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Eröffnung des Hauptstadtflughafens BER erneut verschoben


berliner_aus_leidenschaft

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Mir schwant, alle drücken sich um die Bekanntgabe, dass wirklich abgerissen werden muss, denn dafür ist kein Geld mehr da. Ob "die" das bis zur Bundestagswahl verschleppen wollen?

Wegen was genau müsste abgerissen werden? Die Mängelliste ist gravierend, aber es handelt sich, grob gesagt, um technische Installation, die man ein- bzw. umbauen kann. Eher vermute ich, dass man "ein paar Röhren" ans Gebäude 'ranklebt und einen Urheberrechtsstreit mit den Architekten riskiert. Und bei den Kapazitätsproblemen wurde ja schon angedeutet, dass man da mit Anbauten vorgehen will.

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Nenne es Entkernung oder sonstwie. Aber man scheint ja nicht zu wissen, was dort eingebaut wurde. Es ist nicht dokumentiert und kann nicht genehmigt werden. Das riecht nach großem Umbau.

 

Neubau in etwas größerer Form wäre die Lösung. Aber dies kostet Zeit und viel nicht vorhandenes Geld.

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So bald die Mängel alle dokumentiert sind, werden diese abgestellt (wie auch immer)

 

Das Problem ist offensichtlich, dass die Bauleitung komplett gepennt und die Baustelle nicht vernünftig überwacht hat (anders ist das mit den Bäumen nicht zu erklären). In der Tat vergleichbar mit einem privaten Häuslebauer, der meint, die paar tausend Euro für einen den Bau begleitenden Bausachverständigen zu sparen.

 

An viele Sachen kommt man auch nachträglich ran (notfalls nach Abreißen der Deckenverkleidung) und kann schauen, ob das richtig installiert wurde.

 

Wenn man allerdings nicht weiß, ob die Sachen, an die man nicht mehr drankommt und die nicht so offensichtlich wie die Bäume oder die nicht funktionierende Entrauchung, so gebaut wurden wie beauftragt und notwendig (im Extremfall z.B. Pfusch beim Fundament oder beim Vorbereiten des Untergrunds), dann hat man ein ganz großes Problem.

 

Und dann hätte man, um es mit Amann zu sagen "zu spät die Reißleine" gezogen.

 

Dass es "nur" die Installationen und den vermuteten Kapaziätsengpass betrifft, glaube ich angesichts der Aussagen von Amann nicht (mehr).

 

Und so weit hergeholt sind solche versteckten Probleme auch nicht. Immerhin ist in Paris 2004 mal ein Terminal wegen Baumängeln eingestürzt...

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alle drücken sich um die Bekanntgabe, dass wirklich abgerissen werden muss, denn dafür ist kein Geld mehr da.

 

Seit diversen Rettungspaketen für notleidende Eurostaaten wissen wir ja, dass dieser Fall nicht eintreten kann: Geld ist zumindestens auf Bundesebene immer "da", zur Not leider über neue Schulden und die nachfolgenden Generationen müssen es abstottern. Die Vermutung (oder sollte ich sagen Unterstellung) mit der potentiellen Verzögerung weiterer Terminbekanntgaben bis nach der Bundestagswahl entbehrt aber nicht einer gewissen Logik.

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Man sollte den Flughafen Tegel in BER umbenennen. Und den Flughafen BER in Tegel.

 

Dann koennte man Tegel endlich stillegen und abreissen und BER Morgen offiziell eroeffnen :rolleyes:

 

da muss erst wieder "Fußballweltmeisterschaft" oder sowas sein, damit man das stillschweigend durchbringen kann :D

 

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Und so weit hergeholt sind solche versteckten Probleme auch nicht.

Amann hat im Vorfeld der Terminabsage aber alle, bis auf den Brandschutzbereich, von den Medien veröffentlichten Probleme als ziemlich unkritisch eingestuft. Die Bausubstanz betreffende Bereiche wurden überhaupt nicht genannt. Der Umbau des Brandschutzkonzeptes wird Amann allerdings auch reichen, da steckt genug Arbeit drin. Sein Gejammer war reine Taktik.

Schließlich war der Termin im Oktober sein Werk.

 

 

 

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Wenn man mal völlig unaufgeregt alle Äußerungen der letzten Tage zusammenfassen will, ergibt sich für mich folgendes Bild:

 

Seit Beginn der Planung sind nunmehr etwas über 20 Jahre vergangen.

Aus dem ursprünglich für 17 Mio. Passagiere konzipierten Airport wurde nach und nach einer, der für 25 Mio. ausreichen würde.

In diesem Zusammenhang von Planungsmängeln zu sprechen, wäre also unredlich. Hier ist schlicht die Zeit schuld am Problem.

 

Ob der Verzicht auf einen Generalunternehmer beim Bau wirklich etwas verbessert hätte, werden wir wohl nie erfahren.

Nur ist ein Generalunternehmer kein Garant für eine preiswerte und pünktliche Fertigstellung eines Großprojektes (siehe Elb-Phillharmonie).

 

Vor gut 2 Jahren hat man sich von den Planern des Flughafens "verabschiedet", der Rechtsstreit darüber läuft.

Nur mit den Planern, sind auch die ursprünglichen Bauüberwacher gegangen.

Und jetzt kommen wir zu dem tatsächlichen und gravierenden Problem.

 

Rohbau, und damit die Fundamente usw. kann man getrost als erledigt abhaken.

Flughafen-Technik (Tower, Beleuchtungen, usw.) sind zu dem Zeitpunkt schon im Test, bzw. fast fertig gewesen, so dass auch hier nichts gravierendes zu erwarten ist.

 

Bleibt das "Innenleben" des Terminals.

Da ist so oft und viel umgeplant worden, teils zur Kapazitätssteigerung, teils zur Steigerung der Non-Aviation-Einnahmen, dass es hier schon schwierig sein dürfte den derzeit gültigen Plan zu beschaffen.

Dann noch die (interne) Bauaufsicht über die planmäßig richtige Durchführung zu befragen wird noch etwas schwieriger sein.

Und letztlich vom Bauamt die offizielle Abnahme zu bekommen, wird im derzeitigen Zustand schlicht unmöglich sein.

 

Daraus ergibt sich folgendes:

 

Alle Gewerke, die im jetzigen Zustand noch geprüft werden können, können prinzipiell auch so bleiben, wie sie sind. Fehlende Dokumentationen wird man nacherstellen müssen und dann zur Abnahme vorlegen können.

Alle Gewerke, die so nicht prüfbar und auch noch nicht abgenommen sind, müssen soweit rückgebaut werden, damit eben das möglich ist. Ergibt sich nach dem Rückbau der Befund, dass alles in Ordnung ist, kann dokumentiert und abgenommen werden und anschließend auch dort wieder der "Deckel drauf gemacht" werden.

Überall wo man allerdings feststellt, dass es Mängel gibt, und hier ist die Brandschutzanlage ganz oben auf der Liste, wird man nacharbeiten müssen. Wieviel zu tun ist, wird man erst nach der vollständigen Aufnahme aller Probleme sagen können.

 

Auch der Rückbau schon fertiger und abgenommener Teile des Terminals ist natürlich denkbar, wenn z.B. ein fertiges Teil die Reparatur der Entrauchung unmöglich macht oder man schlicht Wände oder Decken abreißen muss, um überhaupt nachzusehen, ob alles in Ordnung ist.

 

Vor diesem Hintergrund nun anzunehmen, dass irgend jemand zum jetzigen Zeitpunkt einen Eröffnungstermin nennen könnte, ist etwas naiv.

 

Und mal ganz ehrlich, glaubt wirklich jemand, dass diese Baupleite einen ernsthaften Einfluss auf die Bundestagswahl hat?

Da sind die 25.000,- € Redehonorar und ähnliche Dinge doch schon von anderem Kaliber. Nicht weil sie schlimemr sind, sondern weil man sich bei Großprojekten in Deutschland mittlerweile daran gewöhnt hat, dass sie niemals pünktlich fertig werden und niemals im Kostenrahmen der Planung bleiben. Das kann man bedauern, muss man aber leider zur Kenntnis nehmen.

 

Aber sei es drum, ich will mal einen Tipp abgeben.

Der Flughafen BER wird frühestens zum Winterflugplan 2015/16 in Betrieb gehen.

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glaubt wirklich jemand, dass diese Baupleite einen ernsthaften Einfluss auf die Bundestagswahl hat?

 

Man weiss es nicht, verglichen mit anderen Einflussfaktoren nach jetzigem Stand wohl doch von untergeordneter Bedeutung, obwohl die Politik immer nahe an der Schusslinie ist. Wenn ich mir ins Gedächtnis zurückrufe weswegen (und vor allem wie) Herr Röttgen von Mutti in die Wüste geschickt wurde hat Herr Ramsauer als weiterer überforderter Minister im Kabinett bis dahin noch genug Gelegenheit eine ebensolche Nicht-Eignung fürs Amt nachzuweisen. Angefangen dran zu arbeiten hat er mit seiner peinlichen Polterei ja schon und wer weiss was noch alles zu potentiellen Fehlleistungen der beiden roten Landesfürsten rauskommt.

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Danke @Jumbo!

 

Aber ich versuchs auch mal mit einer sachlichen Interpretation der vorliegenden Fakten:

 

Momentan ist aus einem Projekt, bei dem starke Politiker viel Geld zum Planen und Bauen in staatlicher Hand zu Verfügung haben, Eines geworden, was fast komplett von dem einzig übrig gebliebenen starken Mann, Amann, abhängig ist. Das ist noch der Einzige, auf den die öffentliche Meinung zählen kann und der so unabhängig ist, dass man ihm zutrauen kann, auch Unbequemes zu äußern, wenn es dem Projekt was nützt.

 

Die Finanzen sind zwar insgesamt als dramatisch einzuschätzen, weil Brüssel bei weiteren Schritten auch immer mal wieder blockieren kann, aber das denke ich auch, dass sich das finden kann, ja muss.

 

Bleibt die Unwägbarkeit: Was ist eigentlich technisch los und wann weiß Amann Bescheid, sprich, es geht nicht darum, dass der Flughafen auch ohne Abriss zu retten wäre, nur wie lange dauert eine technische Aufnahme der Mängelliste und was soll das kosten, von der verlorenen Zeit mal ganz abgesehen? Unter diesem Gesichtpunkt kann ein Abriss billiger und schneller sein, denn Amann muss als Verantwortlicher sicher sein, dass er dann bei Eröffnung auch alle Mängel kennt und für die Funktion später nach einem potentiellen Umbau garantieren kann. Aber will er das? Und wer wollte das schon, bei dem jetzigen Chaos?

 

Stand der Dinge ist, dass mitlerweile der BER zu klein sein wird, wenn er denn in seinen jetzigen Dimensionen eröffnet. Daran sollten selbst die größten Knauseriche und Rosa-Brillen-Träger keine Zweifel mehr haben.

 

Da man nur Richtung des Parkhauses ausbauen kann, wird man das abreißen, daran zweifele ich nicht, weil es finanziell den geringsten "Schaden" ausmacht. Schlimmer ist schon das Thema, dass vormals geplante Check-In-Flächen in der Bauphase zu Shopping-Areas umfunktioniert wurden, was natürlich rein gar nicht geht.

 

Das bedeutet, entweder Rückbau der Shoppingflächen, was natürlich auch finanziell der Wahnsinn wäre, denn ohne diese nimmt man weniger ein in der Zukunft. Oder aber man schafft neue Check-In-Flächen, dann aber muss das gesamte Terminal nach Norden oder Süden erweitert werden. Wie, weiß ich nicht. In jedem Fall gehts nicht nur um noch unbekannte Kabelschächte und einbetonierte Stränge oder Rauch-Abzugsschächte die jeglicher simplen physikalischen Gesetze widerspechen wollten.

 

Ich glaube auch zu verstehen, dass man sich erst mal um den weiteren Ausbau einigen sollte und dann erst den Brandschutz als Thema zu löschen. Denn nach einem Umbau wird man das eh noch mal bei 0 angehen müssen.

 

Also im Grunde gibts in jedem Fall ein "Alles auf Anfang". Ob Abriss oder Umbau. Daher frühestens 2016.

 

Was das für die Finanzen heißt, kann sich jeder ausmalen, sofern er nicht Politiker ist und den Menschen Märchen auftischen möchte. Da hat F. da Costa Recht, 10 Mrd. wird das Ding mit allem Ausbauten bis zur endgültigen Eröffnung kosten. Also muss man sich einfach mit einer Teilprivatisierung beschäftigen. Ob das SXF für die Billigfliger betreffen könnte oder das gesamte neue BER Terminal.

 

Aber die Satelliten müssen stehen samt Tunnel und die Gelder dafür aufgetrieben werden. Und ja, das wird sehr wohl ein Thema des Wahlkampfes werden. Ob wir das wollen oder nicht. Und das ist das Schlimmste daran.

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Hier ein äußerst interessanter Artikel zur Politik um BER und die Rolle von Ramsauer:

 

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/...l-a-877614.html

 

Traurig. Solche dämlichen Machtspielchen (von beiden Seiten!!!) an der Sachlage vorbei kosten uns am Ende wahrscheinlich nochmal ordentlich Geld. Warum den konstruktiv zusammenarbeiten, wenn man die Geschichte auch nutzen kann, um dem politischen Gegener so richtig eine reinzuwürgen?

 

Sagen wir zwei Milliarden Mehrkosten, maximal. Sonst macht der nie auf.

 

Und stattdessen wird für 4 MRD dann woanders neu gebaut oder wie?

 

Berlin braucht eine vernünftige Flughafenlösung, wortwörtlich um fast jeden Preis.

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Ramsauer hat Amman einfach mal direkt gefragt. Und ist danach, für die Öffentlichkeit rätselhaft, an die Decke gegangen. Aufsichtsratschef Wowi tut dagegen so, als hätte er die neue Verspätung erst am vierten Januar erfahren. Da ist mir Ramsauer lieber.

Wenn man die Ergebnisse der internen Besprechung am 18. Dezember sofort veröffentlicht hätte, dann sähe die Lage wohl kaum anders aus. Schließlich wurde, so die PM der Flughafengesellschaft, noch bis zum 4. Januar geprüft. Ob das stimmt oder nicht, ist letztlich auch völlig nebensächlich.

 

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