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737-Überführungsflug: Mit Air Berlin von Seattle über Island nach Berlin


David Haße

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  • airliners.de Team

airliners.de hat Air Berlin bei der Übernahme einer neuen Boeing 737 bei Boeing in Renton (das berühmte "Boeing-Flield" nahe Seattle) sowie dem anschließenden Überführungsflug über Island nach Berlin begleitet. Eine Fotoreportage:

 

Hinflug:

 

 

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Im Regen steht unser Airbus A330-200 in Düsseldorf am Gate. Die Maschine wird uns nach New York fliegen, von da aus geht es dann mit dem Air-Berlin-Codesharingpartner American Airlines weiter zu Boeing nach Seattle.

 

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Mit einer Flotte von derzeit 15 A330 bedient Air Berlin von ihren Drehkreuzen Berlin und Düsseldorf etliche Interkontinentalziele. Die US-Businessdestination New York fliegt Air Berlin ab Mai von Berlin und Düsseldorf sogar täglich an. Als neues USA-Ziel kommt dann auch Los Angeles ab Berlin in den Flugplan.

 

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Obwohl das derzeitige Kabinenprodukt (noch aus LTU-Zeiten) touristisch geprägt ist, bietet Air Berlin auf der Langstrecke ein tolles Businessclass-Produkt. In den nächsten Monaten investiert die künftige Oneworld-Airline in die Langstrecke und baut komplett neue Sitze ein. Dann gibt es neben hervorragendem Catering auch ein top-modernes Audio/Video-On-Demand System (RAVE) zum Einsatz.

 

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Der Check-In-Schalter von American Airlines: Die Airline ist zukünftiger Allianz-Partner der Air Berlin. Bereits seit einiger Zeit gibt es umfangreicge Codesharing-Verbindungen zwischen den beiden Airlines. Auch unser Seattle-Flug der American Airlines wird zusätzlich unter Air-Berlin-Flugnummer angeboten

 

 

Werksbesichtigung in Renton:

 

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Angekommen in Seattle geht es am nächsten Tag zum Boeing-Werk in Renton. Hier werden alle Boeing 737 endmontiert. Auf insgesamt zwei Montagelinien verlassen derzeit monatlich 35 Maschinen das Werk. Auch die 737 MAX wird später hier montiert werden.

 

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Die Final Assembly beginnt mit der Anlieferung und der Initialauskleidung der Flugzeugrümpfe mit allerlei Systemen. Insgesamt drei Tage verbringen die neuen Flugzeuge hier.

 

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"737 Manufacturing Operations Communication Escort" Erik Nelson führt uns durch die Endmontagehalle. Im Zuge der stark angezogenen Nachfrage steigert Boeing gerade die Produktion der 737 auf bis zu 42 Maschinen pro Monat. Dazu muss vor allem die Logistikkette optimiert werden.

 

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Die Flugzeuge werden in Renton auf einer "Moving-Line" endmontiert. Mit kaum sichtbaren 5 cm pro Stunde bewegen sich die Maschinen durch die Halle.

 

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Nach und nach werden zahlreiche vormontierte Module, Teile, Systeme bis hin zur kompletten Innenausstattung an- und eingebaut. Eine Maschine bekommt heute noch ihre komplette Bestuhlung - die Sitzreihen stehen schon bereit.

 

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Nach insgesamt elf Tagen in der Endmontage sind die fertigen Flugzeuge noch unlackiert bereit zum Erstflug. Hier eine Maschine kurz vor dem Verlassen der Final-Assembly-Halle. Vor ein paar Wochen stand hier auch die jetzt abzuholende Boeing 737-800 für Air Berlin.

 

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Im "Customer Experience Center" neben den 737-Produktionshallen in Renton erläutert Air-Berlin-Technical-Pilot Tim Techt das Auslieferungs-Prozedere für ein neues Flugzeug. Nach dem Erstflug mit einer reinen Boeing-Crew steuert auf jedem Abnahmeflug auch ein Air-Berlin-Pilot die neue Maschine. Dazu gibt es bei der Airline pro Flugzeugtyp eine kleine Anzahl speziell ausgebilteter Piloten.

 

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Neben den Piloten waren auch Air-Berlin-Techniker bereits einige Tage vor der Abnahme vor Ort und haben die gesamte Maschine "auf Herz und Nieren" geprüft. Drei Testflüge hat das Flugzeug vor dem Überführungsflug schon absolviert.

 

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Generell können Kunden ihre Maschine im gesamten Produktionslauf begleiten. Dafür hat Air Berlin sogar einen ständigen Mitarbeiter vor Ort. Immerhin ist die heute abgenommene 737-800 bereits die 9. Boeing-Maschine für Air Berlin in diesem Jahr.

 

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Die neue Maschine trägt bereits die spätere Registrierung D-ABMB. Offiziell wird dieses Kennzeichen allerdings erst mit der Eintragung beim Luftfahrtbundesamt. Das geschieht in der Regel sehr schnell nach der Überführung.

 

 

Rückflug:

 

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Tim Techt, Technical Pilot für die Boeing 737 bei Air Berlin, übernimmt im Rahmen einer kleinen Zeremmonie den symbolischen Schlüssel für die neue Boeing.

 

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Zusammen mit John Pricco (Boeing Vice President Field Operations and Delivery 737 Airplanes Program) zerschneidet der stellvertretende Air-Berlin-737-Flottenchef dann noch fotowirksam ein rotes Band mit einer Riesenschere.

 

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Etwas später ist es draußen bereits dunkel geworden. Zollkontrolle und Boarding gingen erfreulich schnell. Außer den zwei Überführungskapitänen, den drei Übernahmetechnikern, einer Hand voll Journalisten und der Kabinencrew ist ja auch niemand an Bord. In der Maschine fällt sofort das neue "Sky Interior" auf. Die LED-Lichter tauchen den Himmel in ein indirekt schimmerndes Blau. Die neuen Handgepäckfächer sind zudem sichtbar platzsparender.

 

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Die Karte auf dem Inflight-Entertainment-System hat es bereits gezeigt: Es geht los. Und zwar zunächst ziemlich genau auf dem Großkreis (schnellster Weg auf einer Kugel) in Richtung Island.

 

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Für den rund siebeneinhalb-stündigen Flug hat Boeing ein fantastisches Catering zur Verfügung gestellt. So vergeht die Zeit bis zur Landung in Keflavik sehr schnell. Zudem ist die Maschine ja quasi leer und jeder sucht sich eine eigene Reihe zum Ausruhen.

 

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In Keflavik (dem internationalen Flughafen von Islands Hauptstadt Reykjavik) wird bei dichtem Schneegestöber kurz aufgetankt. Außer dem Kapitän, der den obligatorischen Walkaround macht, steigt hier niemand freiwilig aus. Zu stark bläst der kalte Wind. Nach der EU-Einreise (ein Zollbeamter kommt ins Flugzeug) muss die Maschine nur noch kurz enteist werden und schon geht es weiter.

 

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Wenn die Sonne aufgeht, verändert sich auch langsam und fast unmerklich die Beleuchtung im inneren der Kabine. Vom nächtlichen tief-blau hat sich das Sky-Interior nun schon über violett und rot zu einem rot-orange gewandelt. Bald schon wird es weiß sein.

 

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Im Cockpit bereiten die beiden Überführungskapitäne bereits die Ankunft in Berlin vor. Der zweite Teil des Auslieferungsfluges nach dem Tankstopp auf Island dauert nur rund drei Stunden.

 

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Das Routing führt nach dem Start auf Island südöstlich über den Atlantik, vorbei an Schottland, über die Nordsee bis nach Sylt, Hamburg und weiter nach Berlin.

 

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Die erste Reihe ist übrigens schon besetzt: Hier stehen - gut angeschnallt - zwei große Kartons mit allen Dokumenten zu dem neuen Flugzeug.

 

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Jetzt geht es runter. Unter den Wolken liegt bereits Deutschland. Das neue Flugzeug setzt zum ersten Landeanflug auf seine neue Heimatbasis Berlin an.

 

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Mission accomplished! Kapitän Techt winkt in Berlin-Tegel aus dem Cockpit der neuen Air-Berlin-Boeing-737. Jetzt wird das Flugzeug noch zugelassen. In der Kabine werden zudem noch ein paar Kleinigkeiten erledigt. Schon zwei Tage später kann die neue Maschine dann in den Linienbetrieb gehen.

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