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Antarktis: 20 Tage, 7 Länder, 10 Arlns, Hercules-Evakuierung


Sickbag

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Diesen November stand bei mir ein "Trip of a lifetime" an: Eine Reise zum isoliertesten, unbewohntesten, trockensten, höchsten und südlichsten Kontinent der Erde - der Antarktis.

 

Die Planung gestaltete sich natürlich kompliziert, denn wie eigentlich bei jeder Reise hat man die Wahl zwischen einem fremdorganisierten (und entsprechend teuren) Rundum-sorglos-Paket und etwas mehr eigener Kreativität, dafür mehr eigener Aufwand, aber eben dann auch die Flüge, die man selbst haben will und ein wenig billiger.

 

So buchte ich mir dann eine Kabine auf der Ushuaia, einem kleinen Schiff einer kleinen argentinischen Reederei namens Antarpply und die entsprechenden Flüge dazu. Diese sollten natürlich nicht straight FRA-EZE-USH gehen, denn wenn ich schon einmal in Südamerika bin, wo ich bis auf Ecuador und Kolumbien noch nicht zuvor gewesen war, möchte ich soviel wie möglich links und rechts des Weges "mitnehmen", natürlich auch ein bißchen an halbwegs exotischen Airlines ausprobieren und vielleicht den einen oder anderen exotischen Typ ins Log bekommen.

 

Das ist mir dann letztlich auch ganz gut gelungen, vorab hier einmal die nackten Zahlen, wie sie sich am Ende des Tages tatsächlich, nach diversen airlineseitigen Umbuchungen im Vorfeld und spontan vor Ort von mir darstellten:

 

 

21NOV - FRA-MXP

1625-1735 LH3888

Lufthansa B737-330 D-ABXS

21NOV - MXP-GRU

2000-0510 JJ8061

TAM Linhas Aéreas A340-541 PT-MSN

22NOV - GRU-IGU

0800-0930 JJ3169

TAM Linhas Aéreas A320-232 PR-MBZ

 

22NOV - IGU-GRU

1950-2120 JJ3168

TAM Linhas Aéreas A320-233 PR-MAA

 

23NOV - CGH-SDU

1140-1240 RG2422

VRG Linhas Aéreas B737-76N(WL) PR-VBV

 

23NOV - GIG-GRU

1930-2030 G31793

Gol Transportes Aéreos B737-83N(WL) PR-GOZ

 

24NOV - GRU-MVD

0810-1100 PU231

PLUNA CRJ900ER CX-CRD

 

24NOV - MVD-EZE

1940-2025 AA900

American Airlines B767-323(ER) N345AN

 

25NOV - AEP-FTE

1540-1753 AR1804

Aerolíneas Argentinas B737-5K5 LV-BNS

 

27NOV - FTE-USH

1545-1658 AR2895

Austral Líneas Aéreas DC9-83 LV-WGN

 

06DEC - TNM-USH

0900-1200

Fuerza Aérea Argentina/I. Brigada Aérea/Escuadrón de Transporte II KC130H TC-69

 

08DEC - USH-PMY

1515-1715 5U709

08DEC - PMY-MDQ

1745-2005 5U709

08DEC - MDQ-AEP

2035-2120 5U709

Fuerza Aérea Argentina/I. Brigada Aérea/Escuadrón de Transporte II F28-1000C TC-53

 

09DEC - EZE-ASU

0940-1020 PZ702

TAM Airlines A320-232 PR-MAK

 

09DEC - ASU-GRU

1800-2100 PZ712

TAM Airlines A320-232 PR-MAK

09DEC - GRU-FRA

2310-1400 JJ8070

TAM Linhas Aéreas B777-32W(ER) PT-MUB

 

Angesichts der Anzahl der Flüge und Fülle der Erlebnisse bitte ich um Verständnis dafür, wenn ich mich manchmal etwas kurz fasse und ggf. in erster Linie Bilder sprechen lasse.

 

 

 

21NOV - FRA-MXP

1625-1735 LH3888

Lufthansa B737-330 D-ABXS

 

Chaos pur: Meine Buchung hatte wegen der Umstellung des MXP-GRU-Kurses von Tag- auf Nachtflüge umgebucht werden müssen, und die LH weigerte sich, uns ohne umgestickertes Ticket (TAM-Stock) einzuchecken. Ja hallo? In welchem Jahrhundert leben wir denn?!? Also auf zum TAM-Ticketschalter, der erst um 1530 öffnet, natürlich erst um 1545 besetzt ist und ebenso natürlich erst um 1555 alles umgestickert hat. Dann klappte es, trotz des mittlerweile bedrohlich nahe gerückten Abflugzeitpunktes auch mit dem prompten Check-In - angesichts der Schlange am normalen Schalter dann eben im First-Bereich. Freundlich fragen in Verbindung mit einer offensichtlichen Notsituation half natürlich. Der Koffer konnte nur bis MXP gelabelt werden - kann eigentlich angesichts Interlining und durchgehendem Ticket nicht sein, aber wegen der fortgeschrittenen Zeit und zweieinhalb Stunden in MXP kein Problem.

 

Dachte ich: Denn als wir am Gate ankamen, war der Flug als unbestimmt verspätet gelistet, wegen Wetters. Der Wintereinbruch kam dann doch ein, zwei Stunden früher als vorhergesagt.

 

Letztlich ging es mit gut zwei Stunden Verspätung los, vom Flug selber gibt es nichts zu berichten, außer, daß kurz vor der Landung die heftigsten Turbulenzen, die ich seit langem erlebt habe, die Purserette zu der Durchsage an ihre gerade abräumende Crew veranlaßte: "Setzt eusch einfach irschendwo hi!"

 

 

21NOV - MXP-GRU

2000-0510 JJ8061

TAM Linhas Aéreas A340-541 PT-MSN

 

Nun ja, aufgrund unserer Verspätung ging das Chaos natürlich weiter, zum Glück ist MXP ja übersichtlich, und zum Glück konnten wir den Grenzer überzeugen, uns auch ohne Bordkarte zum Gate zu lassen. Wo wir ein wenig bestaunt wurden, wo wir denn jetzt noch herkämen und überhaupt, ohne Bordkarte, aber wir wurden um 1945 noch eingecheckt und konnten natürlich direkt einsteigen, bevor es pünktlich losging. Derweil unser Koffer fröhlich seine Runden drehte.

 

Der Flug war sehr angenehm, sehr bequeme Sitze in diesem ex-AC-Vogel, unser SFML war ziemlich gut, die Weine leider nicht so, an Spirituosen gab es leider nur Whisky. Das ziemlich schlechte Unterhaltungssystem, das ich eh nicht brauche und das weder eine Landkarte noch Wer wird Millionär hatte, ignorierte ich geflissentlich, genehmigte mir ein paar Whisky und schlummerte friedlich bis zum Frühstück.

 

 

22NOV - GRU-IGU

0800-0930 JJ3169

TAM Linhas Aéreas A320-232 PR-MBZ

 

Prompt nach Immigration, Koffer-Verlustmeldung, Hotelbuchung an der Flughafen-Tourist-Info und erneutem Check-In ging es weiter nach Foz do Iguaçu, um die berühmten Wasserfälle und den Staudamm von Itaipú mit dem größten Kraftwerk der Welt (14 Generatoren mit der Kapazität jeweils eines großen Atomkraftwerkes) zu besichtigen.

 

Der Flug war wie Busfahren, daher nur ein paar Bilder von vor Ort:

 

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22NOV - IGU-GRU

1950-2120 JJ3168

TAM Linhas Aéreas A320-233 PR-MAA

 

Äh, ja, Busfahren wieder. 100% voll, eine Stunde vor Abflug nur zwei auseinanderliegende Mittelplätze bekommen. M&M kennwanich, hammwanich, Stunde Verspätung mit null Information. Ziemlich unschön, das Monopol tut ihnen nicht gut.

 

 

23NOV - CGH-SDU

1140-1240 RG2422

VRG Linhas Aéreas B737-76N(WL) PR-VBV

 

Morgens konnten wir als erstes unseren Koffer in Empfang nehmen, der tatsächlich einfach nur einen Tag später als wir MXP-GRU geflogen war. Er aber 332, wir 345 – Schwein gehabt ;-)

 

Der Varig- (pardon, VRG-)Einchecker konnte erstmal gar nichts mit unserem Papierticket anfangen, der kannte nur das klassische LCC-System. Mußte erst zu seinem Supervisor, der ihm erklärte, daß es früher, in der alten Zeit Papiertickets gegeben hätte, und was er mit Menschen, die über eine solch komische Urkunde verfügen, machen müsse. War definitiv ein "Ich möchte diesen Brief ans preußische Konsulat in Siam schicken. Per Luftpost. Ist es zu spät für das halb 5 Drehflügelflugzeug?"-Moment ;-)

 

Dann noch ein bißchen die Gegend erkundet und kurz unter den Abflug gestellt:

 

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Gruselig die Absturzstelle der TAM letztes Jahr, das Gebäude ist abgerissen, das Gelände ist von einem Bauzaun abgesperrt und wirkt wie eine offene Wunde in ansonsten sehr dichter Bebauung. Und ich saß dann später auch noch links, so daß ich die perfekte Aussicht dann auch noch einmal von oben hatte - nicht schön, ähnlich, wie als ich kurz vor meinem Concorde-Flug am ehemaligen Hotelissimo in Gonesse vorbeifuhr :-(

 

An Bord gab es noch einmal Konfusion, da unsere Plätze doppelt vergeben worden waren. Ich schätze das hing damit zusammen, daß nach meiner Buchung Gol VRG gekauft hatte, und das so ziemlich alle Passagiere sehr viel kurzfristiger als wir unter G3-Flugnummer gebucht hatten, während wir acht Monate vor Abflug noch unter RG-Code liefen, vielleicht als einzige.

 

Die Landung auf der 1.300-Meter-Bahn von SDU ist natürlich spektakulär, das sollte jeder mal gemacht haben. Sehr heftiges Bremsen...

 

Leider machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung, es war richtig fies neblig, nieselte, und das berühmte Postkartenpanorama vom Corcovado über die Stadt zum Zuckerhut entging uns. Selbst den Jesus konnten wir, obwohl direkt am Sockel stehend, nicht wirklich sehen:

 

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23NOV - GIG-GRU

1930-2030 G31793

Gol Transportes Aéreos B737-83N(WL) PR-GOZ

 

Wir ergriffen die Flucht zum Flughafen: Eigentlich hatten wir uns die Nacht um die Ohren schlagen wollen, eine nette Bar an der Copacabana besuchen und dann um 0340 nach GRU und von dort direkt weiter nach MVD fliegen wollen. Aber angesichts des Wetters war das sinnlos, wir ergriffen die Flucht zum Flughafen, buchten auf den nächsten G3-Dienst nach SAO um und gingen stattdessen halt ins Hotel.

 

Der Flug? Ryanair à la brasilienne, nur eben eine gute Stunde verspätet. Nothing to write home about, literally.

 

24NOV - GRU-MVD

0810-1100 PU231

PLUNA CRJ900ER CX-CRD

 

Das war ursprünglich mal eine 732, was ich natürlich netter gefunden hätte, aber so kamen wir in den Genuß dieses nagelneuen C-nicht-mehr-ganz-RJ, noch mit new car smell ;-) Schon erstaunlich, was Bombardier aus der alten Challenger gemacht hat, CR1/2 hasse ich noch, aber 7 und 9 sind nett. Service war auch ok, etwas ärgerlich war, daß gleichzeitig mit uns auf dem verschlafenen Dorfflughafen MVD ein IB-340 ankam, was an der Immigration für längere Schlangen sorgte.

 

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Der neue Flughafen (irgendwann mal):

 

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Das Parlament:

 

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Der Hauptplatz, nur echt mit Reiterstandbild:

 

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Strand (für Punta del Este reichte die Zeit leider nicht):

 

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24NOV - MVD-EZE

1940-2025 AA900

American Airlines B767-323(ER) N345AN

 

Was nun folgte, war einer der nervigsten Eincheckvorgänge, die ich bisher erlebt habe: Eine Stunde vor Abflug da, drei Leute vor uns, aber wir standen erstmal eine Viertelstunde an. Denn jeder mußte persönlich und separat gefragt werden, wer das Gepäck gepackt habe, wer darauf Zugriff gehabt habe etc. Das ganze natürlich mit einem Aufkleberchen auf dem Paß garniert, der natürlich dem Einchecker signalisiert, daß man ok sei. Auf dem Weg zum Gate mußte man durch den Duty Free (was übrigens eine übliche Masche in Lateinamerika ist, ziemlich perfides Marketing), und wir fielen auch noch drauf rein und kaufen zwei Literflaschen Bacardi für jeweils 7,50 USD. Guter Preis, vor allem, wenn man dadurch die Barpreise (im Sinne von Bar, nicht im Sinne von bar) auf dem Schiff umgehen kann. War lustig, es entstand ein schwunghafter Tauschhandel mit Whisky, Wodka und Bier ("I’ll trade beer for whisky, beer for whisky anyone?" LOL).

 

Als wir am Gate ankamen, war das Boarding schon fast abgeschlossen, wir wurden noch einmal gefragt, ob wir unser Handgepäck auch nicht aus den Augen gelassen hätten, die Unversehrtheit der Duty-Free-Versiegelung wurde überprüft, und los ging es.

 

War natürlich nur ein 24-Minuten-Hopser einmal über den Río de la Plata, das ER brauchte unsere Maschine nicht wirklich. Naja, mir soll es recht sein, AA geflogen, ohne Fingerabdrücke abgeben zu müssen, nett. Ein Päckchen Erdnüsse gab’s, und in EZE stiegen außer uns gerade noch einmal zwei weitere Paxe aus. Dafür wurde noch nicht einmal das Gepäckband angeworfen, die Koffer wurden uns direkt an der Luke in die Hand gedrückt.

 

25NOV - AEP-FTE

1540-1753 AR1804

Aerolíneas Argentinas B737-5K5 LV-BNS

 

Von B.A. gibt’s nicht so viele Bilder, weil es auch keine "abhakbaren" Sehenswürdigkeiten im klassischen Sinne gibt. Es ist mehr die Gesamt-Atmosphäre der Stadt, das Flair, die wuselige Geschäftigkeit, ganz anders als das beschauliche Montevideo, was B.A. so interessant macht.

 

Oper oder Theater oder so:

 

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Der obligatorische Befreier-auf-Pferd:

 

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Speicherstadtartige Hip-Gegend:

 

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Der Flug war ganz nett, einer meiner längsten Inlandsflüge, gab sogar was halbwegs anständiges zu Essen. Blöd war nur die über dreistündige Verspätung, aber angesichts des Zustandes der argentinischen Luftfahrt im allgemeinen und AR/AU im besonderen, ist man ja mit wenig zufrieden...

 

Von Calafate aus machten wir am nächsten Tag einen Ausflug in den Nationalpark Torres del Paine in Chile. Sehr schön, aber jetzt nicht so sehr vom Hocker reißend, wie ich es mir vorgestellt hatte. Die stundenlange Fahrt durch einsamste patagonische Steppe hatte aber etwas.

 

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Danke, Ozonloch ;-) :

 

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Und noch einmal von Calafate aus ging es vor unserem Weiterflug runter nach Ushuaia noch in den Nationalpark Los Glaciares, wo mit dem Perito-Moreno-Gletscher einer der letzten wachsenden Gletscher der Welt zu besichtigen ist. Und weil er wächst, und lebt, und sich sogar ziemlich schnell vorschiebt, ist fast das Beeindruckendste die Geräuschkulisse: Ein ewiges Bersten und Krachen und Platschen, wirklich sehr, sehr toll.

 

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27NOV - FTE-USH

1545-1658 AR2895

Austral Líneas Aéreas DC9-83 LV-WGN

 

Für argentinische Verhältnisse ein sehr kurzer Flug, kein Service, daher nichts wirklich berichtenswertes.

 

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Lago Argentino:

 

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Beagle-Kanal:

 

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Nochmal Beagle-Kanal, und "Wir basteln uns einen Kondensstreifen":

 

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Anschließend verbrachten wir noch einen Tag in Ushuaia, das relativ reizlos ist:

 

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(Falklandkriegerdenkmal:)

 

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nahmen zum ersten Mal unser Schiff in Augenschein:

 

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und schifften uns ein.

 

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Nach der obligatorischen Rettungsbootübung

 

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gleich am ersten Abend tat sich erstmal zwei Tage nichts, da die streckenweise relativ holprige zweitägige Überfahrt über die Drakepassage angesagt war.

 

Anschließend hatten wir fünf Anlandungen, die ich mir erlaube, äußerst spärlich zu kommentieren, denn, ob mir der Pinguin jetzt auf der Antwerpen- oder der Cuverville-Insel vor die Linse gesprungen ist, ob der Eisberg durch den Lemaire-Kanal oder die Gerlache-Straße schwimmt, ist doch eher egal.

 

 

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Palmer Station auf der Antwerpen-Insel:

 

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Almirante-Brown-Station in Paradise Bay:

 

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Am 4.12. wurde es dann spannend: Wir hatten am Vortag extrem schlechtes Wetter gehabt (Grundlast des Windes 60 kts [= Orkan], Böen bis 90 kts [= gibt’s keinen Namen für ;-) ]):

 

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Deswegen hatten wir unsere beiden Anlandungen auf dem Kontinent verpaßt, zum Ausgleich schipperte uns der Käpt’n ziemlich dicht an der Küste entlang, um uns schönere Aussichten zu bieten. Das führte dazu, daß wir dann ungeplanterweise doch noch eine Anlandung auf dem Kontinent durchführten (zum Glück, sonst hätte ich ja direkt nochmal hingemußt ;-) ), aber nicht mit dem Zodiac sondern mit dem Schiff selber:

 

Es war morgens gegen zehn, ich stand gerade eingeseift unter der Dusche, als es auf einmal drei markerschütternde Schläge tat, das ganze Schiff zitterte, es gab ein kratzendes Geräusch von Stahl auf Stein, wie Fingernägel auf einer Tafel, nur halt potenziert, und das Schiff stand still. Schief. Und ich dachte mir a) Ich glaube ich zieh mich mal besser an, und B) Die Reise ist vorbei, aber ich hoffe nur die. Also schnell fertiggeduscht, angezogen (und zwar die Ich-will-im-Rettungsboot-nicht-erfrieren-Montur mit ein paar Extra-Schichten und Rettungsweste, nicht der Boah-ist-die-Bar-heute-wieder-überheizt-Aufzug aus Shorts und T-Shirt.

 

Es waren nun also etwa fünf Minuten vergangen, ich war gerade fertig, als die Durchsage kam "We have hit a rock and we are taking water, please come to the lounge immediately for a briefing". Go figure... Die Lounge füllte sich auch schnell, und die sichtlich unter Strom stehende Expeditionsleiterin teilte uns mit, daß wir auf Grund gelaufen seien, der Rumpf derart beschädigt sei, daß wir Öl verlören und Wasser aufnähmen (blöder Tausch), daß die Fahrt nicht fortgesetzt werden könne, daß keine Gefahr des Sinkens bestehe, da das Riff, auf dem wir säßen, so breit sei, daß es nicht mehr weiter runtergehe, daß ein anderes Schiff binnen einer Stunde am Unfallort eintreffen werde und wir uns deshalb asap mit unserem nötigsten Zeug (Geld, Tickets, Papiere) on standby halten sollten. Die Crew arbeite daran, die Situation zu beheben und werde uns auf dem laufenden halten.

 

Das war dann der Moment, in dem wir uns entspannten, da klar war, daß wir nicht sterben würden (zumindest nicht sofort) und daß unsere größte Sorge ab jetzt eine möglicherweise verspätete Ankunft in Ushuaia, Langeweile sowie die Frage, was mit unserem Gepäck geschehen würde, sein würde. Also machten wir das beste aus der Situation: Die Alkoholvorräte wurden geknackt, da wir davon ausgingen, sie auf dem Schiff zurücklassen zu müssen, und wir spielten Karten. Shithead. Ungefähr 12 Stunden am Stück. Ich will nie wieder Shithead spielen müssen.

 

Natürlich wurde unsere mißliche Lage ausgiebig fotografisch dokumentiert.

 

Immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel - not!

 

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Schieflage:

 

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Ölteppich:

 

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und putzig anmutende erfolglose Eindämmungsmaßnahmen:

 

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Die Antarctic Dream hält sich respektvoll zurück:

 

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Dito die Argentinische Luftwaffe (Aufnahme von Phil Rokic):

 

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In den Briefings wurde uns jeweils der Stand der Bemühungen, uns rauszuholen mitgeteilt. Prämisse war jeweils, daß wir nicht alle auf eins der kleinen Schiffe (die dort üblichen 70-200-Mann-Kähne) könnten, da deren Rettungsbootkapazität nicht ausreiche, und daß eine Verteilung von 84 Passagieren auf mehrere kleine Schiffe in beispielsweise Zehnergrüppchen nicht praktikabel sei und zu lange dauere.

 

Zunächst hieß es, wir kämen auf die Fram

 

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da die groß genug sei. Dann hieß es, die sei zu weit entfernt, schon in der Drakepassage, also eine Tagesreise weit weg, so daß sie durch uns zwei Tage verlöre, was Hurtigruten (verständlicherweise) nicht wolle. Das war dann, gegen Mittag, der Punkt, an dem in mir die Überzeugung reifte, daß wir wahrscheinlich von der Station Frei aus ausgeflogen werden würden - wissend, daß diese auf der König-Georgs-Insel nur eine knappe Tagesreise von uns entfernt lag und über die längste Runway der Antarktis außer den Schnee- und Eisrunways z.B. an der Südpolstation verfügt. Es geht doch nichts über eine gründliche Reisevorbereitung - ich hatte nämlich auch Flugreisen in die Antarktis evaluiert, und diese gehen entweder von Chile aus nach Frei oder Argentinien aus nach Marambio, diese Option aber wegen des Preises verworfen.

 

Anyway, insofern war es mir natürlich schon sehr angenehm, als am Nachmittag folgendes verkündet wurde: Ein Kriegsschiff der chilenischen Marine sei auf dem Weg zu uns und werde sehr früh am nächsten Morgen ankommen, wir würden nach dem Frühstück per Zodiac und inklusive Gepäck (verdammt, die Alkoholvernichtungsaktion wäre gar nicht nötig gewesen) übergesetzt und - ein Tusch für mich bitte - nach Frei gebracht (Fahrtzeit 14 bis 16 Stunden), um von dort aus ausgeflogen zu werden. Wo mir dann klar wurde - hey, übermorgen fliegst Du Hercules!

 

Und so kam es dann auch, der Plan wurde 1:1 umgesetzt, nach einer kurzen und ziemlich schlaflosen Nacht kam der Chilene und nahm uns auf:

 

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Die Aquiles ist ein großer Transporter, mit dem Chile seine antarktischen Basen mit Material und Personal versorgt. Als solcher ist sie auch mit relativ spartanischen Kabinen ausgestattet, in denen wir nach einem warmen Frühstück einquartiert wurden. Trotzdem, also obwohl wir nicht in irgendwelchen hängemattenbestückten Matrosenkojen untergebracht waren, unterschied sich unser neues Zuhause doch ein wenig von einem normalen Schiff:

 

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Seegang mit entsprechender Schieflage hatten wir auch hier:

 

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Wie in einem schlechten U-Boot-Film:

 

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Die Manschaft überschlug sich natürlich schier vor Gastfreundschaft, obwohl wir sie letztlich auch zwei Tage kosteten. Morgens gab es einen Cocktail-Empfang, und am Abend wurde sogar zu unseren Ehren eine Party im Offizierskasino veranstaltet. Highlight der Party war dann gegen 2300 die Ankunft in der Fildes-Bucht: In Sichtweite der Basis und, viel wichtiger, in Reichweite der Mobilfunksendemasten. Jetzt mußte man nicht mehr fuer 12 € pro Minute den Chinesen mit dem Iridium-Telefon anschnorren ;-)

 

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Am nächsten Morgen kam dann zunächst ein sehr überhastetes Wecken um 0500: Schnell, schnell, in zehn Minuten geht’s los. Hah, wer’s glaubt: Als wir übelst übernächtigt abmarschbereit waren, hieß es, der Wind habe aufgefrischt und sei zu stark für die Zodiacs, der Wetterbericht sehe eine Besserung für gegen 1500 voraus. Die Hercules, die wir schon gehört hatten, kreise solange, bis wir in die Boote könnten oder ihr Treibstoff aufgebraucht sei. *Schluck*. Großes Murren; aber was will man machen, daß man in dieser Gegend den Naturgewalten etwas intensiver und unmittelbarer ausgesetzt ist, als wir das in unserer durchorganisierten und durchgestylten Gesellschaft gewohnt sind, hatten wir durchaus gelernt.

 

Aber oh Wunder, gegen 0900 gab es dann doch ein Fenster, in dem der Wind etwas abflaute - eigentlich war es immer noch zuviel, ich bin auf keiner anderen Zodiac-Fahrt so durchgeschüttelt und naß geworden, aber ich glaube, man wollte uns loswerden.

 

Mittlerweile war die Landebahnbeleuchtung eingeschaltet worden

 

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und unser Vogel brummte im Endanflug direkt über uns:

 

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Nach der Ankunft wurden wir in die Turnhalle des Stützpunktes gebracht, wo der Check-In stattfand:

 

 

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Anschließend wurden wir postwendend zu unserer Hercules gefahren - nach Achilles der zweite mythologische Held, der zu unserer Rettung eilte ;-)

 

06DEC - TNM-USH

0900-1200

Fuerza Aérea Argentina/I. Brigada Aérea/Escuadrón de Transporte II KC130H TC-69

 

Ab hier lasse ich jetzt wieder die Bilder sprechen:

 

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Am folgenden Tag, dem 7.12., wurden wir noch ganztägig bespaßt: Schließlich hätten wir erst am 8.12. in Ushuaia festgemacht, und man möchte auf die Weise Regreßansprüchen entgegentreten.

 

Die Bespaßung bestand aus einem Besuch des Feuerland-Nationalparkes. Ganz nett, aber eigentlich so ziemlich genau die Art des Reisens, die so überhaupt nicht meine ist: Normalerweise schlage ich mich auf eigene Faust durch irgendwelche fiesen (Semi-)Schurkenstaaten, und hier saß ich nun mit einer Gruppe Rentner im Bus und wurde per Touristenbähnchen in einen sehr mediokren Nationalpark geführt, immer mit Guide, der uns schön an die Hand nahm und aufpaßte, daß alle auch nach der Pinkelpause schön zurückkamen. *Schüttel*...

 

Trotzdem ganz ok, aber für sich genommen viel zu unspektakulär, aus eigenem Antrieb wäre ich da nie reingegangen.

 

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Biberdamm:

 

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Beginn der Panamericana:

 

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08DEC - USH-PMY

1515-1715 5U709

08DEC - PMY-MDQ

1745-2005 5U709

08DEC - MDQ-AEP

2035-2120 5U709

Fuerza Aérea Argentina/I. Brigada Aérea/Escuadrón de Transporte II F28-1000C TC-53

 

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Nun hieß es also endlich nach Hause zu fahren, und ich wäre nicht ich, wenn ich mir nicht noch ein kleines Abschlußschmankerl zurechtgebucht hätte: LADE! Líneas Aéreas del Estado ist der Arm der Luftwaffe, mit dem entlegene vor allem patagonische Städtchen PSO-artig mit der Außenwelt verbunden werden. Und anders als andere Militär-Airlines wie TAME oder SAHA, verhehlt man keineswegs, daß tatsächlich die Luftwaffe der Betreiber des Fluggerätes sind:

 

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Herrlich, mal wieder in so einer alten Schüssel zu fliegen. Baujahr 70 ist die Gute, da sahen Cockpits (und Piktogramme) noch etwas anders aus:

 

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Ich liebe diese riesigen ovalen Fokker-Fenster:

 

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Zwischenlandung in Puerto Madryn:

 

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Zwischenlandung in Mar del Plata, Argentiniens mondänstes Seebad und am Wochenende zuvor Austragungsort des Daviscup-Finales:

 

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Landung in Buenos Aires Newberry:

 

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09DEC - EZE-ASU

0940-1020 PZ702

TAM Airlines A320-232 PR-MAK

 

So, zum Abschluß will ich Euch jetzt nicht groß mit irgendwelchem Standardquatsch langweilen, deswegen auch hier wieder im wesentlichen die Fotos.

 

Ezeiza:

 

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Weihnachtsstimmung bei 35° C und mehr - für uns bizarr, für dortige Verhältnisse das normalste überhaupt:

 

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Check-In war für alle drei Segmente EZE-ASU-GRU-FRA möglich.

 

Asunción:

 

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Pettirossi:

 

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Schon schade, was aus den einst stolzen Líneas Aéreas Paraguayas geworden ist:

 

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Seitdem der TAM-Anteil auf 98% erhöht wurde, heißen sie noch nicht einmal mehr TAM Mercosur bzw. Transportes Aéreos del Mercosur, sondern nur noch TAM Airlines - zum Verwechseln ähnlich mit der Mutter TAM Linhas Aéreas. Die Flugzeuge sind auch brasilianisch registriert und nur noch an dedizierten Spucktüten und Headrest Covers als zu TAM Airlines gehörig erkennbar. Ich schätze mal, daß PZ nur noch aus streckenrechtlichen Gründen pro forma eine eigene Rechtspersönlichkeit hat und unter eigenem Code fliegt.

 

Asunción ist ganz anders als Montevideo oder Buenos Aires, viel ärmer, fast entwicklungslandartig, kein Vergleich zu den fast mondänen Metropolen der Fast-Industriestaaten Argentiniens und Uruguays.

 

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09DEC - ASU-GRU

1800-2100 PZ712

TAM Airlines A320-232 PR-MAK

09DEC - GRU-FRA

2310-1400 JJ8070

TAM Linhas Aéreas B777-32W(ER) PT-MUB

 

Leider hatten wir auf ASU-GRU mal wieder ein gutes Stündchen Verspätung, so daß ich leider davon absehen mußte, noch einmal schnell nach Brasilien einzureisen und nicht nur zwei zusätzliche Stempel abzuholen, sondern auch das letzte Geld auszugeben. Naja, gibt schlimmeres.

 

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GRU-FRA war dann leider mit der zwei Monate alten zweiten 77W der TAM. Warum leider? Nun, 3-4-3-Bestuhlung in einer 777 ist halt einfach nur unangemessen. Zum Glück waren etwa 160 der 365 Plätze frei, so daß ich eine Vierer-Mittelreihe für mich alleine hatte und wieder zwischen dem guten SFML und dem nicht so guten Frühstück durchschlafen konnte. Wenn ich mir vorstelle, der Flieger wäre voll gewesen, wäre das eine extrem unbequeme Angelegenheit geworden, verstellbare Sitzfläche hin, indirektes Licht her. Und was bringt mir das schönste Unterhaltungssystem, wenn es entweder nicht funktioniert (Filme), Schrottauswahl hat (Spiele) und die Außenkamera vor der Landung nicht eingeschaltet wird? Davon abgesehen, daß ich wie erwähnt PTVs ohnehin für überflüssig und überbewertet halte.

 

Mit der Umstellung von 345 auf 77W hat FRA definitiv verloren, und ich flöge beim nächsten Mal bei vergleichbarem Preis LH, da gibt es auch zuverlässig Meilen. TAM dagegen ist eine der vielen Airlines, die so tun, als seien sie M&M-Partner, in Wirklichkeit aber keine Meilen vergeben.

 

 

Alles in allem war dies ein wahrer "Trip of a lifetime" zu einem extrem lohnenswerten Ziel, der aber auch streckenweise sehr anstrengend war - weil es dem Reiseziel inhärent ist, wegen meiner Routenführung und natürlich unserer Havarie.

 

Nichtsdestotrotz, die Antarktis ist ein absolutes Traumziel und uneingeschränkt zu empfehlen.

 

Danke für Eure Aufmerksamkeit.

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Wow, hab ich mich gefreut als ich den Titel gelesen habe! Wollte mir noch Brote schmieren und dann in Ruhe lesen, aber dazu kam ich gar nicht erst :)

 

Dass LH das Gepäck nicht einchecken konntem trotz eines durchgehendes Ticket ist ja schon eigenartig... TAM hat auf vielen LH-Zubringern ja sogar eigene Flugnummern! Ich kann mir nur vorstellen dass das eine Ausnahme war. Auch dass man "innersüdamerikanisch" keine M+M-Meilen sammeln kann ist eigenartig. Aber normalerweise sollte Miles&More die doch nachträglich anstandslos gutschreiben oder? Mir hatte mal Air China auf Shenzhen-Shanghai nichts gutgeschrieben, war aber definitiv kein Problem nachzutragen. Ich kann mir nicht vorstellen dass TAM die Meilen nicht gutschreiben "will", sondern dass es wohl eher an der Technik (und Wissen der Mitarbeiter am Flughafen?) hapert... Das wird sicher noch besser.

 

Beim Check-in auf der Antarktis hab ich sehr gelacht :) Warum braucht man da gross Bordkarten? :) Liste abhaken und hinsetzen hätte ja auch gereicht :)

 

Gibt es eigentlich bei Ankunft auf der Station und Abflug Passstempel? Ich würde mich echt freuen - aber natürlich nur wenn es Dir keine Umstände macht - ein Paar eingescannte Passstempel und Bordkarten zu sehen...

 

Mal eine Frage zum Flug mit der Luftwaffe von USH nach AEP: Gibt's da auch Bordkarten? Wie ist das Kabinenpersonal so gekleidet? In was für Uniform fliegen die Piloten? Sind die Ansagen in Englisch brauchbar? und vor allem: Wo bucht man denn diesen Flug? In Amadeus steht der doch sicher nicht oder?

 

Vielen lieben Dank für die ganze Mühe die Du Dir gemacht hast. Ein sehr lesenswerter Tripreport!

 

VG

Reifel

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Vielen Dank fuer die Blumen. Eure Kompliemente sind ein netter "Lohn" fuer den Aufwand, den das Schreiben eines solchen Berichtes bedeutet.

 

 

>>>Ganz nach meinem Geschmack und abenteuerlich :-)

 

Wobei der Hauptgrund fuer die Abenteuerlichkeit ja gar nicht geplant war. Und auch nicht wirklich willkommen. Klar, in der Rueckschau kann man sagen super gelaufen, bisschen Abenteuer und so, Hercules geflogen, toll. Aber in der Situation selbst waren es keine sehr schoenen 50 Stunden.

 

 

>>>Auch dass man "innersüdamerikanisch" keine M+M-Meilen sammeln kann ist eigenartig.

 

Nicht nur kontinental, auch fuer die Interkontfluege haben wir keine Meilen bekommen. Leider ist das Masche bei den M&M-Partnern, die nicht in der Star sind: Ich bin in den letzten 12 Monaten KM, MS, TK, DE, LG, JK, JJ und ET geflogen, ohne Meilen zu bekommen. Und ja, alles sammelberechtigte Tarife, Nummer beim Buchen angegeben und Karte beim Check-In vorgelegt. Finde ich extrem unschoen.

 

>>>Aber normalerweise sollte Miles&More die doch nachträglich anstandslos gutschreiben oder?

 

Klar. Nur habe ich ehrlich gesagt nicht die Zeit und die Nerven, den ganzen Meilen hinterherzurennen, zumal M&M ja dafuer einen uebel buerokratischen Prozess hat. Davon abgesehen, dass ich die Originalbordkarten nicht einreichen kann, weil ich die selber brauche.

 

 

>>>Beim Check-in auf der Antarktis hab ich sehr gelacht :) Warum braucht man da gross Bordkarten? :) Liste abhaken und hinsetzen hätte ja auch gereicht :)

 

Die Bordkarten wurden nur in der Turnhalle ausgefuellt und sofort einbehalten. Suedamerikanische Buerokratie halt.

 

 

>>>Gibt es eigentlich bei Ankunft auf der Station und Abflug Passstempel?

 

Grundsaetzlich gibt es Stempel auf jeder Station. Man kann sich darueber streiten, ob sie offiziell sind oder mehr touristischen Souvenir-Charakter haben. Ich habe mich dazu entschlossen, sie als halboffiziell zu betrachten und deshalb meinen Pass stempeln zu lassen: Zwar sind die Stationen nicht offiziell hoheitlich, aber de facto sind sie ja schon da, um einen gewissen Claim abzustecken; spaetestens fuer in ein paar Jahren, wenn der Antarktisvertrag auslaeuft.

 

In Frei haben wir aber keinen Stempel bekommen, da ging alles schnell schnell, es war ja zu jedem Zeitpunkt eine Notsituation, aus der wir gerettet wurden, da war keine Zeit fuer solche Spaesskens. Daher ist mein einziger Antarktis-Stempel von Palmer.

 

 

>>>Ich würde mich echt freuen - aber natürlich nur wenn es Dir keine Umstände macht - ein Paar eingescannte Passstempel und Bordkarten zu sehen...

 

Mal sehen, was sich machen laesst. Ich habe meine Digicam nicht bei mir, kann also eine Weile dauern, ist aber notiert. Die Bordkarten waren bis auf LADE voellig unspektakulaer.

 

 

>>>Mal eine Frage zum Flug mit der Luftwaffe von USH nach AEP: Gibt's da auch Bordkarten? Wie ist das Kabinenpersonal so gekleidet? In was für Uniform fliegen die Piloten?

 

Das ist letztlich ein ganz normaler Flug mit ganz normalen Stewardessen und Bordkarten. Zwar Old School, sprich von Hand ausgefuellte stabilere Pappdinger, aber sonst normal.

Ob die Uniform der Piloten eine Standard-Airline- oder eine militaerische war, kann ich nicht sagen; nach meinen Informationen sind sie aber Offiziere, waehrend die Stewardessen Zivilangestellte seien.

 

>>>Sind die Ansagen in Englisch brauchbar?

 

Um ehrlich zu sein, erinnere ich mich nicht daran, ob es nur spanische oder auch englische Durchsagen gab.

 

>>>und vor allem: Wo bucht man denn diesen Flug? In Amadeus steht der doch sicher nicht oder?

 

Man reserviert auf ihrer Website, ruft an und gibt die KK-Daten durch und bekommt dann ein etix-Receipt gemailt.

 

 

>>>@Reifel: da gibts bestimtm Personal. Bin mal MLA - Jagel mit ner Transall der Luftwaffe geflogen. Selbst da gabs Safety Cards und ne Sicherheitsvorführung.

 

Ich glaube, er meint die LADE-Fokker. In der Herc gab es nichts in der Richtung, einfach nur sit down, shut up, take off. Kein Firlefanz. Die zweite Gruppe wartete, und da unten weiss man nie, wie schnell und unvermittelt sich Fenster wieder schliessen.

 

Personal gab’s in der Herc, klar, und nicht zu knapp: fuenf oder sechs Mann im Cockpit und nochmal acht bis zehn hinten, Lademeister, Mechaniker und so. Nicht zu vergessen der Kameramann des Luftwaffenfernsehens (ja, ehrlich!)

 

>>>Darf man fragen, was Dich der Trip so in etwa gekostet hat?

 

Man darf fragen, aber man wird keine Antwort bekommen :-P

 

Ich weiss es echt nicht genau , die Schiffsfahrt war in USD in zwei Raten zu verschiedenen Kursen, und auf dem Schiff bekamen wir in cash einen Teil des Treibstoffzuschlages zurueck. Die fuenf Flugtickets waren peu à peu in verschiedenen Waehrungen ueber verschiedene Vertriebskanaele gebucht. Dazu die Hotels alle vor Ort direkt gesucht. Alles sehr unuebersichtlich.

 

Generell gilt: Die Flugtickets waren jeweils, da weit im voraus gebucht, nahe dem Einstandspreis. Allerdings war das sehr indirekte Routing natuerlich teurer als straight FRA-USH-FRA.

 

Die Hotels kosteten 50 bis 100 USD pro DZ fuer obere Mittelklasse.

 

Der teuerste Einzelbrocken war die Schiffsfahrt.

 

 

Danke nochmal, und bei weiteren Fragen, schiesst los.

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So, jetzt bin ich auch endlich dazu gekommen den Bericht richtig zu lesen, nachdem ich ihn letzte Woche nur mal überflogen habe.

 

Wirklich ein sehr schöner Report, vor allem der Schreibstil gefällt mir sehr. Antarktis ist natürlich ein „trip of a lifetime“ Ziel und einen Bericht von dort sieht man nicht alle Tage. Und unterwegs hast du ja auch noch ein paar Airline- und Länderpunkte gesammelt.

 

Als ich vor ein paar Wochen das Bild aus Frei in „Bitte ratet den Airport gesehen habe“ dachte ich du bist nur in die Antarktis, um die Herc ins Log zu bekommen. ;-)

Aber so war die Herc ja ein ganz ungeplantes und wohl auch zu dem Zeitpunkt nicht unbedingt gewolltes Erlebnis.

 

Bietet LADE eigentlich auch noch Flüge mit B707 und FK-27 an? Zumindest eine B707 fliegt ja scheinbar noch und FK-27 haben sie noch einige. Auf einem Bild sieht man ein im Hintergrund.

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Euch auch nochmal danke fuer die Blumen.

 

>>>Und unterwegs hast du ja auch noch ein paar Airline- und Länderpunkte gesammelt.

 

>>>Als ich vor ein paar Wochen das Bild aus Frei in „Bitte ratet den Airport gesehen habe“ dachte ich du bist nur in die Antarktis, um die Herc ins Log zu bekommen. ;-)

 

Die Tage, dass die kommerziellen Tagesausfluege mit Hercules angeboten werden, sind leider vorbei. Mittlerweile nur noch King Air und BAe 146.

 

>>>Bietet LADE eigentlich auch noch Flüge mit B707 und FK-27 an?

 

707 fliegt keine mehr, bei einer gibt es immer wieder Geruechte, dass sie reaktiviert werden solle, daran glaube ich aber nicht.

 

Ich war davon ausgegangen, dass jeweils eine F27 (2. Brigade), 28 (1. Brigade) und Twotter (9. Brigade) fliegen, was auch ausreicht, um den aktuellen Flugplan darzustellen. An ein oder zwei Tagen, gibt es einen Minihub in FTE, wo die drei gleichzeitig da sind. Ich habe aber neben meiner F28 noch eine weitere aktive gesehen.

 

Hier noch ein paar LADE-Bilder, von deren Posten ich im eigentlichen Bericht abgesehen hatte:

 

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  • 1 Monat später...
Danke auch Dir.

 

Was meinst Du mit ueberbelichtet? Welche Fotos, und wie sollten sie aussehen? Ich habe einfach eine Digicam genommen und draufgehalten, ohne gross an irgendwelchen Einstellungen rumzufummeln.

 

war nicht wirklich als Kritik gemeint, bei mir sehen einige Fotos aber etwas ueberbelichtet aus....(nicht die aus dem Flugzeug, weil die sind natuerlich wegen des Fensters immer etwas schwierig zu machen.)

 

Wenn Du das naechste Mal eine solche Wahnssinsreise machst, sag Bescheid, dann schicke ich Dir leihweise meine SLR,

(ach ja..ich bearbeite meine Fotos auch nicht)

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