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Delta kauft... eine Raffinerie


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Ändert alles nichts dran, dass das Raffineriegeschäft nicht so toll zu sein scheint. Wenn das nur Buchungstricks wären, würden die Firmen nicht versuchen, da raus zu kommen.

Nun, Du kannst mir da folgen glauben, oder nicht, aber Deine Aussage ist zu 100% falsch.

Im Gegenteil, nirgends in der "Produktionskette" wird so viel Geld am Öl verdient, wie in der Raffinerie.

denn nenne mir einen anderen Prozess, wo bei einer Veredelung im Prinzip keine Abfälle anfallen und ich alles hinterher verkaufen kann.

 

Allerdings sind viele Raffinerien mittlerweile in die Jahre gekommen und müssen technisch erneuert werden. Hierbei sind dann die aktuellen, meist deutlich strengeren Umweltauflagen zu beachten. Und das schmälert den so lieb gewonnenen Gewinn!

Also suchen die Betreiber nach Alternativen.

Und die finden sich immer!

Dabei muss es garnicht das "Entwicklungsland" sein, dass man mit neuen Arbeitsplätzen und Geldeinnahmen ködert, es reicht schon in den USA den richtigen Bundesstaat auszuwählen. Denn von einer Harmonisierung der Umweltgesetze hat man im Land der unbegrenzten Möglichkeiten noch nicht wirklich etwas gehört.

 

Von daher ist das "Raffinerie-Gejammer" in die selber Schublade zu legen, wie die Behauptung, dass der Staat an den immer weiter steigenden Preisen schuld sei.

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Ob es im Einzelfall Sinn macht ist sicherlich eine gute Frage, aber allgemein muss man das Investment getrennt von den reinen Einzelcashflows des Investments sehen.

Durch den Kauf macht sich Delta unabhängig von Preisschwankungen der Raffeneriedienstleistungen (nicht von Schwankungen des Gesamten Kerosinpreises, hier spiel Öl noch eine Rolle) und kann im Zweifel damit die Risiken seines Geschäfts besser steuern. Ob das Öl nun physisch direkt selbst verbraucht wird oder an andere verkauft wird ist irrelevant, da man bei fallenden Preisen die Umsatzausfälle der Raffenerien durch niedrigere Spritpreise im Hauptgeschäft ausgleicht, bei steigenden Preisen halt umgekehrt. Es geht also darum die Risiken des Geschäfts durch eine größere Kontrolle über die Supply Chain zu senken.

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Die (langfristige) Entscheidung mit dem Raffinerieerwerb ist sicher vor dem Hintergrund getroffen worden, dass auch in den USA die Nachfrage auf Dauer nur eine Richtung kennen wird: nach oben. Spätestens dann ist der Passus, demzufolge das Raffinieriegeschäft derzeit ein Verlustbringer sein soll, hinfällig.

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Der Witz ist echt gut .. was raucht hier eigentlich den ganzen Tag so für Zeugs ? Wusste garnicht das man neuerdings Benzin Diesel und co auch ohne Raffinerie aus dem Boden pumpen kann.

Und Bitte definiert mal "die Ölmultis" ? Meinst du jetzt BP , Shell und co oder die jenigen die auf dem Rohöl sitzen oder dann doch die Raffineriebesitzer?

 

Der Taschenspielertrick der Kraftstofferzeuger zb Shell das deren Marge nur wenige Cent pro Liter betrage um sich die Hände in Unschuld zu waschen zieht ja wohl nicht mehr. Tatsächlich hängen mittlerweile die Mineralölkonzerne in allen Erzeugungsprozessen und Vertriebswegen mit drin und kassieren deutlich mehr ab als sie gerne kommunizieren, siehe Jahresbilanzen der Konzerne.

 

Zum Thema , ein Wunder das der ein oder andere da nicht schon früher drauf gekommen ist.

 

manchmal frage ich mich, was fuer Leute in diesem Forum herumlaufen...naja, ich antworte trotzdem drauf: Oelmultis hast du dir ja schon selbst beantwortet: Kommt von Oil - multinational corporations....also nix die scheichs....und ja, diese "Oelmultinationalen" verdienen extrem gut in der kompletten Wertschoepfungskette....nur nicht in den Raffinierien....warum wohl splitted sich Conoco Phillips gerade in 2 Gesellschaften: upstream and downstream.

 

Also Toplader, vor der naechsten Antwort , vielleicht doch mal ein 2. Mal ueberlegen, was man da so schreibt....

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Also mit dem Argument, dass eine Raffinerie Geld kostet, und damit ein Verlustbringer ist, könnte ich auch auf die Idee kommen in einer Bäckerei die Backstube dicht zu machen.

Aber genau so wie ich Sonntagmorgens kein Mehl lutschen möchte, fliegen Flugzeuge und fahren Autos dummerweise nicht mit Rohöl.

 

Der Gewinn ergibt sich nun einmal aus den Erlösen (z.B. für Kerosin) abzüglich der Kosten. Aber die Kosten wird ein Multinationaler Konzern immer so verteilen, dass in der kompletten Kette das Meiste übrig bleibt. Und bevor ich meinen Gewinn in Europa, oder hier den USA versteuere, "verlagere" ich diesen dann doch lieber durch den "Ölhandel" auf die Cayman Islands oder in ein anderes Steuerparadies.

Oder was glaubst Du ist der aktuelle Grund, warum bei der Deutschen Mineralöl-Industrie gestern eine sofortige Schnappathmung eingesetzt hat, als die Regierung mit ihrer Offenlegung der Raffineriepreise um die Ecke kam.

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Man bewegt sich mit dieser Entscheidung zunächst mal auf vollkommen neuen Terrain - ich finde, dass macht Vorhersagen ungeheuer schwer. Funktioniert das, war Delta sicherlich nicht die letzte Airline, die diesen Weg verfolgt. Immer unter der Voraussetzung, dass irgendwo auch eine Raffinerie erwerbbar ist.

 

Delta will neben den 150 Millionen Dollar, die als Kaufpreis genannt wurden (30 Millionen zahlt allerdings der Staat, da durch die Schließung der Raffinerie sonst Arbeitsplätze verloren gegangen wären) rund 100 weitere Millionen in die Anlage stecken, um den Ausstoß von Flugbenzin von derzeit 14 % auf 32 % zu erhöhen. Nach eigenen Angaben, so wird man zumindest in der NYT zitiert, will man damit bis zu 80 % seines Eigenbedarfs decken und die jährlichen Kosten um bis zu 300 Millionen Dollar senken.

 

Ich persönlich finde die Idee spannend. Analysten werfen allerdings die sicherlich berechtigte Frage auf, ob eine Airline eine Raffinerie wirklich (wirtschaftlich) richtig betreiben kann. Allerdings höre ich häufiger ein "Risiko ja - aber bei dem Preis, warum nicht?" als ein "um Gottes Willen".

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Also der Versuch ist es auf jeden Fall wert.

 

Interessant sind auch die genannten Preise. Delta investiert in die Raffinerie (150 Mio. USD Kaufpreis + 100 Mio. USD für die Modernisierung der Anlagen) soviel Geld wie man im Gegenzug für eine B777 nach Listenpreis ausgeben müsste. Aus dem Betrieb der eigenen Raffinerie erwartet man eine Kostenersparnis bei den Spritausgaben von ca. 300 Mio US-Dollar; im fliegerischen Betrieb würde man das nur erreichen, wenn man man 60 neue, spritsparendere Modelle wie die B737 anschafft. Das wiederum würde aber ca. 2,5 Mrd. USD kosten (und man bekommt die 60 Maschinen nicht mal gerade so auf den Hof gestellt, zudem müssen sie finanziert/geleast werden, was wiederum Geld kostet).

 

Insofern gewinnt man durch den Deal auch etwas Zeit und Luft im Hinblick auf die notwendige Flottenharmonisierung und -erneuerung.

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Die Zeiten in denen man die Bestandteile so nehmen musste wie sie aus den Destiliertürmen kamen sind längst vorbei. Wenn man es drauf anlegt kann man heute selbst alten Straßenbelag zu Jet-A1 raffinieren.

 

Gruß

Thomas

.....und die alten Socken von aaspere, meint Tante Edith. :lol:

 

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