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Mit dem Dreamliner nach Warschau (FRA-WAW-FRA mit LOT)


martin.stahl

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Werbung wirkt, und so wäre ich schon gerne einmal mit dem neuen Dreamliner von Boeing, der B 787, geflogen. Aber er ist nun mal als Langstreckenflugzeug konzipiert und nur eine Langstrecke fliegen, um den Dreamliner einmal geflogen zu sein, wollte ich auch nicht. Daher kam mir das Angebot der LOT sehr recht, dass diese derzeit den Dreamliner auf mehreren Europastrecken einsetzt, und seit dem 3. Januar auch gut eine Woche lang den Morgenflug auf der Strecke Warschau-Frankfurt damit bedient. Der „Crazy Wednesday“ mit den Sonderangeboten der LOT vor einigen Wochen bot dann günstige Tickets auf der Strecke an und damit ergab sich kurzfristig eine günstige Gelegenheit, die B787 doch einmal kennen zu lernen. Ähnlich war es mir vor 2 ½ Jahren mit dem A380 der Air France auf der Strecke Paris-London ergangen.

 

03.01.13

LO 382 FRA-WAW, B787 SP-LRA

geplante Flugzeit: 9:15 – 11:00, tatsächlich 9:21 – 11:10

Gate B8, Sitz 25 A, Startbahn 18, Landebahn 33

 

Bei der Buchung auf der LOT-Internetseite war es sogar möglich, schon die Sitzplätze zu reservieren und ich wurde nach einiger Zeit unsicher, als ich auf einem Foto hinten eine fensterlose Reihe entdeckte. Nach dem Durchstöbern von ersten Flugberichten fand ich heraus, dass Reihe 27 tatsächlich ohne Fenster ist, und prompt hatte ich für diese Reihe auf dem Rückflug einen Platz reserviert. Zum Glück war es noch möglich, die Reservierung zu ändern. Die nächste bange Frage wurde, ob LOT wirklich mit dem Dreamliner kommt, da technische Probleme bei beiden Flugzeugen dazu führten, dass der eine oder andere Flug doch mit anderem Gerät durchgeführt werden musste. Doch auch beim Einchecken am Tag zuvor wurde mir der Dreamliner angezeigt und das Flugradar zeigte ihn dann auch beim Flug nach Frankfurt an. Da war ich bereits am Flughafen und gab zur Abwechslung wieder einmal Gepäck auf.

Am Gate B8 war nicht viel los und nur beim Einsteigen kam über den Lautsprecher die Information, dass wir heute den ersten Flug ab Frankfurt mit dem neuen Flaggschiff der LOT, der B787, haben würden. Der Bus brachte uns dann zum Vorfeld vor dem Terminal, wo der Dreamliner auf uns wartete. Es waren nicht viele Passagiere an Bord, vielleicht 40, aber die meisten von ihnen schienen wegen des Dreamliners zu fliegen und machten vor und in dem Flugzeug viele Fotos.

 

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Die Economy-Kabine – wer wollte, hatte eine komplette Neunerreihe für sich alleine.

 

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Leider war es ständig trübe und regnerisch. Die Wolken waren so tief, dass die Flugzeuge, die auf der Nordwestbahn landeten, erst über dem Flughafen aus der Wolkendecke herauskamen. Wir rollten langsam zur Startbahn West und hoben dort um 9:51 Uhr ohne weitere Verzögerung ab, um auch sofort in den Wolken zu verschwinden.

 

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Noch in der dünnen, aber dichten Wolkenschicht gab es die erste Linkskurve, die uns über Miltenberg, Würzburg, der nördlichen Tschechei und Breslau in die polnische Hauptstadt brachte.

 

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Die Zeit an Bord verbrachten viele Passagiere damit, den Dreamliner in allen Ecken zu erkunden und zu fotografieren. Auf der Toilette schließt sich der Klodeckel von selbst, wenn man spült, und die echte Rose an der Toilettenwand ist charmant. Die Gepäckfächer sind deutlich größer als bei früheren Flugzeugen und durch die Decke und die größeren Fenster wird ein Gefühl der Weite erzeugt, wobei in der fast leeren Kabine sowieso jeder genügend Platz hatte. Stadt der üblichen Klappe werden die Fenster auf Wunsch des Passagiers elektronisch verdunkelt. So kommt nur noch wenig Licht herein, man kann aber dennoch hinausschauen.

 

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Auch die Besatzung zeigte sich gut gelaunt und schien den Flug mit den wenigen Passagieren zu genießen. Mir fiel auf, dass es ungewöhnlich viele ältere Flugbegleiter auf diesem Flug gab. Einen von ihnen hielt ich erst für einen der Piloten, weil ich noch nie einen Flugbegleiter über (geschätzt) 60 Jahren gesehen hatte, doch er beteiligte sich am Bordservice. (Um Missverständnisse zu vermeiden – ich finde ältere Flugbegleiter in Ordnung. Mir sind sie nur bei diesem Flug aufgefallen, weil ich sonst sehr selten ältere Flugbegleiter sehe.)

Erst wenige Minuten vor der Landung bekam man wieder etwas anderes außer Wolken zu sehen.

 

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Und dann setzten wir auch schon aus Süden kommend auf der Bahn 33 auf und waren in Warschau.

 

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Bei meinem ersten Besuch in Warschau im Sommer 2006 hatte ich mich nur auf der Besucherterrasse des Flughafens aufgehalten. Diesmal sollte es in die Stadt gehen. Im Terminal suchte ich noch einen Geldautomaten, um an genügend Zloty für die Übernachtung und einen Stadtbummel zu kommen, doch der Geldautomat auf der Abflugebene spuckte nur Euro aus. Also versuchte ich mein Glück auf der Ankunftsebene und wählte dort den, der mir polnische Zloty zu einem günstigeren Tarif ohne Wechselgebühr lieferte.

Zum Flughafenhotel war es nur ein Fußmarsch von einem Kilometer. Das Gromada-Hotel ist ein 3 Sterne-Businesshotel und nichts besonderes, bietet aber saubere und ordentliche Zimmer mit allem, was man für eine Nacht benötigt. Außerdem hält der Bus 175 der Linie Flughafen-Stadtzentrum genau vor dem Hotel und mit 32 Euro war es unschlagbar günstig.

 

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Die Busfahrt dauerte eine gute halbe Stunde und dann stand ich mitten in Warschau im Sprühregen, der den ganzen Tag anhalten sollte. Um mich besser orientieren zu können, begann ich die Erkundungstour in der kleinen Altstadt, die nach der Zerstörung Warschaus im 2. Weltkrieg originalgetreu wieder aufgebaut wurde. Die ganze Stadtmitte war immer noch weihnachtlich und sehr opulent geschmückt.

 

Das Königsschloss

 

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Auf dem Schlossplatz

 

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Kathedrale Johannes des Täufers

 

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Weihnachtsmarkt auf dem Marktplatz der Altstadt

 

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Schön bemalte Häuser am Rand der Altstadt

 

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Die Polnische Armeekathedrale

 

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Gedenkstätte zum Warschauer Aufstand von 1944

 

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Nationalbibliothek

 

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Da es ständig regnete, kalt war und der Wind in Böen blies, suchte ich eine Pirogeria auf, um dort eine Portion Pirogen (gefüllte Teigtaschen) zu probieren und mich gleichzeitig etwas aufzuwärmen. Außerdem war das eine Gelegenheit, einen Blick in den Reiseführer zu werfen, ohne dass dieser komplett durchnässt wird. Eine Stunde später dämmerte es bereits und ich realisierte, dass Warschau doch ein Stück östlicher und nördlicher als Frankfurt liegt.

 

Wachturm am Eingang zur Altstadt

 

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In der Dunkelheit wurde es zwar draußen noch ungemütlicher, aber die Weihnachtsbeleuchtung wirkte umso schöner.

 

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Die Pracht-Einkaufsstraße Krakowskie Przedmie´scie im Viertel Marienszat direkt neben der Altstadt.

 

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Die Krakowskie Przedmie´scie geht direkt über in die Einkaufsstraße Nowy Swiat.

 

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Der Rondo de Gaulle mit der künstlichen Palme als Kuriosität.

 

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Die Heiligkreuzkirche, in der das Herz von Frederic Chopin aufbewahrt wird. Da gerade ein Gottesdienst gefeiert wurde, suchte ich nicht die Kirche danach ab.

 

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Nachdem der Wind auch noch den (alten und geerbten) Regenschirm zerstört hatte, gab ich mein restliches Geld noch in einer Bonbon-Manifaktur aus und wartete auf den nächsten Bus Richtung Flughafen. Da ich am nächsten Morgen schon um 4.40 Uhr aufstehen musste, hatte ich nichts dagegen, schon recht früh wieder ins Hotel zurückzukehren.

 

04.01.13

LO 381 WAW-FRA, B787 SP-LRA

geplante Flugzeit: 6:25 – 8:25, tatsächlich 6:25 – 8:23

Gate 24, Sitz 8 A, Startbahn 29, Landebahn 25 R

 

Um 5 Uhr hatte ich aus dem Hotel ausgecheckt und war auf dem Rückweg zum Flughafen. Immerhin regnete es nicht mehr. Ich hatte bereits am Vortag eingecheckt, doch als ich den Koffer am Schalter abgab, wurde mir ein Platz in der Premium-Economy angeboten. Da dies ein Gangplatz war, lehnte ich ab, da ich lieber am Fenster sitzen wollte. Da gab es nur noch 8 A über der Tragfläche und ich nahm ihn. Der Dreamliner war diesmal voller als auf dem Hinflug, wobei die allermeisten entweder nur mit Handgepäck reisten oder in Franfurt umgestiegen sind, da es in Frankfurt am Gepäckband kaum Passagiere gab,

Pünktlich rollten wir zur Startbahn und hoben in westliche Richtung ab, verschwanden gleich wieder in den Wolken und flogen in der Morgendämmerung, zusätzlich erleuchtet von der Venus als Morgenstern, nach Frankfurt.

 

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Diesmal war der Kurs etwas nördlicher.

 

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Über den Wolken war es fast schon hell, doch sobald wir im Anflug auf die Nordwest-Landebahn in Frankfurt die dritte Wolkenschicht durchquert hatten und bereits die Terminalbeleuchtung unter uns zu sehen war, war es wieder dämmrig-düster und das trübe Wetter der Vortage hatte uns wieder. Das Wetter ist der große Nachteil bei Städtetouren im Winter, aber der Dreamliner fliegt leider nur in dieser Woche von Frankfurt nach Warschau und den Flug wollte ich nicht verpassen.

Einen neuen Regenschirm habe ich bereits gekauft.

 

Copyright aller Fotos: Martin Stahl

 

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Schöne Bilder u danke für den Tripreport. Bin gerade auch in WAW im Gromada Airport Hotel u natürlich ebenfalls 787 am Fr geflogen :)

 

Ach, das ist ja aergerlich! Schade, das wollte ich eigentlich auch buchen, aber da wir zu dritt waren haben wir uns fuer ein richtig ueblen Schuppen - dem billigsten buchbaren :rolleyes: - entschieden: www.panoramio.com/photo/72284253 (bitte nicht lachen :unsure: )

 

An Schlaf war nicht zu denken, keine isolierten Fenster und natuerlich auf der stark befahrenen Strasse auf Hoehe des Fensters ein Gullideckel. Die Betten waren alt und quitschig und unbequem.

 

Aber es ist in gut 30min - sofern man den Weg kennt - ueber Schleichwege ab dem Flughafen zu Fuss erreichbar. Wir sind gestern abend mit einem dicken Delay FRA-WAW geflogen, schoene Maschine. Gleich geht es dann von Warschau zurueck auf dem E70 (Premiere) zurueck nach Frankfurt. :)

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Aber es ist in gut 30min - sofern man den Weg kennt - ueber Schleichwege ab dem Flughafen zu Fuss erreichbar. Wir sind gestern abend mit einem dicken Delay FRA-WAW geflogen, schoene Maschine. Gleich geht es dann von Warschau zurueck auf dem E70 (Premiere) zurueck nach Frankfurt. :)

 

Ich hatte mich schon gewundert, dass so spät am Abend der Dreamliner FRA-WAW geflogen ist. War das ein regulärer Abendflug, der auch mit dem Dreamliner durchgeführt wurde oder gar eine Verspätung vom Vormittag? Haben sie euch gesagt, warum der Flug so verspätet war?

Am Tag vorher bin ich pünktlich mit dem Dreamliner nach Frankfurt geflogen, aber dort hatte die Maschine dann gut 2 Stunden Verspätung Richtung Warschau. Den Grund dafür kenne ich nicht.

 

Martin

 

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