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Kontroverse um Gutachten zur Unterdimensionierung des Flughafen BER


jared1966

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Ich würde eher sagen, dass dem Kunkel wieder einmal die Nerven durchgehen. [...] Wer das Projekt kritisiert, ist eben nur ein Gegner [...]

Das heißt, Faulenbach da Costa ist unfehlbar, seine zitierte Einschätzung über den überdimensionierten BER ist entweder eine Lüge von Kunkel oder völlig aus dem Zusammenhang gerissen, richtig?

Na alles klar. Dann könnte man deine Unterstellung auch umdrehen: Wer für den Flughafen Partei ergreift, ist ein verblendeter Fanboy.

Im Übrigen ist auch dies amüsant: Kunkel wurde gerade in diesem Forum zuletz immer wieder vorgeworfen, dem medialen Shitstorm nichts entgegenzusetzen. Nun stellt er den selbsternannten Flughafenpapst mit einem einfachen Zitat bloß, und schon wird er zum "rauflustigen Blogger". Aha.

 

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@

Entwicklung der Passagierzahlen (BER=TXL+SXF) bisher und angenommenes 5%iges Wachstum für 5 Jahre ohne neuen Satelliten:

 

2009 - 20,974 Mio

2010 - 22.324 Mio +6,4% (TXL: 15.025.600 +6,0%, SXF 7.297.911 +7,4)

2011 - 24,034 Mio +7,7% (TXL: 16,919,820 +12,6%; SXF: 7,113,989 -2,5%)

2012 - 25,236 Mio +5,0% bisher bis Okt 21,46 Mio PAX

2013 - 26,498 Mio +5,0% geplante Eröffnung mit Max. Kapazität von 27 Mio PAX

2014 - 27,823 Mio +5,0%

2015 - 29,214 Mio +5,0%

2016 - 30,675 Mio +5,0%

 

 

Und? Welche Kapazität hat den Tegel und wieviele werden dort abgefertigt?

Oder schau mal nach IST und vergleiche die geplante Kapazität mit die tatsächlichen PAX.

Also kein Grund zur Panik. Mit ein paar Optimierungen von inneren Werten, also ohne Saterliten, im bestehenden Termina wird man sicher locker über 30 Millionen PAX abfertigen können.

 

Herr Eggenschwiler hat mal zu HAM gesagt, dass es absehbar keinen Bedarf mehr für Terminalerweiterungen gibt, da man deren Kapzitäten durch Optimierung von heute etwas 16 Millionen auf bis zu 25 Million PAX steigern könnte.

Das sollte in BER auch möglich sein.

 

Und 5% Steigerung in den nächsten Jahren halte ich für sehr optimistisch, wo doch AB seine Flotte weiter verkleinern will!

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Wie groß ein Flughafen gebaut wird, dürfte einem professionellen Flughafengutachter ja bereits lange vorher bekannt sein. Dass so ein Urteil jetzt rauskommt, spricht für mich eher für die These vom politischen Grabenkrieg.

 

Ansonsten fände ich es angenehmer, wenn das persönliche Gepöbel hier etwas zurück genommen werden könnte, so dass das Thema wieder mehr in den Mittelpunkt kommt.

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@nairobi

Es geht doch nicht darum, dass es nicht auch möglich ist, auf dem Rücken von 25 Mio jährlichen PAX und 10000 Angestellten in BER ähnliche Wunder zu vollbringen, wie in TXL. Spiegelt Deine Meinung wirklich das Denken wieder, bei dem wir mitlerweile angekommen sind? Frei nach dem Motto: "Ach, ist doch nicht so wichtig, kriegen wir schon irgendwie halbwegs hin?" Das ist ja furchtbar!

 

Ich brauche doch kein Flughafen für 4,5 Mrd. (vorläufige Summe) zu bauen, wenn er am Tag der Eröffnung an seine Grenzen stößt. Für das Geld hätte Dir ein Profiteam ein Traumairport für 40 Mio PAX Anfangskapazität hingestellt, der zudem ausbaubar wäre und der längst offen wäre, natürlich aus privater Hand, ohne die Änderungswünsche der Politiker. Aber weil man Politiker zur Aufsicht wählt und alle mitquatschen und verdienen wollten, sind wir da, wo wir angekommen sind.

 

Wenn man aus dem Projekt nicht in Deutschland bald mal lernt und Politikern das Mitmischen bei solchen wichtigen Großprojekten rechtlich verbietet, halte ich Deutschland für absolut griechisch, bzw. schlicht blöd.

 

Das ganze Thema ist hausgemacht und war von vornherein klar, dass es so kommt. Schlimm nur, dass Berlin darunter leidet.

 

Hier gehts um die bundesdeutsche Hauptstadt mit riesigem Wachstumspotential und Millionen von Besuchern jährlich, No.2-3 in Europa. Das ist doch kein Spaßprojekt, bei dem man sich mal verzocken kann, wie bei der Rheinland-pfälzischen Formel 1 Strecke. Und niemand sagt, dass solche Dinge keine Pannen beim Bau haben, bloß doch nicht doppelt so teuer und nicht funktionierend. Aber die Art, wie das angegangen wurde und wer das Sagen hatte, zeigte: Hier geht alles schief, was nur schief gehen kann.

 

Ich brauche auch nicht Herrn Kretschmann in den Aufsichtsrat von Stuttgart 21 berufen. Und der Modellbau-Experte von Graupner hätte als CDU Vorsitzender auch beim Bau vom neuen Bremerhaven Hafen im Aufsichtsrat nix verloren.

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Wenn man aus dem Projekt nicht in Deutschland bald mal lernt und Politikern das Mitmischen bei solchen wichtigen Großprojekten rechtlich verbietet, halte ich Deutschland für absolut griechisch, bzw. schlicht blöd.

Das kann wohl kaum funktionieren. Die Regierungschefs müssen sich mindestens um die Finanzierung kümmern. Ob die sich für den restlichen Kram selbst in den Aufsichtsrat setzen oder eine Marionette schicken, ist eigentlich egal. Für das Tagesgeschäft ist der Aufsichtsrat ohnehin nicht zuständig. Beim BER hätte es wohl auch ein Brandschutzexperte sein müssen... Man kann ja deutlich erkennen, wie sich selbst ein Herr Amann mit dem Thema quält.

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Hamburg hat sich bei der Elbphilharmonie weitgehend rausgehalten und alles dem Generalunternehmer überlassen... auch das ging in die Hose...

 

Stimmt so leider nicht. Auch hier hat die Stadt als Auftragsgeber immer wieder neue Wünsche und Änderungen eingebracht, die teuer Umplanungen notwendig gemacht haben.

Also durchaus vergleichbar.

 

@jared1966

 

Um nicht wieder in die gleich unsinnige Kapazitätsdiskusionen zu geraten, die wir hier schon öfter hatten eine kurze abschließende Anmerkung.

 

Mit Prognosen ist es so eine Sache. Als der Airport konzipiert wurde, hat keiner an eine so rasante Entwicklung der AB gedacht. Wie es mit AB weitergeht ist heute völlig unklar. Von daher sind Prognosen die über mehere Jahre gehen eigentlich nicht seriös.

Wenn AB im schlimmsten Fall den Bach runtergeht, wäre BER so wie er heute geplant ist noch viele viele Jahre ausreichend.

 

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@nairobi

Klar, ich will auch kein Bashing zum Thema machen, sondern Fakten ins Tageslicht rücken, auch wenn die ganze Sache sehr unlustig ist - weniger für mich als mehr für Diejenigen, die dadurch arbeitslos geworden sind oder gar pleite.

 

Dennoch gebe ich Dir hier Recht. Am Tag des Spatenstichs mag das nicht wirklich abzusehen gewesen sein.

 

Wenn mir aber einer da gesagt hätte, es gäbe 8 Ausgabestationen für Koffer bei einer Kapazität von max 45 Mio PAX jährlich, dann hätte ich Dir nicht als Einziger sagen können, dass da was nicht ganz stimmt. Und dann hätte man auch das Ein oder Andere nochmals auf seine berechnete Kapazität prüfen müssen. Spätestens nach 2010 hätte man die neuen PAX Zahlen nehmen müssen und an den Tunnel zum Satelliten bzw. deren Ausbau vorbereiten müssen. Allerspätestens jedoch nach der erneuten Verschiebung.

 

Wenn ich mir jetzt vorstelle, das eventuell nochmals verschoben wird auf 2014, wovon ich fest ausgehe, bei gleichzeitigem nicht-Ausbau, dann habe ich dafür kein Verständnis mehr. Und mein Name ist nicht Faulenbach-da-Costa, sondern ich bin nur einer der angeblich größenwahnsinnigen Berliner, die das uns eingebrockte Chaos auch noch finanzieren müssen als Steuerzahler.

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Das dumme an dem Ganzen ist ja, das keiner hier alles wissen kann, und man daher eher mutmaßt und gerne das herausliest was in die eigene Überzeugung passt.

Geht mir genauso. Ich vermute daher für mich nur, dass da Costa auf seine vorherige Argumentation zurückgreifen wird, dass die Architekten das Terminalgebäude ursprünglich 50% größer geplant hatten, und zu allem Überfluss auch noch das mehr an Check In Schaltern, das mal vorgesehen war, dem EKZ und der erweiterten Sicherheit geopfert wurde, ohne dafür Ersatz vorzuhalten.

Hoffen tu ich daneben, dass in so einem 17000 Euro Gutachten denn auch ein paar detailliertere und hieb- und stichfeste Fakten stehen, die nicht nur die absoluten Zahlen der Check In Bereiche irgendwelcher Vergleichsflughäfen aufzählen, sondern auch analysieren wie viel des mehr an Schaltern dort effektiv genutzt wird, dies im Zusammenhang mit den Passagierzahlen und Strömen unter Berücksichtigung des Anteils an Umsteigern, Flugzeuggrößen, Destinationen, etc., im Vergleich mit den Berliner Prognosen. Ich schätze aber, das wird in dem Gutachten alles leider fehlen.

 

Wenn die Flughafengesellschaft hingegen erzählt, das Terminal sei bis zu 30 Mio völlig ausreichend, glaube ich das eigentlich auch. Nur tönt das Verschweigen des "aber" in meinen Ohren ziemlich laut. Was passiert wenn diese Zahl überschritten ist? Hofft man dann, dass die restlichen 15 Mio Umsteiger sind, die weder Check In, noch Gepäckaufgabe und -bänder beanspruchen dürfen, oder will man dann das VIP Parkhaus abreißen, um anzubauen?

Man zieht sich da für die Laien immer auf die Satelliten zurück...nur, das wird immer nicht angesprochen, Satelliten sind keine Terminals. Das One Roof Concept am Airport ist ja darauf ausgelegt, dass Passagiere im Terminal einchecken, ihr Gepäck aufgeben, im EKZ shoppen gehen und dann an ihr Gate gelangen, welches in einem der Piers angelegt ist oder aber eben in einem der Satelliten. Diese Satelliten bringen also bei einem zu wenig an Check In und Gepäckfläche rein gar nichts, außer man schickt die Fluggäste mitsamt ihrer Koffer durch den Sicherheits Check, das EKZ, den Tunnel, um dann irgendwann einzuchecken...

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Mit Sicherheit ist das vorgesehen. Aber wie bereits geschrieben, Entlastung für Check-In Schalter oder Gepäckbänder bringt das in der Regel nicht, da der Zugang zu den Satelliten ja erst hinter der Sicherheitskontrolle ist. Aber da es ja soweit noch keine Planungen bzgl. der Erreichbarkeit der Satelliten gibt, könnte man die ja immernoch unterirdisch mit Zugang vor den Sicherheitskontrollen anbinden.

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Mit Sicherheit ist das vorgesehen. Aber wie bereits geschrieben, Entlastung für Check-In Schalter oder Gepäckbänder bringt das in der Regel nicht, da der Zugang zu den Satelliten ja erst hinter der Sicherheitskontrolle ist. Aber da es ja soweit noch keine Planungen bzgl. der Erreichbarkeit der Satelliten gibt, könnte man die ja immernoch unterirdisch mit Zugang vor den Sicherheitskontrollen anbinden.

Nein, natürlich bringt das nur nominelle Entlastung bei den Gates. Klar. Dennoch kann man ja nicht so blind sein und glauben, die 27 Mio Pax wären in 5 Jahren nicht erreicht. Die haben wir hier in Berlin ja schon 2014. Dafür brauche ich doch keine Glaskugel. Und wie die sich dann alle zusammen gefühlt haben, das wissen wir leider frühestens 2015. Dann stellt man möglicherweise fest: Oha, das ist ja viel zu klein mit den Bändern, hätte man da bloß mal 2 mehr geplant, au weia. Nur geht das dann eben nicht mehr. Dieses ewige Märchen vom Erweitern bleibt eines. Für immer. Aleae jactae sunt. Da geht nichts mehr zu erweitern in der Haupthalle.

 

Und deshalb wird jetzt schon, viel zu spät, reagiert. Und in 5 Jahren reibt man sich die Augen, obwohl klar ist, was kommen wird. Bis dahin sind die Verantwortlichen des Desasters entweder im Zwangsurlaub oder als mehrfache Millionäre dank BER in einem weiteren Aufsichtsratsposten.

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Eine alte Diskussion, da hat man noch an den 3.6.12 geglaubt...

 

 

Die brandenburgische SPD scheint ein großes Problem mit der Logik zu haben.

 

"Ziemlich groß" und "zu klein" schließen sich nicht aus. "Ziemlich groß" ist absolut, "zu klein" ist relativ. Die Kleidergröße 56 ist ziemlich groß; wer 58 trägt, dem ist sie zu klein. Wenn die zitierten Pax-Zahlen sich auf 43 qm/Pax beziehen und der Herr meint, 30 qm wären ausreichend, dann hat der Flughafen viel mehr Puffer als 27 Mio.

 

Ebenso sind die Aussagen "Gepäckabfertigung zu klein" versus "könnte das hochgerüstete Gepäcksystem stark vereinfacht werden" nicht gegensätzlich. Ein "hochgerüstetes Gepäcksystem" kann an sich sowohl zu klein als auch zu groß geraten. Ein "vereinfachtes Gepäcksystem" ebenso.

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Eine alte Diskussion, da hat man noch an den 3.6.12 geglaubt...

[...]

Was hat sich mit der Verschiebung der BER-Eröffnung an der Planung für ein Regierungsterminal auf dem Gelände des alten SXF geändert? Nix. Also ist dort auch weiterhin kein Platz.

Obwohl, vielleicht muss ja der ein oder andere Staatschef künftig im Billigflieger anreisen, wenn er mit Mutti über die Staatsverschuldung plaudern möchte... :P Dann würde es ja wieder passen...

 

grisu

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Was hat sich mit der Verschiebung der BER-Eröffnung an der Planung für ein Regierungsterminal auf dem Gelände des alten SXF geändert? Nix. Also ist dort auch weiterhin kein Platz.

Obwohl, vielleicht muss ja der ein oder andere Staatschef künftig im Billigflieger anreisen, wenn er mit Mutti über die Staatsverschuldung plaudern möchte... :P Dann würde es ja wieder passen...

 

grisu

 

Alsoich stelle fest, dass das einzige was einer zumindest zeitweiligen Weiternutzung der alten Terminals wirklich entgegen steht ist ein Vertrag mit einem Mitgesellschafter.

Ob das wirklich das letzte Wort ist?

Wo soll denn das Geld für einen schnellen Ausbau herkommen, wo doch jetzt erst mal Milliardensummen investiert werden müssen, um überhaupt in Betrieb zu gehen?

Baulich vorbereitet ist er ja auch nichts, was die Sache nicht einfacher macht.

 

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Urgs... wurde "auf Sand gebaut"?

 

http://www.focus.de/finanzen/news/zweifel-...aid_871092.html

 

Aber irgendwie schwer vorstellbar, Schönefeld hat derartige Probleme ja nicht.

 

Ich war vor 2 Wochen in Berlin unterwegs und ein Taxifahrer hat mit erzählt, dass der Tower sich neigt und das Terminal sich um etliche Zentimeter abgesenkt hätte und es gar keine Eröffnung geben würde, da man eigentlich alles wieder komplett abreissen müsste.

 

Wollte das nicht so richtig glauben, wäre der absolute Supergau.

 

Tzzz... und jetzt steht's zumindest "als Gerücht" sogar in der Zeitung....

 

Wo Rauch ist, ist meist auch Feuer..., sagt man doch, oder?

 

Ich will's nicht hoffen....

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Kann man das gesamte Gutachten denn irgendwo einsehen? Den Inhalt nur anhand einer Kurzzusammenfassung in einem Online Artikel zu diskutieren ist ja etwas müßig.

 

Ja, das kann man bei der Märkischen Allgemeinen.

Ich hab mir gerade mal die ersten beiden inhaltlichen Seiten (10 und 11) durchgelesen, da sind ja noch mehr Rechtschreibfehler drin als bei so manchen Beiträgen hier im Forum (und das will wirklich was heißen)!

 

 

Die Brisanz liegt, wenn du es richtig liest, nicht in dieser Tatsache begraben, sondern WER dieses Gutachten in Auftrag gegeben hat, nämlich der Koalitionspartner der SPD in Berlin.

 

Na, guter Freund, so ganz nun eben nicht! Koalitionspartner in Berlin ist die Berliner CDU und Auftraggeber des Faulenbach-Gutachtens war die Landtagsfraktion der Brandenburger CDU. Das ist bei weitem nicht das gleiche.

 

 

... in der der vielgepriesene Flughafenexperte F.d.C. endlich mal in ein anderes Licht gestellt wird:

 

Zur Person Dieter Faulenbach-da Costa: Herr Faulenbach-da Costa ist seit Jahren auf Flughafengegnerseite tätig. Während er heute eine angebliche Unterdimensionierung des Flughafens beklagt, schlug er zu Beginn der Bauzeit noch vor, den Flughafen kleiner zu bauen, da er überdimensioniert sei. So antwortete er beispielsweise in einem Interview mit der Berliner Zeitung am 11.10.2007 auf die Frage: „Ist das geplante Terminal in Schönefeld überdimensioniert?“: „Es ist schon ziemlich groß geraten.“ Weiter führt er aus: „Gespart werden könnte auch an den völlig überdimensionierten Vorfeldern.“

 

Wenn das der einzige "Beleg" ist, mit dem die FBB-Pressestelle Herrn Faulenbach widerlegen will, dann widerspricht er sich entweder nicht oder wir sehen hier mal wieder einen -gewohnt- schwachen Beitrag von Herrn Kunkel. Denn 2007 sagte Herr F. das Terminal sei "ziemlich groß geraten" (s.o.) und jetzt äußert er sich zu dem was da drin ist. Beides hat miteinander NIX ZU TUN. Wenn er damals gesagt hat, dass die Terminalfläche mit X m² pro Passagier (zu) groß sei, dann hätte man auch ein doppelt so großes Terminal mit vielleicht mehr Geschäften und Warteräumen aber ebenfalls nur 124 Abfertigungsschaltern bauen können und beide Aussagen (sowohl die von 2007 bzgl. der Terminalfläche als auch die von 2012 bzgl. der Abfertigungskapazität) wären genauso richtig.

 

Ich will hier weder Herrn Faulenbach beipflichten noch ihn kritisieren, das wäre unseriös, solange ich das Gutachten nicht gelesen und die Aussagen/Fakten geprüft habe. Aber dass ihm das Wort im Munde gedreht wird (siehe PM der FBB) ist schon ziemlich daneben.

 

 

Ich war vor 2 Wochen in Berlin unterwegs und ein Taxifahrer hat mit erzählt, dass der Tower sich neigt und das Terminal sich um etliche Zentimeter abgesenkt hätte und es gar keine Eröffnung geben würde, da man eigentlich alles wieder komplett abreissen müsste.

 

Taxifahrer sind auch die mit Abstand seriösesten Informationsquellen... ;)

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^ Vielen Dank, damit hat man endlich einmal etwas konkretes in der Hand.

 

Was auffällt, ist das FDC bei zahlreichen Rechenbeispielen von "üblichen Annahmen" ausgeht, die leider nicht genauer ausgeführt werden. Ferner hat man ein wenig das Gefühl, dass aktuelle Entwicklungen kaum bzw. keinen Einfluss auf ebendiese Annahmen haben. So geht FDC scheinbar davon aus, dass jeder Pax Check-In-Schalter nutzt und/oder Gepäck eincheckt. Ich will jetzt nur einmal auf die vielzitierten fehlenden Check-In-Schalter eingehen. Um die Rechnung von FDC fachlich korrekt zu widerlegen, fehlt mir sicherlich die Expertise und Zeit, Fragen kommen bei mir trotzdem auf. Hier die Rechnung von FDC für den Fall 27 Mio. Paxe / Anno:

 

27.000.000 / 365 (Ø Pax pro Tag) 73.973

73.937 / 14 = Ø Pax pro Stunde = 5.284

Pax pro Spitzentag 108.000

Pax pro typischer Spitzenstunde 9.180

Pax/h Bemessungsspitze 9.180

Pax/h Richtungsspitze (An oder Ab) 6.120

 

Begründung dafür, dass der Tag durch 14 statt durch 18 Betriebsstunden geteilt wird:

 

"Zur Ermittlung des Spitzenaufkommens, oder der Spitzenbelastung, ist es in der Verkehrsplanung üblich das Aufkommen an einem 24-stündigen Tag mit dem Divisor 14 Stunden zu errechnen. In der Flughafenplanung kann damit wiederum nur ein Durchschnittswert errechnet werden, der zur Dimensionierung der primären Flughafenanlagen ungeeignet ist."

 

Weiterhin wird ausgegangen von:

 

Check-in 2 Min./Pax

Transferpassagiere 10%

 

Die Rechnung wird nicht weiter ausgeführt, als Ergebnis kommt aber heraus:

 

Benötigte Check-in Counter (Drop of) 224 (96)

 

Momentan sind 132 Schalter geplant, es würden also theoretisch 92 Schalter fehlen.

 

Wenn ich nun sämtliche Prämissen FDCs als gegeben ansehe, berechne ich folgendes:

 

6.120 Paxe / Richtung / Spitze

- 10% Transferpassagiere (benötgen keinen Check-In)

= 5508 eincheckende Paxe / Richtung / Spitze

/ 30 Paxe / Schalter

= 184 benötigte Schalter

 

Allein die Berechnung anhand der Kriterien von FDC ergibt also bereits eine Diskrepanz von 40 Schaltern. Nun will ich mal nicht annehmen, dass FDC auf seine alten Tage das kleine EInmaleins nicht beherrscht, in dem Fall werden allerdings im Gutachten selber irgendwelche Zusatzannahmen verschwiegen.

 

Nun würde ich aber gern einige der Prämissen hinterfragen:

 

  • Paxe, die Gepäck aufgeben, laut SITA bereits zwischen 2007 und 2009 von 82% auf 75,7% gesunken, insbesondere bei LCC-Carriern. Am BER des Jahres 2014 dürfte der Anteil also noch weit niedriger liegen.
  • In Zürich beispielsweise liegt der Anteil der Paxe, die Service-Kioske oder Web/Mobile zum Check-In nutzen bei mehr als einem Drittel
  • Die Flughafengesellschaft geht von 60 Paxe/Check-In-Schalter aus. Hier im Forum wurde dieser Wert bereits als durchaus realistisch eingestuft
  • Der Flughafen hat wie gesagt 18 Betriebsstunden
  • Berlin hat bereits jetzt einen Umsteigeranteil von ~7%, MUC 38%, FRA 46% - 10% erscheinen also nach Eröffnung von BER ein wenig gering

Anhand dieser Fakten würde ich die Rechnung wie folgt (noch recht konservativ) verändern:

 

4760 Pax/h Richtungsspitze (entspricht fast den vom Flughafen kolporierten 4500 Pax/h Maximalkapazität initial) durch 18 Betriebsstunden

-10% Transferpaxe

-25% Paxe, die weder Gepäck einchecken, noch einen Check-In-Schalter benötigen

3213 eincheckende Paxe / Richtung / Spitze

 

Variante a:

/ 30 Paxe / Schalter

= 107 benötigte Schalter

 

Variante b:

/ 60 Paxe / Schalter

= 54 benötigte Schalter

 

Mir ist klar, dass das keine wissenschalftliche Berechnung ist, ich finde es allerdings schon seltsam, dass es relativ einfach ist, Anhaltspunkte zur inhaltlichen Kritik am Gutachten zu finden.

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@Experte

Erst mal vielen Dank für die sachliche Auseinandersetzung mit dem Geschriebenen der letzten Tage. Ich gebe gerne zu, dass ich davon ausgegangen bin, dass die Landtagsfraktion der CDU Brandenburg den Koalitionspartner der SPD in Berlin mit FDCs Gutachten nicht torpedieren würde. Vielleicht sehe ich das ja selbst hier noch zu naiv. Allerdings hielte ich das dann für "the bottom of the barrel".

 

@dase

Finde ich sehr gut, diese Rechenexempel mal aufzumachen, um es hier zu illustrieren. Es spielt auch keine Rolle, ob es nun genau stimmig ist oder nicht, aber hilft ungemein, bestimmte Zahlen besser einschätzen zu können.

 

Zu den PAX und Umsteigerzahlen Berlins: Klar sind da mehr Umsteiger zu berücksichtigen in den nächsten Jahren. Dennoch will/muss in FRA ja kaum einer bleiben, sondern eben weiter. In Berlin ist das anders. Hier wollen erstmal vieile Touristen hin. Zudem kommen die direkten Verbindungen vieler Airlines erst noch dazu. Ich glaube wir sind uns einig, dass angefangen von China Air bis Vietnam Airlines über weitere Airlines auf Mittel- und Langstrecke erst kommen werden.

 

Diese PAX fliegen dann ab BER und wollen nicht noch woanders hin. Selbst wenn man also davon ausgeht, dass man zur Berechnung die 27 Mio PAX nimmt, wird eben genau diese Zahl der ankommenden PAX wesentlich höher werden als bisher. Und so wie ich es verstehe, lässt sich da nix erweitern. Sprich, wir müssten doch von den Gesamtkapazitätszahlen heute in 10 Jahren - sprich 45 Mio ausgehen - und den damit in Zusammenhang stehenden, von mir aus 20% Umsteigern. Mehr aber nicht meine ich.

 

Und das bedeutet als Zahlenwerk 45 - 9 = 36 Mio ankommende PAX.

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@Experte

Erst mal vielen Dank für die sachliche Auseinandersetzung mit dem Geschriebenen der letzten Tage. Ich gebe gerne zu, dass ich davon ausgegangen bin, dass die Landtagsfraktion der CDU Brandenburg den Koalitionspartner der SPD in Berlin mit FDCs Gutachten nicht torpedieren würde. Vielleicht sehe ich das ja selbst hier noch zu naiv. Allerdings hielte ich das dann für "the bottom of the barrel".

 

@dase

Finde ich sehr gut, diese Rechenexempel mal aufzumachen, um es hier zu illustrieren. Es spielt auch keine Rolle, ob es nun genau stimmig ist oder nicht, aber hilft ungemein, bestimmte Zahlen besser einschätzen zu können.

 

Zu den PAX und Umsteigerzahlen Berlins: Klar sind da mehr Umsteiger zu berücksichtigen in den nächsten Jahren. Dennoch will/muss in FRA ja kaum einer bleiben, sondern eben weiter. In Berlin ist das anders. Hier wollen erstmal vieile Touristen hin. Zudem kommen die direkten Verbindungen vieler Airlines erst noch dazu. Ich glaube wir sind uns einig, dass angefangen von China Air bis Vietnam Airlines über weitere Airlines auf Mittel- und Langstrecke erst kommen werden.

 

Diese PAX fliegen dann ab BER und wollen nicht noch woanders hin. Selbst wenn man also davon ausgeht, dass man zur Berechnung die 27 Mio PAX nimmt, wird eben genau diese Zahl der ankommenden PAX wesentlich höher werden als bisher. Und so wie ich es verstehe, lässt sich da nix erweitern. Sprich, wir müssten doch von den Gesamtkapazitätszahlen heute in 10 Jahren - sprich 45 Mio ausgehen - und den damit in Zusammenhang stehenden, von mir aus 20% Umsteigern. Mehr aber nicht meine ich.

 

Und das bedeutet als Zahlenwerk 45 - 9 = 36 Mio ankommende PAX.

 

Du meinst aber schon nur 18 Mio. ankommende Paxe. :lol:

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Anhand der Daten von FDC mal meine Milchmädchenrechnung für 38 Mio. Paxe. Hinweis: für die Berechnung der Spitzenstunde wird hier ein leicht niedrigerer Faktor verwendet, ebenfalls 'üblich' laut Gutachten:

 

6066 Pax/h Richtungsspitze durch 18 Betriebsstunden (Annahme FDC: 7800 bei 14 Stunden)

-20% Transferpaxe

-25% Paxe, die weder Gepäck einchecken, noch einen Check-In-Schalter benötigen (entspricht Wert von 2009, realistisch sind wohl eher 30-35%)

= 3640 eincheckende Paxe / Richtung / Spitze

 

Variante a:

/ 30 Paxe / Schalter

= 121 benötigte Schalter

 

Variante b:

/ 60 Paxe / Schalter

= 61 benötigte Schalter

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