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LH nach YYZ und Kreuzfahrt nach Bermuda mit Norwegian Dawn


Reifel

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Hallo liebe Leser,

 

jetzt kommt der x-te Toronto-Trip! So zumindest der Plan, gekommen ist dann alles anders, denn aus der Ontariorundreise wurde eine Kreuzfahrt nach Bermuda!

 

Eines vorab: Ich weiss, wir sind in einem Flugforum und eigentlich gehört der Flug in den Vordergrund oder nimmt zumindest einen grossen Stellenwert ein. Leider wird dies hier etwas kurz kommen. Ich glaube auch nicht dass die Leser hier den x-ten Toronto-Tripreport lesen möchten. Ich bin mir etwas unschlüssig gewesen ob ich den Rest der Reise dann hier überhaupt erwähnen soll, kam aber zu dem Entschluss dass eine Kreuzfahrt und insbesondere Bermuda als Reiseziel den einen oder anderen hier interessieren dürften, auch wenn auf Anhieb kein Flugzusammenhang ersichtlich ist. Man soll ja nicht von sich auf andere schliessen, aber mir hätte das Lesen eines solchen Tripreports sicher Spass gemacht, daher hoff ich dass es einigen anderen hier auch so geht.

Alle andere bitte ich um Nachsicht, keiner muss den Report ja lesen. Der nächste Report wird dann wieder fluglastiger, denn dann gehts zur Mitternachtssonne nach Tromsö mit Hamburg International!

 

Sooo, genug des Vorworts, jetzt geht es los :)

 

Am 11.05. fuhr ich spätnachmittags mit dem ICE von Wiesbaden nach Düsseldorf. Wie praktisch doch die neue ICE-Trasse ist. Zwar wird Wiesbaden nicht oft angefahren, aber wenn, dann steigt man in Wiesbaden Hbf in den Zug und ist in Rekordzeit und ohne Umsteigen in Düsseldorf. Obwohl der Flug nach Toronto erst am Folgetag um 12:35 Uhr starten sollte, fand ich es angenehmer am Vorabend anzureisen, zumal ich eine sehr gute Rate im Mercure Düsseldorf Nord erhielt, praktisch gelegen und nah am Flughafen.

Dennoch fuhr ich zunächst direkt zum Flughafen um vielleicht trotz des relativ späten Abfluges Vorabend-Check-in zu machen, doch es war zu spät. Also zum Hotel gefahren. Das Mercure hat mir sehr gut gefallen. Modern, sauber, grosszügige Zimmer.

So freute ich mich dann auf die bevorstehende Kanadarundreise. Das Hostel in Toronto war zunächst für 2 Tage gebucht, danach sollte es mit dem Mietwagen weitergehen. Einen ganz genauen Plan hatte ich noch nicht, aber die Niagarafälle sollten dabei sein, Ottawa, auch MOntreal und vielleicht sogar noch weiter bis Quebec... Aber so genau stand das nicht, ich wollte mich nicht hetzen und auch ein wenig improvisieren.

Vor einigen Monaten merkte ich zudem, dass die Norwegian Dawn genau in dem Zeitraum in dem ich in Toronto war eine 7-tägige Kreuzfahrt nach Bermuda machen würde. Die Kreuzfahrt war ausgebucht und ich hatte mich daher auf eine Warteliste setzen lassen. Da aber bis auf wenige Tage vor Abflug der Kutter immer noch dicht war und ich auch nichts mehr von Norwegian Cruise Line in Miami gehört habe, hatte ich den Gedanken schon längst verworfen.

 

In der Lobby gab es einen kostenloses Internetterminal. So gegen 21 Uhr ging ich an den PC um meine Emails zu lesen. Was ich da lesen konnte verschlug mir dann doch die Sprache: "Pack your bags dear, I've got a cabin for you on Sunday!"... Darauf war ich nun gar nicht vorbereitet. Auf gepackten Koffern in Düsseldorf am Vorabend, mit lässigen Klamotten für kühle Tage in Kanada sollte es nun auf eine Kreufzahrt auf die Bermuda gehen! Na prosit... ich hätte fast geantwortet, dass ich bereits auf dem Weg nach Kanada bin und dass es leider zu spät sei, aber die Chance sollte man sich ja nicht entgehen lassen! Also sei's drum... In Miami angerufen, Kreditkarte zur Zahlung durchgegeben und umdisponiert... Nichts mit Ausschlafen! Zumindest mit ein Paar kurzen Shorts, dem einen oder anderen Hemd und einer feinen Hose sollte man ja schon auf Kreuzfahrt in die Sonne gehen! Auch war mir gar nicht so klar wie ich von Toronto nach New York kommen sollte. Zur Erinnerung: Ich würde Samstag in Toronto landen, am Sonntag geht die Kreuzfahrt in New York los! Dank des kostenlosen Internet liess sich aber alles ganz gut planen. Mietwagen wäre natürlich ideal gewesen, aber auch die reine Tortur nach so einer kurzen Nacht. Letztendlich sollte es der Bus werden. Tickets liessen sich online nicht kaufen, also schrieb ich mir alle Eckdaten auf, schrieb Freunden und Eltern wo ich denn im Urlaub bin und wie ich erreichbar bin wenn was ist und dann ging's ins Bett.

 

Nach der kurzen Nacht erst ganz früh zum Flughafen, Gepäck aufgegeben und 33A statt der reservierten Reihe 24 erhalten, aber sei's drum... Schnell in die Stadt, im irrentempo shoppen gewesen und die Rückfahrt zum Flughafen hat sich echt gezogen... Die Anschlüsse waren miserabel, der Zug verspätete sich aufgrund von Bauarbeiten auf dem Abschnitt, dann noch dieser Schwebezug, Menno noch 30 Minuten bis Abflug! An der Security war zum Glück nichts los, die Passkontrolle ging flott, am Gate angekommen waren die Leute schon am Boarden, aber die Schlange war noch nicht ganz eingestiegen. Junge, das war knapp... Ich hasse sowas, und eigentlich bin ich absout nicht der Typ knapp am Flughafen zu erscheinen, schon gar nicht auf Langstrecke, aber ich hatte mich mit meiner Einkaufsaktion einfach verschätzt. Zum Glück ging alles gut...

 

12.05.2008: DÜSSELDORF - TORONTO

LH 473, A340-300 D-AIFE "Passau"

12:35 - 14:55, Seat 33A

 

Da steht Sie, die Passau, bereit zum Einsteigen:

 

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Ich glaube dass ich keinem das Innenleben der Kabine beschreiben muss. Ich wurde freundlich begrüsst. Die Sitze sind in Ordnung, der Abstand geht so, ich würde sagen akzeptabel. Störend ist der Kasten für das Audiosystem, aber man kann es ertragen. Das Audioprogramm selbst ist überraschen gut und vielfältig. Ich bin überwiegend bei den Clubsounds hängengeblieben. Wirklich ärgerlich ist der Mangel an Bildschirmen. Ich persönlich lege wirklich grossen Wert auf einem langen Flug einen Film zu sehen, wenn aber nur jede zehn Reihen ein Bildschirm in der Mitte zu finden ist (nicht mal einer in jedem Gang, nein: wirklich in der Mitte!) erkennt man einfach nichts. Ich konnte jedenfalls von meinem Platz nicht dem Film folgen.

 

Wir verliessen die Parkposition pünktlich und starteten kurz darauf in den Düsseldorfer Himmel, sehr gemächlich, wie man es eben vom A340 kennt :)

 

Über Amsterdam und Irland sollte es dann Richtung Nordatlantik gehen.

 

Kurz nach dem Start wurden Kopfhörer verteilt und jeder erhielt eine Tüte Salzbrezeln und etwas zu trinken:

 

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Der Service war sehr angenehm. Man liess sich Zeit, so verging auch der Flug relativ flott, da alles eben recht lange dauerte... Wir hatten einen wirklich freundlichen und unterhaltsamen Holländischen Steward. Mein Sitzplatznachbar war auch in Ordnung. Zunächst. So langsam stellte sich heraus dass es neben, vor mir, hinter mir und überall um mich herum ein Fanclub der Kölner Haie vertreten war, der - und auch davon hörte ich das erste Mal - zur Eishockey-WM nach Kanada flog! Da Eishockey in Kanada bekanntlich Nationalsport ist, dürfte das dort ein echtes Highlight sein!

 

So langsam kam dann auch das Essen... Wie immer Pasta oder Chicken, wobei ich mich für Pasta entschied... Es handelte sich um Tortellini, es war essbar aber nicht umwerfend. Der Salat war leicht vertrocknet...

 

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Auf den Nachbarsitzen stieg schon während des Essens der Alkoholpegel bemerklich, nach ungefähr der Hälfte des Filmes war das Warsteiner alle und der Fanclub musste auf anderen Stoff umrüsten, an Schlaf war trotz mehrmaligen Versuchen nicht zu denken, inzwischen hatten sich die Jungs alle um meiner Nachbarn im Gang versammelt und diskutierten halslaut. Der eine filmte alles mit seiner Kamera... Junge, ja die Stimmung war gut, aber nervig war's schon... Eine gewisse Komik hatte es auch dass zwei Flugbegleiter gebraucht wurden um das Warsteiner-Leergut in den Plastikkästen aus den Trolleys abzutransportieren.... Aber ich will ja nichts sagen, auch ich (wir) hatten bei Auswärtsspielen nach Bastia oder sonstwohin sicher den einen oder anderen Flugbegleiter um den Verstand gebracht, aber nun gut, ein halbleerer Flug nach Bastia mit Fans uns sonst nur Presseleuten in den vorderen Reihen ist halt was anderes als ein randvoller Langstreckenflug nach Toronto...

 

Irgendwie beruhigte sich die Lage und ich bekam noch die eine oder andere Stunde Schlaf.

 

Als ich aufwachte hatten bereits das Festland in Kanada erreicht. Es lag noch viel Schnee und Eis:

 

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Unsere Route:

 

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Es gab dann noch ein 3-Käse-Panini... Das sah gar nicht lecker aus, hat aber recht lecker geschmeckt. Während des Fluges war die Crew immer aufmerksam und kam immer wieder mit Getränkerunden.

 

Hier sieht man den St. Lorenz-Strom und dessen Breite. Die Bilder sind aufgrund des verkratzten Fensters nicht berauschend, aber man kann erahnen wie braun der ganze Fluss ist:

 

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Überpünktlich näherten wir uns Toronto. Das Wetter war grauenhaft, bis 30 Sekunden vor Aufsetzen konnte man nichts sehen. Hier kurz vor der Landung:

 

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Die Landung war weich und angenehm und so fuhren wir zum Gate, wo wir auch nach einer halben Weltreise ankamen:

 

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Ich mag diesen grün-grauen Air Canada-Anstrich sehr. Auf Bildern hat er mir irgendwie nie gefallen, aber wenn man das mal so vor sich sieht macht das schon was her... Zu Toronto: mir kam es vor als sei der Flughafen riesig, aber dass nichts los wäre (vielleicht gerade wegen der Grösse).

 

Ich verabschiedete mich von der Crew und nahm den langen Weg Richtung Ausgang. Direkt nach Verlassen der Gangway wurden Pässe kontrolliert. Die Beamten waren wirklich sehr freundlich und gaben einem das Gefühl willkommen zu sein...

 

Ein Blick auf den Wartebereich:

 

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Über lange Rollteppiche geht es durch das helle Terminal Richtung einer der tausenden Passkontrollen (ich habe die richtige gefunden, aber für jede denkbare Konstellation oder Umsteigemöglichkeit gibt es offensichtlich eine eigenständige Passkontrolle, mal so grob ausgedrückt). Notfalls helfen aber Miitarbeiter verlorene Reisende weiter den richtigen Weg zu finden.

 

Blick auf diese schönen Maschinen:

 

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Die Schlangen an den Grenzkontrollen waren recht lange, aber gingen schnell voran. Es gab nur einen "zweisprachigen" Schalter für die die Französisch sprechen wollten, der war aber nicht mal besetzt... Irgendwie etwas enttäuschend. Dafür gab es aber auch Schalter für Rollstuhlpassagiere.

 

Der Grenzer war gar nicht so angenehm wie der der am Flieger die Pässe kontrolliert hat. Er bombardierte mich wie aus der Maschinenpistole mit Fragen. Das Gespräch ging in etwa so:

-How long are you staying in Canada?

-I'm in Transit, I will take the bus tonight to New York.

-Can I see your bus ticket?

-I'm sorry, I was not able to purchase it online, but here's the schedule.

-What are you doing in New York?

-I'm going on a cruise to Bermuda.

-Can I see your cruise ticket please?

-I'm sorry, I don't have one. but here is the booking confirmation, as you can see it was booked yesterday, and therefore I will get my cruise tickets at the port.

-Why do you book a cruise so late?

-I was on the waiting list and got confirmed yesterday.

-So why all this trouble flying to Toronto?

-Because it was a great offer and I initially planned to visit Canada, but yesterday my plans changed once I got the confirmation.

-Aha... so you prefer going on a cruise rather than visit Canada... Okay, go ahead.

 

Und das alles in einem Ton, Junge Junge... Dann krakelte er noch irgendwas auf meinen Einreisezettel, vergass den Stempel und ich war frei... Klar versteh ich den Grenzer dass diese Konstellation doch recht suspekt ist, aber ein wenig Freundlichkeit und hier und da ein Bitte hätten sicher nicht schaden können... Wie auch immer, es war keine schöne Erfahrung.

 

Ich war schon sehr müde und bin zu den verschiedenen Airlineschaltern gegangen um nachzufragen was ein Flug von Toronto oder notfalls Buffalo nach NYC kosten würde. Ich habe gelernt dass es so etwas wie Ticketschalter nicht gibt, sondern Tickets werden am Check-in-Schalter gebucht. Die Flüge waren aber erwartungsgemäss astronomisch teuer, also fuhr ich mit dem Bus nach Kipling und von dort aus mit der U-Bahn in die Stadt, nicht ohne zuvor noch mich kurz frisch gemacht zu haben und neue Klamotten angezogen zu haben. Der Busfahrer hatte natürlich kein Wechselgeld, die meisten Reisenden nur Scheine... Viele durften umsonst mitfahren, wobei man kein Transferticket erhält (welches man normalerweise zum Umsteigen braucht). Ergo muss man in Kipling einen Fahrschein kaufen, was ja an sich auch in Ordnung ist. Lustig ist das System, denn Einzelfahrscheine als solche gibt es kaum. Es gibt entweder Jetons, die man zuvor gekauft hat und einwirft, oder man wirft das Geld einfach passend in eine Art durchsichtige Sparbüchse, dann prüft der Mitarbeiter am Schalter ob der Betrag passend ist, drückt einen Hebel, der Boden in der Büchse öffnet sich, das Geld ist weg und das Drehkreuz ist offen... Habe das System natürlich auf Anhieb nicht sofort verstanden :)

Die Fahrt war lustig. Der Stadtbus fährt mit vollem Tempo express über die Autobahn. Dort waren teiefe Pfützen und Überschwemmungen, so dass im Türbereich richtige Wasserschwälle reingeschossen kamen und bis zur Decke spritzten. War recht amüsant :)

 

 

In der Nähe des Busbahnhofs bin ich dann ausgestiegen. Wenigstens hatte der Regen aufgehört, aber das Wetter war natürlich nicht wirklich berauschend.

 

Mein erstes Bild von Toronto:

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Der erste Eindruck waren moderne Wolkenkratzer direkt neben alten brauen oder grauen einstöckigen Häusern wir aus einem schlechten amerikansichem Film, die hauptsächlich Kioske, Restaurants, Friseure un kleine Läden beherbergten. Unsicher fühlte ich mich jedoch nicht.

 

Als erstes ging es zum Busbahnhof, der recht klein und unscheinbar ist. Dort kaufte ich mir für ca. 80 kanadische Dollar eine Fahrkarte nach New York. Es sollten 3 Busse an dem Abend fahren. Ich entschloss mich den um 21:30 Uhr zu nehmen, denn so konnte ich noch etwas von der Stadt sehen. Zum Glück gibt es in Kanada noch sowas wie Schliessfächer, und so konnte ich meinen Koffer und meine Reisetasche dort wegschliessen. Die Dame am Schalter sagte mir noch das Ticket sei nicht busgebunden, wer zuerst käme mahle zuerst, und daher sollte ich mindestens 30 Minuten vor Abfahrt bereits da sein, besser früher...

 

Als erstes ging ich rüber zum Eaton Center, ein doch recht beachtliches Kaufhaus, was eine gewisse Berühmtheit geniesst :) Man findet eigentlich alles, die Preise sind jedoch nicht besser als bei uns... In einer Drogerie mit kleinem Supermarkt erstand ich Sonnencreme und etwas zu trinken und zu knabbern für die Fahrt. Im Eaton Center gibt es richtige Food Courts, also risike Tischgruppen mit Dutzenden von Fast Food-Bedienungstheken herum. Vom Hamburger, über Chinesisch, Sushi, Mexikanisch, Italienisch ist wirklich alles dabei. Ich gönnte mir eine Quesadilla, die auch absolut in Ordnung war.

 

Dieses Bild aus dem Eaton-Center ist relativ bekannt:

 

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Draussen fing wieder die Sonne an zu scheinen und so wurde der graue Abend noch richtig angenehm. Die untergehende Sonne reflektierte schön auf nassen Strassen und Gebäuden, ich lasse mal die Bilder sprechen:

 

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Das meinte ich mit Wolkenkratzer neben Bruchbuden:

 

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Pünktlich 30 Minuten vor Abfahrt stand ich am Busgleis. Es war die Hölle los (die Schlange ging hinter mir noch weiter):

 

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Ich dachte nie dass wir alle mitkommen. Aber Greyhound war gut organisiert und schickte umgehend einen zweiten Bus. Unser Bus liess also alle geplanten Halte bis Buffalo aus, dafür wurde ein zweiter Bus für die "Locals" bis Niagara Falls und Fort Erie eingesetzt. Ich hab zwar keine Ahnung was mit jemand gewesen wäre der z.B. in St. Catherine zusteigen wollte um nach New York zu fahren, aber ich denke mal die wissen schon was sie tun... So bekam ich auch noch meinen Platz und alles war gut.

 

Mit ein Paar Minuten Verspätung ging also die grosse Reise los!

 

12.05.2008: TORONTO BAY STREET TERMINAL - NEW YORK CITY PORT AUTHORITY BUS TERMINAL

GREYHOUND CANADA 2085 operated by Adirondack Trailways

21:30 - 07:45+1

 

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So fuhren wir am CN-Tower vorbei, der Nachts in vielen Fahrten erleichtet ist. Genial sind die Farbstreifen die komplett die ganze Länge des Turms bis nach oben zischen, jede Paar Sekunden in einer anderen Farbe.

Der Fahrer begrüsste uns freundlich, teilte uns mit dass er uns nun nach Buffalo fahren würde und von dort würde uns ein anderer Fahrer nach New York fahren.

Nordamerikanische Busse sind definitiv ein anderer Standard als dass was wir hier gewohnt sind. Der Bus selbst war zwar einer der neueren Sorte, aber dennoch darf man kein TV, kein Teppichboden oder ähnliches erwarten. Zumindest hatte dieser Bus komfortable Kopfstützen mit "seitlichen Kopfhaltern", die Sitze liessen sich gut verstellen und der Sitzabstand war okay. Ganz anders der Komfort vom Fahrer. Dort ist es wirklich sehr eng, der Führerstand mutet eher einem 60er-Jahre-Mercedes-Bus an... Schon eine Leistung die Kiste 10 Stunden am Stück durch die Nacht zu fahren, zumal es ja ordentlich regnete. Im Übrigen scheint es keine LKW- oder Bus-Geschwindigkeitsbegrenzung zu geben, gleiches Recht für alle, und daher wird auch mal mutig überholt.

 

Da es in Deutschland inzwischen aber 3 Uhr morgens war, ich also über 20 Stunden auf den Beinen war und schon viel erlebt hatte an dem Tag schlief ich sofort ein und wachte erst auf als wir uns auf der Peace Bridge zwischen Fort Erie und Buffalo befanden. Es musste schon kurz vor Mitternacht gewesen sein und der Busfahrer machte eine Ansage zum Prozedere der Einreise in die USA. Es war natürlich nicht viel los um die Uhrzeit an der Grenze, ein grosses Schild prangte über die vielen im Halbkreis angelegten Zollstellen mit der Aufschrift "Welcome to New York" ("-State" wohlgemerkt"). Der Bus fuhr seitlich an einen speziellen Parkplatz und wir mussten alle Aussteigen und unsere Habseligkeiten mitnehmen. Daraufhin kontrollierte ein Grenzer den Bus. Der Bus fuhr weiter hinter ein kleines Geländer, und der Busfahrer lud sämtliche Koffer aus und stellte sie der Reihe nach neben den Bus.

Wir Passagiere mussten dann in einen länglichem Raum, in dem sich ca. 5 Schalter nebeneinander (also ganz wie am Flughafen eigentlich) nebeneinander befanden. Ein Paar Grenzer kamen aus dem Nachbarraum, besetzten ihre Posten und dann passierte das was eben auch am Flughafen passiert.

 

Die üblichen Fragen, der Grenzer war echt sehr freundlich und höflich, fand das mit der Kreuzfahrt nicht so suspekt wie der kanadische Kollege, wünschte mir einen schönen Urlaub und half mir das Visa-Waiver-Formular auszufüllen. Als dann sein Computer abstürzte mussten wir das ganze zwar nochmal am Nachbarschalter wiederholen, aber das war nicht so schlimm. nach wie vor wurden nur 2 Finger gescannt, mit der Digicam ein Bild geschossen, dann noch 6 USD per Kreditkarte für das Visa Waiver Formular kassiert und der Pass und das Busticket abgestempelt.

 

Hier kann man bei der Einreise sogar mit Kreditkarte zahlen:

 

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Danach musste man also weiter sein Gepäck holen und damit in den nächsten Raum. Dort wurden einem Fragen zu seinem Gepäck gestellt. Ich war der einzige der mit einem "you're all set" durchgewunken wurde, alle anderen wurden im Boot-Camp-Stil mit Fragen bombardiert. Es waren auch viele Reisende aus aller Herren Länder (insbesondere z.B. Asiaten, Afrikaner usw) mit an Bord, da haben die Beamten genauer hingesehen.

 

Der Bus war inzwischen ein Stück weitergefahren, der Fahrer half beim Einladen des Gepäcks. An Bord mussten wir noch auf eine kleine Gruppe französischer Backpacker warten, bei denen es mit den Formularen wohl etwas länger gedauert hat und schon waren wir in Buffalo. Die Stadt war um die Uhrzeit wie ausgestorben. Lediglich zwei Jugendliche auf einem BMX-Rad (einer sass auf dem Lenker) fuhren durch die menschenleeren Gassen zwischen den Wolkenkratzern von Downtown.

 

In Buffalo verabschiedete sich der Fahrer von uns, Gäste nach Syracuse, Rochester usw sollten in den Nachbarbus umsteigen, denn jetzt hiess es "Next Stop: New York City". Mein Sitznachbar war wohl der einzige der nach Syracuse musste, und so hatte ich das grosse Glück ab Buffalo als einziger einen freien Nachbarplatz zu haben.

 

Ich schlief durch bis New Milton in Pennsylvania. Ich war etwas verwundert dass wir durch Pennsylvania fuhren, ich dachte das liegt südlicher. Aber ein Blick auf die Karte erklärte das dann. Dort hielten wir an einer Tankstelle gegen Uhr Morgens. Ein Paar Reisende deckten sich bei McDonald's ein, ich machte mich auf der Toilette ein wenig frisch. Dort habe ich dann auch Geld abgehoben, dabei ist mir das erste Mal aufgefallen dass in den USA prinzipiell für Bargeldabhebungen auch der Betrieber des Geldautomaten eien Gebühr verlangt, in diesem Fall 2 USD. Komischerweise wurden mir auf meiner Kreditkartenabrechnung im Nachhinein nicht bei allen Bargeldabhebungen diese zusätzliche Gebühr berechnet, bei manchen Abhebungen wurden trotz Ankündigung auf dem Bidlschirm letztendlich keine Gebühren berechnet.

 

Unser Bus an der Raststätte in New Milton, Pennsylvania:

 

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Den Rest habe ich natürlich auch durchgeschlafen, ich war so müde.... Als ich aufwachte waren wir noch knapp 45 Minuten von unserem Ziel entfernt, draussen wurde es hell und es war grau und regnerisch. Eine ganz schön lange Fahrt ist das, zum Glück war ich todmüde und sie verging daher wortwörtlich wie im Schlaf, aber eine Tagesfahrt ohne Schlaf wäre schon ziemlich langweilig geworden. Insgesamt ist man ja gut 10-11 Stunden unterwegs.

 

Noch ein Blick durch den Bus:

 

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Und so fuhren wir durch den berühmten Tunnel zwischen New Jersey und Manhattan und kamen direkt am monstruösen Busbahnhof raus. Man fährt wie in ein riesiges altes Parkhaus rein, und in dem Parkhaus durch ein Netz von Gängen um dann an einem der etlichen Bussteige auszusteigen. Das Gebäude ist mehrstöckig und war für mich auf Anhieb absolut unübersichtlich.

 

Es war also Sonntag morgen, kalt und neblig. Das Gepäck liess sich natürlich nirgends abgeben, so musste ich meinen 20kg-schweren Koffer mit mir rumschleppen...

 

Am Sonntag morgen war die Stadt wie ausgestorben... Ich lief erstmal in Richtung Hafen am Hudson-River um zu sehen ob es eine Möglichkeit gäbe schon jetzt am Hafen das Gepäck abzugeben und später einzuschiffen.

 

Dieses Bild nahm ich auf dem Weg dorthin zum Busbahnhof:

 

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Am Hafen angekommen lief gerade die Norwegian Dawn ein und spuckte die Menschenmassen aus... Gepäck konnte man aber noch nicht abgeben, also entschloss ich zum 1. Mal in meinem Leben New York anzuschauen. Mit Koffer. Ich hatte am Ende ganz schöne Blasen an den Händen, und so ein hellblauer Hartschalenkoffer, der zwischen die Touristenmassen durch Manhatten geschleppt wird fällt auch gar nicht auf :) Ich habe zwar viele verdächtige Blicke geerntet, aber angesprochen hat mich niemand, auch kein Polizist. Aber hey! Letztendlcih ist es ja auch nicht verboten, im Übrigen hätte ich ja auch auf dem Weg zum Flughafen sein können...

 

Klar, letztendlich waren die Paar Stunden einfach zu knapp bemessen ujm sich ganz New York anzuschauen, und eigentlich hätte man es auch gleich lassen können, aber ich dachte wenn ich schon einmal hier bin, dann sollte ich mir anschauen was ich anschauen kann und die Stadt auf mich wirken lassen.

 

Also stieg ich unten am Hudson-River in einen dieser typischen New Yorker Busse ein und fuhr nach Manhattan rein. Es gab so eine Art "Fahrradtour für Jedermann" mit tausenden von Teilnehmern, daher war die Linienführung geändert. Das fand ich aber gar nicht schlimm, denn so fuhren wir den Central Park auf der Westseite hoch und auf der Ostseite wieder runter.

 

Beim Aussteigen machte ich folgendes - meines Erachtens bedrohliches - Bild:

 

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New York:

 

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In der Nähe von Grand Central Station wollte ich dann erstmal was frühstücken und landete bei McDonald's... Dort nahm ich für wenig Geld das grösste vorhandene Frühstück zu mir:

 

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Es war echt nicht schlecht. Pancakes, English Muffin, eine Art Rösti, Sirup, Marmelade und zudem noch Wurst (das was aussieht wie ein Hacksteak). Der Kakao den ich dazu bestellte war superlecker. Etwas irritiert hat mich nur dass salziges und süßes auf einen Teller kamen. Aber das hier war noch harmlos gegen das was sich die Amerikaner an Bord alles auf einen Teller geschaufelt haben...

 

Am Nachbartisch eine typische Sex and the City-Szene... Eine junge Dame die bei einem Morgenkaffe Ihrer Freundin Ihre ersten Versuche der gleichgeschlechtlichen Liebe vom Vorabend erzählte, ja ich bin in New York :)

 

Es war aber wieder Zeit aufzubrechen und die kostbare Zeit zu nutzten. Also schnappte ich mir meinen knallhellblauen Koffer und stürzte mich ins Getümmel. In der Zwischenzeit war der Nebel weg, die Sonne kam langsam raus und leben war in den Strassen.

 

Ich lasse die Bilder sprechen:

 

Zunächst nach Grand Central Station mit Empire States Building im Hintergrund:

 

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In der Station. Es wurde übrigens ein Film gedreht. Die Mitarbeiter hatten echt alle Mühe die Reisenden und Touristen ruhig und aus dem Blick zu halten. Auch sollten keine Flashs beim Fotografieren genutzt werden.

 

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Rockefeller Plaza:

 

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Dieses Schaufenster in Manhattan fand ich sehr originell :)

 

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Mit diesen Teilen lässt es sich eine Amphibien-Stadtrundfahrt machen:

 

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Times Square:

 

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Es war langsam an der Zeit zum Hafen zu gehen. Ich konnte keinen brauchbaren Bus ausmachen, also lief ich das ganze Stück. Je näher man an den Hudson River kommt, desto heruntergekommener wird es. Viel Beton, kaum Geschäfte, direkt am Hudson-River Waschanlagen und ähnliches.

 

Dort angekommen lag sie im Hafen, die schöne Norwegian Dawn:

 

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Es war grosses Treiben. Limousinen fuhren vor, etliches Taxis und Minibusse auch. Unten wurde Proviant eingeladen. Gepäckträger nahmen gegen Trinkgeld das Gepäck der Reisenden entgegen und auch ich wurde meinen Koffer los.

 

Dann ging es in die grosse längliche Halle. Es gibt viele Fenster und dunklen Teppichboden. Ansonsten verzichtet man aber auf Schnickschnack im Cruise Terminal.

 

Der grosse Andrang war allerdings nicht zu merken. Freundliche Mitarbeiter fragten nach Vouchern und leiteten den Passagieren den Weg. Es gab verschiedene Schlangen, je nach gebuchter Kabinenkategorie. So gab es Schlangen zum Einchecken für Suiten, Mini-Suiten, Balkonkabinen und den restlichen, die sich "nur" eine Innenkabine oder Aussenkabine oder Balkon leisten können/wollen.

 

Hier ein Blick durch den Terminal:

 

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Alles ist gut organisiert. Nach wenigen Minuten war ich am Anfang der Schlange angekommen. Es gab mehrere Dutzend Check-in-Schalter. Wenn einer frei wurde hob der entsprechende Mitarbeiter am Schalter ein Schild hoch und ein anderer Mitarbeiter am Anfang der Schlange zeigte auf den frei gewordenen Schalter.

 

Die Check-in-Schalter:

 

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Dort angekommen Pass und Voucher vorgezeigt. Der Mitarbeiter vervollständigte das Gästemanifest im Laptop, gab Informationen zum Notfallkontakt zuhause ein, knipste ein Bild mit der Webcam von mir und liess mich einen Zettel unterschreiben auf dem ich bestätigte in den letzten 72 Std. keine Anzeichen von Durchfall o.Ä. gehabt zu haben. Norovirus lässt grüssen...

 

Dann bekam ich meine Bordkarte und es ging an den obligatorischen Fotografen vorbei endlich über eine gläserne Gangway an Bord.

 

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An Bord hiess es zunächst "Sanitize your Hands". Überall stehen so Kugeln mit Flüssigkeit. Man führt seine Hände drunter, dann kommt ein wenig Flüssigkeit (riecht nach Alkohol) raus, reibt sich die Hände und das soll dann 99% der Bakterien/Keime/wasauchimmer abtöten. Ist beim Besteigen des Schiffes nach Landgang und beim Betreten des Restaurants immer Pflicht!

 

Man kommt direkt auf Deck 7 im Atrium an. und wird mit einem Willkommenssekt begrüsst. Dort gibt es neben der Rezeption noch eine Boutique, das Landausflugsbüro, eine schöne Bar mit Flügel und über mehrere Ebenen drei beleuchtete und gläserne Fahrstühle, die in die höheren Decks schiessen. Man kann auch auf die 2 höheren Decks schauen, direkt darüber ist die Salsa-Bar und das Salsa-Restaurant (Mexikanisch) und noch einen Stock höher das (teure) Internetcafé. Eine Band spielte auf der höher gelegenen Bühne über der Bar. Es war ganz schön was los, denn jeder wollte sich das Schiff anschauen und auch waren nicht alle Kabinen bereits bezugsfertig.

 

Ich beschloss dennoch auf die Kabine zu gehen und diese war auch schon sauber :)

 

Anbei die Bilder von meiner Kabine:

 

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Das Bad war für ein Kreuzfahrtschiff geräumig. Im Bad selbst waren Duschkabine und WC durch eine Glasschiebewand getrennt:

 

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Gut gefüllte Minibar (und günstig dazu auch, z.B. 1,75 USD pro Dose Softdrink!) Darunter Kaffemaschine:

 

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Und hier gab es noch einen Eiskübel, in dem mehrfach täglich Eiswürfel nachgefüllt wurden (man kriegt ja wirklich zu jedem Getränk masslos viel Eis in den USA!):

 

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Blick vom Balkon:

 

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Ich konnte endlich meine langersehnte Dusche nehmen (die letzte war in Düsseldorf), und kaum war ich fertig klopfte mein Philippinischer Steward Eric und sein "Gehilfe", begrüssten mich freundlich, fragten mich ob ich irgendetwas bräuchte und erklärten mir die Funktion des "Rädchen" neben der Kabinentür. Dort kann man nämlich mittels Drehrad einstellen ob man nicht gestört werden möchte (ROT), ob die Kabine gesäubert werden soll (GRÜN), die Kabine für die Nacht vorbereitet werden soll (BLAU). Wenn nichts davon der Fall ist, soll man auf "GELB" drehen. Während der Kreuzfahrt war das echt nützlich, denn kaum stellte man das Rädchen um war wie ein Wunder der "Befehl" in kürzester Zeit ausgeführt...

 

Die Kabine selbst war geräumig. Ein schönes komfortables und vor allem sauberes Doppelbett, viele Spiegel für ein gutes Raumgefühl, natürlich der Balkon mit 2 komfortablen Stühlen und einem Tisch, dann noch eine kleine Couch mit einem Couchtisch, ein kleiner Schreibtisch mit Stuhl, ein "Frisiertisch" mit Föhn und im Eingangsbereich Schränke mit viel Stauraum. Alle Schränke und Tische waren in elegantem dunklem lackierten Holz gehalten. TV gab es natürlich auch. Viele Amerikanische Sender, dann noch 2 Kinosender, in denen abwechselnd lt. Programm aktuelle Filme liefen (Bee Movie, I am Legend, 27 Dresses usw...) und dann noch ein halbes Dutzend "Bordkanäle", darunter eine Art "Airshow" für Schiffe, Bordkamera am Bug, Informationen über Destination und Landausflüge, informationen über Veranstaltungen an Bord und Restaurants, Sicherheitseinweisung usw...).

 

Es war bereits 16 Uhr und das Schiff legte unter lautem "Tuten" ab. Ich lasse die Bilder sprechen:

 

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Auf dem Sonnendeck war eine Barbecue-Auslauf-Party im Gange. Eine Band spielte karibische Klänge, die ersten lagen in den vier Whirlpools. Es gab ein Cocktail-Special und zudem konnte man 6 Bier für den Preis von 5 kaufen, serviert wurde das ganze in einem Eimer, den man den ganzen Tag mitrumtragen konnte (der Eimer hatte die Form eines blauen American-Football-Helm mit NCL-Logo, den man am Kinnschutz mit sich rum trog. Dort belegte ich mir erstmal einen leckeren Cheeseburger, dazu gab es wirklich leckeren Kartoffel- und Kohlsalat:

 

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Blick übers Sonnendeck:

 

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Wir passieren die Verrazano-Narrows-Bridge (wirklich sehr knapp, man konnte sogar das Hupen der LKW's die über uns auf der Brücke grüssten hören!).

 

Wir steuerten nun auf's offene Meer, der Lotse wurde abgeholt, die Geschwindigkeit nahm zu.

 

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Nun sollten wir ganze 2 Seetage unterwegs sein und erst am Mittwoch morgen in Bermuda sein. Natürlich geht das auch viel schneller, aber wir fuhren in Schneckentempo. Es gibt zuwenige Anlegestellen auf Bermuda, und zuviele Kreuzfahrtschiffe wollen hier hin. Die Explorer of the Seas von RCCL überholte uns (und sollte einen ganzen Tag früher auf Bermuda sein).

 

Ich startete nun zum Schiffsrundgang. Das Schiff hat 10-12 Restaurants und nochmal soviele Bars. An Bord herrscht "Freestyle"-Konzept durch und durch. Das heisst: Kein Dress-Code, keine festen Tischzeiten, keine festen Restaurants und Tischordnung, grosszügige Öffnungszeiten der Restaurants. Ein Restaurant ist sogar Rund um die Uhr geöffnet, und zudem gibt es rund um die Uhr auch kostenfrei Room Service. Die Kilos lassen grüssen :) Restaurants gibt es übrigens folgende:

-Garden Café: Ein riesiges Buffet-Restaurant mit 4 Buffets und Querbeet-Küche (vom Hamburger über Spaghetti bis zum Ceasar's Salad alles dabei)

-Venetian und Aqua: die zwei Hauptrestaurants mit Am-Platz-Service und wechselnder Karte

-Le Bistro: gehobene französische Küche (kostet ein Paar Dollar Extra)

-Cagney's Steakhouse: Steakhouse im Stil der 30er Jahre mit exquisiten Steaks und sogar Hummer, kostet 20 USD extra, die jeden Cent wert

sind

-La Cuccina: Italienisch: Pizza, Pasta, Antipasti

-Bimini Grill: Fast- und Fingerfood auf dem Pooldeck

-Salsa-Restaurant: Lecker Mexikanisch

-Blue Lagoon: schnelles Essen rund um die Uhr im American Diner-Stil. Einfache Gerichte wie Burger, Chicken Wings, Chef Salat, Fish&Chips usw. Zudem Video-Jukebox

-3 Japanische Restaurants: Asiatische Küche, Sushi und Tepanyaki

-Dazu der Room Service.

 

Also: Man verhungert nicht!

 

Ich nehme Euch mal mit auf eine kleine Schiffstour:

 

Die Aussendecks sind hübsch bemalt:

 

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Ganz oben auf Deck 12 mit Blick nach Vorne ist die grosse Spinnaker Lounge. Dort finden Spiele wie Bingo und Abends auch Musik oder Shows statt. Die Sitzgelegenheiten finde ich spitze:

 

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Das ist das Venetian-Restaurants, eines der Hauptrestaurants:

 

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Das besagte Atrium an der Rezeption mit der Java-Bar, den Glasaufzügen:

 

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Ein sehr kleiner Teil des Garden Cafés. Dort hatte ich immer das Frühstück eingenommen. Alternativ hätte ich natürlich auch Zimmerservice bestellen (aber ich mag Auswahl haben :) ) oder ins Venetian gehen können mein Frühstück am Platz bekommen (aber ich bin nicht so der Freund von Frühstück am Tisch):

 

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Der Asiatische Restaurantkomplex mit Sake-Bar:

 

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Das Blue Lagoon 24-Stunden-Restaurant (mein Stammplatz *g*):

 

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Das englische Pub (dort konnte man Nachmittags übrigens an den Grossbildschirmen Nintendo-Wii spielen). Dort wird in der Regel Sport gezeigt und es gibt eine gute Auswahl an Bieren (auch Warsteiner!):

 

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Cagney's Steakhouse:

 

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Salsa Bar und Restaurant über dem Atrium (mexikanisch):

 

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Blick nach vorne über die Balkons einiger Suiten auf den Crew-Pool-Bereich:

 

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Der Kids-Bereich mit Dinos deren Augen Nachts leuchten (das Teil ist eine Rutsche soviel ich weiss):

 

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Weinkeller und einige Tische vom "Le Bistro":

 

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Recht früh nahm ich dann im Garden Café mein Abendessen ein. Vor meinen Augen zubereitetete Quesadilla und ebenfalls vor meinen Augen zubereiterere Ceasar's Salat. Einfach, aber sehr sehr lecker:

 

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Dazu gibt es - im Gardencafé und im Blue Lagoon rund um die Uhr kostenlos - Tafelwasser, Tee, Kaffee und Eistee (aber richtigen, also einfach nur gekühlter Schwarztee, sehr erfrischend und lecker!)

 

Die "Welcome Aboard Show" mit Comedian Dave Heenan und der Bord-Showtruppe im Stardust-Theatre am Abend liess ich ausfallen und schlief in dieser Nacht dank der ruhigen See in meinem schönen Bett sensationnell gut. Seit ca. 50 Std. mein erstes Bett!

 

Montag, 05.05., Seetag

 

Ersteinmal bis 10:30 Uhr ausgeschlafen, dann ins Gardencafé gefrühstückt.

 

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Ich entschied mich für diverese Käse, Lachs, Philadelphia auf Salatgurke mit Kapern und "Graubrot", vor meinen Augen zubereitetes Omelette mit Spinat, Schinken, Tomaten und Käse, Ofentomaten "Provencale", Kartoffelecken und einem Würstchen. Dazu Eistee. Man beachte die vielen Sorten von Zucker auf jedem Tisch (allein 3 Sorten Südsstoff!!!).

 

Es gab noch soviel anderes was das Herz begehrt. Toast und Muffins, etliche andere Brotsorten, French Toast, Pancakes, Joghurts, Cerealien und Müslis noch und nöcher, selbst Bohnen... Fruchtsalat, Melonen, Ananas, Mangos... und sogar eine Ecke mit "Cooking Light", also etwas für Figurbewusste.

 

Etwas eklig fand ich jedoch die Frühstücksgewohnheiten der Amerikanischen Mitpassagieren (die wohl 95% ausmachten, daneben gab es noch ein Paar Chinesen, Kanadier, Mexikaner... und den einen oder anderen seltenen Europäer).

 

Jedenfalls schaufelten die Amerikaner wirklich ALLES auf einen Teller und mischten somit Pancakes mit Hacksteak und Frosties, darüber dann der Sirup usw usw... Aber ich nehme an das ist dort so...

 

Nun hatte ich ja zwei Seetage Zeit um so herauszufinden was das Schiffprogramm so her gibt. Auf dem Sonnendeck waren trotz der relativ kühlen Temperaturen schon viele Sonnenanbeter. Die Band spielte wieder karibische Klänge à la Jimmy Cliff, UB40 usw, die jungen Kerle und Mädels ganz gut vom Cocktail-Special (bis 12 Uhr Cocktails für 4,50 USD) leicht alkoholisiert in den Whirlpools, der Rest liegend auf den in Treppen angelegten Liegeplätzen. Wenn man was zu Trinken will gibt es an jeder Liege ein Plastikfähnchen welches man hoch klappt, dann kommt im Nu ein Kellner.

 

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Die verspiegelte Fensterfront gehört übrigens zu zwei Suiten (Garden Villen), die insgesamt 3 Schlafzimmer, riesiges Wohnzimmer mit eigener Bar, Essbereich und sogar einem Klavier haben, daneben eigener Aussenbereich mit Whirlpool und Sonnendeck. Das der Butler, Barman und Concierge im Preis inklusiv ist muss ich wohl gar nicht erwähnen :)

 

Die Bordveranstaltungen sind recht typisch. Es geht viel auf Kommerz: Specials in Boutiquen (Juwelen, Parfums, aber auch sonst ist vieles zu finden), Werbung für den Spabereich (selbst Botox-Behandlungen!), Rubbellos-Spiele, Casino noch und nöcher, sogar eine Gemälde-Versteigerug fand mehrmals statt!

 

Ansonsten gibt es aber auch viele nützliche Sachen an Bord. Z.b. bekommt man für 3.95 USD eine von etlichen internationalen "selbst aus dem Internet gedruckten" Tageszeitungen auf die Kabine, es gibt am ersten Tag nach dem Auspacken für zerknitterte Sachen "Bügeln für 50% Rabatt" und eine interessante Veranstaltung über Bemuda. Natürlich werden dort "Favorisierte" Läden genannt, aber man bekommt auch sonst gute Tipps, z.B. dass ein 3-Tages Ticket für alle Busse und Fähren nur 28 USD kostet und Tipps wie man gut individuell über die Insel kommt und was man so da sehen kann. Zudem gibt es hier und da Spiele in den einzelnen Bars, eine gut eingerichtete Bücherei mit angenehmen Sesseln und Sofas (und auch Deutschen Büchern!) und natürlich die vielen Restaurants.

 

Ein Paar Seebilder:

 

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Sehr lustig auch dieses Schild:

 

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(alles an Bord ist mit lustigen Sprüchen versehen, z.B. auf der Duschkappe steht "Karaoke not included" usw...)

 

Im Blue Lagoon nahm ich ein Paar Chicken Wings (die waren echt lecker mit einer säuerlich-scharfen Marinade) und einen Chefsalat zu mir (nicht soooo toll), während ich an der Videojukebox einen Wunschsong wählte:

 

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Überall auf dem Schiff gibt es übrigens Cheesecake. Dieser Kuchen ist göttlich. Anders als bei uns ein Mürbeteig wie aus zerstampften Butterkeksen und immer eine Erdbeer- oder Heidelbeersauce... Ich habe mindestens 2-3 Stück pro Tag davon zu mir genommen!

 

Den restlichen Seetag verbrachte ich dann an Deck mit Sonnen.

 

Und schon war der Sonnenuntergang da:

 

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An diesem Abend ging ich im Venetian essen. Der Service ist vorzüglich. Auch als alleinreisender wird man gut und zuvorkommend behandelt. Die Empfangsdame weist einem einen Tisch zu, eine Kellnerin bringt einen zum Tisch, rückt den Stuhl zurecht, legt die Serviette über den Schoss und gibt die Karte. Man wird nicht dazu gedrängt Getränke zu bestellen, Tafelwasser (Eiswasser, so kalt ist das) wird immer gereicht. Ich weiss nicht mehr was es zu Essen gab, aber man wählt immer aus 4 Gängen. Die Portionen sind relativ klein, aber wirklich vorzüglich. Ich erinnere mich noch dass es Hummerschwanz gab, und das ganz ohne Aufpreis.

 

Danach ging ich noch ins Stardust Theatre. Es sollte eine Comedy-Show mit Rich Purpura geben.

 

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Ich hatte das Schlimmste befürchtet, aber die Show war wirklich nicht schlecht. Einfach gemacht, es waren überwiegend schlechte Zaubertricks (aber das sollte ja auch so sein), guter Humor und Einbeziehung des Publikums.

 

Danach war noch eine grosse Casino-Party angesagt (die Umsätze müssen ja angekurbelt werden), mit Tänzern, Champagnerpyramide und viel Glitzer. Es war ganz interessant da durchzulaufen, aber spielen wollte ich dann nicht.

 

Den Abend liess ich dann in meiner Kabine bei einem Film ausklingen, ich glaube "I am Legend".

 

06.05., Seetag

 

Der nächste Tag war im Prinzip nicht anders. Ausschlafen, leckeres Frühstück (diesmal eher süss, Richtung Pancakes und French Toast), viel Käsekuchen, Sonnen. Doch dann zog Regen auf und ich machte es mir mit Brownies und Kuchen in der Kabine bereit und schaute Bee Movie:

 

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Dann sah ich im Programm dass der Film parallel im Bordeigenen Kino lief und zog es vor dort weiterzuschauen.

 

Ein richtiges Mittagessen gab es nicht, dafür abwechselnd Besuche im Blue Lagoon, auf der Barbecue-Party auf dem Sonnendeck und sonstwo wo man noch was essen konnte :)

 

Die Show am Abend war wirklich äusserst gut. "Band on the Run with Jean Ann Ryan Company". Ich war beeindruckt. Die Band und die Tänzer auf der Bühne waren wirklich hochkarätig, die Musikauswahl spitze, woanders würde man für so eine Show ordentlich zahlen.

 

Erst nach der Show ging ich noch ins Mexikanische Restaurant essen. Diesmal war der Kellner kurz vor Feierabend nicht so freundlich. Dennoch gab es als Appetizer Tacos zu hausgemachter Salsa, als Vorspeise und halb rohes Stuck Thunfischfilet mit einer leckeren Kruste, Hauptspeise Fajitas mit verschiedenen Fleischarten direkt aus der heissen Pfanne und als Nachspeise Crema Catalana. War wieder wirklich vorzüglich!

 

Dann hiess es früh ins Bett gehen denn ich wollte ja ganz früh morgens um halb 7 die Ankunft in Bermuda sehen!

 

07.05., Grassy Bay, Bermuda:

 

Endlich war es soweit. Ich schaute aus dem Fenster und sah Land! Verschlafene Inselchen mit kleinen bunten Häusern überall!. Hier der Blick vom Balkon:

 

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Schöne Spiegelung auf der Wasseroberfläche:

 

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Auf der Karte im Fernseher konnte ich sehen dass wir im Norden der Insel waren und dort fast bis ans östliche Ensel gefahren sind. Die "Einlaufschneise" geht dann wieder nach einer 180-Grad-Wendung nach Westen und man fährt an St. Georges Richtung Dockyards.

 

In King's Wharf lag aber noch planmässig die Explorer of the Seas, und St. Georges bzw. Hamilton selbst ist für die Dawn zu klein. Also mussten wir in Grassy Bay vor Anker gehen und tendern:

 

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In den kleinen Tenderbooten ging es dann ca. 15 Minuten an kleinen Inselchen mit vielen schönen Villen und bunten Häuschen bis zur Hauptstadt Hamilton.

 

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Alle Aussteigen:

 

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Nun war ich also wieder an Land. Auf einer Insel, die vermutlich die teuersten Hotelpreise der Welt hat, nah an den USA ist aber stolz zum Vereinigten Königreich gehört, etliche Seemeilen vom nächsten Land in der Mitte vom Nordatlantik ist und dessen Ruf einher geht mit dem "Bermuda-Dreieck" und ein Synonym für "Steuerparadies ist".

 

Welche Eigenheiten gibt es sonst noch? Gut man fährt links. Angeblich soll es auf Bermuda soviel Staus wie in London und New York zusammen geben. Dabei ist die Anzahl an Autos auf Eines pro Haushalt begrenzt! Darüber hinaus darf man auf der ganzen Insel nur 35 km/h fahren, aber niemand hält sich daran und auch die Polizei ahndet nicht vor 50 km/h. Die meisten Tode kommen in Bermuda aufgrund von Autounfällen zu stande, die zweitgrösste Ursache durch eine Art Feuerfisch.

 

Das Erste was man an der "Front Street", der Hafenpromenade erblickt ist eine riesige Britische Flagge und das sogenannte "Bird's Nest", in dem manchmal ein Polizist in Bermuda-Shorts (so laufen dort auch Geschäftsleute rum, mit farblich passenden Socken bis zu den Knien hochgekrempelt) den Verkehr regelt:

 

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Blick auf die Front Street:

 

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Zunächst habe ich direkt am Hafen bei der Bank of Bermuda ein Paar Bermuda-Dollar abgehoben. Der Bermuda-Dollar ist an den US-Dollar gekoppelt, also keine grosse Umrechnerei.

 

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Dann bin ich gleich daneben ins Ferry Terminal und habe mir dort für besagte 28 Bermuda Dollar eine 3-Tages-Karte für alle öffentlichen Verkehrsmittel der Insel gekauft.

 

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Die Gültigkeitstage werden ausgestanzt:

 

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Beim Rückgeld die erste Überraschung: Ich bekomme ein Mischmasch aus Bermuda- und US-Dollar zurück. Wie ich später noch merken sollte sind die Währungen de facto vermischt. Die Währungen sind ja ohnehin gleich viel, also vermischt sich komplett alles. Und da die Münzen sogar dieselbe Grösse haben (bei dem Bermuda-1-cent-Stück ist halt ein Schwein drauf statt irgendein Gebäude), macht es auch z.B. bei Automaten keine Probleme. So konnte ich in den USA sogar meine restliches Bermuda-Cent-Kleingeld in der Telefonzelle verwenden!

 

Vorbei ging es an einem Gebäude, welches meines Erachtens das Parlament ist:

 

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Direkt gegenüber sind die "Bermuda Customs":

 

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Offiziell waren wir in Bermuda nur in Transit, aber ich wollte trotzdem einen Stempel in den Pass, und den bekam ich auch:

 

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Dann ging es an der Polizeistation vorbei zum Hauptpostamt, in dem ich ein Paar Briefmarken kaufte:

 

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In Bermuda tragen die Polizisten übrigens immer schussichere Vesten, dabei wäre es dort nicht wirklich notwendig.

 

Was man sagen muss und was uns "Europäern" sofort auffällt. In Bermuda ticken die Uhren anders. Keiner hat es eilig. Darüber hinaus kennt jeder jeden. Also hupt auch jeder zum Gruss seinem Kumpel, die Fussgänger unterhalten sich während sie warten dass die Ampel grün wird. So hat mich eine Dame auf dem Weg zur Arbeit einfach so angesprochen, und es kam wirklich ehrlich und interessiert rüber, und hat mir von sich aus erzählt was ich mir unbedingt anschauen müsste und wie ich dort hinkomme. Sie legte mir zunächst das Fort Hamilton ans Herz, von dem man einen schönen Blick auf die Stadt hätte. Ich solle Ihr folgen, die Arbeit liegt auf dem Weg. Vor Ihrer Arbeit ankommen verabschiedete sie sich und zeigte mit weiter wie ich laufen musste. Wirklich sehr sehr gastfreundschaftlich das Ganze!

 

Die Bermudianer sind Christen, aber viele sind in presbyterischen oder anderen Kirchen. So findet man viele farbige Kirchen auf dem Weg:

 

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Und auch die Heilsarmee gibt es auf Bermuda:

 

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Das hier ist soviel ich weiss das Gerichtsgebäude. Andere Passagiere erzählten mir im Nachhinein dass sie da reingegangen wären um einem Prozess beizuleben. Wäre wohl sehr gelassen zugegangen :)

 

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Und hier das Rathaus:

 

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Dahinter gibt es einen schönen Park:

 

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Das hier ist das älteste Postamt Bermudas, in dem Ende des 19. Jahrhunderts der erste Brief von Bermuda verschickt wurde. Viel geändert hat sich darin seitdem nicht :)

 

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Für Touristen stehen auch Kutschen zur Verfügung:

 

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Die Wunderschöne Kathedrale Bermudas:

 

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Drive-In-Bankschalter :)

 

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Aber ein McDonald's oder Burger King gibt es auf der ganzen Insel übrigens nicht!! Lediglich eine KFC-Filiale hat es bis nach Bermuda geschafft.

 

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Nummernschild:

 

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Feuerwehr:

 

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Nach einem kurzen Fussmarsch erreichen ich Fort Hamilton. Dieses wurde ursprünglich gebaut um die Stadt zu verteidigen. Heute sind millimetergenau angelegte Gärten in dem Fort:

 

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Blick auf die Stadt:

 

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Man kann zudem durch etliche Hunderte von Metern unterirdischen Tunneln und in den Wall laufen:

 

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Dann hiess es zurück in die Stadt. Ich musste unbedingt Wasser kaufen.

 

Hier herrscht noch Zucht und Ordnung :)

 

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In einem ganz normalen Supermarkt staunte ich erstmal nicht schlecht über die Preise, doch logisch: Es muss so gut wie alles importiert werden! Warum die ganzen Kreuzfahrt-Amerikaner aber dann auf diese insel fahren um dort zu shoppen was die Bermudianer importieren müssen ist mir schleierhaft. Bermudianer legen übrigens grossen Wert darauf Eigenproduktion zu kaufen. So sieht man an vielen Läden aufkleber mit dem Slogan "Bermudianer kaufen bei Bermudianern" oder so ähnlich.

 

Jedenfalls kaufte ich etwas Rasiergel einer Amerikanischen Marke und etwas Wasser aus Bermudianer Herstellung für über 2 Dollar pro Liter und ging Richtung Busbahnhof. Heute sollte es nämlich noch nach St. Georges gehen.

 

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Das Busnetz ist äusserst gut. ich hatte erst alte Busse wie in Malta erwartet, doch die Busse sind hochmodern. Aufgrund der beengten Strassen sind sie relativ klein und schmal und haben einen "Schutzbügel" vorne links an der Windschutzscheibe, der Äste am Strassenrand davor abhalten soll die Scheibe zu zertrümmern. Es gibt einen Dresscode auf Bermuda, so wird kein Bus halten falls man z.B. in Badesachen an der Haltestelle steht.

 

Mit dem Bus ging es dann über viele Brückchen und Inselchen in den "East End" der Insel, zur ehemaligen und sehr touristischen Hauptstadt St. Georges.

 

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Die Aussichten sind wunderschön. Jeder der einsteigt grüsst freundlich den ganzen Bus und oftmals unterhält man sich mit seinem Nachbarn. Hier ist die Welt noch in Ordnung.

 

Wir kommen auch am Flughafen vorbei:

 

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Bermuda hat keine eigene Fluggesellschaft, aber einen täglichen BA-Flug nach London. Ansonsten ist US Airways, AA, DL und USA3000 vielgesehener Gast. Und natürlich etliche Privatjets. Aber viel los ist definitiv nicht :)

 

Und so erreichen wir St. Georges nach ca. 1 Stunde Fahrt.

 

Das hier ist der Hauptplatz mit dem Rathaus:

 

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Impressionen aus St. Georges:

 

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Ich war etwas enttäuscht. Das ist wirklich ein Nest, sehr touristisch, kaum was los, muss man nicht gesehen haben... Aber generell ist Bermuda jetzt nicht so die Insel mit unzähligen Sehenswürdigkeiten...

 

Im Hafen lag die Norwegian Majesty, die von Boston aus nach Bermuda kommt, dort 3 Tage bleibt und wieder zurückkehrt. Es ist der älteste Kutter von NCL, hat nicht einmal Balkonkabinen. Aber die Amerikaner scheinen darauf abzufahren.

 

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Zurück ging es dann mit der hochmodernen Schnellfähre in ca. 30 Minuten quer am Archipel vorbei bis zum West End an die Royal Naval Dockyards, wo die Norwegian Dawn am Nachmittag nachkommen sollte, sobald die Explorer of the Seas abgelegt ist.

 

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Innenbereich hochmodern, ich zog es aber vor einen Stockwerk höher auf das Sonnendeck zu gehen:

 

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Die Fahrt war wieder beeindruckend:

 

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Die Dockyards waren früher militärisches Gebiet, nun ist es eine Touristenattraktion für Kreuzfahrtpassagiere. Die Lage ist eigentlich blöd, total am Ende der Insel. Momentan gibt es einen Anleger, es wird aber fleissig gebaut. Es gibt eine kleine Shopping-Mall, wo jeder sienen Souvenirtrieb befriedigen kann. Und dann gibt es natürlich noch einen Mofaverleih (Leihautos gibt es aufgrund der Autobegrenzung auf eines pro Haushalt nicht) und Läden in denen z.B. der angeblich in Bermuda berühmte (und wirklich leckere) Rumkuchen hergestellt wird. Daneben gibt es noch einen Delphin-Park (mit Shows) und zu meiner Rettung eine sehr gute Bus- und Fährverbindung, die einen erlaubt schnell das Weite zu suchen (20 Minuten bis Hamilton z.B.).

 

Diesen Hahn der es offensichtlich eilig hatte gibt es auch noch :)

 

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Mofa-Verleih wartet auf die neuen Gäste:

 

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Die Shopping Mall:

 

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In der Shopping-Mall:

 

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Die Explorer of the Seas legt ab:

 

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Die RCCL-Flagge wird mit der NCL-Flagge getauscht, der Minizug, den man in diesem winzigen Hafen ja unbedingt braucht steht bereit:

 

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Und die Norwegian Dawn kommt:

 

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Delphine auf dieser Seite (auf der anderen die Freiheitsstatue):

 

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Sonnenuntergang beim Abendessen:

 

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Die Show heute war wieder von derselben Musik- und Tanztruppe und hiess diesmal "South Beach Rave", also alles auf Miami, 70-80er Jahre, heisse Rythmen und dicke Schlitten... Wieder absolut sehenswert und erstklassig, egal ob Tanz, Musik oder Gesang.

 

08.05.2008, King's Wharf:

 

Heute wollte ich baden gehen. Bermuda hat zahlreiche schöne Strände, die alle rosafarbenen Sand haben. Zudem ist das Meer türkis und sehr sauber. Am bekanntesten ist wohl der Strand namens "Horseshoe Bay" und da sollte es heute auch hingehen.

 

Aber erst ein wenig ausschlafen, lecker Frühstücken und die ganzen anderen von Bord gehen lassen. Im Urlaub hat man schliesslich Zeit. Und anderes Programm hatte ich heute nicht. Dann lief ich zur Bushaltestelle. Kein Problem, der Bus fährt alle 30 Minuten - dachte ich. Nachdem nach 45 Minuten immer noch kein Bus kam meinte ein Taxifahrer dass die Busfirma streiken würde. Na spitze! Jetzt fährt man auf eine verlorene Insel im Atlantik und dann sowas...

 

Das Problem ist aber auch, dass man sonst ohne Taxi dort nicht wirklich hinkommt. Am Fähranleger fragte ich nach ob die Information mit dem Streik wirklich stimmt, und ja - sie stimmte. Allerdings wäre dieser Streik soeben beendet worden und die Busse würden bald wieder normal fahren. Unglaublich: 10 Minuten später sass ich im Bus.

 

Die Fahrt sollte ca. 30 Minuten betragen, schon über verschlängelte Strassen in saftigem Grün durch die Botanik. Wieder grüsste jeder jeden, ich war immer noch fasziniert von dieser freundlichen Atmosphäre.

 

Selbst Friedhöfe sind hier sehenswert und idyllisch:

 

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Unser Busfahrer kurz vor einer Brücke der vielen Brücken die vielen Inselchen verbinden:

 

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Und hier Impressionen von der Fahrt, ich denke die Stimmung kommt gut herüber - Ruhe, Grün und Sonnenschein!

 

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Bald erreichten wir Horseshoe Bay. Der Busfahrer erklärte mir ich müsse hier aussteigen und dann an der Kreuzung die Strasse zum Meer runterlaufen. Der Fussweg war nicht mehr als 10 Minuten, also absolut erträglich.

 

Nun könnte man meinen der Strand wäre von Touristen nur so überlaufen, aber weit gefehlt. Der beliebteste Strand Bermudas ist halt nicht mit dem beliebtesten Strand Mallorcas gleichzusetzten und so war nur in der Nähe des "Beachhouses" (WC, Restaurant, Umkleiden, Sonnenschirmverleih usw) wirklich was los. Keine 200 Meter weiter war man fast mutterseelenallein. Und der Strand ist traumhaft:

 

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Leider kommt der rosa Sand nicht so ganz rüber. Aber glaubt mir, er ist wirklich rosa.

 

Der Nachmittag war natürlich schön. Lesen, in der Sonne liegen, Baden... Einfach spitze!

 

Doch dann war es bald wieder Zeit zu gehen.

 

Findige Bermudianer bieten die Fahrt hoch zur Hauptstrasse im Van für einen Dollar an. Ich zog es aber vor zu laufen und machte noch dieses schöne Bild:

 

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An der Strasse kaufte ich dann noch einen Müsliriegel und eine Cola an einem Strand und setzte mich ins steinerne Bushäuschen, doch da kam schon der Bus!

 

Ich beschloss auf dem Rückweg in Somerset auszusteigen, das ist ein kleiner (für Bermuda relativ grosser) Ort kurz vor Dockyards.

 

Dort gibt es sogar eine Post mit Internetcafe:

 

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Im Übrigen gibt's da sogar einen Bahnhof (aber Schienen liegen ja keine mehr :) )

 

Aber eigentliches "Highlight" von Somerset ist die "Somerset Bridge", die man hier in der Ferne sehen kann:

 

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Was an der Brücke so toll ist? Nun angeblich ist es die kleinste Klappbrücke der Welt! Es passt nur der Mast durch!

 

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Hey, das ist ja mal ne Sehenswürdigkeit (wiegesagt, so schön Bermuda auch ist, ist es mit Sehenswürdigkeiten spärlich gesät).

 

Von dem Ort an dem ich die Brücke fotografiert habe konnte man schön ins Wasser schauen und die vielen Fische sehen:

 

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Dort fischen offensichtlich viele, denn sowas hab ich auch noch nie gesehen:

 

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Eine Angelleine-Recycling-Station :)

 

Man achte auf den Aufkleber, auf dem vor der zweitgrössten Todesursache Bermudas gewarnt wird: Dem bösen Killerfisch... Wenn man einen gesehen hat steht auf dem Aufkleber drauf welche Hotline man anrufen soll um dies zu melden.

 

Weiter ging's mit dem Bus zum Schiff. Ich habe noch dieses Bild gemacht:

 

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Die Pfosten sind die Bushaltestellen!

Blauer Pfosten: Bus nach Hamilton, Rosa Pfosten (sieht man schwer auf der anderen Strassenseite weiter im Hintergrun: Bus von Hamilton. So einfach ist das!

 

Aber wenn man da auf einen Bus wartet darf man den Autos ganz schön ausweichen, glaubt mir :)

 

Und dann war ich wieder zurück am Schiff:

 

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Wieder auf dem Schiff machte ich noch ein Bild von Dockyards und mal wieder vom Sonnenuntergang:

 

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Der Dino vom Kinderbereich:

 

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An diesem Abend war ich im "Magenta" essen. Einem der Hauptrestaurants, sehr modern. Ich weiss nicht mehr genau was es gab, aber ich hatte es sehr gut in Erinnerung.

 

Die Show heute war "Second City" aus Chicago. Die Show war spitze! Es war natürlich Comedy, wobei das Prinzip der Improvisation hier alles zählt. Die Comedians wissen im Prinzip vor der Show gar nicht was sie spielen werden, da das Publikum in wesentlichen Fragen mitentscheidet: Wo findet die Szene statt, welche Persönlichkeit wird verkörpert, was passiert usw... Ich habe herzlich gelaut.

 

Danach gab es ein Highlight bei NCL: Das "Chocaholic"-Buffet. Ein riesiges Buffet nur aus Schokolade: Schokoladenkuchen aller Art, Schokobananen, Schokoladeneis, verschiedene Früchte die man in Schoko Tunken konnte, Früchte am Spiess im Schokoladenmantel, Pralinen und und und... Da mein Kalorienpensum im Prinzip sowieso schon seit dem 2. Tag an Bord überschritten war kam's jetzt darauf auch nicht mehr an und ich liess es mir gutgehen. Gut, dass die Portionen in den Hauptrestaurants überschaubar sind :)

 

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Danach machte ich noch einen kleine Verdauungsspaziergang in dieser lauen Sommernacht und versuchte mich an ein Paar Nachtbildern:

 

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Nach dem obligatorischen Käsekuchen im Blue Lagoon (ja, ich konnte es nicht lassen...) ging es dann ins Bett.

 

09.05.2008, King's Wharf:

 

Heute wollte ich nochmal nach Hamilton, nicht zuletzt um im Internetcafé von Telecom Bermuda mir die letzten Infos für meine Fahrt zu den Niagara-Fällen und Toronto zu organisieren.

 

Mit der Fähre ging es mit Irrentempo nach Hamilton:

 

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Das Wichtigste von Hamilton habe ich Euch ja gezeigt, also überspringen wir das Ganze.

 

Zurück am Schiff sollten wir heute am Nachmittag die Heimfahrt nach New York ansetzen. Nur zwei Nächte sollte die Rückfahrt dauern, da wir deutlich schneller als auf der Hinfahrt kreuzen würden. Um 16 Uhr waren die meisten an Bord. Einen Ausreisestempel gab es leider nicht. Erst wenige Minuten vor Abfahrt kamen die letzten zwei Nachzügler unter dem ironischen Applaus der auf den verschiedenen Decks an der Reling stehenden und auf das Auslaufen wartenden Passagiere an Bord (all onboard war 1 Stunde vor Abfahrt).

 

Und dann ging es los:

 

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Den Rest des Nachmittages verbrachte ich am Pool zu Sonnen und auch den leckeren Kartoffelsalat am Barbecuebuffet zu essen. Dazu die karibischen Klänge à la "Eddy Grant - Gimme Hope Joanna" (wer die Stimmung will, hier klicken und weiterlesen :) ) ging es dann über den Atlantik und wir lassen Bermuda hinter uns.

 

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Diesen Abend ging ich nicht in die Show im Stardust Theatre. Die Jean Ann Ryan Company würde wieder singen, tanzen und musizieren, allerdings zum Thema "Bollywood". Nicht ganz so mein Fall, aber ich hätte es mir sicher trotzdem angeschaut, gäbe es nicht einen anderen besseren Grund:

Eine Freundin, ebenfalls an Bord, hatte für heute Abend einen Tisch für Sie, Ihren Freund und mich im Cagney's Steakhouse reserviert. Das ist das Beste was die Norwegian Dawn zu bieten hat und kostet 20 USD Aufpreis. Das Geld ist es allemal wert, die Steaks die dort im Ambiente von Al Capone und den 30er Jahren serviert werden kosten woanders ein Vielfaches. Auf der Karte gibt es auch exquisite Fischgerichte bis hin zum Hummer. Das Essen war natürlich vorzüglich, der Service sowieso. Ich habe mich nicht wirklich getraut Fotos zu machen, habt also ein Nachsehen.

 

An dem Abend gab es dann noch eine "White Hot Party". Man sollte ganz in weiss kommen, den ganzen Tag über konnte man für 15 USD an Bord schon entsprechende T-Shirts mit einem schwarzen NCL-Aufdruck kaufen, aber Party machen kann ich auch woanders. Stattdessen liessen wir den Abend im englischen Pub bei einem irischen Cider ausklingen und dann ging es auch schon ins Bett.

 

10.05.2008, Auf See:

 

Junge hab' ich schlecht geschlafen! Das Schiff hat geschaukelt und geschaukelt, die Wellen haben Lärm gemacht, alles hat geknarchzt. Irgendwie war ich im falschen Film. Erstmal den Fernseher angemacht:

 

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Ach ja, 6-Meter-Wellen, okay das erklärt warum die Gischt selbst bis zum Deck 9 hochspritzt, so dass für Sekundenbruchteile draussen alles ganz weiss ist. Ausserdem ist es grau und übelst windig. Au Backe, und ich dachte ich habe keine Probleme mit Seegang. Mir war so speiübel... Solange ich liege ist alle gut... Also versuchte ich nochmal zu schlafen. Eine Stunde später ging's nicht mehr und dann war es ein Kampf mit mir selbst: Entweder ich schaff es bis zur Rezeption mir Mittel gegen Seekrankheit zu holen aber muss dafürt echt bis zur Rezeption kämpfen, oder ich verrecke langsam aber sicher hier im Bett. So kam es mir zumindest vor. Ich entschied mich für erstere Variante.

 

Wieder in der Kabine zurück dachte ich ich müsse was essen und bestellte mir einen Ceasar's Salad und ein BLT-Sandwich im inkludierten Roomservice:

 

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Ein Bisschen BLT-Sandwich und ich musste mich fast übergeben, also schlief ich nochmal 2 Stunden. Dann wurde ich vom Telefon geweckt. Es war schon zwölf. Eric, mein Zimmersteward, fragte mich ob alles okay sei und ob ich wüsste dass ich an der Rezeption Mittel gegen Seekrankheit bekäme. Fand ich echt supernett und sagte ihm es sei alles in Ordnung und bedankte mich für seine Aufmerksamkeit.

 

Irgendwie ging es jetzt aber. Ich nahm noch eine zweite Pille, ass Sandwich und Salat und konnte dann sogar den Rest des Tages ganz gut geniessen. Das Zeug wirkt gut! Überall an den Treppen, Lifts und den Geländern lagen Spucktüten aus. Ich ging erstmal zum Duty Free, schliesslich wollte ich ja noch günstigen Alkohol erwerben. Ich erstand eine 1,14 (!!) Liter-Flasche Bacardi für sage und schreibe 9 USD.

 

Dann wollte ich mir das Aussendeck anschauen, die Pools waren leergepumpt (logisch):

 

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Als ich wieder in meine Kabine kam fand ich nicht nur eine gesäuberte Kabine vor, sondern auch ein ganzes "Abreiseset" an Zetteln. Zunächst erstmal das US-Einreiseformular und die Zollerklärung. Dann eine Information was man am letzten Morgen machen kann, und welches Programm (Frühstück, Musik in welchen Bars usw) es noch geben wird. Dann noch allerlei Informationen zu Ablauf der Ausschiffung, Informationen wo und wie man Taxis, Limousinen und Busse findet, was man einführen darf, warum einem 10 USD Trinkgeld pro Tag (die verdient sind!) pauschal vom Bordkonto belastet werden), wo man seinen Alk abholen kann usw...

 

Aber interessanter noch war ein Formular für das man sich zur "Freestyle Express Disembarkation" anmelden konnte. D.h. man darf wannimmer man will von Bord, muss sein Gepäck aber selbst mitnehmen. Normalerweise bekommt man farbige Gepäckbänder, die am Koffer befestigt werden. Man stellt die Koffer Abends vor der Kabine und Nachts wird das Gepäck eingesammelt und man wird nach Farbe zu einer bestimmten Uhrzeit zur Ausschiffung aufgerufen. Da ich aber ohnehin schnellstmöglich von Bord wollte da ich ja noch einen langen Tag hatte, kam mir das gerade recht und ich meldet mich für die Express-Ausschiffung an.

 

Beworben wurde auch ein interessantes Programm, welches sich "Freestyle Rewards nennt". Man zahlt 250 USD als Anzahlung auf eine beliebige nächste Kreuzfahrt schon jetzt an Bord. Welche Kreuzfahrt man machen will muss man noch nicht entscheiden. Man muss lediglich dann in aller Ruhe innerhalb 12 Monaten die nächste Kreuzfahrt buchen, und diese muss innerhalb der nächsten 3 Jahre stattfinden. Und dann werden die 250 USD als Anzahlung berücksichtigt. Damit sich das lohnt bekommt man 100 USD auf sein Bordkonto gutgeschrieben. Sprich, man bekommt zwar 250 USD sofort belastet, aber im selben Zeitpunkt dafür wieder 100 USD gutgeschrieben. Kein schlechter Deal oder? Man kann sogar binnen einer gewissen Frist das ganze rückabwickeln, bekommt seine 250 USD zurück, muss aber auch die geschenkten 100 USD wieder an NCL zurückerstatten. Eigentlich ein echt gutes Programm! Wenn man weiss man will wieder mit NCL verreisen, dann ist das wirklich gut!

 

Den restlichen Tag liess ich langsam angehen. Relativ viel Essen, in der Lounge chillen und Bitter Lemon trinken, das eine oder andere Souvenir in der Boutique kaufen, Karten schreiben...

 

Wenn ich mich recht entsinne war ich Abends sogar "nur" im Garden Café essen, danach noch mal im Blue Lagoon.

 

Die Show heute waren die 2 Comedians Rich Pupura und Dave Heenan. Sehr amerikanisch aber dennoch erträglich unterhaltsam, sehr leichte Kost.

 

Viel lustiger war danach in der Spinnaker Lounge der erneute Auftritt um 11 Uhr Abends - nur für Erwachsene - von Second City. Diesmal sollte sich das amerikanische Publikum etwas derber herausstellen, als es von den Comedians verlangte eine Szene auf zwischen Cruise Director und Assistant Cruise Director in der Kabine des Kapitäns darzustellen. Und das war bei weitem nicht alles was an dem Abend geboten wurde. Jedenfalls wurde herzlichst gelacht, die Truppe hat's wirklich drauf und kommt sehr authentisch rüber.

 

Der Wellengang liess am Abend auch wieder nach und so war die Nacht ganz angenehm. Ich ging relativ früh schlafen um die Einfahrt in New York nicht zu verpassen.

 

In der Kabine fand ich noch 2 Cookies - die göttlich geschmeckt hatten - wie ich fand eine nette Idee und etwas Reiseproviant.

 

11.05.2008, New York City:

 

Erst einmal ein letztes ausgibieges Frühstücl:

 

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Dann ging es auf das Aussendeck ganz nach vorne. Es hatten sich auch ein Paar andere Frühaufsteher eingefunden, aber für die meisten Passagiere, die ja sowieso aus der Gegend kamen, war das Einlaufen offensichtlich nichts Besonderes. Zumindest war das Wetter besser als eine Woche zuvor, als ich morgens nicht mal die Spitzen der Wolkenkratzer sehen konnte:

 

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Diesesmal fuhren wir an dem Hafenterminal vorbei und legten daneben an einem Rostteil an, welches ich vor einer Woche für einen nicht mehr in Betrieb beifndlichen Anleger gehalten hatte.

 

Die Kurve hat es echt in sich, ist zwar "nur" wie mit einem PKW vorwärts einparken, aber probier das mal mit einem solchen Pott! Man braucht jedenfalls Hilfe:

 

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Und hier das "glorreiche" Cruise-Terminal. Äusserst zweckmässig würde ich mal sagen. Überall splittert Farbe ab, alles rostig, und dass die Gangway überhaupt funktioniert hat wundert mich sehr. Mir schien's als wurde die damals für die Ankunft der Titanic gebaut...

 

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Die Ausschiffung verlief sehr schleppend. Offensichtlich hatte ein Grossteil des Schiffes die Express-Ausschiffung gewählt, so dass diese gar nicht mehr so "express" war. Nach einer guten halben Stunde Rumstehen in den Gängen - die Amis reissen über sowas eher lockere Witze während hierzulande wohl der kollektive Aufstand geprobt würde - ging es dann von Bord und dort erstmal zur Einreisekontrolle. Das läuft genau wie am Flughafen. Ca. 15 Schalter aber das geht alles andere als schnell. Irgendwie hatte ich den Eindruck die hätten da nur die Praktikanten sitzen, die erstmal an uns "üben" dürften. Klar - sie waren super super freundlich - aber Junge, der musste an einer Checkliste ablesen was er alles machen muss :) Aber zumindest hat alles geklappt. Fingerabdrücke (allerdings die "alte" Methode, nicht alle 10), Webcambild und Stempel, und schon waren wir wieder in den USA.

 

Noch ein letztes Bild:

 

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Lustig die New Yorker Polizei am Hafen, Jerry Cotton ist nie mit sowas rumgefahren :)

 

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Jetzt weiss ich auch warum wir nicht an dem "modernen" Terminal anlegen durften: Die Norwegian Spirit kam gerade aus den Bahamas wieder:

 

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Irgendwie war ich zu geizig um mir ein Taxi zu gönnen und ich wollte noch NY auf mich wirken lassen, also lief ich bis zur Hertz-Station in der 34ten Strasse. Irgendwie fand ich dieses Bild New York-typisch:

 

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Bei Hertz war ich dann gegen 10 Uhr und dahm meinen blauen Chevy Cobalt entgegen. Ein schönes Fahrzeug! Die Mietverträge kommen dort auf Papiertickets (genauso gross wie Flug-Papiertickets, nur eben Blankoweiss). Man unterschreibt wie hierzulande z.B. bei Sixt aug einem Display.

 

Das Autofahren war gar nicht so schlimm wie ich es erwartet hatte, und so ging es den Hudson entlang zur Washington Bridge.

 

Ich wusste nicht wie hoch die Maut ist, und die wollte ich mir sparen und auch was vom Land sehen. Die schnellste Strecke geht nicht quer durch, sondern hoch nach Albany und dann über Syracuse, Rochester und Buffalo nach Niagara Fally NY, dort wollte ich meinen Mietwagen nahe des Flughafens abgeben (ich rechnete mit einer Ankunftszeit von 17-18 Uhr) und dann mti dem Bus zur Grenze fahren, über die Rainbow Bridge laufen und spätestens um 20 Uhr im Hotel sein). Eigentlich wollte ich ja noch günstig in einem Outlet einkaufen, aber ich verwarf die Idee, denn ich wollte ja was sehen und zudem nicht erst um Mitternacht ankommen.

 

Nun zur Route: Um Maut und Umweg zu sparen und auch was vom Land zu sehen entschloss ich mich - das sah auf der Karte am schnellsten aus - den Highway 17 bis Binghampton zu nehmen. Von dort mal schauen. Entweder die 17 weiter bis Elmira und dann weiter über die Interstate nach Rochester, oder - warum auch nicht - an Ithaca vorbei über die Finger Lakes.

Kennt jemand den Film Road Trip? Wo Sean William Scott mit seinen verrückten Studienkollegen nach Austin Texas fährt um dort ein Video abzufangen, was er aus Versehen seiner Freundin geschickt hat, obwohl er auf dem Video mit einer anderen Frau fremdgeht und Tom Green daheim Mitch die Schlange füttert? Nun das spielte in Ithaca :) Und ich war ja auch auf sowas wie einem Road Trip, da könnte man dieser kleinen hübschen Unistadt doch einen Besuch abstatten.

 

Aber es kam anders. Aber zunächst erstmal zurück auf die Strasse. Ich war nun in New Jersey auf dem Highway nach Norden. In USA wohl alltäglich - für mich das Erste Mal: Breite Strassen mit Motels, Fast Foods, Tankstellen und sonstigen Läden aneindendergereiht an jeder Seite:

 

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Danach wurde es etwas idyllischer (auf Hwy 17 im Harriman State Park):

 

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Und plötzlich war ich an einem Supermarkt in Woodbury - Woodbury - Woodbury!!! Das Outlet! Rein zufällig gefunden, und dann hab ich natürlich auch gehalten. Hat mir gut gefallen, obwohl Sonntag nicht zu sehr überlaufen. Gute Ware, wirklich gute Preise, grosse Auswahl und das ganze recht nett angelegt (vielleicht ein wenig zu Disneyland-like, aber ganz nett). Ich erstand 3 Jeans, 4 T-Shirts, einen Gürtel, nahm noch ein Paar T-Shirts für meine Freundin mit, noch ein Sweatshirt, ein Hemd und dies und das... Dann im Auto alles umgepackt, in die Reisetasche rein und genau meine 175 EUR-Einfuhrerlaubnis respektiert. Nicht zuviel gekauft, aber schöne Sachen gekauft und dabei Schnäppchen geschlagen.

 

Nur leider war es schon 17 Uhr!! Au Backe!

 

Hier noch ein Bild vom Mietwagen in Woodbury:

 

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So, jetzt hiess es aber keine Zeit verlieren und ab auf der 17 Richtung Binghamton. Eine gute Wahl, die Strecke ist traumhaft. Und auch gar nicht soviel langsamer, denn auch auf er Interstate-Variante nach Albany hätte ich nicht viel schneller fahren dürfen als hier. Die Geschwindigkeitsbegrenzungen sind echt niedrig, man kommt schwer voran. Aber dafür angenehm mit Tempomat. Und einem Radiosender der 90-er-Eurodance-Hits spielt, und das in New Jersey :)

 

So fuhren wir durch den Nationalpark von Catskill durch eine menschenleere Gegend. Hier gibt es nur Wald - Laubwald. Und teilweise ist er wie im Herbst richtig rötlich gefärbt. Eine tolle Sicht.

 

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Es ist recht hügelig, es gibt viele Flüsse mit Steinbett, die sich an/unter dem Highway schlängeln.

 

Interessant finde ich, dass man vor jeder Ausfahrt 3 Schilder findet "Food Exit", "Hotel Exit", "Fuel Exit" (oder so). Und auf jedem Schild ist ein Logo der Marke zu finden, bei der man bei der Ausfahrt Tanken, Schlafen oder Essen kann. Gerade bei den "Hotels" findet man an fast jeder Ausfahrt - selbst in so einer Pampa - dieselben Ketten - unglaublich!

 

und so war die Sonne dann auch über den Wäldern untergegangen und es war dunkel als ich Binghamton erreichte, und ich hatte noch nicht mal die Hälfte. Ich wollte nun auf schnellstem Wege zu Grenze und entschied mich daher über die Interstate 81 nach Norden nach Syracuse zu fahren, und dort dann auf die mautpflichtige Interstate 90 bis Buffalo.

 

In Cortland-Polkville fuhr ich dann ab um zu tanken. Was für ein Nest! Aber erstmal verstehen wie hier die Zapfsäulen funktionieren. Ein junger Mann um die 25 kam raus und meinte ich müsse Vorkasse leisten. Ich sagte ihm dass ich mit Karte zahlen wollte. Er erkannte offensichtlich dass ich Tourist war und schaltete die Säule frei. Andere Kunden gab es so spät am Sonntag Abend nicht und so unterhielt er sich ein wenig mit mir "Oh, you're from Germany, you know my brother in the army and was over there for 6 months. You have georgeous women there, he showed me pictures"... Ja nee ist klar... Dann fing er an über die hohen Benzinpreise zu schimpfen. Als ich ihm erklärte dass das Benzin bei uns fast das Doppelte kostet wollte er mir nicht glauben und lenkte das Gespräch auf wo ich denn eigentlich hin wolle "Oh, Niagara Falls, poor guy you have a long way to go, that's a 3 hours ride from here!" (ist der Arme nie aus seinem Nest herausgekommen? 3 Stunden fahr ich auch von Wiesbaden nach Stuttgart...). Aber ein ganz netter Typ. Hab ihm noch 2 Flaschen koffeinhaltige Limonade abgekauft und weiter gings.

 

Kurz vor Syracuse hatte ich dann mächtig Hunger. "Food Exit" verkündigte einen McDonald's, also rausgefahren, wieder so ein richtiges Bauernnest, aufgepasst nicht vom nächsten Trecker angefahren zu werden und dann stand ich mitten auf einer Dorfkreuzung mit einer beleuchteten Holzkirche:

 

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Und hier soll ein McDonald's sein? Ca. 1 Km weiter wurde ich dann fündig.

Gestärkt ging es weiter durch Syracuse auf die Interstate.

 

Aber erstmal durch's Mauthäuschen. Da steht mutterseelenallein ein Typ in einer zu beiden seitenen offenen Kabine und drückt Dir eine Bordkartengrosse Karte in die Hand, auf der drauf steht wo Du aufgefahren bist und eine Tabelle, auf der ersichtlich ist wieviel man bei welcher Ausfahrt Maut zahlen muss. In Europa würde man sich einfach ein Ticket ziehen :)

 

Auf der Strasse war wenig los und die letzten 250 km bis Buffalo gingen recht flott. Allerdings fing es an richtig stark zu regnen, was ich ja Nachts auf der Autobahn gar nicht mag. Auch kam ich an 3 Unfallstellen vorbei... Die Rettungsdienste hatten viel zu tun.

 

Doch bald erblickte ich die blauen Lichter des Flughafen Buffalos, kam an das letzte Mauthäuschen, gab die Karte und die Kohle ab und fuhr auf den Stadtring. Buffalo schien auch diesen Sonntag genauso tot wie vor 8 Tagen...

 

Weiter ging's Richtung Norden über Grand Island (die Brücke kostet auch 1 USD Maut) und schon war ich in Niagara Falls, New York. Es war gar nichts los und es war schon Mitternacht... Keine Maus auf der Strasse, strömdender Regen, na super... Also erstmal aufgetankt und an der winzigen Telefonzelle (naja es ist ja keine "Zelle", vielemehr ein unüberdachtes Telefon) hinter der Tanke eine Taxe organisiert. Bei der Hotline hiess es, dass man so spät keine Taxen mehr bestellen solle (hä?? Feierabend oder was? und was machen die ganzen Honeymooner die in den unzähligen Motels pennen?) und man gab mir eine Handynummer. Also wieder angerufen. Ich fragte wieviel ein Taxi von der Military Road zur Rainbow Bridge kosten würde, zu meinem Erleichtern angeblich nur 17 Dollar (ich war mir nicht sicher ob er Siebzig (!) meinte) und sagte ihm er fände mich in 10 Minuten an der Hertz-Station. Dort gab ich dann meinen Wagen in einer gottverlassenen Gegend ab und zum Glück kam dann auch das "Taxi". Junge junge, was für ein Teil... Ein ganz alter schwarzer Wagen mit weisen Türen auf denen hab abgebröckelt "Lasalle Taxi" stand/steht. Das Auto erinnerte mich an ein Polizeiauto aus irgendwlechen Serien aus den 70ern... Der Fahrer war auch ein Phänomen. Er sah genauso aus wie der Blonde aus "Fear and Laughing in Las Vegas", fettiges ungepflegtes wasserstoffblondes langes Haar, bleiches Gesicht und Nickelbrille.

 

Aber es war ein ganz netter Kerl. Wir fuhren den Niagara-Boulevard an unzähligen schäbigen Motels mit wohlklingenden Namen vorbei, er liess mich am Automaten noch Geld abheben und dann an der Brücke raus. Letztendlich habe ich sogar weniger als 17 Dollar gezahlt.

 

Inzwischen war es sicher 1 Uhr morgens, und so lief ich im strömenden Regen mit riesigem Hartschalenkoffer, Einer Reisetasche, einem Rucksack und Regenschirm zur Brücke.

 

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Blick zurück:

 

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Irgendwie kam ich nicht durch's Drehkreuz. Ich wusste es kostet ein Paar Cent "Fussgänger-Maut", aber irgendwie tat sich nichts. Also in die Zollstation rein, den US-Grenzern gesagt ich möchte ausreisen. Das hat die gar nicht gejuckt, bis dahin wusste ich gar nicht dass die US-Behörden bei Ausreise gar nicht kontrollieren (hätte ich mir aber denken können , schliesslich gab es bei der Abfahrt im Hafen von New York auch keine Kontrolle). Und so ging es über die Brücke.

 

"Grenzstein":

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Man konnte das Rauschen der Fälle hören und die vielen Lichter auf beiden Seiten gut erkennen. Klein-Las-Vegas!

 

Auf der anderen Seite ging es dann zu den kanadischen Grenzern. Die Mitarbeiterin legte Ihr Buch weg und startet ihr Interview. Besonders störte sie dass sie in Ihrem PC sehen konnte dass ich ja in Toronto vor 10 Tagen eingereist bin, aber kein Stempel dafür im Pass war. Letztendlich liess sie sich überzeugen dass der Kollege das wohl "vergessen" hatte, ich bekam meinen Stempel und war drin.

 

Das Bild dass sich dann bot war wohl eher ein schlechter Scherz. Niemand auch hier auf der Strasse. Trotzdem überall Leuchtreklame und Lautsprecher aus denen "Boys of Summer" von Ataris lautstark rockte! Dazu noch eine Art "Starwalk" auf dem Gehweg. Wo bin ich hier???

 

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Ich fand mein Hotel relativ schnell, es war im Prinzip gleich in einer höhergelegenen Parallelstrasse zur Grenze. Es war das Days Inn. Und es war schlecht. Ich hatte ja schon einiges gehört, aber es war wirklich schlecht. Anderersteits, es war fast 2 Uhr morgens - also auch egal. Das Bad war aber relativ sauber, es gab Duschgel, Zahnbürste, Schampoo und sogar ein Handtuch, dass zu einem Tier gefalten wurde. Das Schlafzimmer war zwar sehr gross, man versunk aber regelrecht in den tiefen dreckigen feuchten Teppich, Lampen waren kaputt und und und... Aber für eine Nacht würde es reichen, es war mir eh alles egal jetzt :)

 

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12.05.2008, Niagara Falls:

 

Dennoch schaffte ich es äusserst früh aufzustehen um mir die Niagara-Fälle anzuschauen. Und kein anderer war so früh dort unterwegs, daher super "Touristenfreie" Zone... Es war wieder sehr regnerisch und bedeckt. Die "Attraktionen" (Maid of the Mist u.ä.) waren noch nicht geöffnet, also würde ich nicht bis an die Fälle ranfahren, aber das war schon okay so - die Zeit hätte eh nicht gereicht - schliesslich müsste ich noch nach Toronto fahren und meinen Flug nach Deutschland kriegen.

 

Ein Blick auf das Hotel:

 

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Und auf die Scheusslichkeiten in Niagara Falls, ON:

 

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"Skyline":

 

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Die Fälle selbst:

 

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Auch so sind sie wirklich beeindruckend. Schade das sich sowenig Zeit hatte und das Wetter so schlecht war, aber dennoch war es auf jeden Fall wert die Fälle - auch so zwischen Tür und Angel - gesehen zu haben.

 

Dann ging es mit dem "Niagara Transit"-Bus in das eigentliche Zentrum von Niagara Falls, etwas nördlich. Dort ist der Hund begraben. Alles ist heruntergekommen, selbst in der Hauptstrasse findet man Ruinen...

 

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Hätte ich nicht erwartet, die Stadt müsste doch ganz ordentliche Einnahmen haben...

 

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Mit Coach Canada ging es dann nach Toronto. Der Bus war pünktlich und ich habe die ganze Fahrt geschlafen. Es sind ja nur ca. 2 Stunden. In Toronto gelang mir noch dieses Bild:

 

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Mit der U-Bahn ging es dann zum Flughafen. Dort war an den LH-Schaltern die Hölle los. Sowohl der FRA- als auch der DUS-Flug wurden abgefertigt. Sehr ärgerlich und eigentlich unnötig: Es gibt keinen Automaten-Check-in. Dafür gab es aber einen freundlichen - und auch deutschsprechenden Herrn der den Passagieren den richtigen Weg gezeigt hat. So wurden Gäste die mit LH-Flugnummer auf die zeitgleicht fliegende AC-Maschine gebucht waren zur AC geschickt und andersrum... Wie soll eine Lieschen Müller bei so einem Codeshare-Chaos auch durchblicken?

 

Bei der Sicherheitskontrolle war ebenfalls viel los. Die Mitarbeiter wiesen uns darauf hin dass man auch 200 Meter weiter rechts eine andere Kontrolle nutzen könnte, und an der keine Wartezeit wäre. Keiner glaubte dem so richtig, ich ging trotzdem hin und siehe da ich stand als einziger Pax vor 3 oder 4 gut besetzten Röntgenmaschinen.

 

Am Gate angekommen fragte ich noch nach einem Notausgang. Die Dame meinte "es könne sein dass da noch einer frei wird" und fragte mich ob sie meine Bordkarte behalten könnte, sie würde mich aufrufen... Nun gut, das riecht nach Upgrade... Wollte ich zwar gar nicht, aber warum auch nicht :)

 

Dann wurden 3 Leute ausgerufen, eine andere Dame erhielt das Upgrade, ich nicht, aber auch nicht schlimm, war ja gar nicht meine Absicht, ausserdem hab ich ja ohnehin nicht viel für den Flug bezahlt.

 

Der Rückflug war pünktlich - soviel weiss ich noch. Ansonsten muss ich zugeben dass ich mich an nicht sehr viel erinnere, da ich sehr müde war und viel geschlafen hatte. Es war aber viel ruhiger als auf dem Hinflug, ich habe auch nie die Sonne ganz untergehen sehen.

 

Pünktlich um kurz nach 6 landeten wir in DUS. Gleichzeitig kam die Maschine aus EWR und so war es richtig voll. Durch die Bauarbeiten wurden wir "blockabgefertigt" und die Wartezeiten waren recht lange. Die Einreise ging dann aber ganz flott, ich musste auch nciht lange auf mein Gepäck warten und so war ich schnell auf dem Weg zum Flughafenbahnhof. Von dort ging es dann wieder zurück nach Hause und gleich wieder ins Bett :)

 

Ich hoffe der Bericht hat Euch gefallen, auch wenn er nicht so fluglastig war. Ich denke aber Bermuda ist eine Destination die durchaus einen Bericht wert ist, und auch von einer Kreuzfahrt liest man ja nicht alle Tage. Ich hoffe das Lesen hat Spass gemacht, und ich bitte um Nachsicht falls jemand es nicht sooo toll fand, da der Flugaspekt vernachlässigt wurde.

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Wow.

Wegen dir bin ich bis halb 4 aufgeblieben, um den Bericht fertigzulesen :)

 

Habe einiges wiedererkannt:

- Die unfreundliche Befragung in Toronto am Flughafen, hab da sogar noch ein Privatverhör bekommen. Naja ein Ein-Tages-Besuch mit ein paar netten arabischen Visas im Pass sind wohl leider zu viel des Guten :)

- das doch recht häßliche Toronto und Niagara Falls

- das Chaos beim LH Checkin in YYZ

- ich war im Applebee's unter deinem Hotel was essen :)

- bin mit derselben Maschine aus Toronto am selben Tag zurückgekommen und bei uns waren auch einige Eishockey-Spieler im Flieger

 

Ansonsten Klasse Fotos von der Kreuzfahrt und den Bermudas. Und das war auf jeden Fall richtig, das nicht herauszukürzen!

 

Vielen Dank für die Zeit und Mühe, die dieser Bericht zweifelsfrei gekostet hat.

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So, mit 3 Anläufen habe ich den Report heute auch fertiggelesen. Sehr ausführlich alles, aber sehr spannend und interessant geschrieben und überhaupt nicht langweilig. Ein paar Sachen sind auch mir bekannt vorgekommen, das "schöne" Niagara Falls, das wirklich absolut ausgestorbene Buffalo(da ist echt nie was los, egal welche Tageszeit), wie auch der ganze Staat New York, ein echter Totentanz. Von so Geisterstädten wie Syracruse und Albany wollen wir gar nicht sprechen. Ich glaube es gibt mehr Mc Donalds da als Menschen auf der Strasse.

 

Mit Greyhound kann man echt großes Pech haben, die lassen öfters Leute irgendwo in der Pampa stehen, wenn sie mal gerade wieder die Busse tauschen, der nächste Bus kommt ja dann am nächsten Tag....

 

Danke für die viele Arbeit! ;)

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  • 1 Monat später...
Ich war schon sehr müde und bin zu den verschiedenen Airlineschaltern gegangen um nachzufragen was ein Flug von Toronto oder notfalls Buffalo nach NYC kosten würde. Ich habe gelernt dass es so etwas wie Ticketschalter nicht gibt, sondern Tickets werden am Check-in-Schalter gebucht. Die Flüge waren aber erwartungsgemäss astronomisch teuer,

 

LAN Chile fliegt immer Samstags für $83 von Toronto nach New York...

 

Unglaublich günstig, wenn man die Full Fare Tarife von Delta und Co. sieht...

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