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Aktuelles zum Airport Bremen


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Ach liebe Leute... - ich habe hier im Forum ja nichts zu sagen, aber ich glaube, es wäre besser, wenn Ihr diese persönlichen Dinge per PM ausmachen würdet. Das gilt nicht nur für die Meinungsverschiedenheiten zwischen Usern, sondern auch für die offensichtlichen Meinungsverschiedenheiten zwischen Usern und Menschen außerhalb des Forums.

Zum Thema: Ja, der Verlust der London- und Kopenhagen-Routen ist für Bremen ein herber Schlag. Mir gefällt das auch nicht. Wenn es nach mir ginge, kämen neben LH, KL und AF auch regelmäßig British Airways, Swiss, Iberia, Austrian, Alitalia und SAS von ihren jeweiligen Heimatbasen und würden Bremen an alle möglichen europäischen Hubs anbinden. Aber die Realität spricht ja eine andere Sprache. Und deswegen stelle ich mal zwei vielleicht etwas ketzerische Fragen in den Raum:

1. Mit wem wollen wir BRE vergleichen?

BRE hat ein engeres Einzugsgebiet mit einer runden Million Einwohner: 550000 in Bremen, 250000 in Oldenburg, 100000 in Delmenhorst und nehmen wir nochmal 100000 dazu für die ländlicheren Gemeinden. In 150 km Entfernung liegen HAJ und HAM, die jeweils dichter besiedelte Einzugsgebiete haben und dementsprechend eine größere kritische Masse an Zielen bieten. Für mich ist BRE in unmittelbarer Nähe wichtiger Konkurrenten in einer Lage ähnlich wie CGN im Vergleich mit DUS, auch wenn sich das dort natürlich in einer ganz anderen Dimension abspielt. Für mich erscheint es eher angebracht, BRE mit Flughäfen wie NUE, LEJ oder DRS zu vergleichen, die ebenfalls im Windschatten größerer Flughäfen stehen - BER und FRA sind nicht weit. Deswegen erscheinen mir diese drei mitteldeutschen Airports als deutlich besserer Vergleich und da steht Bremen bzgl. Anbindung m.W. gar nicht so schlecht da.

2. Was kann ein Flughafenmanagement zur Ansiedlung von Fluglinien beitragen?

Hier wird immer wieder irgendwelchen Personen des Flughafenmanagements die Schuld am Abwandern von Fluglinien gegeben. Ich frage jetzt aus reiner Unkenntnis: Was können diese Menschen denn tun, um das zu verhindern? Ich bin ein ökonomischer Laie - Wirtschaft ist für mich schlecht durchschaubar, aber Fluglinien fliegen doch nicht dorthin, wo man sie am geschicktesten belabert, sondern dorthin, wo man Geld verdient, oder nicht? Und dafür spielen m.W. mehrere Faktoren eine Rolle: Das Vorhandensein angemessenen Fluggerätes (wer nur Widebodies in der Flotte hat, kommt nicht nach BRE - egal von wo), genügendes Passagieraufkommen (manchmal genügen ja bestimmte Unternehmen, um eine Flugstrecke zu rechtfertigen - BRE-STR ist so ein Beispiel) und die Frage, ob man mit demselben Fluggerät nicht woanders mehr Geld machen kann. Alles das sind doch aber Faktoren, die ein Flughafenmanagement herzlich wenig steuern kann? Ob der Chef des Bremer Flughafens Ernst oder Bula heißt - Passagiere für BRE-LCY schnitzen kann er nicht.

 

Wenn ich mir die Lage von BRE anschaue, dann gewinne ich immer mehr den Eindruck, dass es für Bremen am besten wäre, wenn man die Flughäfen in Bremen, Hamburg und Hannover dicht macht und auf der Grünen Wiese in der Lüneburger Heide einen großen Flughafen für Nordwestdeutschland baut, der dann über die in Planung befindliche Y-Trasse vernünftig angebunden ist. Ich weiß, dass das für einen verkappten Grünen wie mich fast schon ein Sakrileg ist und ich weiß auch genausogut, dass die weniger verkappten Grünen ein solches Vorhaben verhindern werden, aber ich denke, ein solcher Standort hätte Vorteile und könnte ein echter "norddeutscher Luftfahrt-Hub" werden - das ist ja etwas, was fehlt. Schlussendlich gibt es mit Air Berlin und Lufthansa ja zwei Linien, die die Republik verkürzt gesprochen unter sich aufgeteilt haben. AB ist stark in TXL und DUS und LH in FRA und MUC. Osten, Westen, Mitte und Süden sind abgedeckt und der Norden fällt hinten runter. Ich denke, mit einem Flughafen Hamburg/Hannover/Bremen könnte das anders sein - und er hätte noch Potential vor BER fertig zu werden.

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Nur zur allgemeinen Information:

Der Flughafen Bremen sieht seine Position deutlich anders als Du: http://www.bremen-airport.com/uploads/xdownloads/ENG_City_Airport_Bremen.pdf

inklusive einer catchment area von 7 Mio. Einwohnern. Und Oldenburg hat nur 164.000, und Delmenhorst nur 76.000 Einwohner. Und Fishtown haste vergessen.

Noch Fragen Kienzle? :)

Bearbeitet von aaspere
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vor 3 Minuten schrieb aaspere:

Noch Fragen Kienzle? :)

Ja, Hauser -- ääähh aaspere.

Zugegeben - meine Schätzung mit der Million wa nicht besonders genau und ich hätte vielleicht meinen Radius vergrößern können.

Ich muss gestehen, dass ich die 7 Millionen gewagt finde. Niedersachsen hat 8 Millionen Einwohner und im Radius von 90 Minuten Fahrt um den Bremer Flughafen liegt in jedem Fall der Flughafen Hannover und es liegen dort auch Orte, von denen aus man zum Fliegen in der gleichen Zeit oder schneller in Hamburg ist. Deswegen halte ich die 7 Millionen für nicht erreichbar. Was wir hier vorliegen haben, ist ja mal ganz klar eine Marketingveröffentlichung. Ich sage nicht, dass die falsch ist, aber ich halte die 7 Millionen für sehr hochgegriffen. Und mir geht es ja auch nicht um Marketing, sondern um eine realistische Abschätzung.

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vor 9 Minuten schrieb aaspere:

Nur zur allgemeinen Information:

Der Flughafen Bremen sieht seine Position deutlich anders als Du: http://www.bremen-airport.com/uploads/xdownloads/ENG_City_Airport_Bremen.pdf

inklusive einer catchment area von 7 Mio. Einwohnern. Und Oldenburg hat nur 164.000, und Delmenhorst nur 76.000 Einwohner.

Noch Fragen Kienzle? :)

Ja, Hauser, auch von mir.:P

Deine 7 Mio. sind doch noch Peanuts, da der Flughafen bei routesonline sein Einzugsgebiet sogar auf 15 Mio. Einwohner taxiert: http://www.routesonline.com/airports/5253/bremen-airport/

Zitat

About Bremen Airport

Welcome to BRE.

With flight connections to 49 non-stop destinations, including six major European hubs, Bremen Airport counted about 2.6 million passengers in 2016. 14 airlines connect Bremen to popular business destinations and holiday regions. 15 million people live in the airport’s catchment area and no other airport in Germany is located as close to downtown as BRE (11 minutes by tram).

Zahlendreher oder Kommafehler?:S

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Also die Aussage, daß es in Deutschland keinen anderen Airport gibt, der so nah an der Stadt liegt (und in 11 Min zu erreichen ist) finde ich "gewagt" ...

 

FRA - Ffm Hbf mit der S-Bahn in 11 min ...

MHG - Mannheim Kurpfalzbrücke (da fängt die Fußgängerzone an) mit der Strassenbahn in 10 Min ...

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Gegen Marketingsprech ist ja auch nichts einzuwenden. Die Frage ist, kann man es in der tatsächlichen Akquise mit belastbaren Zahlen belegen. Aktuell scheinen die Anforderungen der Airlines und das was Bremen bieten kann auseinander zulaufen. Was man machen kann um das zu ändern, außer an der Preisschraube drehen und auf Kapazitätsengpässe an anderen Flughäfen hoffen.

Die Idee eines Nord-Airports finde ich gar nicht verkehrt, dann sollte man Münster/Osnabrück auch aufgeben. 

Es sind im Jahr 2016 knapp 300.000 Passagiere über FRA/AMS/MUC/IST/CDG zu über 378 Zielen weiter geflogen, da ist aber kein Ziel, das herausragt. Auch nach Regionen unterteilt ist es unergiebig, 138.000 sind innerhalb Europas umgestiegen, knapp 40.000 nach Nordamerika, knapp 35.000 nach Asien. 

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vor 14 Minuten schrieb OliverWendellHolmesJr:

Die Idee eines Nord-Airports finde ich gar nicht verkehrt, dann sollte man Münster/Osnabrück auch aufgeben.

Ich denke, dann wird es bedeutend schwieriger, einen solchen Airport zu lokalisieren. Zwischen Bremen, Hamburg und Hannover böte sich ein Ort wie Walsrode an und durch die Y-Trasse, die ja m.W. nach wie vor in irgendeiner Form geplant ist, wäre da auch eine Anbindung vorhanden.

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Nach dem BER-Desaster wird bzw. sollte man es auf absehbare Zeit tunlichst vermeiden, noch einmal einen Airport komplett neu und dann noch auf der grünen Wiese zu bauen. Proteste, Naturschutz, Gerichte, unfähige Bauplanung und -durchführung und -überwachunge, etc.. sprechen da doch eine deutliche Sprache. Auch Kassel ist ein solches Negativbeispiel, zumindest was die Wirtschaftlichkeit betrifft. Kleinere Airports wie Bremen haben aus Passagiersicht durchaus auch ihren Charme und vielleicht findet man noch Konzepte, wie sie überleben können. Da sich die Luftfahrtbranche sehr schnell wandelt, ist vorausschauende Planung ohnehin äußerst schwierig.

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Das sehe ich ähnlich. Ich als Hannoveraner nutze den Hannover Airport, eben weil er innerhalb von 15 Minuten aus der City erreichbar ist. Da wird es Menschen geben, die in Hamburg und Bremen genauso denken.

Das sich die Bremer über diese Entwicklung aufregen, kann ich vollkommen nachvollziehen. Aber auch für mich ist die Diskussion nicht nachvollziehbar, in wie weit ein Airport Manager an diesem Desaster eine Schuld tragen sollen. Das ist die selbe (emotionale) Diskussion, wie sie auch im Hamburg Forum ständig geführt wird. 

Insgesamt kann mMn der Airport über die vorhandenen Verbindungen froh sein. Alle wichtigen europäischen Ziele sind über mehrere europäische HUBs ab BRE erreichbar. 

Durch die neue Strategie bei Ryanair, werden große Flughäfen bevorzugt. Das eher Hamburg, als Bremen ausgebaut wird (aus für mich vollkommen nachvollziehbaren Gründen!) passt nun mal genau in diese Strategie. BRE 'leidet' nun mal durch die Nähe zu Hamburg. Fake wird es auch noch dauern, bis Ryanair auch ab HAJ fliegen wird, wenn es überhaupt dazu kommt, leider. 

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vor 3 Stunden schrieb Gyps_ruepelli:

Ich denke, dann wird es bedeutend schwieriger, einen solchen Airport zu lokalisieren. Zwischen Bremen, Hamburg und Hannover böte sich ein Ort wie Walsrode an und durch die Y-Trasse, die ja m.W. nach wie vor in irgendeiner Form geplant ist, wäre da auch eine Anbindung vorhanden.

Dafür müssten sich Hamburg, Niedersachsen und Bremen einig sein. Und da es darum geht, bestehendes zu ersetzen, sollten Vorteile gegenüber dem Status Quo deutlich sein. Aus Hamburger Sicht bin ich mir da nicht so sicher.

Wir haben einen alles in allem doch ziemlich gut funktionierenden Flughafen in sehr guter Lage insofern, als dass man schnell "in der Stadt" ist. Wir haben eine sehr hochfrequente Anbindung an die wichtigen Hubs in der Nähe, dazu ein ganz erkleckliches Angebot an europäischen Businesszielen und eher touristischen Destinationen, und einige wenige Langstrecken.

Was gewinnt Hamburg mit einem "Airport Nord(west)deutschland"?

Vermutlich einige Langstrecken, vielleicht gar nicht mal so wenige, und noch ein paar mehr europäische Destinationen. Ein grosser Hub wird das nicht, da sind die Felder weitestgehend abgesteckt. Ausbauperspektiven, die sind am aktuellen Standort doch eher begrenzt. Entlastung vieler Menschen von den negativen Begleiterscheinungen eines Flughafens wie Lärm, Luftverschmutzung, zugehöriger Bodenverkehr.

Dagegen stehen aber auch einige Nachteile. Die Anreise wird für die meisten zwangsweise langwieriger, aufwändiger, komplizierter und/oder teurer. Die Jobs im und um den Flughafen wandern mit. Einiges an Gewerbesteuer wandert mit.

Wie man das wertet, hängt wiederum stark davon ab, wie man die Zukunft einschätzt - die Ausbauperspektiven sind ein kritischer Punkt. Da sind wir ganz schnell bei ganz grundsätzlichen Fragen wie der, ob das permanente Wachstum nicht doch Grenzen hat, und wenn, wo die liegen. Was man so oder so sagen kann: ein eindeutiger und unumstrittener Fall ist ein Nordairport sicher nicht.

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Ein "Nordflughafen" würde Bremen zu einem reinen Werksflughafen für Airbus "degradieren", eine gewisse Infrastruktur müsste also weiter vorgehalten werden, was nicht gerade sehr wirtschaftlich wäre. Wie oben schon erwähnt, ist das Plus ja die kurze Distanz zu den Innenstädten und damit auch die Anbindung an den ÖPV bzw den Autoverkehr. Dabei sind aber Bremen und Hannover eindeutig im Vorteil,  denn die Anbindung an die Hauptbahnhöfe ist schneller als in Hamburg und wer von Süden her nach Hamburg kommt und mit dem Auto entweder durch den Elbtunnel oder die Innenstadt muss, wird die schnelle Autobahnanbindung insbesondere von Hannover schätzen. Auch der innerdeutsche Flugverkehr in die Lüneburger Heide wäre kaum noch sinnvoll. Ich halte also einen solchen "Nordairport" für wenig realistisch.

Bearbeitet von Faro
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Ich finde die Idee völligen Unsinn. Die Idee mag vielleicht im Hinblick auf Langstreckenverbindungen interessant sein, nicht jedoch für sämtliche Europaziele. Hannover, Hamburg und Bremen sind die Städte, die die Daseinsberechtigung für einen Flughafen haben. In Hannover finden in den nächsten Wochen zwei weltweit bedeutende Messen statt. Da hilft es einem ZRH Umsteiger nicht, wenn er in die Lüneburger Heide geflogen wird und anschließend noch 1 1/2 Stunden mit dem Zug oder Auto Richtung Messegelände fahren muss. Die vielen Hamburger Berufspendler werden sich hüten, wenn sie jetzt Freitagabend und Sonntagabend noch weitere Stunden einplanen müssten, um zunächst erst einmal zum "Nordairport" fahren, um anschließend zu ihren Familien nach STR oder VIE zu fliegen.

Bearbeitet von HAJA321
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vor 20 Minuten schrieb Gyps_ruepelli:

Selbstverständlich. Wer "nur" nach ZRH oder STR will - von HAM, BRE oder HAJ - der ist aber wahrscheinlich ohnehin im ICE besser aufgehoben.

Stimmt, vor allem für Tagesreisende/Wochenendpendler ;)

ICE von Hamburg nach Zürich 7:36h

EW/LX von Hamburg nach Zürich 1:30h

 

ICE von Bremen nach Stuttgart ab 5:24h

4U von Bremen nach Stuttgart in der Regel unter 1:05h

Aber bei deiner Denkweise ist es wohl besser, auf einen zentralen Airport für ganz Deutschland zu setzen. Wer braucht schon HAM/HAJ- ZRH, VIE, MUC...

Bearbeitet von HAJA321
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vor 26 Minuten schrieb Gyps_ruepelli:

Selbstverständlich. Wer "nur" nach ZRH oder STR will - von HAM, BRE oder HAJ - der ist aber wahrscheinlich ohnehin im ICE besser aufgehoben.

Das wäre vielleicht realistisch, wenn es ICEs gäbe, die in Hamburg auf die Schnellfahrstrecke gehen und bis zum Ziel nicht bremsen. Die gibt's aber nicht.

Der Vorteil der schnellen Erreichbarkeit ist nicht zu unterschätzen, die Gesamtreisezeit zählt. Ich fahre heute 2 Stunden vor Abflug (nicht Boarding) los - 5min zum Bus, Bus & Bahn 30 min,mit Checkin und Boarding ist da noch genug Luft für Unregelmässigkeiten, Bus/Bahn verpasst (da die min. alle 10min fahren - und wenn's nicht geht kostet das Taxi nicht die Welt) usw, oder im Normalfall 'n Kaffee & Snack in der Lounge.

Einen Nordairport erreiche ich garantiert nicht so schnell, und da die Anbindung mit Sicherheit nicht so hochfrequent sein kann und es nicht so viele realistische Alternativen geben wird, auch mit mehr eingeplanten Pufferzeiten. Und schon werden viele heutige 1-2 Tagestrips einen Tag länger.

Und wofür? Mehr direkte Langstrecken? Das wiegt für mich die Nachteile nicht auf, und ich vermute, damit bin ich in Hamburg in guter Gesellschaft. Wie's in Bremen und Hannover aussieht, kann ich nicht wirklich qualifiziert beurteilen, aber vermute, dass das da nicht gross anders ist.

Bearbeitet von foobar
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Lange Fahrzeiten und bequeme Erreichbarkeit sind berechtigte Argumente für die drei Stadtflughäfen. Das ist gar nicht die Frage.
Dafür könnte man unter Umständen Lösungen finden, etwa City-Terminals und Express-Züge. Zumindest in der "abgespeckteren" Variante eines gemeinsamen Flughafens für Bremen und Hamburg. 

Die Frage ist, welchen Flughafen will man?
Ausgangspunkt hier war, dass es in BRE schwer ist, eine Tagesrand-Anbindung an Metropolen wie London zu halten, bzw. wieder zu etablieren. Gleichzeitig wird im HAM-Strang lamentiert, dass die Airlines europäisch vor allem gegeneinander fliegen (nicht nur die Ziele, sondern auch die Flugtage). Täglicher Tagesrand zu Metropolen -die keine Drehkreuze sind- ist auch selten. Von Langstrecken ganz zu schweigen.

Wem das reicht, ok.

Dann muss man nicht weiter diskutieren. Wenn man aber der Ansicht ist, dass die Vernetzung Europas und der Welt weiter zunimmt und man dafür Infrastruktur benötigt, die das Leisten kann, muss man überlegen, wie schafft man das. 
- Finanziert man die Strecken durch entsprechende Anreize?
- Schafft man durch zusammenlegen der Flughäfen die notwendige Nachfrage-Masse?
- Wartet man, bis neue Flugzeuge neue Geschäftsmodelle der Airlines ermöglichen?

Man kann natürlich auch abwarten, bis die Airlines aufwachen und das in BRE und HAM brachliegende Potential entdecken.

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Ich weiß gar nicht, warum einige meinen, dass wir hier in Norddeutschland mehr Langstrecken-Direktverbindungen brauchen? Die LH fliegt in der Rush-Hour beispielsweise in HAM im 30/60 Minuten Takt in Drehkreuze MUC und FRA. Ab HAJ geht es bis 9x am Tag in das LH-Drehkreuz MUC. Dazu kommen etliche weitere Airlines, die HAJ, BRE und HAM mehrmals täglich in ihre Drehkreuze einbinden. Wenn ich dann die zusätzliche Fahrtzeit zu diesem einen großen Airport einplane, kann ich auch die 60 Minuten Umsteigezeit in FRA oder keine Ahnung wo verbringen.

Ich bin mir außerdem ziemlich sicher, dass ein großer Flughafen in Norddeutschland nicht automatisch zu mehr Langstreckenzielen führt.

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Dann nehme ich den Ball nochmal auf und versuche zur Wahrheitsfindung beizutragen.

Ausgangspunkt der Diskussion war, darauf möchte ich aus gutem Grund nochmal zurückkommen, der erste Beitrag auf Seite 32 über die Beförderung von Florian Kruse zum CCO am Flughafen Bremen. Ich komme deshalb darauf zurück, weil im Laufe der Diskussion die catchment area von BRE kurz diskutiert wurde. Das, was der BRE (in direkter Verantwortung von Herrn Kruse) dazu auf seiner HP verbreitete, zunächst Anfang dieses Jahrzehnts mit 7 Mio., und dann im letzten Jahr mit 15 Mio., ist aus meiner Sicht eine so haarsträubende Unseriosität, dass es mir die Schuhe auszog. Da kann man sich eigentlich nur noch schämen. Niedersachsen und Land Bremen haben zusammen knapp 8,7 Mio. Einwohner - mehr brauch ich dazu nicht zu sagen. Die catchment area wird normalerweise als der Bereich definiert, der innerhalb von 90 Minuten mit Auto/ÖPNV mit dem Flughafen verbunden ist. In der Vor-Bula-Zeit wurde die normale catchment area (ohne LCC) von BRE mit 2 bis 2,5 Mio. Einwohnern angegeben. Durch Ryanair erhöhte sich die Zahl (aber nur für die LCC-Kundenzielgruppe) auf etwa 4,5 Mio. Einwohner. Jetzt, nachdem FR sich in HAM angesiedelt hat, dürfte die Zahl wieder kleiner geworden sein. Man muss bei der Diskussion über die catchment area von BRE auch berücksichtigen, dass in östlicher Richtung die Nutzerneigung bereits in Rotenburg/Wümme nach HAM und in südlicher Richtung in Verden nach HAJ kippt. Wer die Verhältnisse in Bremen nicht kennt oder sie, wie ein paar User hier, nicht wahrhaben will, kommt dann zu falschen Ergebnissen.

@HAJ-09L Deine Frage, ob die 15. Mio. ein Zahlendreher oder Kommafehler sei: Weder noch. Es ist schlicht Inkompetenz.

Dann, auf zum Norddeutschen Grossflughafen.

Zu Beginn der 60er Jahre wurde zwischen den Ländern Hamburg, Bremen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein auf politischer Ebene ein gemeinsamer Grossflughafen diskutiert. Als Hamburg auf seinem Standort-Vorschlag in Kaltenkirchen bestand, scherte Niedersachen aus, und Bremen ließ die Diskussion auch auslaufen. 2013 wurde in Hamburg und Kiel der Standort Kaltenkirchen auch endgültig beerdigt. Anfang der 70er Jahre gab es nochmal ein Aufflackern zwischen Bremen und Niedersachsen mit einem Vorschlag Hude oder Rastede. Diese Diskussion wurde dann aber schnell von Bremer Seite beendet; große Lust bestand aber auch in Hannover nicht. Ein möglicher Standort nahe dem Walsroder Autobahnkreuz wurde mal von interessierter Seite ins Spiel gebracht; er scheiterte aber auch an den inzwischen geplanten Ausbauplänen/Neubauplänen in Hamburg, Bremen und Hannover. Wie wir alle wissen, sind mittlerweile alle drei Flughäfen, was die Suprastruktur betrifft, praktisch neu gebaut worden. Niemand würde heute dieses Thema nochmal anfassen. Für mich ist es deshalb eine rein akademische Diskussion hier im Forum ohne den geringsten Realitätsbezug. Die Frage der Nützlichkeit oder Daseinsberechtigung von Flughäfen wird sich erst dann stellen, wenn es gelungten sein wird, die Technologie der Teleportation umzusetzen. Ich bin sicher, dass Tante Edith, die ja 150 Jahre alt werden möchte, mich also überleben will, dies auch nicht erleben wird.

Dazu aber eine kleine Geschichte, die sich tatsächlich im Rahmen der HV eines börsennotierten Unternehmens zugetragen hat. Es war geplant, in den AR eine Dame mit Arbeitsort in Brüssel und Wohnsitz in einem Ort, der von der Redaktion des Unternehmensflyers zur HV als in Südfrankreich gelegen bezeichnet wurde. Das war dann für mich das Stichwort für die Frage auf der HV, ob es der Dame gelungen sei, dem Geheimnis der Teleportation auf die Spur gekommen zu sein. Wenn ja, müsste ich sofort meine FR-Aktien verkaufen; die wären dann ja in Zukunft nutzlos. Die Antwort war ernüchternd. Es gibt einen Ort gleichen Namens in der Nähe von Brüssel, was die Redaktion übersehen hatte.

Ich verabschiede mich einstweilen mit einem fröhlichen Alaaf und Helau.

Bearbeitet von aaspere
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vor 1 Stunde schrieb scramjet:

Bin ich der einzige, der diese Diskussion einfach nur grotesk findet?

Ich mein, diese Idee eines Zentralflughafens für Norddeutschland ist einfach nur völlig aus der Luft gegriffen, realistisch ist das nicht im geringsten, das wird es doch niemals geben.

"grotesk" ist mir ein zu großes Wort, gelassen ausgesprochen. Ich fühle mich aber auch nicht angesprochen, weil ich den Teil der Diskussion ja auch nicht angestossen habe. Da wär es passender gewesen, Du hättest den founder zitiert. Die Historie als Gegenpol zu Glaube, Liebe, Hoffnung hier einzubringen, war aus meiner Sicht notwendig, um einer Legendenbildung vorzubeugen.

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Ich bin ja der Schuldige für diese Diskussion. Und ich bin mir darüber im Klaren, dass es zu einem "Nord-Flughafen" nicht kommen wird. Selbstverständlich hätte ein solcher Flughafen gegenüber den lokalen Airports Nachteile - überhaupt keine Frage. Aber eine solche Einrichtung würde eben den Konkurrenzkampf der drei relativ nah beieiander liegenden Flughäfen beenden. Und aus Bremer Sicht betrachtet würde es sicher eine Verbesserung des Flugangebotes am "Bremer Flughafen" bedeuten. Dass das auch Verschlechterungen mit sich bringen würde, liegt in der Natur der Sache. Das ist fast immer so.

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vor 43 Minuten schrieb Gyps_ruepelli:

Ich bin ja der Schuldige für diese Diskussion. Und ich bin mir darüber im Klaren, dass es zu einem "Nord-Flughafen" nicht kommen wird. Selbstverständlich hätte ein solcher Flughafen gegenüber den lokalen Airports Nachteile - überhaupt keine Frage. Aber eine solche Einrichtung würde eben den Konkurrenzkampf der drei relativ nah beieiander liegenden Flughäfen beenden. Und aus Bremer Sicht betrachtet würde es sicher eine Verbesserung des Flugangebotes am "Bremer Flughafen" bedeuten. Dass das auch Verschlechterungen mit sich bringen würde, liegt in der Natur der Sache. Das ist fast immer so.

Wieso "schuldig"?! Das ist hier doch auch ein Diskussionsforum, da passt auch mal ein kleiner Exkurs ganz gut hin. Von daher bekommst du von mir: "Freispruch".

vor 19 Minuten schrieb mautaler:

Ich danke für den sehr interessanten Exkurs in die Vergangenheit. Entschädigt für den Verlust an Lebenszeit durch Lesen der restlichen Thread-Anhängsel.

Und niemand wird zum Mitlesen von für ihn uninteressanten Themen bzw Gesichtspunkten gezwungen.

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