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[Tripreport] Belgrad (STR-BEG-STR)


Tecko747

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Liebe Freunde des Fliegens, liebe Freunde des Reisens. Es geht mal wieder in die Luft! Im Laufe der letzten 5 Jahre konnte ich dank der Billigflieger große Teile Europas bereisen. Übriggeblieben sind lediglich einige wenige weiße Flecken, in die ich bisher noch nicht vorgedrungen war. Einer davon ist die serbische Hauptstadt Belgrad. Mit rund 1,6 Millionen Einwohnern im Südosten der pannonischen Tiefebene gelegen.

 

Vor einiger Zeit nahm Germanwings die Stadt ab Stuttgart ins Streckennetz auf. Die etwas raren Frequenzen verhinderten jedoch einen für mich typischen Wochenendbesuch. Also wartete ich ab, bis ich Urlaub hatte und endlich kannte es losgehen. Losgehen in ein junges, mir bisher fremdes Land: Serbien.

 

Im Gegensatz zu meinem letzten Besuch in Zagreb ging im Flieger alles recht gewohnt vor sich. Keine Passagiere die kurz nach dem Aufsetzten aufsprangen, keine Passagiere die mit großen Mengen von „Handgepäck“ am Flugsteig warteten. Wie man vermuten kann, dominiert auf dieser Strecke der Freunde- und Verwandtschaftsverkehr. Klassische Touristen oder Geschäftsreisende konnte man auf den ersten Blick nur sehr vereinzelt ausmachen. Betrachtet man jedoch die Entwicklung des Streckennetzes in letzter Zeit, scheint jedoch Germanwings gerade auf diesen Strecken gutes Geld verdienen.

 

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Stuttgart (STR) – Belgrad (BEG)

Germanwings 4U2924

A319

D-AKNN

 

Leider war das Wetter auf der ganzen Strecke durchweg schlecht. Und auch bei der Landung wurden wir von Regen begrüßt. Statt der erwarteten hochsommerlichen Temperaturen herrschten auf dem Balkan kühle 15 Grad.

 

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Im Landeanflug ging es direkt über Neu-Belgrad. Es wird dominiert von Plattenbauten.

 

Vom Terminal erreicht man mit dem JAT-Bus in rund 20 Minuten die Innenstadt, wo es mehrere Haltepunkte gibt. Ich entschied mich dafür nach der Save-Brücke am zentralen Busbahnhof auszusteigen. Achtung: Der Bus in Gegenrichtung fährt nicht vor dem Busbahnhof sondern einige Meter entfernt vor dem Haupteingang des Bahnhofs ab.

 

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Einige Straßenzüge davon entfernt lang mein Hotel „Prag“. 1978 erbaut, seitdem wurde wohl auch nicht mehr viel renoviert. Auch die Fenster dienten eher dem Regen- als dem Schallschutz. Doch die sehr zentrale Lage wog diese kleinen Mängel schnell wieder auf.

 

Als ich gerade den Fernseher eingeschaltete, herrschte auf vielen Kanälen große Aufregung, War doch an diesem Tag der lange gesuchte bosnische Serbenführer Radovan Karadžić in Belgrad festgenommen worden. Teilweise berichteten die Medien von einigen Unruhen in der Stadt. Ich war also gespannt was mich morgen erwarten wurde.

 

Schon beim Frühstück am nächsten Tag fielen mir zahlreiche Reporter und Kamerateams auf, die sich inzwischen auch schon im Hotel einquartiert hatten und die Welt mit neuesten Informationen zu versorgen.

 

Doch um es kurz zu machen: Außer einer starken Polizeipräsenz war auf meiner Erkundungsstour durch die Stadt nicht mehr von Unruhen zu spüren. Vielmehr machte mir das Wetter zu schaffen, das zu gar nicht zum herumschlendern einlud. Aber da musste ich nun durch.

 

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Belgrads wichtigste Sehenswürdigkeit ist eine Mittelalterliche Festung, Kalemegdan genannt.

 

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Nationaltheater

 

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Parlamentspalast der Serbischen Regierung

 

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Altes Schloss

 

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Kathedrale Hl. Sava: Größte Kirche der Balkanhabinsel, mit vergleichbaren Abmessungen wie die Hagia Sophia in Istanbul. Wie bei vielen großen Kirchen üblich war die Bauzeit extrem lange. 1935 begonnen, wurde das Gotteshaus erst im Jahr 2004 eingeweiht.

 

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Kurze Zeit darauf entdeckte ich ein Gebäude, das noch starke Kriegsschäden aus dem Jahr 1999 aufwies. Damals wurde die Stadt im Zuge des Kosovokriegs von der NATO aus der Luft bombardiert. Dabei wurde auch der Fernsehturm der Stadt zerstört. Mit seinen 202m Höhe war er das höchste Bauwerk in Südosteuropa.

 

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Auto- und Straßenbahnbrücke über die Save, die hier in die Donau fließt. Die Save ist der wasserreichste Nebenfluss der Donau überhaupt und kann auch von Binnenschiffen befahren werden.

 

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Direkt an der Mündung liegt ein großes Naturschutzgebiet. Im Hintergrund, auf der anderen Seite der Save liegt Neu-Belgrad.

 

Am nächsten Tag marschierte ich von meinem Hotel wieder zum Hauptbahnhof um die Bus zum Flughafen zu nehmen.

 

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Historische Dampflok vorm dem Hauptbahnhof.

 

Als wir mit dem Bus über das Flughafengelände fuhren, entdeckte ich ein merkwürdiges, futuristisches Bauwerk. Daneben war ein Schild „Air Museum“ angebracht. Nix wie rein dachte ich mir.

 

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Das Baumerk wurde 1989 eröffnet, zeigt sich aber inzwischen schon wieder stark renovierungsbedürftig. Neben vielen Ausstellungsstücken der ehemaligen yugoslawischen Luftwaffe werden auch einige außergewöhnliche Trophäen präsentiert…

 

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…Trümmerteile abgeschossener amerikanischer F16 und F117 sowie zerstörte Nato-Drohnen.

 

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Im Freigelände stehen einige größere Maschinen. Darunter diese herrliche, formschöne JAT-Caravelle.

 

Etwa zwei Stunden vor Abflug ging ich wieder zurück zum Terminal.

 

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Immer wieder begegnete in den beiden Tagen großflächiger Werbung für den European Song Contest. Letztes Jahr gewann man den Wettbewerb und durfte ihn dieses Jahr in Belgrad ausrichten. Mit großem Stolz wurde das auch getan. Man war wieder international – zumindest für einem Abend - im Gespräch.

 

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Platzhirsch am Flughafen: Die staatliche serbische Fluglinie YAT. Doch die glorreichen Zeiten, in denen man noch von Belgrad aus in alle Welt flog sind längst vorbei.

 

Belgrad (BEG) – Stuttgart (STR)

Germanwings 4U2943

A319

D-AKNO

 

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Zurück in Stuttgart – bye bye „Bärbus“ – jener A319 von Germanwings, der die Auffällige Bärbemahlung trägt, brachte mich sicher nach Stuttgart zurück.

 

Welche letzten Worte sollte man hier schreiben? Ich würde mal sagen Belgrad ist ein interessantes, außergewöhnliches Ziel. Wer jedoch hochtechnologie und spektakuläre Bauten erwartet, sollte wohl auf ein anderes Ziel ausweichen. Wer jedoch in Belgrad etwas genauer hinsieht, kann in Serbiens Hauptstadt viel entdecken.

 

Ich hoffe es hat euch wieder ein wenig gefallen mitzukommen.

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Wär toll, wenn Du mal einige Worte zu den Preisen vor Ort sagen könntest!

Ansonsten... toller Bericht! Danke!

 

Dadurch dass Serbien sehr schwierige Jahre hinter sich hat, sind die Preise im europäischen Vergleich natürlich sehr sehr günstig. Normalerweise nehm ich immer gerne die McDonalds-Menüpreise als Messlatte. Da der Ausflug allerdings schon 2 Monate zurück liegt, kann ich mich leider nicht mehr an die genauen Preise erinnern.

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Sehr schöner Bericht zu einem besonderen Ziel, das seine Reize hat.

 

Wollte dieses Jahr eigentlich auch nach BEG, meine Alitalia Meilen verbraten. Aus verschiedenen Gründen ist es dann "nur" Reggio Calabria geworden.

 

Hast du noch mehr Bilder aus dem Museum? Es soll dort ja auch noch eine Convair 440, IL14, sowie mehrere DC-3 stehen.

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  • 5 Wochen später...

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