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Frachfliegerei und eine verrückte(?) Idee


herby44

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Was genau heißt denn hoch riskant? Hat jemand Zahlen? Gibt es irgend welche Zahlen über Unfälle oder beinahe Unfälle? Ich habe jedenfalls noch nichts von vielen Unfällen gehört und es wird doch ständig in der Luft betankt.

 

Und was die Kosten angeht: Den Treibstoff in die Luft zu bringen ist wohl immer gleich teuer. Klar, die Masse des Tankers ist natürlich totes Gewicht aber den Fuel über tausende Kilometer mitzuschleppen ist ja auch nicht gerade die beste Lösung...

 

 

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  • 1 Monat später...

Hi,

 

eine Luftbetankung im "Zivil" wird durch die Vergabe von Korridors seitens der Flugsicherung beschränkt - gerade ein Frachter mit Sprit, als Fracht an Bord wird einen anderen (höheren) Korridor zugewiesen bekommen, als eine "Paxe"- Maschine.

Diese "Luftraum"-Verletzung d.h. die Korridorüberschreitung eines kategorisierten Fliegers würde

 

a) sehr viel viel Geld kosten - da zusätzlicher Aufwand/Kapazitäten von der Flugsicherung bereit gestellt werden müsste

und auch nur ein "bestimmter" Raum für die Betankung freigegeben werden dürfte (Wetterbedingungen aussen vor gelassen)

B) Zwei Großraum-Flugzeuge immer einen größeren Abstand zueinander einhalten müssen, als ein z. B. Miltiärjet zum Tanker

(wegen der Wirbelschleppe) (die Einhaltung des Mindestabstand in der Größe, würde eine Schlauchlänge benötigen, die allein durch ihr Eigengewicht dann höchstwahrscheinlich reißen dürfte)

 

Technische Aspekte:

 

c) die Luftbetankung ein zusätzliche Zertifizierung der Pilotenlizenz erfordert (Einmalkosten + lfd. Kosten für den Erhalt); wobei dann ein Optimales Belegungsprogramm seitens der Airline für bestimmte (Betanktungs) Flüge zu erstellen ist, was auch suboptimal für die Arbeitsbelastung der Piloten ist bzw. es kostenineffektiv ist Alle Piloten mit einer Betankungslizenz auszurüsten, um ein paar Betankungsflüge aufrecht zu erhalten

d) der Hersteller eine vorgeschriebene "Tankbevorratung" in das Flugzeug konstruiert, das im Flug nicht genutzt werden soll, da eine Luftbetankung stattfindet; = der Controller des Lfz-Hersteller dann auf kleinere Tankkapazitäten ausweicht (ausweichen muss lt. Betriebswirtschaftlichen Aspekten), das wiederrum zur Folge eine andere Zulassung/Freigabe des Lfz-Muster nach sich zieht !!!!! z. B. in Bezug auf das MTOW etc. = wäre totaler Syntaxx Error

e) z. B. für Atlantik-Flüge (unabhänging von Pax/Fracht) eine Freigabe des Starts erfolgt, wenn Treibstoff am Boden (inkl. Sicherheitsreserve) bereits dafür im Flugzeug ist (und nicht irgendwo irgendwie von einem "Sublieferanten" dann geliefert wird

 

f) Ich nicht an Bord als "Zuschauer" (egal ob Tourist bei Paxe oder Bordmechaniker bei Fracht) bei einer "Erhöhung" der Gefahrensituation, sein möchte! Einfach kein "Bock" drauf - mir zu "heiß"

 

gibt noch mehr an "Gegen"-Argumente........... jetzt läuft "Manfred von Richthofen" - keine Zeit mehr

 

Danke für`s Lesen bis hier

 

Ciao

 

 

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  • 3 Monate später...

@razrace:

Klar, die administrativen Dinge müssen geklärt werden. Man muss ja die Betankung auch nicht mitten "auf Autobahn" durchführen, sondern kann etwas davon abrücken.

 

Das mit den großen Flugzeugen und dem Abstand überzeugt mich nicht. Es werden ständig große Flugzeuge (s.o.) hinter großen Tankern betankt. Von Unfällen habe ich da noch nie etwas gehört (und ich nehme doch an, dass man es erfahren würde, wenn die USA eine ihrer B-52, B-1, B-2, etc. auf dem Weg nach Afganistan verlören).

Das mit den Wirbelschleppen kann also offenbar nicht so ein großes (ungelöstes) Problem sein...

 

Die Zertfizierung der Piloten ist sicher ein gewisser Aufwand, der aber sicher auch bei regelmäßiger Anwendung nicht übertrieben sein dürfte. Es würde ja auch reichen, wenn zunächst nur die Kapitäne auf der Langstrecke zertifiziert werden.

 

Das mit der Bevorratung habe ich nicht richtig verstanden: Meinst Du, dass bereits bei der Konstruktion berücksichtigt wird, dass der Jet selbst nach 14.000 KM noch zig Tonnen Sprit als Reserve haben muss? Ja, da hast Du recht! Du hast natürlich auch recht, dass man die Spritmengen und Tankpunkte nicht sicherheitsgefährdend legen darf. Aber warum sollte es nicht so gehen, wie in meinem obigen Beispiel? Sollte die Betankung nicht möglich sein, könnte (mit Reservesprit) in Irland oder Neufundland gelandet werden. Wenn's klappt, ist alles gut.

 

Das mit Verspätungen und dem Wetter ist heut zu tage doch ein lösbares Problem. Wenn der Flieger in FRA später raus geht, startet der Tanker in Irland eben auch später.

 

Oder mal andersherum gefragt: Wenn die ganze Sache so wahnsinnig teuer, gefährlich und unwirtschaftlich ist, warum verbrassen dann die Militärs ständig die Steuergelder? Wenn es so teuer und unwirtschafltich ist, eine B-52 (auf dem Weg von USA nach Afganistan) aufzutanken, warum landet die dann nicht einfach in England oder Deutschland mal zwischen?

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^ Ähh, die Tatsache, dass das Militär per se Geld verprasst und sich nicht dafür rechtfertigen muss?

 

Und was "wenn's klappt, ist alles gut" betrifft - das so ein unsicherer Flugplan nicht die allerbeste Lösung ist, sollte sich doch von selbst erschließen.

 

Außerdem wurde doch bereits geschrieben - die Kosten (selbst, wenn da etwas "im größeren Stil" erfolgt) wären in jedem Fall höher als für eine simple Zwischenlandung und da sind Crew-Duty-Zeiten noch nicht mal mit einbezogen.

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gibt noch mehr an "Gegen"-Argumente........... jetzt läuft "Manfred von Richthofen" - keine Zeit mehr

 

Jetzt da die Sendung vorbei ist kann ich folgende Ausarbeitung empfehlen:

http://www.fzt.haw-hamburg.de/pers/Scholz/..._Refuelling.pdf

 

Ist zwar keine ganz leichte Kost, beantwortet aber alle bereits andiskutierten Fragen.

 

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@744pnf: Danke! Ich kenne den Autor zwar nicht aber es klingt jedenfalls als hätte sich jemand mal fundiert mit dem Thema beschäftigt. Die Zahlen sind jedenfalls eindeutig!

 

Er spricht es ja auch an: Es wird ein erhebliches Umdenken erfordern und neue Flugzeuge, aber dann kann (so verstehe ich ihn) die Luftbetankung doch erheblich zur Treibstoffeinsparung beitragen.

 

Das bedeutet aber natürlich auch, dass die großen Flugzeughersteller kein großes Interesse daran haben, weil sie dann ganz neue Flieger entwickeln müssten (und das viel Geld kostet).

 

Ich bin gespannt was die Zukunft so bringt! Es klingt jedenfalls vielversprechend.

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Sehr beeindruckend! Man könnte aber auch sagen: Offenbar sind selbst diese Zwischenfälle im Ergebnis gutgegangen und die Betankung als sicher ansehen...

 

Ich hatte eher dieses Bild vor Augen:

 

 

Ich weiß nicht welchen Einfluss die Größe der Flugzeuge auf die Sicherheit hat. Sind die Großen träger und einfacher oder sind die kleinen leichter zu handhaben? Sicher kann man den Prozess auch automatisieren und damit noch sicherer machen.

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Sehr beeindruckend! Man könnte aber auch sagen: Offenbar sind selbst diese Zwischenfälle im Ergebnis gutgegangen und die Betankung als sicher ansehen...

 

 

wenn du den Sprit brauchst, und sonst machste ja keine "scharfe" Luftbetankung, ist der Schaden schon da wenn Du keinen Treibstoff bekommst. Macht einer die Tankanlage kaputt ist das auch gleich für alle Nachfolgenden mist.

 

Gruß

Thomas

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Da hast Du natürlich recht. Im Falle der kommerziellen Luft-Luft-Betankung würde man sicher immer genügend Reserve mitführen um zu einem Ausweichflughafen gelangen zu können (von dem ja vielleicht auch der Tanker gestartet sein könnte). Dann müßte kurzfristig eine Reihe von Flugzeugen zwischenlanden, bis die Tankanlage wieder einsatzbereit ist.

 

Angesichts der Zahlen von über 40 % eingespratem Sprit, könnte sich das aber immer noch rechnen, wenn so etwas nur sehr selten vorkommt und (natürlich) solange dabei keine Menschen zu Schaden kommen.

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  • 3 Jahre später...

N'Abend!

 

Im Rahmen des RECREATE (Research for a Cruiser Enabled Air Transport Environment) Projekts wurde auch die Luftbetankung für zivile Passagiermaschinen untersucht. Es wurde festgestellt, dass dies ohne Sicherheitsbedenken möglich ist und nicht nur eine Einsparung im Treibstoffverbrauch, sondern auch kostenseitig möglich erscheint ("Finally, a surprizing outcome of the project is the result of the benefits study. Benefits in terms of fuel burn reduction or economic benefits have been studied on an integrated air transport level, accounting for realistic fleet and traffic. Unlike our anticipation at the start of the research, not only fuel burn reduction but also cost reduction seems to be feasible.")

 

Weitere Informationen unter http://www.cruiser-feeder.eu/

 

Habe die Ehre,

Dash8-400

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