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Einheitstarifmodelle


Widukind

Empfohlene Beiträge

Hallo,

 

die meisten Fluggesellschaften bieten für dieselbe Klasse ja sowohl billige als auch teure Tickets an und es hängt u.a. vom Zeitpunkt der Buchung ab, ob man ein billiges oder ein teures Ticket angeboten bekommt. Dies ist auch so auf Strecken, die von mehr als nur einer Fluggesellschaft bedient werden, wo also Konkurrenz gegeben ist, z.B. Hamburg-München.

 

Woran liegt es, daß sich auf einer solchen Strecke kein einheitlicher Tarif durchsetzt, also, daß im selben Flugzeug in derselben Klasse alle Fluggäste den gleichen Preis bezahlen müssen? Ich habe mir gedacht, daß ein solcher Einheitstarif anderen Tarifmodellen eigentlich überlegen sein müßte, weil (bei ungefähr gleichen Sitzplatzkosten bei allen Fluggesellschaften, die diese Strecke befliegen) dieser Einheitspreis ja zwischen dem Preis für die teuren und für billigen Tickets bei der Konkurrenz liegen müsste. Dann müßten die Fluggäste, die bei der Konkurrenz kein billiges Ticket mehr bekommen, zur Einheitstarifgesellschaft abwandern, so daß der Konkurrenz nur noch die billigen Tickets bleiben, von denen allein sie nicht mehr rentabel fliegen kann.

 

Aber in der Praxis, jedenfalls in Deutschland, ist dem anscheinend nicht so, denn dort, wo Lufthansa, airberlin, germanwings usw. in Konkurrenz zueinander fliegen, hat sich kein Einheitstarifmodell durchgesetzt. Woran liegt das, wo ist mein Denkfehler?

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In der Tat hat Germania (2001-2002) Einheitspreise für eine Zeit lang angeboten . Wenn ich mich recht erinnere war der Preis zunächst 99€. Lufthansa hat dann reagiert und die Preise auf um die 100€ gesenkt. Dadurch war GEXX gezwungen, den Preis zu senken (auf 55€), was allerdings nicht mehr kostendeckend war. Danach wurde der Preis wieder auf 99€ erhöht und auf Grund mangelnder Auslastung das Experiment gestoppt.

Das Problem mit einheitlichen Preisen liegt in der unterschiedlichen Zahlungsbereitschaft der Kunden. Es gibt immer Kunden, die bereit sind, einen hohen Preis zu bezahlen (Geschäftsleute/Firmen kurz vor Abflug). Diese machen dann bei 99€ kurz vor Abflug ein gutes Schnäppchen! Lufthansa macht hier den Umsatz und kann es sich daher leisten, günstige Tickets anzubieten, die bei derzeitigen Fuel Kosten sicherlich nicht kostendeckend sind.

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Dann müßten die Fluggäste, die bei der Konkurrenz kein billiges Ticket mehr bekommen, zur Einheitstarifgesellschaft abwandern, so daß der Konkurrenz nur noch die billigen Tickets bleiben, von denen allein sie nicht mehr rentabel fliegen kann.

 

Wenn ich das günstige Ticket bei der Konkurrenz nicht bekomme, dann würde ich z.B überhaupt nicht fliegen, sondern z.B bei der Miifahrzentrale mich melden. Dann würden Sie solche Kunden wie mich schon mal verlieren.

Den Geschäftsleuten, die gewohnt sind über 200€ für das Ticket zu zahlen, die dafpr kurzfristig buchen, würden Sie nur 130€ anbknöpfen, also auch schlecht. Die Kunden sind einfach zu unterschiedlich, ich kann mir so etwas nur ohne Konkurrenz vorstellen, wenn Sie mit einer Fähre über die Elbe fahren wollen, gibt es einen Tarif zB. Ihr Modell klingt sozialistisch

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Ist eigentlich ganz einfach, es rechnet sich in diesem stark durch Konkurrenz geprägten Markt einfach nicht.

 

Zur Erläuterung (A hat ein dynamisches Preismodell, B einen Festpreis):

In einer sehr langen Zeitspanne vor dem Flug kann A den Konkurrenten B vom Preis her unterbieten.

Damit füllt A schon einen großen Teil der Maschine, während B noch völlig leer ist.

 

A wird irgendwann teurer als B. Ab diesem Zeitpunkt muss A dann aber noch sehr viele Tickets zum Festpreis verkaufen, während für B nur noch wenige, teure Tickets fehlen, um die Gewinnschwelle zu erreichen. Und sobald diese erreicht ist, ist jedes weitere Ticket für A quasi Gold wert, während B weiterhin nur den mageren Festpreis einnimmt.

 

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OFFTOPIC

 

Wenn ich das günstige Ticket bei der Konkurrenz nicht bekomme, dann würde ich z.B überhaupt nicht fliegen, sondern z.B bei der Miifahrzentrale mich melden. Dann würden Sie solche Kunden wie mich schon mal verlieren.

 

Ah ja.... Bei wirklich langen Strecken ist die MFZ natürlich eine echte Alternative. Wenn ich mir so vorstelle als Berufstätiger für ein Wochenende von Nord nach Süd zu einer Familienfeier zu müssen, finde ich die Alternative MFZ auch sehr attraktiv! :D

 

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Ah ja.... Bei wirklich langen Strecken ist die MFZ natürlich eine echte Alternative. Wenn ich mir so vorstelle als Berufstätiger für ein Wochenende von Nord nach Süd zu einer Familienfeier zu müssen, finde ich die Alternative MFZ auch sehr attraktiv! :D

 

kaum ein Land, wo die Autos so modern und gut motorisiert sind. Ein Bekannter sass schon mal in einem Porsche.

Einmal die sehr guten Preise bei der MFZ und zwischen grossen Städten auch eine grosse Auswähl an Fahrten, Sie können z.b durch die Nacht mitfahren, als Beifahrer können Sie schlafen, aber der Hauptgrund ist immer günstig an ein Ziel zu kommen, man kann auch kurzfristig buchen.

 

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In der Tat hat Germania (2001-2002) Einheitspreise für eine Zeit lang angeboten . Wenn ich mich recht erinnere war der Preis zunächst 99€. Lufthansa hat dann reagiert und die Preise auf um die 100€ gesenkt. Dadurch war GEXX gezwungen, den Preis zu senken (auf 55€), was allerdings nicht mehr kostendeckend war. Danach wurde der Preis wieder auf 99€ erhöht und auf Grund mangelnder Auslastung das Experiment gestoppt.

 

Wenn die Lufthansa von vielen trotz eines um 1€ höheren Preises vorgezogen wurde, dann wurde GEXX wahrscheinlich nicht als gleichwertiges Angebot empfunden. Ich kann mir schon ungefähr denken, warum: Kein Renomee, niedrigere Bedienungsfrequenz... Aber immerhin: Lufthansa mußte erstmal reagieren, zunächst kam es also, wie ich erwartet hatte.

 

Kennt Ihr irgendwo auf der Welt Strecken, die zugleich von mindestens zwei großen renommierten Fluggesellschaften in Konkurrenz beflogen werden? Wie sieht es dort mit den Preisen aus?

 

Ganz einfach. Trotz vieler Bemühungen von Politikern bestimmter Parteien, ist es noch nicht gelungen, den real existierenden Sozialismus in Deutschland doch noch einzuführen. :D

 

Mit Fragen wie der von mir gestellten sollte sich eigentlich schon jeder Marketing-Student einmal ernsthaft auseinandergesetzt haben und sie beantworten können. Wenn Du Dir einbildest, sie mit einem solchen Rotz abbügeln zu können, würde Dich jeder Professor in der Prüfung durchfallen lassen. *angesäuertsei*

 

Also bitte nur noch ernsthafte Antworten in diesem Strang.

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Woran liegt es, daß sich auf einer solchen Strecke kein einheitlicher Tarif durchsetzt, also, daß im selben Flugzeug in derselben Klasse alle Fluggäste den gleichen Preis bezahlen müssen?

 

An der weitgehenden Marktliberalisierung. Jahrzehntelang waren behördlich festgelegte Flugpreise die Norm. Für US-Inlandsflüge bedeutete das zum Beispiel:

 

Seit 1938 wurden die Regeln für den inländischen Flugtransports durch das Zivilluftfahrtsamt Federal Civil Aeronautics Board (CAB) festgelegt. Dieses bestimmte Preis, Routen und Flugpläne. Im Weiteren förderte es die Quersubventionierung von teureren Langstreckenflügen zu billigeren Kurzstreckenflügen. Das CAB hatte letztlich dafür zu sorgen, dass alle Fluggesellschaften eine angemessene Rendite erwirtschaften konnten.

 

http://de.wikipedia.org/wiki/Airline_Deregulation_Act

 

In etlichen Ländern läuft das noch heute so ähnlich - allerdings weiß ich nicht auswendig, in welchen das der Fall ist. Kandidaten gibt es in der ehemaligen Sowjetunion, Lateinamerika, Afrika... Aber auch in Industrieländern findet man auf einzelnen Strecken Einheitstarife, zum Beispiel bei der OLT.

 

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Kennt Ihr irgendwo auf der Welt Strecken, die zugleich von mindestens zwei großen renommierten Fluggesellschaften in Konkurrenz beflogen werden? Wie sieht es dort mit den Preisen aus?

AUf z.B. BKK-SIA fliegen gleich 7 Airlines! Jetstar Asia, Myanmar Airways, Cathay Pacific, Thai air Asia, Thai Airways, Tiger Airways

 

Auf HKG-SIA sind es immerhin 5 und auf HKG - BKK sogar mehr als 11 !

Oder auf Langstrecke, z.B. JFK-LHR und LHR-LAX sind es auch jeweils 5 Airlines !

 

 

Da kannste ja mal Preise vergleichen !

 

 

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