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Sofia mit LH, SkyEurope & Lauda Air+Serbien mit dem Zug!


Reifel

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Hallo Gemeinde,

 

es ist mal wieder so weit und ich möchte gerne mein letzten Wochenendtrip mit Euch teilen. Nach den relativ klassischen Wochenendtrips nach Mallorca war nun wieder etwas ausgefallenes dran! Es sollte nach Bulgarien gehen! Da wollte ich schon lange hin, die Gelegenheit war aber nie da.

 

Bis Austrian mit dem AUAZON-Angebot um die Ecke kam und ich noch einen perfekten Tagesrandflug für wenig Geld bei SkyEurope buchen konnte. Das war der Plan:

-Freitag abend Flug mit LH A321 von FRA nach VIE

-Samstag früh mit SkyEurope 73G von VIE nach SOF

-Samstag Abend mit SkyEurope 73G von SOF nach VIE

-Sonntag Nachmittag mit OS A321 von VIE nach FRA. Zu meinem Glück wurde wenige Wochen vor Flug daraus eine 73G der Lauda Air!

 

 

So fuhr ich am Freitag Abend direkt nach der Arbeit zum Flughafen. Das Auto schnell in Kelsterbach geparkt, in die S-Bahn und - leider nahm der Check-in-Automat das Papierticket nicht - an den Check-in-Schalter, an dem wenig los war. Dort erhielt ich als Sequence-Nr. 91 Sitzplatz 34A.

 

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Fr. 22.02.08

LUFTHANSA LH 3542

FRANKFURT-WIEN, 21:50-23:10

A321 D-AIRM "Darmstadt"

 

Gate A36 war so ziemlich eines der letzten Gates ganz am Ende des Terminals, so musste ich eine ganze Weile laufen. Das Terminal begann sich langsam zu leeren, die letzten Flüge wurden alle abgefertigt.

 

Am Gate angekommen wurde der Schalter gerade besetzt und eine Verspätung von ca. 40 Minuten durchgesagt. Gegen 22 Uhr landete dann endlich auch die A321 "Darmstadt" aus Stockholm und kurze Zeit später wurden wir an Bord gelassen.

 

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Nachdem die ersten wenige Passagiere eingestiegen sind kamen dann plötzlich 10 Paxe mit einem Mitarbeiter der LH die Gangway aus dem Flieger heraus, das waren alles Passagiere die etwas verspätet mit Singapore Airlines aus SIN ankamen, direkt zum Gate gebracht wurden und nun mit sehr viel Glück noch den Flieger nach Wien bekommen haben. Fand ich von SQ und LH sehr professionnel gelöst.

 

Der Flieger selbst erschien mir innen in durchschnittlichem Zustand. Die neue Inneneinrichtung sah gar nicht mehr so neu aus, viele Lampen waren ausgetauscht, so dass Teile der Kabine eher gelblich, andere weiss beleuchtet wurden. Boarding-Musik wurde keine gespielt, IFE gibt es bei LH ja ohnehin nicht, ein solides aber doch recht unterdurchschnittliches Produkt was meines Erachtens LH da hat. Aber für den kurzen Hüpfer absolut in Ordnung. Der Flieger war zu etwa 60-70% gefüllt, so dass mein Nachbarsitz frei blieb.

 

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Der Start ging dann verspätet von Startbahn West. Der Pilot erklärte die Gründe der Verspätung und prognostizierte eine Flugzeit von 50 Minuten, so dass ein Teil der Verspätung wieder eingeholt werden sollte.

 

Vor uns startete noch die A340 der TAM nach Sao Paulo und nach einer recht langen Beschleunigsphase starteten auch wir in den nöchtlichen Frankfurter Himmel.

 

Kurze Zeit später wurde ein Snack serviert.

 

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Es war wirklich enttäuschend. Es handelte sich um Cracker in Brotform mit Tomaten-Basilikum-Geschmack. Ich fand es jedoch einfach nur versalzen. Dazu gab es noch ein Glas Wasser und immerhin ein Glas Sekt. Aber wenigstens ein kleines Brötchen hätte ich schon erwartet.

 

Der Rest des Fluges verlief recht unspektakulär. Wir landeten in Wien am Gate C57 als eine der letzten Maschinen und so liefen wir dann im leeren Terminal Richtung Ausgang. Bzw ich blieb im Terminal. Da es ja jetzt schon fast Mitternacht war, wollte ich icht in ein Hotel um dann um 6:30 Uhr nach Sofia weiterzufliegen. Ich hatte zuvor bei SkyEurope Online-Check-in gemacht, um mich "legal" im Sicherheitsbereich aufhalten zu dürfen. Ob dies gelingen würde wusste ich letztendlich aber nicht.

 

Ausser einem weiteren "Schläfer" war im Terminal nichts los. Ich ging erstmal auf Toilette und schaffte es dort sogar tatsächlich Gesicht und Haare zu Waschen :) Dann legte ich mich mit meinem Schlafsack auf die metallischen Bänke rechts.

 

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Ok, es ist etwas hart, und die Verstrebungen stören etwas. Aber es gibt ja z.B. auch keine Armlehnen die stören und saubergemacht war auch schon, so dass niemand gross mit Kehrmaschinen genervt hätte. Ich habe blendend geschlafen und bin gegen 5:30 Uhr aufgewacht, als im Terminal schon richtig Verkehr war. Hier ein grosser Pluspunkt für Wien! NIEMAND hat mich gestört und gefragt was ich hier mache oder wollte meine Bordkarte sehen. Das Personal war - obwohl ich mich gleich neben einer Personalschleuse befand - immer ruhig und hat nicht laut miteinander diskutiert und sich einen Dreck um die Reisenden geschert. Ich kann es wirklich nur empfehlen, nur sollte ein Schlafsack mit von der Partie sein und man sollte natürlich eine gültige Bordkarte haben um sich im Sicherheitsbereich aufhalten zu dürfen. Dort ist es jedenfalls sicher angenehmer als im öffenlichen Bereich unten bei McDonald's z.B.

 

Es war jetzt jedoch allerhöchste Zeit zum Flug nach Sofia zu gelangen. Also packte ich meine Habseligkeiten zusammen, machte mich nochmal frisch und ging schnell und unkompliziert durch die Passkontrolle und Sicherheitskontrolle zu Gate A46. In diesem Flughafenteil war ich noch gar nicht. Irgendwie kunstvoll aber doch sehr steril. Aber auch hier wieder die elendlig harten Sitze, ich kann's nicht nachvollziehen... Will man damit die Leute eher zum Shoppen statt rumsitzen animieren?

 

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Sa. 23.02.2008

SKYEUROPE AIRLINES NE 3202

WIEN-SOFIA, 06:30-09:05

B737-700

 

Ich freute mich schon sehr auf diesen Flug. SkyEurope ist definitiv meine Lieblingsloco... Strahlt nicht "zu billig" aus. Hat superfreundliches und hilfsbereites Personal sowohl in den Maschinen als auch im Callcenter. Hat mir immer weitergeholfen und war auch oftmals sehr kulant, moderne Flieger... Schade dass es denen nicht so gut geht, aber ich habe mich natürlich auf den Flug gefreut.

 

Das Boarding wurde aufgerufen und als ich meine Web-Check-in-Bordkarte vorzeigte erhielt ich im Tausch eine richtige Austrian-Bordkarte, die zuvor gedruckt wurde:

 

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Sitzplatz war übrigens 11A. Ich konnte mir beim Web-Check-in den Platz nicht selber aussuchen. Man konnte zwar einen Fenster- oder Gangplatz für 4 € (oder einen Mittelplatz für 2 € , aber wer macht sowas?) auswählen, wenn man aber nichts auswählen wollte bekam man einfach etwas zugewiesen, in meinem Fall 11A... Komische Prozedur.

 

Mit Bussen wurden wir dann zur Maschine an eine Aussenposition vor dem neuen Terminal gebracht:

 

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Als Boarding beendet war nahm iden Notausgangplatz auf der rechten Seite ein, vor dem man 2 Meter Sitzabstand hat :) Ich hab den ganzen Flug geschlafen wie ein Murmeltier und nicht viel mitgekriegt, aber das Personal war sehr freundlich und briefte mich in Sachen "Notausgang öffnen".

 

Ein Paar Fotos konnte ich dennoch machen:

 

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Wir nähern uns Sofia, alles sehr braun:

 

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Autobahn:

 

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Landung im Sonnenschein, und viele alte Maschinen überall:

 

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In der ferne Wohnsilos:

 

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Wir hatten Glück. Eigentlich erwartet man in Bulgarien im Februar Bitterkälte, Eis und Schnee, aber es war schon früh am Morgen richtig sonnig!

 

So verliessen wir die Maschine und wurden vom Bus zum Terminal gebracht.

 

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SkyEurope nutzt - wie die meisten anderen Billigflieger - das alte Terminal 1... Das Terminal ist wirklich furchtbar. Alles sehr alt und heruntergekommen, die Toiletten waren aber sauber...

 

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Die Passkontrolle ging schnell und war überraschend freundlich und seriös. Ich fragte nach einem Stempel, den ich auch bekam, allerdings musste der Zöllner hierfür die Passdaten einlesen.

 

Ankunfsbereich:

 

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Blick nach draussen auf Bulgaria Air-Maschinen:

 

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Im Ankunftsbereich gibt es einen Duty-Free-Laden, naja eigentlich eher gesagt einen ganz normalen Laden - an dem man eine Stange Marlboro für 16 € bekommt...

 

Sobald man den Sicherheitsbereich verlässt kommt man in die Ankunftshalle. Die befindet sich in einem separaten kleinen Gebäude und ist somit vom Abflugsbereich abetrennt. Dort ist alles total leer. Alle Mietwagenanbieter und sonstige Schalter sind umgezogen in den T2, es gibt lediglich noch eine Bar/Restaurant, dutzende Privattaxifahrer die einen eine Fahrt unterjubeln wollen und zum Glück auch ein grosses Plakat in Englisch wie/wo/wann der Bus fährt, was er kostet und wo man das Ticket kauft. Nämlich im Abflugsbereich am Zeitungsstand.

 

Blick auf das "Ankunftsterminal 1":

 

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"Abflugsterminal 1":

 

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Die Vorfahrt ist echt süß und klein, auch die Abflugshalle ist sehr überschaubar. Die ganzen Airlineschalter sind natürlich geschlossen, weil alle in den T2 gezogen:

 

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Der Check-in-Bereich selbst hat richtige schöne Kronleuchter und eine grosse Karte an der Wand, in der Moskau natürlich das geographische Zentrum ist und allein die Ukraine so gross ist wie ganz Westeuropa zusammen :)

 

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Ansonsten gibt es noch eine Etage mit einem Restaurant in dem - wie in Osteuropa üblich - laut schallend durch's ganze Terminal Popmusik und Techno läuft, ein Paar Banken und Geldautomaten. Dort habe ich ein Paar Lewd abgehoben und für 0,70 Lews eine Buskarte gekauft (das sind ca. 35 cents)

 

Dann ab zum Bus, der wirklich regelmässig fährt und sogar richtig modern ist.

 

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Alles verstanden :)

 

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Vorbei an maroden hochgelegten Autobahnen geht es in etwa 30 Minuten bis ins Zentrum:

 

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Wobei Zentrum nicht ganz Zentrum ist. Endstation ist auf Höhe des Stadiums Lefsk in der Nähe der Universität.

 

Dort gbt es einen kleinen Park und im Hintergrund sieht man auch das Stadion. Toll fand ich die Snowboardschanze:

 

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So liess ich die Stadt auf mich wirken. Es ist schon alles sehr dreckig und staubig, laut und etwas chaotisch. Aber ich war lang genug in der Ukraine und habe nichts anderes erwartet, und irgendwie gefällt mir das auch so.

 

So lief ich dann Richtung Innenstadt. Sofia hat übrigens auch eine - kurze - U-Bahn, die hier jedoch verlängert wird. Man beachte auch das Denkmal:

 

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Universität:

 

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In einer Unterführung gibt es Garfield-Pizza (der mag doch Lasagne *g*):

 

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Ampelblitzer gibt es in Bulgarien nicht, dafür aber an jeder grossen Kreuzung so ein "Polizistenhäuschen", von denen auch viele belsetzt sind:

 

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Und hier die bulgarische Ausgabe von DSDS:

 

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Die zentralen Prachtstrassen sind alle mit einem braun-gelblichen Belag aus Steinen gepflastert. Das schaut nicht schlecht aus.

 

Dort gibt es auch eine ganze Reihe an schönen Gebäuden und Sehenswürdigkeiten.

 

z.B. am Narodno-Sabranie-Platz:

 

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Unmittelbar daneben das Wahrzeichen Sofias, die Aleksander Nevski-Kirche, die wirklich imposant und sehr schön ist:

 

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Davor verkaufen ältere Frauen Blumen. Innen ist es relativ dunkel und nur ein kleiner Teil des riesigen Gebäudes ist zugänglich.

 

Entlang den Gehwegen gegenüber ist ein kleiner Flohmarkt, an dem viel Kitsch, Orden und anderes Militärzeugs aus Sovietzeiten, russische Pelzmützen usw verkauft werden.

 

Weiter kommt man an den Knyaz Al. Batenberg-Platz:

 

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Dort befindet sich auch die Bulgarische Nationalbank in einem imposanten Gebäude:

 

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Und recht unscheinbar der Amtssitz des Präsidenten:

 

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Im Hinterhof des Amtssitzes ist - relativ schwer zu finden - die Rotunde St. Georg, Sofias ältestes Gebäude, ein römischer Tempel uas dem 4. Jh.:

 

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Strassenszene:

 

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Noch ein hübsche Kirche am Sveta Nedelya-Platz:

 

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Von dort geht die Strasse "Knyaginya Maria-Louiza" mehrere Kilometer bis zum Bahnhof.

 

Engel:

 

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U-Bahn:

 

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Strassenszene 2:

 

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Hübsche Moschee:

 

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An einem Pizzastand kaute ich für 1,60 Lews (ca. 80 cent) ein riesiges Stück Pizza. Ich nahm absichtlich vegetarisch mit Basilikum, frischen Tomaten und Schafskäse, war sehr lecker und bekömmlich.

 

Dann überquert ich den Vladaiska-"Fluss", der aber eher etwas trocken war:

 

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Die Brücke war ziemlich löchrig und schwankte (hatte ich ja schon von den Brücken in Kiev in Erinnerung :) )

 

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Gegenüber vom Busbahnhof ist das Hotel Casino Princess, ein Hauch von Las Vegas in Sofia:

 

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Der sehr moderne Busbahnhof:

 

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Der nicht so moderne - klotzige - Hauptbahnhof:

 

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Auch wenn die Bilder vielleicht ganz nett aussahen - ich war etwas von Sofia enttäuscht. Hat mich nicht vom Hocker gehauen, die Sehenswürdigkeiten halten sich in Grenzen, die Stadt hat in meinen Augen kein besonderes Flair oder eine Ausstrahlung. Natürlich kann man sich nach wenigen Stunden Sightseeing kein abschliessendes Bild von der Stadt machen, aber gefallen hat es mir nicht wirklich gut. War ganz nett, aber dann hat's auch gereicht. Also beschloss ich spontan ein wenig in Bulgarien Zug zu fahren. Ich fahre sehr gerne Zug und bin vor meiner "Flugzeit" leidenschaftlich gerne Bahn gefahren.

 

Ein Blick auf die Karte und es war klar: Ich bin ja ganz nah an Serbien und an Mazedonien! Noch einen neuen Stempel und ein neues Land, das wär abgefahren! Mazedonien hatte keinen brauchbaren Bahnanschluss, aber Serbien war ideal. Das Städtchen "Dimitovgrad" war auf meiner Karte eingezeichnet und direkt hinter der Grenze. Die Bahnfahrt sollte nur 80 Minuten für die knapp 80 Km betragen.

 

Das Problem war sich im Bahnhof zurechtzufinden und ausfindig zu machen wann welcher Zug fuhr. Die Anzeigetafeln waren nicht so ganz klar:

 

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Der Infoschalter rechts in der Halle verstand kein Englisch und schickte mich nach unten.

 

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Dort am Schlater wurden aber nur Inlandskarten verkauft. Es war ja schon schwer genug den Leuten zu erklären "Ich möchte heute noch nach Dimitrovgrad und zurück, sagt mir ob es geht, wann die Züge fahren, wieveil es kostet und was für Nachlässe es gibt".

 

Weil ich nicht wirklich weiterkam zückte ich mein Handy und loggte mich bei Bahn.de ein, deren Fahrplanauskunft ganz Europa beinhaltet.

 

So war shnell gefunden dass der nächste Zug in Sofia um 12:40 losfahren würde, um 12:55 Ortszeit (eine Stunde früher in Serben) in Dimitrovgrad sein würde, um 15:54 zurückfahren würde und um 18:15 wieder in Sofia wäre. Ideale Zeiten! Ich erfuhr zudem auch dass man internationale Fahrscheine nur im Internationalen Reisebüro am Ende der Bahnhofshalle kaufen konnte, da sprach auch jemand Englisch. Für nur 17 Lew (also 6,50 €) hielt ich meinen Fahrschein nach Serbien inkl. Reservierung in der Hand. Der Fahrschein selbst war überraschend modern (moderner als bei der Bahn), und sogar auf Deutsch! Die Reservierung wurde per Hand geschrieben, nachdem zuvor "old school" in Heftchen mit Skizzen jedes Wagens nach einer freien Platznummer gewühlt wurde (analog zum manuellen Check-in am Flughafen):

 

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Als ich noch fragen wollte ob ich auch für die Rückfahrt reservieren muss, erhielt ich die knappe Antwort "You have to go now, it's 3 minutes past twelve"... junge junge... Na gut, egal, erst jetzt habe ich übrigens gemerkt dass in Bulgarien es bereits eine Stunde später ist. Dies war mir auch ganz recht, denn so musste ich nur noch eine dreiviertel Stunde bis Abfahrt totschlagen. Ich brachte meinen Schlafsack für 1 Lew in die 24h-Gepäckaufbewahrung am Busbahnhof und machte noch ein Paar Bilder.

 

Dieser McDonald's-Kiosk verkauft KEINE Burger, nur Kaffee, Getränke, Eis und eine Art "Croque Monsieur". Nein, McDonald's verkauft im Bahnhof Sofia wirklich KEINE Burger :)

 

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Aha, Interregio nach Norddeich Mole, Mensch, der ist aber lange unterwegs:

 

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Es war nur ein ausrangierter DB-Wagen... Trotz der vielen Jahre ist wohl niemand auf die Idee gekommen das Zuglaufschild auszumustern, wäre ja auch viel zu anstrengend :)

 

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Jetzt wurde es aber langsam Zeit zu fahren. Der Zug kam aus Istanbul und stand wohl schon eine ganze Weile am Gleis. Der Grossteil der Wagen ging nach Belgrad, es gab aber auch einen Kurswagen nach Wien.

 

Die Wagen waren von der Serbischen Bahn:

 

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Das war mal was ausgefallenes! Also eines vorweg: bei der Serbischen Bahn gibt es nur Abteilwagen. Raucherwagen oder Nichtraucherwagen gibt es nicht. Wenn geraucht wird wird halt geraucht, so wie wenn ich entscheide im Abteil ein Buch zu lesen. Ich konnte zum Glück ein Abteil für mich alleine ergattern, der Zug war ohnehin sehr leer und bestand nur aus 4 Wagen!

 

Es handelte sich um die schönen alten Abteile, deren Polster man zu einer grossen Liegefläche ausziehen kann. Wie lange habe ich diese nicht mehr gesehen?

 

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Der Zug wird aber glaube ich nie sauber gemacht. Der Boden muss seit Jahren nicht gewischt worden sein, alles klebte und war staubig. Von der Toilette ganz zu schweigen:

 

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So fuhren wir dann langsam los. Ansagen gibt es in den Zügen übrigens nicht:

 

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So kam auch schnell der Schaffner, den ich übrigens nie als Schaffner erkannt hätte... Relativ unscheinbar, mit Lederjacke. Hier wird noch auf dem Ticket zur Entwertung unterschrieben, Zangen - Fehlanzeige!

 

Obwohl wir den Bulgarischen Grenzbahnhof noch gar nicht erreicht hatten kam schon der erste Zöllner, ein Bulgare, Passkontrolle und wohin ich weshalb wollte. Aber alles noch im Lot, wobei er nicht recht verstehen konnte was zum Teufel ich in Dimitrovgrad will.

 

So fuhren wir über überwiegend Felder mit Hügel und Berge im Hintergrund, durch kleine Dörfer:

 

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Schneepflug??

 

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Man beachte den Zustand der Strasse:

 

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On the move :)

 

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Pünktlich erreichten wir den Grenzstadt "Dragoman" auf der Bulgarischen Seite:

 

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Der Bahnhof war ein reinstes Zöllner- und Polizistennest. Wir standen sicher 20-30 Minuten in dem Bahnhof, die ersten Zöllner stiegen zu, während die anderen auf dem Gleis achteten dass niemand aus- oder einsteigt.

 

Zunächst kam ein bulgarischer Grenzer, recht freundlich, fragte mich gar nicht wohin ich will (sieht man bei der Einreise wohl nicht so eng), gab mir auf Nachfrage sogar einen Stempel und zog den Pass durch ein Lesegerät an seinem Gürtel. Der Kollege der hinter ihm lief konnte dann die Daten drahtlos auf seinem kleinen Laptop sehen, alles sehr modern und professionell.

 

Wir waren immer noch nicht losgefahren, da kam eine hübsche serbische Zöllnerin, die mich freundlich aber sehr direkt mit Vornamen angesprochen hat, Ihr Interview runtergeleiert hat, Stempel in den Pass und weiter.

 

Danach ging's aber erst richtig los. Der Zug fuhr langsam los und in den nächsten 10 Minuten kamen 3 weitere Serbische Zöllner, alle wollten wieder den Pass sehen, durchsuchten meine Sachen, fanden es höchst suspekt dass ich nur nach Dimitrovgrad wollte und darüber hinaus nahmen die ohenhin alles was man im Wagen auseinanderbauen konnte auseinander und schauten hinter jede Verkleidung nach Drogen- und Menschenhandel (ist ja aber auch die Balkanroute, daher nur zu verständlich).

 

Alle Zöllner - egal ob Bulgarisch oder Serbisch - sprachen fliessend Englisch, viele auch Deutsch und erkundigten sich alle ob man nicht nach Belgrad wollte... Angesichts der Zustände in Belgrad wohl auch gar nicht schlecht. Man konnte jedenfalls schon heraushören "dort ist was los, mach am Besten einen grossen Bogen herum, gerade als Ausländer".

 

Hier übrigens die Stempel:

 

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Im Grenzbereich ist es hügeliger:

 

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Kleine Raststation entlang der E80 auf bulgarischer Seite:

 

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Noch 1 Km bis zur Grenze:

 

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Grenzanlagen. Man sieht es nicht auf dem Bild, aber hier ist die halbe Türkei versammelt, soviele türkische LKW's gab's da:

 

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Und so erreichten wir pünktlich Dimitrovgrad:

 

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Ich und ein Paar andere Leute wollten - ist ja auch naheliegend - einfach aussteigen. Schliesslich waren ja auch Pässe usw kontrolliert.

 

Auf dem Bahnsteig standen wieder ein Paar Grenzer die uns angebrüllt haben dass wir doch bitte wieder einsteigen sollen. So mussten wir fast 30 Minuten waren bis der Zug freigegeben werden konnte und wir aussteigen durften. Allerdings nur auf der Seite wo es keinen Bahnsteig gibt:

 

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Jetzt war ich also in Dimitrovgrad. Es war ja eine Spontanentscheidung, keine Ahnung was es mit dieser Stadt überhaupt auf sich hat. Nun zu allererst, auch wenn der Name eher nach einer grossen sovietischen Industriestadt klingt, Dimitrovgrad ist ein Dorf und hat nur ein Paar Tausend Einwohner, die übrigens überwiegend Bulgarischer Herkunft sind. Tatsächlich war Dimitrovgrad früher Bulgarisches Gebiet und wurde im Laufe der Geschichte Serbien zugesprochen.

 

Es gibt eine grosse Hauptstrasse und natürlich ein Paar Seitenstrassen die davon abgehen, aber generell kann man sagen dass sich das ganze Dorf entlang der Hauptstrasse befindet.

 

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Ein Yugo :)

 

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Krankenhaus:

 

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Das Beste Hotel am Platz (hat aber nur 2 Sterne):

 

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Kleines - und neues - Einkaufszentrum:

 

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Der Bahnhof liegt ein wenig ausserhalb, so dass man denkt hier liegt der Hund wirklich begraben und es gibt nicht mal eine Kneipe oder ein Geschäft. Die "Innenstadt" ist jedoch nett gestaltet und hat auch ein Paar Kneipen, Restaurants, Geschäfte und sogar eine Bank und eine Post zu bieten, natürlich bleibt es aber überschaubar:

 

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Rathaus:

 

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In einer Wechselstube wechselte ich 5 Euro in Serbische Dinar: (der Rechte 2-er-Schein ist übrigens Bulgarisch, die linken Scheine sind serbisch):

 

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Die Tankstelle:

 

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Dann kehrte ich in diesem netten Restaurant ein:

 

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Dort hatte man zwar eine Deutsche Karte, das Problem ist dass keiner verstand auf was ich auf der Deutschen Karte zeigte. Englisch verstand auch keiner, also zeigte ich auf die Russische Karte auf das was ich wollte, auch hier wusste keiner Weiter. Letztendlich wurde ich zum Glück Dank meiner begrenzten Österreichischkenntnisse auf der serbischen Karte fündig und bestellte etwas was auf serbisch irgenwas wie "Pallatcinka Cokolat" heisst und bekam lecker Nutellapfannkuchen mit Cola für weniger als 2 €. Kippen kosten übrigens dort pro Schachtel im teuersten Fall an die 1,40 € (Marlboro), etwas günstige Kippen wie Next sogar nur die Hälfte!

 

Gestärkt geht es weiter auf Erkundungstour:

 

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Hunde:

 

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Wieder vorbei am Bahnhof (würde man nicht erkennen oder?):

 

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Ein Schäfer:

 

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Man beachte die schöne Landschaft:

 

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Die meisten Häuschen haben keinen richtigen Garten, sondern Beete, wo selbst etwas angepflanzt wird:

 

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Und nur kurz hinter dem Bahnhof endet Dimitrovgrad:

 

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Der Plan ist natürlich absolut notwendig um sich zurecht zu finden *g*:

 

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Hier übrigens die E80, die Balkanroute nach Istanbul, die an Dimitrovgrad vorbeiführt:

 

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Todesanzeigen werden an Säulen und Bäumen plakatiert (überall in der Stadt):

 

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Es war wieder Zeit zum Bahnhof zu gehen. Der klene Wartesaal war absolut überlaufen und es wurde wieder ordentlich gepafft wo man wollte.

 

Also ging ich nach draussen:

 

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Das war aber von den Mäusegrenzern die sich wieder postiert hatten nicht gern gesehen, man habe gefälligst im Warteraum zu warten. Später liefen sie dann als seien sie was besseres durch den Raum, Hände locker in den Hosentaschen und spielten sich etwas aus. Den "German Guy" hatten sie natürlich auch wieder erkannt :)

 

Der Zug hätte schon seit 45 Minuten kommen sollen, tat er aber nicht. Ansagen werden natürlich auch keine gemacht, man wartet halt. Ich war nicht zu besorgt, hatte ich doch ein grosses Puffer... Bis zu 1,5, vielleicht auch 2 Std. Verspätung konnte ich abfedern und menen Flug noch kriegen.

 

Nach einer Stunde wurden wir dann rausgeholt, mussten über die Gleise auf den Mittelbahnsteig und dann kam auch der Zug, von weitem schon am Pfeifen:

 

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Dieser Zug fuhr nach Istanbul und war auch recht leer:

 

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Dafür aber auch einem deutlich schlechterem Zustand, hier wurde schon zuvor wohl so einiges in den Polstern geschmuggelt:

 

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Die Rückfahrt war genau wie die Hinfahrt, das selbe lästige Zollprozedere und eine verspätete Ankunft in Sofia.

 

Dort tauschte ich die restlichen Serbischen Dinar zurück in Bulgarisches Geld, holte meinen Schlafsack und ging mangels Alternativen und Zeit noch schnell ein Menü etwas für ca 6 Lew (3 Euro) bei McDonald's essen. Ich kam noch an diesem Einkaufszentrum vorbei:

 

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Auf dem Weg zum Bus noch ein Paar Bilder: Sofia by night:

 

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Die Fahrt zum Flughafen dauerte eine ganze Weile und nur 1 Std. vor Abflug war ich am Flughafen:

 

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Check-in war in Sekunden erledigt, ich bekam als Sequence-Nummer 68 wieder 11 A und ging durch Sicherheits- und Zollkontrolle.

 

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An dem Abend waren ganze 4 Maschinen nach England geplant (und keine Kleinen! 757's, A321's usw) von Monarch, Thomas Cook usw... Ich habe keine Ahnung warum aber jedenfalls war hier halb England hier versammelt. Da die Flüge alle verspätet waren platzte das Terminal aus allen Nähten. Mindestens ein Drittel der Reisen waren Kinder, Mangels Sitzgelegenheiten sassen viele am Boden, teils zwischen den Passkontrollhäuschen wie man auf dem Bild sieht! Das reinste Chaos! Und Laut war es... Vor jeder Ansage "zischten" alle damit man leise sei, und als endlich - nachdem die Leute 2 Stunden gewartet hatten - die Ansage kam dass die 1. Maschine aus London soeben gelandet sei schrien die meisten Hurra!

 

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Wir "Wiener" mussten uns das Elend zum Glück nicht mehr lange ansehen, denn Boarding beginn pünktlich:

 

Sa. 23.02.2008

SKYEUROPE AIRLINES NE 3205

SOFIA-WIEN, 21:50-22:30

B737-700 -OM-NGH

 

Mit dem Bus wurden wir zu unserem Flieger gebracht:

 

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Ich stieg als letzter ein und konnte mir somit 26F in einer leeren Reihe sichern. Wieder die schöne Boardingmusik von Air "All I need" und das freundliche Personal. Diesmal schlief ich den Flug auch nicht sondern war die ganze Zeit wach. Der Flug war sehr angenehm, ca. 1,5 Std. und wir landeten somit pünktlich in Wien.

 

Die Landung war recht hart, so dass eine gut 12-köpfige Gruppe Jugendlicher vor mir doch recht laut wurden, als dann die Flugbegleitung im selben Zug noch ansagte "Welcome to Bratislava, Ladies and Gentlemen" war der Mob am toben und der ganze Flieger inkl. der Crew lachte...

 

In Wien war natürlich nicht mehr sehr viel los, ich checkte am Automaten noch für meinen OS-Flug am nächsten Tag ein und kam auf die glorreiche Idee meinen Schlafsack an den Self-Check-in-Automaten einzuchecken, dann wäre ich bis Frankfurt davon befreit. Das ging auch einwandfrei. Der Sitzplan bestätigte mir tatsächlich dass ich am Folgetag mit der 73G von Lauda Air fliegen würde, was mich sehr freute.

 

Dann gab es noch diese Suspekte Airline mit einem Flug nach "Frankfurt" und "fraport", man beachte auch die Schreibweise :)

 

hpim7208rz2.jpg

 

und es gab noch einen Cirrus-Airlines-Flug mit etlicher Verspätung aus Marseille mit Weiterflug nach Saarbrücken... Weiss jemand was das war?

 

Ich nahm dann die S-Bahn und war 35 Minuten später in meinem neuen Wiener Lieblingshostel "Meiniger" in der Columbusgasse am Südtiroler Platz:

 

hpim7209uu3.jpg

 

Für eine Juhe absolut in Ordnung, das tolle Frühstück ist mit dabei. Als ich um 1 mein Zimmer bezog war ich alleine, ich dachte ich hätte einen Glücksgriff gelandet, gegen 2 kamen aber 3 weitere Backpacker hinzu, naja auch nicht wild. Habe spitze geschlafen.

 

Am nächsten Morgen bin ich ausgeschlafen und habe noch ein Paar Bilder von Wien bei richtig frühlingshaften Temperaturen geschossen:

 

Favroitenstrasse:

 

hpim7214uk2.jpg

 

Mariahilferstrasse:

 

hpim7215yu7.jpg

 

Bücherei unten:

 

hpim7217yv9.jpg

 

Bücherei oben:

 

hpim7219gc3.jpg

 

Noch ein Schnitzel im Schnitzelhaus:

 

hpim7220lx7.jpg

 

Dann nach Wien Mitte/Landstrasse, mir mal den CAT-Check-in angeschaut:

 

hpim7222ma9.jpg

 

und mit der S-Bahn zum Flughafen. Dort habe ich nochmal den Sitzplatz am Check-in-Automaten überprüft, der Flieger war schon so gut wie voll, machte also keinen Sinn in eine vermeintlich "freie" Reihe zu wechseln und zu pokern dass diese auch frei bleibt.

 

Im Hintergrund steht unsere Lauda-Air-Maschine nach Frankfurt:

 

hpim7226sa9.jpg

 

bpass04ta9.jpg

 

 

So. 24.02.2008

AUSTRIAN AIRLINES OS 125 (operated by Lauda Air)

WIEN-FRANKFURT, 17:35-19:10

B737-700 - OE-LNN

 

Schön finde ich am Flughafen in Wien dass man erst am Gate durch die Sicherheitskontrolle muss, ein sehr angenehmer Flughafen finde ich.

 

Das Boarding startete pünktlich und so war ich sehr gespannt was mich im Flieger erwarten würde:

 

WOW! Erst die Holznachbildung im Eingangsbereich, dann die dicken grauen Ledersitze, die in der Business Class richtig breit umgebaut werden können (nicht wie bei LH und vielen anderen einfach den Mittelsitz frei und ein Tischchen runterklappen). Zudem ist in jedem Sitz die Kopfstütze höhenverstellbar und es gibt diese "Flügelchen" für den Kopf, die man einklappen kann und die ich nur von der Fernstrecke kenne. In der ersten Fliegerhälfte (also der Bereich der maximal zur Business-Class umgebaut werden kann) sind sogar im Sitzbereich Polsterungen an den Stellen wo man sich theoretisch, z.B. an dem Rückteil der Armlehne - mit Knien anstossen könnte. Selbst auf den Schnallen der Gurte ist das Lauda-Air-Logo mit dem Slogan "Service is our success" eingraviert.

Junge Junge, welch ein Flugzeug. Beim Einstagen kommt - aber das hat nichts mit Lauda Air zu tun sondern ist wohl OS-weit so - Klassische Musik unterlegt mit Bildern aus der österreichischen Landschaft auf den Bildschirmen.

 

Obwohl der Flieger so gut wie voll war, blieb mein Nachbarsitz frei!

 

hpim7232su5.jpg

 

So starten wir pünktlich bei Sonnenuntergang:

 

hpim7229yb6.jpg

 

Unmittelbar nach dem Start kam aus der Bordküche der leckere Geruch von warmen Brötchen. Schnell wurde eine kleine Flasche Vösslauer Mineralwasser und das Do&Co-Menü serviert, dann konnte man aus 4 verschiedenen Brötchensorten aus dem Korb wählen, die Brötchen waren superlecker und warm. Dazu gab es dann noch eine weiteres Getränk:

 

hpim7234ox2.jpg

 

Junge, das Essen was lecker! Es ar so eine Art Currysalat mit Hähnchen, Ananas und Apfelstücken, eignete sich hervorragend als Brotaufstrich. Der grüne Salat den es dazu gab war knackig frisch und der Kuchen (eine Art Schwammkuchen mit Heidelbeeren oder so) auch sehr gut. Welch ein Service und ein Unterschied wie Tag und Nacht zu dem LH-Flug am Freitag! Der Service und auch das Fluggerät und dessen Comfort hat meine Erwartungen bei weitem übertroffen. IFE gab es übrigens auch, wenn auch nur die üblichen Gag's.

 

Wir drehten noch eine Schleife irgendwo bei Aschaffenburg oder Hanau und landeten dann pünktlich in Frankfurt:

 

hpim7237bn7.jpg

 

Dort durfte ich erstmal feststellen dass mein Schlafsack natürlich nicht mitgekommen ist (kann passieren, aber ist schon keine tolle Leistung, haben die das ganze Vorabendcheck-in-Gepäck etwa auch verloren?), aber jetzt ist es wiedergefunden.

 

Ich hoffe Euch hat der Report gefallen :)

 

Viele Grüße

Reifel

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Fesselnder Tripreport ;-) Den Zuglauf komplett von Wien West über Sofia und Belgrad nach Istanbul Sirkeci möchte ich auch mal in den nächsten Monaten mitfahren :-)

 

Wer sich mal die ab Istanbul ansehen möchte:

http://www.tcdd.gov.tr/tcdding/avrupa_ing.htm

 

Wie immer ein super Service bei Austrian, nach Wien ist AUA/Lauda immer vorzuziehen...

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Hallo!

 

Schöner Report, beinahe wären wir auf FRA-VIE-FRA auf den gleichen Fliegern gesessen, ich bin am Freitag mit OS f100 um 2010 geflogen, am Sonntag zurück mit LH A320 um 1440...

 

ich bin nicht sicher, ob ich auf die Pünktlichkeit der Züge so vertraut hätte wie du... aber dein Optimismus wurde bestätigt, es ist ja alles gut verlaufen :-)

 

Nur eine Vermutung zu den vielen Engländern: Mitte Jänner habe ich sowohl in Dublin als auch in Cork Flüge nach Plovdiv gesehen, jeweils Skicharter mit BMI A321. Auch rund um Sofia gibt es ja Skigebiete, vielleicht gibt es deswegen auch die Flüge dorthin. Oder Plovdiv war wegen Wetter geschlossen und die Flüge gingen deswegen nach Sofia.

 

Grüsse

 

NG1

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Wow, klasse Bericht. Hat mich ne halbe Stunde gekostet, aber hat Spass gemacht zu lesen.

 

Durch deinen Bericht möchte ich jetzt nicht mehr nach Sofia, hätte ich mir etwas besser dort vorgestellt.

 

Ansonsten scheint es eine erlebnisreiche Reise für dich gewesen zu sein und ich freue mich jetzt schon wieder auf das gute Austrian Essen, das ich nächste Woche auch wieder auf meinem Tischchen finden werde.

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Der Fahrschein selbst war überraschend modern (moderner als bei der Bahn), und sogar auf Deutsch!

Also bei der DB sind das die gleichen Fahrscheintypen. Zumindest die, die man am Schalter oder über den Postversand erhält. Mittlerweile sind die alle europaweit gleich - zumindest im grenzüberschreitenden oder internationalen Verkehr.

 

Aber auch die Fahrscheine für den innerdeutschen Verkehr sehen so aus, wie der, den Du hier im Beitrag zeigst. Ausser dass bei der DB Version links der "Silberstreif" fehlt, wenn das einer bei Dir ist.

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Sofia steht eigentlich auch auf meiner Agenda, aber anscheinend ist das nicht so der Burner...

 

Ich war im November ein Wochenende in Sofia mit NE.

 

Mir hat Sofia sehr gut gefallen.

Vorteilhaft ist auch, daß die Sprache dem Russischen sehr ähnlich ist und man mit Russisch überall verstanden wird und auch umgekehrt versteht, wenn man angesprochen wird.

Insgesamt habe ich mich sehr wohl gefühlt, aber das liegt sicher auch daran, daß ich sehr osteuropatauglich bin.

 

Überrascht hat mich an Sofia, daß es viele Einkaufsstraßen mit vielen Einkaufsmöglichkeiten gibt.

 

Aber die Geschmäcker sind unterschiedlich.

 

lg Paiper

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  • 2 Wochen später...
An einem Pizzastand kaute ich für 1,60 Lews (ca. 80 cent) ein riesiges Stück Pizza. Ich nahm absichtlich vegetarisch mit Basilikum, frischen Tomaten und Schafskäse, war sehr lecker und bekömmlich.

 

Bin per Zufall über den Bericht gerade gestolpert..

Genau die gleiche habe ich mir gestern auch genau dort (ggü. der Moschee) gekauft, die war in der unteren der beiden Reihen à 3 Pizzen links ausgestellt :-)

Bin übrigens extra für ein zweites Stück nochmal zurück gelaufen, war wirklich lecker!

 

Zu Sofia: Ich war kurz zuvor (mit Umwegen über Moldawien und Ukraine) noch in Bukarest gewesen und hätte den Tripp im Nachhinein andersrum machen sollen da mir Bukarest schon ganz gut gefallen hat. Ich war von Sofia nicht wirklich angetan und werde so schnell auch nicht nochmal hinmüssen, was aber nichts an deinem tollen Trippreport ändert!

Sagen wir so: mit der kyrillischen Schrift hatte ich keine Probleme. In Bukarest war alles in lateinischer Schrift geschrieben und ich habe genauso wenig davon verstanden.. nämlich nichts. Englisch bringt einen in Bulgarien auch nicht wirklich weiter, aber zur not kann man dem Taxifahrer auch mit Handbewegungen erklären, dass man zum Aeroport Terminal 1 will :-)

Sehr heftig fand ich übrigens den Unterschied der Entwicklung bei der Zugfahrt von Rumänien nach Bulgarien. Die ländlichen Gebiete in Bulgarien sind wirklich .. erschreckend rückständig. Habe das so noch in keinem anderen osteuropäischen EU-Land gesehen.

 

Mit den bulgarischen Zügen (einer fuhr weiter nach Istanbul, einer nach Saloniki) habe ich die gleichen Erfahrungen gemacht: Fast leer, die Toiletten unter aller *** und der Rest auch nicht so dolle :-)

Die innerrumänischen Bahnen waren jedoch noch recht neu und angenehm.

Naja, meine Idee ein paar Stempel für den Reisepass in fremden Ländern abzuholen war dann auch recht ähnlich, ich habs in den Grenzdörfern Giugiurlesti und Reni erfolgreich versucht, die sahen ganz ähnlich aus..

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Hallo,

 

ein schöner und sehr fesselnder Report! Vielen Dank!

 

Wie immer von Dir!

 

Solche Bahnfahrten, z.B. in Osteuropa, sind auch immer was spannendes, in Deutschland oder Westeuropa gibt es dies "ursprüngliche Bahnfahren" auch gar nicht mehr.

 

Das mit dem Zuglaufschild ist ja auch lustig. Die IR Karlsruhe - Norddeich wurden doch im Dezember 2002 herum abgeschafft - vor über 5 Jahren. Das nach sovielen Jahren noch dieses Schild in Bulgarien spazieren gefahren wird ...

 

Die Cracker auf dem LH Flug fände ich auch enttäuschend. Zumindest eine Art Sandwich hätte ich erwartet (bisher Standard auf LH Europastrecken). Klar, die AUA ist vom Niveau sowieso drüber.

 

 

Und noch eine Randbemerkung: Internationale Fahrkarten sehen auch in Deutschland so aus, genannt CIV - das ist die Norm für das Layout.

CIV Fahrscheine werden in Europa für alle Fahrkarten ausgegeben, die nach dem internationalen Bahntarif TCV berechnet werden, dieser definiert die Regelung über Verteilung des anteiligen Fahrpreises.

 

Ausnahmen (und die gibt es in Deutschland und deren Nachbarn einige) sind alle Tarife, die nicht dem internationalen Standard (TCV) unterliegen, sondern eine Sonderegelung der beteiligten Bahnen sind. Z.B. Sparpreise Deutschland - Schweiz. Diese Fahrscheine können nur in der Schweiz und Deutschland verkauft werden, weil sie eben nicht TCV sind.

 

Alles klar? ;-)

 

 

Grüße, Carsten

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Hallo Ihr,

 

NG1, das mit den Ski-Chartern könnte tatsächlich eine Erklärung für die vielen Engländer sein. Auf ACARSD habe ich gesehen dass and diesem Tag insgesamt knapp 10 Flüge nach England sind, darunter alle grossen Charterairlines, meist mit grossem Fluggerät. Da mit den Maschinen auch Passagiere ankamen, muss es sich um eine Charterkette handeln, was hierfür spricht. Bin überrascht dass Bulgarien offensichtlich für Engländer einen solch grossen Stellenwert im Wintersport hat.

 

@enet, F753, Ich wollte nicht zum Ausdruck bringen dass Sofia nicht sehenswert ist, aber ich hatte mir eben etwas mehr erwartet. Ich müsste da jetzt nicht nochmal hin. Letztendich sind aber Geschmäcker ja verschieden und jeder sollte sich ein eigenes Bild machen. Aber für einen Tag ist es auf jeden Fall okay, auch wenn man die Stadt nicht so toll finden sollte.

 

@RHBDirk: Danke für die Infos zu den Bahntickets. Die Tickets der DB und der Bulgarischen Bahnen ähneln sich in der Tat. Ich wollte allerdings darauf hinaus das in Bulgarien die Tickets auf Thermopapier gedruckt werden und noch den Silberstreifen haben, was ich ehrlich gesagt nicht erwartet hätte. Mein letztes DB-Ticket wurde noch mit Nadeldrucker bedruckt...

 

@Paiper: Das mit der kyrillischen Sprache stimmt. Ich war ja slsbt ein halbes Jahr in der Ukraine. Zwar sind meine Russischkenntnisse dennoch äusserst begrenzt, aber es hilft wenn man das kyrillische ins Lateinische übersetzen kann. Auf Schildern, Menükarten usw kann man dann oftmals deuten was das eigentlcih heisst.

 

@Q-STO: Ich denke man kommt in Sofia auch zurecht ohne Kyrillisch lesen zu können. Natürlich ist es hilfreich, aber davon würde ich nicht eine Reise dorhin abhängig machen. Anders als in der Ukraine schafft man es auch so den richtigen Bus zu finden, bzw. den richtigen Bus/Zug usw... Man muss nicht explizit danach fragen, wie es oftmals in der Ukraine der Fall ist, denn dort ist man ohne Russischkenntnisse oftmals wirklich aufgeschmissen. Sofia kam mir da etwas "organisierter" und für unser Empfinden "westlicher" vor :)

 

@jaydee: Genau den Stand meinte ich! Ich habe auch die unten links gekauft, und zwar die Pizza mit irgendeiner Art von Salat und Schafskäse drauf. War wirklich sehr lecker :) Von den ländlichen Gebieten habe ich ja nicht so viel gesehen, aber wie die Bilder schon entlang der Bahnstrecke zeigen sind die Strassen ja teilweise nicht vernünftig befahrbar. Ich denke noch weiter ab vom Schuss muss es noch schlimmer aussehen, kann ich aber nicht beurteilen.

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Sehr heftig fand ich übrigens den Unterschied der Entwicklung bei der Zugfahrt von Rumänien nach Bulgarien. Die ländlichen Gebiete in Bulgarien sind wirklich .. erschreckend rückständig. Habe das so noch in keinem anderen osteuropäischen EU-Land gesehen.

 

Ich habe zwar weder in Rumänien noch in Bukarest die ländlichen Gebiete gesehen, aber ich war am Wochenende in Bukarest und war eher entsetzt.

 

Schon im Landeanflug fiel mit der Mist auf, der überall herumliegt. (Das gab es im Bereich des Flughafens in Sofia auch, aber viel viel weniger!)

 

Bukarest selbst hat zwar einiges an alter wunderschöner Bausubstanz, aber das ist alles komplett verfallen. (In anderen Ländern hat man in den letzten 19 Jahren schon viel mehr gemacht. In Bukarest hatte ich den Eindruck, man hat gar nichts gemacht.) Die Leute sind eher unfreundlich und man muß ständig über irgendwelche Autos klettern, die mitten am Gehsteig stehen.

 

Natürlich ist Sofia gegen Bukarest ein Dorf und insofern nicht vergleichbar, aber aus meiner subjetiven Wahrnehmung um Jahrzehnte weiter. In Sofia gibt es mehrere Einkaufsstraßen samt Fußgängerzone. Die Leute in den Geschäften sind freundlich und hilfsbereit.

 

Insgesamt war es sicher interessant Bukarest gesehen zu haben, aber ich glaube für einige Jahrzehnte werde ich nicht wiederkehren. Was jetzt am Programm steht sind Städte wie Temesburg und Hermannstadt, die angeblich renoviert sind.

 

Nein, ich will Bukarest nicht schlecht machen und reise gerne im Ostern, aber das sind meine subjektiven Eindrücke, die natürlich auch aus Zufall so ausgefallen sind. Gefallen hat mir, daß ich an vielen Orten freie WLANs gefunden habe.

 

lg Paiper

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Es ist immer eine subjektive Wahrnehmung.

Wenn in einer Stadt die Sonne scheint, man nette Leute trifft, nett feiern geht, das Hotel/Hostel gut ist und alles klappt hat man oft von der Stadt einen besseren Eindruck, als wenn dies nicht so ist und es kann natürlich auch genau anders herum laufen. Obwohl dies mit der Stadt nunmal nichts zu tun hat und beim nächsten Mal wieder ganz anders sein kann.

Ich war von Bukarest positiv überrascht und wurde in der Meinung auch von einer kleiner Gruppe Deutscher bestätigt die ich dort traf und die just aus Sofia kamen. Das Hinterland Bulgariens ist wirklich übel, über Brücken gehts mit Tempo 20 (wohl nicht ohne Grund) und in kleinen Ortschaften sind Pferdegespanne auf der Straße noch ganz üblich.

Sofia kommt einem aber wirklich nicht wie eine Millionenstadt vor, was ja nicht unbedingt negativ ist. Eine der Städte, in der man die Sehenswürdigkeiten alle gut zu Fuß erreichen kann.

Insgesamt sind beide Städte jedoch noch weit von Budapest, Prag und Co entfernt.

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