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Prop fliegen in Britannien


rolandditz

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Da ich mit einem Flug München-Cochstedt-München im Januar mit der Bin-Air Metro mein "Sammelgebiet" deutsche Airlines mal wieder vorläufig fast komplett abgeflogen hatte (o.k., Sun Express Deutschland und Vibro Air/Hahn Air auf DUS-LUX fehlen mir noch, aber auf eine Standard-738 habe ich im Moment keine Lust, und für den Onewaypreis nach LUX konnte ich mir beinahe dieses viel nettere Routing zusammenstellen).

 

Meiner zweiten Leidenschaft, Props zu fliegen, kann man zur Zeit besonders gut in Großbritannien nachgehen. Als ich letztes Jahr die Skybus-Twin-Otter in Südengland erlegt hatte, wollte ich unbedingt wieder dorthin, da es dort einige Flugzeugtypen gab, die mir in meinem Log noch fehlten.

 

So bastelte ich mir ein Routing, welches mir auf 9 Segmenten 4 neue Flugzeugtypen und 5 neue Fluggesellschaften bringen sollte. Dabei legte ich meinen Schwerpunkt auf die Flüge, ich bin gerne in der Luft. Deswegen gibt es bei mir wenige Stadtfotos.

 

Los ging es in Frankfurt, mit der Embraer 190 D-AECB der Cityline nach Aberdeen. Die E190 ist ein sehr angenehmes Flugzeug, als Passagier hat man sehr viel Platz (nicht zuletzt wegen einer Auslastung nach ABZ von ca. 30 bis 35%). Aberdeen wurde in FRA direkt neben ANAs neuer B787 abgefertigt, ich war überrascht, wie "klein" der Dreamliner ist, eben doch ein B767-Ersatz.

 

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Durch dichte Wolken ging es nach ABZ, vor Schottlands Küste riss es aber auf.

 

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In Aberdeen hatte ich durch die überpünktliche Ankunft Zeit, auf dem Parkdeck zu spotten. Es gibt massig Helikopter- und Prop-Verkehr für die Ölindustrie.

 

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Dann wurde es aber Zeit, meinen nächsten Erstflug anzutreten, diesmal mit der Jetstream 41 G-MAJJ von Eastern Airways nach Newcastle. Auf der kurzen Strecke verkehrt Eastern 4x täglich, nicht ganz billig, aber mit 21 belegten von 29 Sitzen prozentual besser als Lufthansa auf FRA-ABZ gebucht.

 

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Nach dem Start über das schottische Hochland wurde bald die Küste überquert und erst kurz vor Newcastle wieder über Land zurückgekehrt. Der Service an Bord der Eastern J41 ist spektakulär für 152 Meilen: Bonbon oder Schokolade, dann Getränkerunde mit Chips oder Keksen, dann ein heißes Stofftuch. Wie dereinst bei LTU.

 

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Newcastle International hat wenig regionales. Ein großzügiges Terminal, selbst Emirates mit B777 fliegt den Platz an. Da wirkt die Eastern Jetstream auf dem Vorfeld winzig gegen.

 

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Im Terminal konnte ich gemütlich mit Blick auf das Vorfeld Mittagessen. Da landete auch schon mein nächstes Flugzeug, die Jetstream 31 G-CCPW der Links Air für Manx2.

 

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Die schicke Jetstream sollte heute ihre vorerst letzten Flüge ausführen, aber davon wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nichts. Der Manx2-Flug nach IOM war gut gebucht, 17 von 18 Plätzen waren besetzt. Vor mir saß ein Engländer mit extremer Flugangst (der hatte wohl eine unterbewusste Ahnung), selbst beim Ausfahren des Fahrwerkes wurde er blass, umrahmt von "Freunden", die sich köstlich über seine Angst amüsierten.

 

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Auf der Isle of Man angekommen, ging es flott zu Fuß zum Terminal.

 

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Der Platz wird viel von Flybe mit den Q400 angeflogen. Aber auch Easyjet kommt mit A319 aus Liverpool. Das Wetter war zum Spotten leider nicht ganz optimal, erst am Abend riss die hochnebelartige Bewölkung auf. Ich hatte planmäßig vier Stunden Aufenthalt, so habe ich aber doch das Geschehen am Platz im Bild festgehalten.

 

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Mit dem Easyjet-Airbus kam auch mein nächster Flieger, die Van Air Let 410UVP-E OK-TCA für Manx2, sie führte aber vor meinem Abendflug nach Belfast noch eine Rotation nach Blackpool aus.

 

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Auch meine Links Air Jetstream machte sich auf den Weg nach Leeds/Bradford, ich machte noch ein letztes Foto.

 

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Dann ging ich ins Terminal und checkte für meinen letzten Flug des Tages nach Belfast City ein. Eingesetzt wurde die OK-TCA, und die Let war mit 17 Passagieren gut gebucht.

 

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An Bord gab es einen großen Flachbildschirm, nach der Sicherheitsvorführung wurde ein Film über die Isle of Man gezeigt. Wir rollten zum Start auf der Querbahn und mussten noch warten, da noch die Links Air Jetstream aus Leeds/Bradford auf der kreuzenden Bahn landen sollte. Ich konnte die Jetstream durch mein Fenster hart aufsetzten sehen. Plötzlich sprühten Funken durch die Reibung des Fahrwerkes auf der Piste, ich vermutete, ein Reifen sei geplatzt. Noch vor dem Pistenkreuz brach aber das rechte, mir zugewandte, Hauptfahrwerk ein und die Jetstream schlitterte auf der Triebwerksverkleidung nach rechts von der Piste. Die Passagiere und die tschechischen Piloten unserer Let waren still und betroffen.- Es dauerte bald fünf Minuten, ehe die Flughafenfeuerwehr ausrückte. Diese Zeit kam mir unendlich lange und bedrückend vor. Glücklicherweise war kein Brand an der Jetstream ausgebrochen. Details des Unfalls hat der Avherald:

 

http://avherald.com/h?article=44c26035&opt=0

 

Die Jetstream war gerade aus meinem Sichtbereich gerutscht, und es wurde jetzt schnell dunkel. Natürlich war der Flughafen gesperrt. Feuerwehr und Rettungsdienst machten sich an die Arbeit. Glücklicherweise konnten alle Personen die Jetstream unverletzt verlassen. Die tschechischen Piloten stoppten die Triebwerke. Eine gespenstische Szenerie. Mittags hatte ich noch in der Jetstream gesessen , und jetzt liegt sie verunfallt im Gras neben der Piste. Nach knapp einer Stunde warten wurde der Ronaldsway-Flughafen wieder geöffnet. Unsere Let konnte über die freie Piste die Isle of Man Richtung Belfast City verlassen.

 

Mit reichlich Verpätung erreichte ich den Belfast City Airport. Da zudem ein Bus in die City noch ausfiel, ein weiterer Busfahrer meine 20-Pfund-Note für die Fahrkarte nicht wechseln konnte, erreichte ich erst um 21 Uhr statt 19 Uhr mein Hotel, die Travellodge Belfast im Stadtzentrum. Ich ging kurz etwas essen, war aber ansonsten ob des Erlebten ziemlich bedient, und ließ den Stadtrundgang weitgehend ausfallen. Das war schade, den Belfast hat sich in den letzten Jahren im Stadtzentrum sehr zum Positiven verändert.

 

Früh Morgens ging es, dann wieder ausgeruht und gut gelaunt, zum George Best Belfast City Airport, um mit Flybe und ihrer Q400 G-JECR nach Southampton zu fliegen. Der Sitzkomfort ist sehr mit den Q400s von Augsburg Airways oder Air Berlin/LGW zu vergleichen, der Service kostenpflichtig, aber das kannte ich ja. So ist Flybe eine gute und vor allem günstige Möglichkeit, sich in UK im Inland zu bewegen.

 

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Ab Southampton stand mein vierter Typenerstflug an, der Aurigny Trislander G-BDTO nach Alderny. Ich bin ja schon häufig Islander geflogen, aber dieser dreimotorige Prop mit dem Stützbalken unter dem Heck wirkte noch einmal exotischer.

 

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Dreißig Minuten vor der geplanten Startzeit waren alle drei gebuchten Passagiere für den 16-Sitzer am Gate und wir liefen zur Maschine. Als die Betankung beendet war, stiegen wir ein und dann ging es auch schon Richtung Südwesten über den Hafen von Southampton hinweg Richtung Kanalinsel Alderny.

 

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Auf Alderny liegt der Hauptort in fußläufiger Entfernung zum kleinen Flugplatz. Durch meine Ankunft von einer halben Stunde vor der planmäßigen Zeit und meiner bereits in Southampton erhaltenen Bordkarte für den Rückflug hatte ich über zwei Stunden Zeit, diese ruhige Insel zu erkunden. Mein Trislander verließ ACI Richtung Guernsey, voll besetzt mit 16 Passagieren plus einem Baby. Die G-BDTO nutzte dann auch die gesamte Länge der Startbahn.

 

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Ich schlenderte gemütlich durch den Ort und über die Wiesen und genoss diese gemächliche Insel. Mittags kehrte ich zum Flugplatz zurück und erlebte noch die Ankunft meines nächsten Trislander G-FTSE als vollbeladener Päckchenflieger.

 

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Der Trislander war bis unters Dach voll, so dass das Ausladen meinen Abflug verzögerte. Auch die G-BDTO kam aus Guernsey wieder, um einen Flug 30 Minuten später, ebenfalls nach SOU durchzuführen. Mit einer halben Stunde Verspätung und 10 Passagieren ging es zurück nach Southampton.

 

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In SOU hatte ich jetzt noch zweieinhalb Stunden Zeit, um ein Paar Bilder zu machen. Am frühen Nachmittag ist es aber leider nicht mehr so sonnig.

 

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In der Embraer 195 G-FBEK der Flybe ging es zum Abschluss in einer engen Kurve über Southampton Richtung Manchester.

 

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Durch die Verspätung vom Vortag hatte ich ganz vergessen, online einzuchecken. So blieb mir bei meinem letzten Segment mit dem gut gebuchten BMI A320 G-MIDO nur ein Mittelplatz auf der neuen, schokobraunen Eco-Lederbestuhlung. Dafür war das Catering gut: Die drei Herren Flugbegleiter servierten einen leckeren warmen Miniwrap, sodass die Zeit nach Frankfurt schnell verging. Da der Airbus auf der Nordwestbahn aufsetzte, gab es zum Abschluss sogar noch eine kostenlose Flughafenrundfahrt bis zur Außenposition vor Terminal 2 :)

 

Ich hoffe, dieser kleine Rundflug über Britannien hat euch gefallen!

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