finde es hätte durchaus seinen Reiz, wenn der Flughafen dort auch etwas größeres Gerät aufnehmen könnte.

 

P.S. Aufregende Bilder von der alten 737 in Helgoland!

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Was die Bootsfahrt gekostet hat, würde mich apropos auch interessieren.

 

Die Bootsfahrt für hat hin- und zurück 70 Euro Euro gekostet. Anhand des Erlebniswertes allerdings war es gut investiertes Geld. Er sicher gehen will um auch wirklich mitzukommen, sollte vorab übers Internet buchen, denn der Katamaran war zu 100% gefüllt und es mußten am Morgen viele spontanentschlossene abgeweisen werden. Außerhalb es Wochenendes und der Hauptsaison mag es vielleicht etwas anders aussehn...

 

 

Und wie gut (oder schlecht) waren denn die Flüge ausgelastet?

 

Die Flüge waren zu meinster Überraschung auf dem Hin- als auch auf dem Rückflug nach Memmingen zu rund 100% ausgelastet. Als ich Freitagnachmittag in Memmingen ankam, waren auch die derzeit noch kostenlosen Parkplätze sehr gut gefüllt - noch ein paar Autos mehr und es wäre dort ziemlich eng geworden!

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